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Te Amo

I ♥ you without knowing who you are.
von

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Prologue

Vogelgezwitscher.
 

Die Tierchen badeten im Springbrunnen nahe der Terasse der Familie Potter an diesem heißen Julitag, an welchem die Sonne gnadenlos herabbrannte.
 

Kein einzig laues Lüftchen.
 

Schweiß tropfte von der Stirn.
 

Die beiden Schülerinnen, die wie Geselchtes auf den rot-weiß-gestreiften Sonnenliegen im Schatten der alten Weiden lümmelten und sich keinen Zentimeter rührten, genossen die sonst so selten eingekehrte Ruhe und schlossen die Augen.
 

Die Minuten verstrichen.

Gelächter.
 

Lily Luna Potter schob sich ihre Pilotenbrille mit den braunen Gläsern und dem silberfarbenen Gestell zu Recht und stöhnte genervt, während sie murmelte: „Na toll, mein Bruder…“

Aus war es mit Entspannen.

Denn wenn Albus Severus Potter samt Anhang auf Rose Weasley, Lilys Lieblingscousine, traf, flogen die Fetzen.

Die 17-jährige Hexe neben ihr presste die schön geschwungenen Lippen leicht aufeinander und schob ihren großen, weißen, geflochtenen Sommerhut tiefer ins Gesicht.
 

„Man, war das ein geiles Luder!“, ertönte Lorcans Stimme, die Lily ohne jeglichen Zweifel aus hunderten heraus erkannte, auch wenn Louis immer pledierte, dass sich Lysander genauso anhörte. Weiteres Männerlachen war zu hören.

Lily stöhnte erneut frustiert, während sie sich die roten Haare raufte.
 

Hilfesuchend blickte die junge Hexe zu ihrer Cousine und dachte angestrengt darüber nach, wie sie einen Streit vermeiden konnte, denn mittlerweile hatte die junge Potter es ziemlich satt, dass sich Albus und Rose wie wildgewordene Habichte aufeinander stürzten. Doch die Weasely schien noch ziemlich entspannt, vermutlich nur, weil der Braunhaarigen bereits etliche Beleidigungen eingefallen waren.
 

Die Terassentür wurde geöffnet und mit einem Mal verstummte das Gelächter.
 

„Lily!“, schrie Albus wutentbrannt und stürmte auf die Beiden zu. Die Jüngere zuckte augenblicklich zusammen, drehte sich dann aber langsam zu ihrem Bruder um. Unschuldig blickte sie den schwarzhaarigen Slytherin an, während ihre Brille weiter nach unten rutschte. „Ja bitte?“, antwortete die Hexe und suchte sogleich nach einem Handtuch um die Haut, die von ihrem Bikini nicht bedeckt wurde, zu verhüllen. Auch wenn die Rothaarige es inzwischen hätte wissen müssen, aber auf die interessierten Blicke von Scamander und Zabini war sie nun wirklich nicht gefasst gewesen und die standen noch bei der Terassentür. Und auf eine Bewertung war die Potter alles andere als scharf. Ihre Cousine hingegeben rührte sich keinen Millimeter und ignorierte die Zauberer.

„Was macht das da hier?“, spie Albus und deutete mit einem abwertenden Fingerzeig zur Weasley. „Mich besuchen“, strahlte Lily lächelnd und überging sein Benehmen, denn Albus knirschte mit den Zähnen und ballte seine Hände zu Fäusten.

„Dann sag diesem Biest, es soll verschwinden“, drohte der Schwarzhaarige und schritt um Lilys Liege herum und stellte sich vor die Weasley. „Oder ich stampf es in den Boden!“
 

Die braunhaarige Hexe nahm ihren Hut ab und linste zu ihrem Cousin. „Mister Perfect hat wohl nicht gesehen, dass das Biest Ohren hat“, murmelte die Weasley monoton und blickte zur Seite, als sich ihre Liege bewegte. Scorpius Hyperion Malfoy hatte sich zu ihr gesetzt und funkelte sie böse an. Ihr Blick wanderte weiter, und so registrierte sie, dass sich Deven neben Lilys Liege gestellt hatte und die Hände in den Taschen seiner Badehose vergrub und Lorcan sich mit verschränkten Armen auf selber Liege abstützte.
 

