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Der Bruder des Hundes

von

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Nacht der Nächte

Regulus ist in dieser Geschichte 17 Jahre alt.

In den Sommerferien wird er zusammen mit Barty Crouch jr zum Todesser und muss kurz darauf seine Bewährungsprobe bestehen.
 

Schwarze Schatten lagen in dieser Nacht über dem Haus der McKinnons.

Ein warmes Lüftchen wehte durch den Wald und ließ die Bäume leise rascheln.

Hin und wieder ertönte der Ruf einer Eule.

Plötzlich waren schnelle Schritte zuhören. Ein dunkler Schatten huschte am Waldrand entlang. Kurz darauf war er nicht mehr zu sehen.

Regulus Black war in die Knie gegangen und kauerte sich neben Barty Crouch hinter einen Busch.

„Es dauert noch ein paar Minuten“, flüsterte er. Barty drehte sich zu ihm um, sein Gesicht leuchtete weiß durch die Nacht. „Kennst du jetzt den Plan?“, fragte er leise.

Regulus nickte, „In dem Haus sind höchstens fünf Ordensmitglieder und vielleicht ein paar Kinder, wir sind mit Greybacks Wölfen zu zwölft. Wir dürften keine Probleme haben.“

Er verstummte kurz und die Beiden sahen hinauf zu einem großen dunklen Haus, das durch eine hohe Mauer eingezäunt war. Einige Fenster waren erleuchtet.

„Aber wie sollen wir angreifen, wenn fünf Werwölfe gleichzeitig durch den Garten rennen?“ fragte Barty und Angst schwang in seiner Stimme.

„Greyback greift von der anderen Seite an, er lenkt die Ordenstypen ab, damit wir ungestört von hinten ins Haus einbrechen können“, antwortete Regulus ungeduldig, „Wenn wir drin sind, zieht er sich wieder zurück.“

Barty starrte Regulus misstrauisch an, „Und die Wölfe können uns von den Feinden unterscheiden? Ich habe noch nie von einem Plan gehört, bei dem so viel schief gehen kann.“ Seine Hände zitterten.

„Avery hat die Leitung, er hat sich das ausgedacht und wenn wir dem Dunklen Lord dienen wollen, dann müssen wir auf ihn hören“, flüsterte Regulus zurück, doch beim genauen hinsehen, wirkte auch er angespannt. Barty sah nicht wirklich überzeugt aus, aber er murmelte halblaut, „Na gut, aber ich habe in meinen Ferien eigentlich besseres zu tun, als mich von Verbündeten zerfleischen zu lassen.“

„Wird schon“, zischte Regulus und in diesem Moment tauchte der Vollmond hinter einer Wolke auf und hüllte alles in silbriges Licht. Nicht weit entfernt heulte ein Wolf auf.

Die beiden Jungen zuckten zusammen und sahen sich mit aufgerissenen Augen an. Dann deutete Barty mit bebender Hand auf eine Stelle etwa dreißig Meter entfernt. Rote Funken schwebten über einem Busch und kurz darauf stürzten vier Männer auf die Mauer des Hauses zu.

„Es geht los“, flüsterte Barty panisch, „Das sind Avery und die Anderen.“

Regulus zog seinen Zauberstab und stand auf, „Auf geht’s“, sagte er und versuchte das Zittern aus seiner Stimme zu verbannen.

Sie zogen sich die schwarzen Kapuzen über das Gesicht und stolperten los.

An der Mauer angekommen schwangen sie ihre Zauberstäbe und ließen sich gegenseitig über die Mauer schweben.

Als sie auf der anderen Seite sanft landeten blieben sie einen Moment wie erstarrt stehen.

Bis jetzt war alles noch verdächtig still.

