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Back to Life

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Prolog

„Hast du eigentlich eine Ahnung, in was für eine Lage du uns gebracht hast??!! Was glaubst du, soll ich noch tun, wenn Sengoku, oder gar Kong davon erfährt??“ Die wütende Stimme des dunkelhaarigen Mannes schallte laut durch den Raum und ließ die ebenfalls dunkelhaarige Frau vor ihm zusammen zucken. Sie war noch keine 25 Jahre alt, dennoch hatte sie schon den Rang einer Konteradmirälin inne. Doch so furchtlos und entschlossen sie sich schon oft ihren Feinden entgegen gestellt hatte, so war sie doch nun nichts weiter als ein Kind. Ein eingeschüchtertes Kind, das die Wut und Enttäuschung ihres Vaters gar nicht erst hinterfragen musste. Dieser sich damit seit der ersten Sekunde nicht zurück gehalten. Und Noriko, so der Name der jungen Frau, konnte es ihm nicht einmal verübeln. Denn sie hatte eine der wichtigsten Regel der Marine gebrochen, die es gab.

Zwar war sie weder zu den Piraten übergelaufen, noch hatte sie vor die Regierung zu stürzen. Nein, was sie getan hatte, war etwas ganz anderes. Seit einiger Zeit hatte Noriko eine Affäre. Und zwar nicht mit irgendeinem Mann aus der Bevölkerung, nein, sondern mit einem ihrer höherrangigen Kollegen. Gut, für jeden normalen Menschen hörte sich das jetzt vielleicht nicht so schlimm an, doch innerhalb der Marine war das anderes. Schon seit einigen Jahrzehnten war es verboten, etwas mit einem Kollegen anzufangen. Dies führte oft dazu, dass einer der beteiligten Parteien später rebellierte oder es zu schweren Streitigkeiten kam. Um das zu entgehen hatte Sengoku dieses kleine Gesetz veranlasst.

Und so kam es, dass Noriko hier mit gesenktem Kopf vor ihrem Vater stand, welcher übrigens eine der führenden Positionen innehatte, und noch nicht einmal etwas zu ihrer Verteidigung hervor bringen konnte. Was sie aber sowieso nicht vor gehabt hatte, denn schon vor Jahren hatte sie manchmal sogar schmerzhaft lernen müssen, ihrem Vater nicht zu wiedersprechen.

Als ihr Vater plötzlich still wurde, blickte sie irritiert zu ihm auf. Der Schwarzhaarige stand am Fenster seines Büros und sah fast schon friedlich nach draußen. Dieses Bild wirkte so surreal, dass Noriko erst ein paar Mal blinzeln musste, bevor sie merkte, dass das keine Einbildung war. Jedem anderem wäre die jetzige Stille vielleicht ein Grund zum Aufatmen oder gar angenehm gewesen. Doch der jungen Frau war es einfach nur unheimlich und sie irgendwie hatte sie das merkwürdige Gefühl, dass die nächsten Worte ihres Vaters nichts Gutes bedeuten würden.

„Es bleibt mir wohl keine andere Möglichkeit.“, meinte er, diesmal etwas ruhiger, als noch vor kurzem. Ohne seinen Satz vorerst weiter zu erläutern, schritt er an seinen Schreibtisch heran. Dieser sah, nur so nebenbei bemerkt, schon ein wenig ramponiert auf, betrachtet man die zahlreichen Dellen und kleinen Brandflecken, welche dort unter verschiedenen Papieren hervorlugten.

Ihr Vater griff nach der dunkelroten Teleschnecke und wählte ohne Zögern eine Nummer, die Noriko selbst im Schlaf aufsagen konnte.

Jonathan.

Die Dunkelhaarige hielt die Luft an. Das konnte er doch nicht…

Doch er konnte, wie er ihr bewies, nachdem er das knappe Gespräch mit dem Kommandanten beendet hatte. „In zwei Stunden hast du deine Sachen gepackt.“, sagte er ausdruckslos, sah ihr nicht einmal in die Augen. Es schien beinahe, als würde ihn das alles nicht mehr interessieren. „Sobald ihr G-8 erreicht, schickst du die Mannschaft wieder zurück. Du dagegen wirst dort bleiben, bis ich mir etwas anderes habe einfallen lassen.“

Noriko schluckte und salutierte widerwillig. Zwar wollte sie das Hauptquartier nicht verlassen, aber sich gegen einen Befehl ihres Vaters stellen, konnte sie einfach nicht. Mit einer knappen Handbewegung signalisierte er ihr, dass sie abtreten konnte.
 