Und dann genoss Albus Roses vollste Aufmerksamkeit: „Du bist ein kleines Flittchen und stolz darauf, was?“ Rose wusste sofort um die Anspielung, denn Albus versteifte sich seit Jahren auf diesen Punkt. Roses bester Freund Allen Longbottom, Zwillingsbruder ihrer besten Freundin, ignorierte seit der fünften Klasse die Gerüchte um eine Beziehung mit ihr gekonnt, wofür sie ihm schrecklich dankbar war. Lysander Scamander, ständiger Begleiter und Helfer in schier allen Lebenslagen, wich wie der Schatten nicht von ihrer Seite. Kein Wunder, dass böse Zungen behaupteten, die neidisch um eine ähnliche Freundschaft waren, dass die junge Hexe zweigleisig fuhr. Abgesehen davon wurde gekonnt ignoriert, dass Shannon Longbottom auch überall dabei war, und Lysander schon seit Februar für sie schwärmte. Ein Geheimnis, von welchem nur Rose wusste.

Ja, und dann gab es noch das Missgeschick mit McLaggen, der sich im Liebesrausch nackt in die Große Halle gestellt hatte, und Rose gegen Schulende am frühen Morgen ein Liebeslied geträllert hatte, nur - wie später herauskam - weil Roxanne ihm Pralinen per Eulenpost zugesandt hatte, die einen Liebestrank beinhalteten, an den beigelegten Brief und das Foto wollte Rose gar nicht erst denken.
 

„Du bist niveaulos, Potter“, erwiderte die Weasley grinsend und schwang die langen Beine von der Liege. Scorpius war ihr mit dem Blick gefolgt und auch sogleich aufgesprungen. Und als Rose nach ihrem Kleid griff, das über der Rückenlehne hing, hörte sie noch, wie Malfoy bestimmt meinte: „Lass mich das machen!“ Langsam drehte sie sich zu dem Blonden, der mit gehobenem Zeigefinger zu Albus deutete und Rose verstimmt in die braungrünen Augen sah.
 

Lily, die wie Zabini und Scamander stumm zusah, bewunderte ihre Cousine, für die starken Nerven und die Gelassenheit, die Rose mittlerweile an den Tag legte, sobald sie Albus begegnete.

Und als Scorpius dann mit der Hand zu Weasleys Wange fuhr, die Finger schließlich in ihren Haaren vergrub und die Hexe zu sich zog, hielt die 15-Jährige die Luft an.
 

Rose schluckte ungewollt, sowie der warme Atem auf ihrer Haut prickelte. „Du bist doch sicher ein kluges Mädchen, Rosanne Isabelle Weasley“, begann Scorpius mit rauchiger Stimme und suchte mit seinen grauen Augen nach einer Regung in ihrer Mimik. Er merkte nicht, dass die Hexe vor ihm eine Gänsehaut bekam. „Zumindest habe ich dich schon immer für eines gehalten“, fuhr er in unveränderter Stimmlage fort, als die 17-Jährige nichts erwiderte. Er legte eine Kunstpause ein und neigte den Kopf leicht zur Seite während er seinen Blick über ihren Körper wandern ließ.

Ein schwarzer Badeanzug, - ein Monokini, wie ihn seine Cousinen immer belehrten - ein Hauch von Nichts, schien auf ihren Körper gemalt. Die Oberweite wurde durch einen Schlauch, der nicht breiter als so mancher Gürtel war, bedeckt und rutschte nur deswegen nicht runter, weil Spagetti-Träger nachhalfen. Das Hösen und das Bandeau-Oberteil wurden vorne in der Mitte durch rechteckige Schmuckschnallen zusammengehalten. Wenn nicht Weasley die Trägerin gewesen wäre, hätte Scorpius zugegeben, dass sie heiß darin aussah.

„Also, warum ziehst du dir nicht etwas an und machst dir mit Lily in der Winkelgasse einen schönen Tag?“, fragte der blondhaarige Junge, sowie er es wieder schaffte, der Hexe in die Augen zu sehen. „Was dachtest du denn, hatte ich eben vor?“, zischte Rose, der die Empörung über sein Verhalten ins Gesicht geschrieben stand. Langsam wich sie einen Schritt zurück, löste sich aus dem Griff, sowie sie sich sicher war, dass ihr Scorpius nicht einen Strich durch die Rechnung machen würde und streckte sich, während sie ihr grünes, trägerloses Kleid über ihren Kopf zog und den cremefarbenen, breiten Gürtel unterhalb ihrer Oberweite schloss.
 

