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Zerochain

von

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Another World [Chapter One]

Chapter I - "Another World"
 

Still lag der Wald im tiefen Dunkel der Nacht.

Es war eine angenehme Atmosphäre - trotz der Dunkelheit nicht beängstigend. Doch dann durch drang ein klagendes Brüllen die Ruhe, der Wind begann durch die Baumkronen zu sausen und die Blätter an den Ästen rascheln zu lassen.

Das klagende Brüllen wurde übertont von einem lauteren, bedrohlicherem Brüllen. Dann war es einen Augenblick still, bevor ein riesiger Körper aus dem Dunklen der Nacht auf den Boden knallte und die Baumkronen, die er dabei durchbrach, knacken ließ.

Ein weiterer riesiger Körper landete unweit dem Ersten auf einer Lichtung, die vom Mond beleuchtet wurde und man erkannte schwarzglänzende Schuppen auf dem Körper des Tieres - es war ein Schattendrache.

Der Ort, an dem die erste Kreatur - ebenfalls ein Drache - zu Boden gestürzt war, war auf Grund des zertrampelten Grases und dem unnatürlichen Loch im Walddach kaum zu übersehen - allerdings war die Kreatur an sich verschwunden.

Der Schattendrache streckte seinen Kopf Richtung Mond und man erkannte die goldenen Augen, die jeder Drache hatte. Er beobachtete seine Umgebung aufmerksam, ehe er der Absturzstelle den Rücken zudrehte, seine Flügel ausbreitete und im Dunklen der Nacht verschwand.

Irgendwo unweit jener Absturzstelle hinter einem Baum hörte man leichtes Keuchen. Ein Mädchen mit langen, roten Haaren lehnte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Baum und hielt sich den rechten Arm, an welchem Blut hinunterfloss und in einem langsamen Takt auf den Boden tropfte. "So ein Mist!", fluchte sie kaum hörbar. "Was mach ich jetzt?". Sie rutschte am Stamm hinunter und schloss die Augen. "Ich muss hier so schnell wie möglich weg...!".

Die ganze Zeit über was es still gewesen. Sowohl die Geräusche des Waldes als auch der Wind waren verschwunden. Der rothaarigen war dies vorher nicht bewusst gewesen, doch nun begann der Wind schärfer zu pfeifen. Er ließ die Blätter rascheln wie vor beziehungsweise bei einem Sturm. Die rothaarige horchte auf. Obwohl sie nun die Gestalt eines Menschen hatte, besaß sie weiterhin die exzellenten Ohren und die feine Nase eines Drachen - doch sie witterte nichts Verdächtiges. "Seltsam...!", schoss es ihr durch den Kopf, als sie die verängstigten Tiere in ihrer Umgebung wahrnahm, aber die Ursache für deren Unruhe nicht. Die rothaarige wurde nervös, doch dann ging alles sehr schnell. Direkt neben ihr schlug ein Blitz ein. Das helle Licht blendete sie und ließ sie ihr Bewusstsein verlieren...
 

"Ich bin dann weg, bis heute Abend!". "Okay, bis nachher, Scha-!", die junge Frau konnte ihren Satz nicht beenden, denn die Haustür fiel bereits hinter ihrer Tochter ins Schloss. Das schwarzhaarige Mädchen mit dem blonden Pony hatte eiligst die Wohnung verlassen und war das Treppenhaus hinunter gerannt. Eilig ließ sie die Straßen hinter sich und betrat den Park, in dem sie sich mit ihrer Freundin Hana treffen wollte. Als sie am vereinbarten Ort ankam, stellte sie zu ihrer Verwunderung fest, dass ihre blonde Freundin weit und breit nicht zu sehen war. "Sie wird sich doch wohl nicht verspäten!?", ungläubig kramte Ikari in ihrer Tasche herum und zog ihr Handy heraus. "Naja, 5 Minuten hat sie ja noch!", kicherte sie und setzte sich auf den Rand des Springbrunnens. Es dauerte jedoch keine 5 Minuten, da begann das gerade in die Tasche zurückgesteckte Handy Ikaris zu klingeln. Ein kurzer Blick auf den Display verriet ihr, dass es Hana war. "Wooo bist du?". Ohne ein 'Hallo' oder Ähnliches nahm sie das Telefonat an. "Tut mir Leid, Ikari, ich kann nicht. Ich hätte dich früher angerufen, aber ich kam nicht dazu!", kam es aus dem kleinen Gerät. Ikari seufzte einmal: "Ja, ist okay. Trotzdem danke für den Anruf!". "Wir verschieben's auf ein anderes Mal, ich versprech's!", in Hanas Stimme klang ein leichter Ton von Schuldbewusstsein mit. "Ja, sicher. Meld dich einfach!", Ikari beendete das kurze Telefonat, sah auf ihr Handy und seufzte abermals: "Na toll, und jetzt?".