„Sag mal Regulus“, flüsterte Barty plötzlich, „Du hast gesagt, da sind vielleicht Kinder im Haus.“

Regulus nickte. „Was machen wir mit denen, wenn wir drin sind?“ fragte Barty angespannt und versuchte den Gesichtsausdruck seines Freundes unter der Kapuze auszumachen. Doch der zögerte, „Nun“, begann er langsam, „Der Dunkle Lord…hat gesagt, wie dürfen keinen am Leben lassen.“

Barty schüttelte widerwillig den Kopf, „Ich kann keine wehrlosen Kinder umbringen.“

Regulus wich seinem vorwurfsvollen Blick aus, „Vielleicht…vielleicht sind gar keine da, oder….“

Doch dann wurde er von einem lauten Knall unterbrochen. Kurz darauf ertönte Jaulen und weitere Knalle folgten. Gebannt starrte Barty auf den Vordergarten, während die andere Gruppe der Todesser auf die Hintertür zu schlich. Da drehte sich einer der vier Männer um und winkte ungeduldig, es war Avery.

Regulus zerrte Barty weiter und sie liefen zu einem dunklen Fenster im Erdgeschoss.

„Warum müssen wir da rein?“ hauchte Barty.

Regulus zog ihn zurück und ließ das Fenster mit einem Wink seines Zauberstabs explodieren.

„Weil wir die kleinsten sind, vermutlich“, antwortete Regulus und zog sich am Fensterbrett hoch, schwang die Beine in den Raum und sprang hinein.

Barty folgte ihm mit einigen Schwierigkeiten. „Als ob Severus viel größer wäre“, murrte er missmutig nachdem er sich die Hände an den herumliegenden Glasscherben aufgeschnitten hatte.

Regulus zog ihn auf die Beine, „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass er es durch dieses Fenster schaffen würde, so ungelenkig wie der ist.“

Barty lachte nervös.

Sie standen in einem kleinen Raum. An den Wänden hingen ein paar Wäscheleinen und vereinzelte Socken lagen auf dem Boden.

Regulus tastete sich weiter, bis er auf eine Tür stieß.

Er holte tief Luft und dann drückte er sie langsam auf. Draußen war niemand zu sehen.

Sie schlichen in einen hell erleuchteten Flur und drückten sich mit den Rücken an die Wand.

Plötzlich knallte es mehrmals hintereinander in einem Zimmer auf der rechten Seite. Regulus und Barty hoben ihre Zauberstäbe. Mehrere Männerstimmen riefen etwas und eine Frau schrie schrill auf. „Avada Kedavra“ brüllte jemand und es gab einen dumpfen Schlag. Regulus Mund wurde trocken. „Wir sollten nach oben gehen und nachsehen ob sich dort jemand versteckt“, wisperte er und Barty nickte erleichtert.

Hastig rannten sie zur Treppe auf der linken Seite, so schnell wie möglich wollten sie von dem Zimmer wegkommen, indem gerade mindestens ein Leben beendet wurde.

Barty war ganz grün im Gesicht, er sah aus als müsste er sich gleich übergeben. Sie taumelten die Treppe hinauf. Alles wirkte seltsam unnatürlich, von den gerahmten Familienfotos an den Wänden bis hin zu den bunten Blumensträußen auf den Regalen. Gebannt starrte Regulus auf die lächelnden glücklichen Menschen auf den Bildern und für einen Moment erfüllte ihn Abscheu, als er daran dachte, was in diesem Haus gerade geschah. Doch dann gab er sich einen Ruck, sie hatten einen Auftrag zu erfüllen und er wollte nicht derjenige sein, der beim ersten Mal versagte.

„Fertig?“ fragte er leise und als Barty nickte trat er die erste Tür mit dem Fuß auf. Sie stürmten in das Zimmer und als sie im Raum standen stöhnte Barty leise auf. Zwei kleine blonde Mädchen starrten sie mit angsterfüllten Augen an. Vollkommen bewegungslos standen sich die vier gegenüber. Das kleine Mädchen, ungefähr im Kindergartenalter, fing an zu weinen. Da ertönten plötzlich Schritte auf der Treppe. Barty und Regulus wirbelten herum, die Zauberstäbe fest mit den zitternden Händen umklammert. Doch derjenige der nun ins Zimmer hastete, war niemand vom Orden, es war Severus. Sein Umhang war am Arm zerrissen, doch sonst schien er bei bester Gesundheit.