… Am Abend danach …
 

Obwohl es den ganzen Tag fast windstill war, schlug das Wetter nun schlagartig um. Eigentlich nichts Ungewöhnliches auf der Grandline. Die Marinebasis G-8 lag eigentlich nur noch wenige Stunden von ihnen entfernt aber der hohe Wellengang hinderte sie am weiter kommen. Trotz dessen, dass Noriko schon an solche Umschwünge gewöhnt war, hatte sie dennoch das komische Gefühl, dass dies erst der Anfang war.

Misstrauisch hielt sie sich am Dollbord fest, den Blick Richtung Wolken. Dort zuckten bereits die ersten Blitze durch den Himmel. Die Seemänner rannten auf dem Deck umher. Ein Großteil kletterte die Wanten hoch zum Hauptmast um die Segel besser zu sichern. Außerdem ließ man den Backbord-Anker noch zu Wasser, um das extreme schwoien etwas einzudämmen. In einer halben Glasen hatte sich der Himmel vollends verdunkelt und die Wellen wuchsen zusehends. Norikos Blick fiel auf einen der Männer. Er und ein paar andere hielten das Ende (Nautischer Begriff) des Großbramsegels fest, welches sich bei dem Wind gerade gelöst hatte. Das Segel blähte sich auf und die Soldaten waren kaum fähig die Tampe zu halten. Bevor die Schwarzhaarige reagieren konnte, traf eine Welle das Schiff, hob es an und kippte es Richtung Backboard. Wasser brach über die Reling und Noriko, sowie ein paar andere Männer schlitterten übers Deck. Als der Dreimaster im Wellental wieder zurück schwang, wäre sie wieder zurück gerutscht, wenn sie sich nicht an der Backbord-Reling festgehalten hätte. Der Wind schwoll weiter an und das Schiff schaukelte wie eine Nussschale hin und her.

Und dann… dann brach die Hölle los.

Grollend öffnete sich der Himmel und schwerer Regen prasselte nieder.

Als das Schiff in ein weiteres Wellental nach Backbord kippte, lehnte Noriko sich über die Reling, um nicht wie ein paar andere übers Deck zu schlittern, dabei konnte sie einen Blick auf die Ankerleine werfen. Mit Entsetzten musste sie zusehen wie sich das Ende bereits aufdrehte und immer mehr Litzen rissen. DAS war eine Katastrophe! Gerade als sie losschreien wollte, war es auch schon zu spät. Mit einem kräftigen Ruck und einem Ächzen warf sich der Dreimaster sofort Richtung Steuerbord. Ausnahmslos alle Menschen auf dem Schiff zog es den Boden unter den Füßen weg. Ein paar, wie die Schwarzhaarige, flogen quer übers Deck. Schmerzhaft prallte sie gegen das Dollbord der Reling und stürzte zu Boden. Zwar konnte sie das Knacken wegen dem heulenden Wind nicht hören, aber sie spürte es ganz deutlich. Stöhnend presste sie ihre Hand auf die sehr wahrscheinlich gebrochenen Rippen, zog sie aber mit einem Schmerzschrei wieder zurück. Die waren ab.

Die nassen, klebrigen Klamotten, der eiskalte Wind, starker Seegang und ihr schmerzender Brustkorb zerrten stark ein ihren Kräften. Erschöpft versuchte sie sich an der Reling hoch zu ziehen, aber genau in dem Moment brach eine Welle über sie hinein.

Mit dem Kopf prallte sie erst an der Reling ab, bevor Noriko einfach über den Rand des Schiffes gespült wurde.

Durch den vorherigen Zusammenprall mit der Reling, konnte sie nicht einmal an einen Hilferuf denken. Unmengen von Wasser zogen sie hinab in die Tiefe.

Und dann war alles schwarz.
 


 

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Nautische Begriffe:
 

Wanten: Webleinen, an denen man den Mast von außen hochklettert.
 

Steuerbord: rechts
 

Backbord: links
 

Dollbord: oberster Rand einer Reling oder eines Bootes. Meist mit einer etwas breiteren Holzleiste verstärkt für zusätzliche Stabilität
 

Ende/Tampen: Ein Seil wird in der Seemannssprache Ende genannt. Die Enden eines Seils heißen hingegen Tampen.
 

Glase: Zeiteinheit an Bord eines Schiffes, nach der die Wachen eingeteilt werden. Eine Glase entspricht einer Zeit von dreißig Minuten.
 

schwoien: Die Bewegung eines Schiffes, das vor Anker liegt und um die Ankerkette herumtreibt, soweit es der Bewegungsfreiraum zulässt.

Um das Schwoien zu minimieren haben die meisten Schiffe zwei Anker zugleich benützt, einer links und einer rechts am Bug.



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