In Gedanken versunken schlenderte sie durch den Park, die Hände in ihren Rocktaschen vergraben. "Das hatte ich mir definitiv anders vorgestellt...!", leicht grummelnd trat sie nach einem kleinen Stein, der vor ihr auf dem Boden lag und katapultierte ihn mit ihrem Schuh ins nächstliegende Gebüsch. Immer noch leicht grummelnd wollte sie ihren Weg schon fortsetzen, als ein leises Geräusch ihre Aufmerksamkeit erregte und sie sich noch einmal zu dem Gebüsch umdrehte, in welches sie kurz zuvor den Stein getreten hatte. Mit leicht gerunzelter Stirn ging sie einen Schritt darauf zu und entdeckte einen leblosen Körper. "EINE LEICHE!", schoss es ihr durch den Kopf und sie wurde blass, blasser, als sie sowieso schon war. Doch dann erkannte sie, dass sich der Brustkorb ihrer 'Leiche' hob und senkte. "Sie atmet...!", flüsterte sie. "Also keine Leiche...!". Vorsichtig bahnte Ikari sich ihren kurzen Weg zu dem Mädchen und hockte sich zu ihr hinunter. "Hallo?". Vorsichtig stupste sie die Fremde an: "Hallo, hörst du mich?". Keine Reaktion. Ikari runzelte die Stirn und begann an der Schulter der Fremden zu rütteln: "Hey, hey wach auf!". Da endlich regte sich die Fremde und schlug langsam die Augen auf. Mit ihren stechend goldenen Augen musterte sie Ikari von oben bis unten - sofern das eben möglich war - bevor sie ihren Oberkörper langsam aufrichtete und sich den Kopf hielt.

Ikari musterte die Fremde ebenfalls. Das Mädchen, dass sie da im Gebüsch gefunden hatte, hatte relativ lange, rote Haare und auffallend goldene Augen. Ihre Haut war ein wenig blass, ob dass allerdings so üblich war oder ob es einfach an ihrer momentanen Situation lag konnte Ikari nicht sagen. Die Fremde trug ein zerfleddertes T-Shirt und einen zerfledderten Rock. "Geht es dir gut?", fragte Ikari und entdeckte zugleich das getrocknete Blut am rechten Arm des Mädchens, welches ihr jegliche Farbe aus dem Gesicht weichen ließ bis sie so weiß war wie eine Wand. Die Fremde schüttelte einen Augenblick den Kopf um ihre Gedanken frei zu bekommen, ehe sie antwortete: "Ja, ja ich glaube schon soweit... Wo bin ich hier?". "Im Park!", gab Ikari kurz zurück, den Blick noch immer auf das getrocknete Blut gerichtet. "Im Park?", fragte die Fremde, doch Ikari nickte nur und deutete auf den rechten Arm: "Was hast du da gemacht?". Die Fremde schaute, worauf Ikari da zeigte und entdeckte ihren malträtierten Arm: "Naja, ich wurde angegriffen und...!". Weiter kam sie nicht, Ikari unterbrach: "Angegriffen? Von wem? Wie heißt du eigentlich? Woher kommst du?". "Ich, ich heiße Kanon... und woher ich komme? ... Woher ich komme...!", sie stockte. "Das, das weiß ich nicht.... Ich - ich weiß es nicht mehr...!". "Was ist passiert?". Kanon hielt sich ihren Kopf: "Ich - ich weiß nicht mehr... Ich weiß nur noch - ein helles Licht, dann ist alles schwarz...!". Ikari seufzte und zog Kanon an ihrem gesunden Arm auf die Beine: "Was auch immer dir zugestoßen ist, wir müssen erstmal sehen, dass wir dich hier wegschaffen. Um alles andere kümmern wir uns später!". Mit diesen Worten stützte sie Kanon beim Laufen ab und brachte sie zu sich nach Hause.
 

Die helle, blitzähnliche Erscheinung am Himmel bekam in der Mittagssonne niemand mit. Zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren die Menschen am Boden. So blieb auch der schwarzhaarige Junge mit den goldenen Augen am Himmel schier unbemerkt, der kurz nach der Erscheinung auftauchte. "Sie muss hier irgendwo sein...!", murmelte er und begann leicht zu grinsen: "Du kannst weglaufen, du kannst dich verstecken - aber entkommen kannst du mir nicht, Wasser Elementardrache Kanon!".



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