„Ich soll nachsehen, wo ihr steckt“, keuchte er, „Wir müssen uns beeilen. Travers hat…“ Da fiel sein Blick auf die Kinder und er verstummte. „Was machen wir jetzt?“ flüsterte Barty tonlos. Severus wandte den Blick ab, als wolle er nicht die Entscheidung treffen. Hilflos wandte sich Barty an Regulus, der zögerte kurz und schritt dann entschlossen zurück in den Flur, Barty folgte ihm auf den Fersen. Regulus schlug die Tür mit einem lauten Knall zu und sagte als ob nichts geschehen wäre, „Los, die nächste Tür.“ Doch bevor auch nur einer von ihnen einen Schritt machen konnte schallten plötzlich Stimmen zu ihnen herauf. Zwei Männer stürmten die Treppe hinauf, „Was habt ihr mit meinen Kindern gemacht?!“ brüllte der größere von ihnen, „Stupor!“

Ein roter Lichtblitz schoss durch den Flur, Regulus warf sich zur Seite an die nächste Tür, die sofort nachgab. Mit einem lauten Krachen landete er in einem Schlafzimmer. Sekunden später hechteten ihm Severus und Barty hinterher. Blitzschnell rappelten sie sich auf. Regulus suchte hinter einem Bett Deckung. Ein Fluch schoss haarscharf über ihn hinweg und ließ stattdessen eine Vase zerspringen. Die scharfen Splitter schossen durch den Raum. Regulus hob kurz den Kopf und feuerte einen Fluch ab, doch er verfehlte sein Ziel um Längen. Barty hatte mehr Glück, sein Zauber schleuderte den kleineren Mann aus dem Zimmer. Mit einem erschreckend lauten Knall schlug er mit dem Kopf an die gegenüberliegende Wand. Scheinbar ohnmächtig sackte er in sich zusammen.

Barty jedoch kassierte unverzüglich die Rechnung für seinen Angriff. Der nächste scharlachrote Blitz traf ihn mitten auf der Brust. Ohne noch eine Miene zu verziehen ging er in die Knie und fiel kopfüber auf den Holzboden.

„Barty!“ schrie Regulus entsetzt. Wütend sprang er auf und fast hätte ihn der nächste Fluch erwischt, doch er konnte ihn in letzter Sekunde abblocken. Blitzartig schwang er seinen Zauberstab über die Schulter und rief, „Crucio!“ Im gleichen Moment schickte Severus einen Sectumsempra-Fluch auf den Mann im Flur. Es gab einen explosionsartigen Knall als die zwei Zauber ihr Opfer trafen und die ganze Szenerie wurde kurz von einem unheimlichen Licht erhellt. Blut spritzte durch den Raum als der Mann vor Schmerzen keuchend einknickte. Zitternd blieb er liegen und die darauffolgende Ruhe lastete schwer auf den Ohren der Anwesenden. Aber Regulus und Severus blieb kaum Zeit zum durchatmen, denn plötzlich hörten sie wieder Geräusche. Doch diesmal klangen sie wenig menschlich, es war ein ungleichmäßiges Poltern begleitet von rasselndem Atem. Bestürzt wechselten sie einen Blick.

Da erschien auf der Wand er riesiger Schatten, gleichzeitig ertönte ein tiefes donnerndes Grollen.

Eine kalte Welle von Panik überschwappte Regulus als das Geschöpf um die Ecke schlich. Die irren Augen waren direkt auf ihn gerichtet und von den schrecklichen Fängen tropfte das Blut. Ohne nachzudenken taten Regulus und Severus das einzige was ihnen übrig blieb.

Sie packten den bewusstlosen Barty an den Armen, warfen sich mit aller Kraft gegen das Fenster und stürzten sich hinaus ins Nichts, genau in dem Augenblick als der Werwolf auf sie zu sprang. Und das letzte das Regulus mitbekam, war ein stechender Schmerz am Handgelenk, dann wurde alles schwarz.



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