Dann wandte sich die braunhaarige Hexe an ihre Cousine, und fragte lächelnd: „Lust?“ Die Rothaarige sprang auf und antwortete, während sie das Badetuch ganz fest an sich drückte: „Aber so gehe ich sicher nirgends hin!“ Dann zog Lily ihre ältere Freundin mit sich ins Haus. Den beiden war nicht bewusst, dass ihnen vier Kerle nachsahen.

„Albus, du solltest etwas besser auf deine kleine Schwester aufpassen. Langsam wird sie erwachsen“, meinte Zabini monoton und ignorierte den verärgerten Blick seines Freundes, „Wenn nicht ich dich darauf aufmerksam mache, dann sicher irgend so eine Weichbirne, die Lily an die Wäsche will.“ „Sie ist 15!“, keifte Albus rasend vor Wut. „Und du hast dich mit 14 schon an das ein oder andere Mädchen rangemacht!“, wies Lorcan den Potter lachend darauf hin, weil Albus sich keine Ausreden einfallen lassen sollte, warum seine kleine Schwester noch wie ein Kind zu behandeln wäre.

Scorpius hielt sich währenddessen völlig aus dem Gespräch raus, auch als Albus von ihm eine Bestätigung hören wollte, dass Lily noch zu jung für Männergeschichten wäre. Denn er dachte an die braunhaarige Hexe, die sich in der Schule so bieder kleidete. Rose, die durch ihre weißen, langärmeligen Blusen mit den hochgeschlossenen Stehkrägen und ihre braunen, grauen oder schwarzen Taillenhosen mit Bundfalten und Ballerinas oder Pumps mit 3-Zentimeter-Bleistiftabsatz schon von weitem zu erkennen war, trug ihr Haar immer glatt und zu einem strengen Zopf gebunden, nicht offen und gewellt wie heute.
 

„Zieh dich an. Ich schreib Lysander und den Zwillingen“, schlug Rose vor und trat sogleich an Lilys Schreibtisch, als sie das Zimmer der Potter betraten. Die 15-Jährige nickte und missbrauchte ihre Brille als Haarreif, indem sie sie nach oben in die Stirn schob. Dann stellte sie sich vor ihren Schrank und fischte knallrote Hotpants und ein weißes Obelteil mit angeschnittenen Flügelärmeln und einem beweglichen Aufdruck ihrer Lieblingsband heraus. Ihre heißgeliebte Paillettenjacke, die sie leider zuhause bei der Abreise im Stress vergessen hatte und deswegen nicht nach Hogwarts mitgenommen hatte, fiel ihr auch in die Hände, genauso wie ihre beim Knöchel abschließenden Stiefeletten mit Keilabsatz. Glücklich wandte sie sich an Rose und meinte, sie wäre fertig, müsse sich aber noch kurz schminken. Die Ältere blickte von den beiden Briefen auf, die sie noch einmal überflogen hatte und schmunzelte. „Na dann.“

Die Weasley wusste, dass es ein schöner Tag werden würde und ein unvergesslicher Sommer, bevor ihr letztes Jahr anbrach.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2012-08-14T15:18:57+00:00 14.08.2012 17:18
Huhu :)

Ein toller Prolog! x3 Macht auf jeden Fall Lust auf mehr! :) Ich mags, dass Lily & Rose so gute Freundinnen sind und bin gespannt, wie es so weiter gehen wird und vorallem, warum Al so ein großes Problem mit Rose hat. o.O Irgendwas schwerwiegendes MUSS doch da einfach vorgefallen sein, schließlich hat er schon ganz schön heftig darauf reagiert, dass sie da war...

Hast mit mir auf jeden Fall eine neue Leserin gewonnen! :)

Liebe Grüße

Kati :)

P.S. Wenn du immer noch eine Beta-Leserin suchst...also ich würde es gerne machen. :) Bei Interesse sag einfach Bescheid! :)
Von: abgemeldet
2012-08-14T00:04:36+00:00 14.08.2012 02:04
Hey :)
Was für ein Prolog. Ich kannte ihn zum Teil ja schon :) Er hat mir auf jedenfall gut gefallen. Ich muss sagen, dass ich mich frage wieso Albus ein Problem mit Rose hat. Interessant aber wie Rose nicht auf die Kommentare eingegangen ist. Das fand ich besonders genial. Lily wirkt sehr sympathisch auf mich.

Dein Schreibstil war sehr schön zu lesen. Er war sehr flüssig. Sehr angenehmen.

Grüße
B0UNTY


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