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Voller Zorn verdammte Gott die Grigori

von

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Die Nacht war schneller gekommen als erwartet.

Dennoch hatte er den Tag genossen. Den Tag, den Wind den er heute mit sich gebracht hatte, den ungetrübten Blick auf die Sonne die den Boden in Aziluth wärmt, die himmlischen Schwingungen die ihn umgaben und die Reinheit dieses Ortes.

Er ging durch die hohen Säulengänge und sah einen jungen Adepten lange an. Der Bursche war artig stehen geblieben und wartete außerhalb der Hörweite bis sein Lehrer sein Gespräch mit einem Vertrauten beendet hatte. Er erinnerte sich daran, wie er oft diese Gänge druchquert hatte, immer um einen möglichst aufrechten Gang bemüht.

Der Junge stand noch immer da und schien in Gedanken zu versinken. Er bewegte die Lippen leicht, wie ein einsamer Mönch beim Abendgebet, während er zu Boden schaute. Es interessierte ihn sicher nicht was sein Lehrer mit dem andren besprach, seine Augen verrieten es, denn sie waren wie die Augen eines Schlafenden dem man die Lider hochzieht.

"Woran denkst du, kleiner Adept?", fragte sich Katan und beobachtete weiter. Dabei musste er immer wieder daran denken, wie er hier immer Ausschau gehalten hatte und vor lauter Schauen bald den Weg nicht gefunden hätte. Er hatte sich am Anfang hier oft verlaufen, wenn er außerhalb der Lehrzeiten und auch noch ohne Lehrer hier durch marschierte.

Dabei hatte er immer nur ein Ziel gehabt, ihn steht's vor sich gesehen und steht's an ihn gedacht.

"Hoffst du auch auf jemanden?" fragte er sich wieder.

Der junge Adept sah noch immer zu Boden und bewegte die Lippen. Katan war sich sicher, es war kein Gebet, es war eine Beichte- die er selber hundertmal abgelegt hatte, mit der Stille als Beichtvater.

"Hundetremale," mit diesen Worten, merh zu sich selbst, setze er jetzt seinen Weg fort.

Er ging zweimal um die Ecke, bis er in einen anderen Trakt kam. Eine hohe weiße Türe streckte sich vor ihm, er drückte sie ohne mühe auf. Wie der Widerstand gegen seine Fingerspitzen wirkte, trieb ihm fast die Tränen in die Augen und er blieb auf der Schwelle stehen.

"Ich habe jetzt einen Körper. Ich kann spüren.- . . . ."

Sein Blick fiel auf das große weiße Bett. Hinter seidenen Vorhängen lag er, wo sich samtenes Tuch gegen seine nackte Haut schmiegte, als wolle es jede Verletzung von dieser zerbrechlichen Gestalt fernhalten.

Katan ging auf das Bett zu und lichtete einen der Vorhänge.

Die Gestalt vor ihm zeriß ihm fast das Herz, denn alleine ihr Anblick, schürte eine Sehnsucht in ihm, die einen Menschen schon zerfressen hätte, so stark war sie.

Seine bare Schulter blitzte weiß unter dem blauen Samt hervor, wie eine Woge aus flüssigem Kristall bedeckte sein Haar das Kissen und ein paar Haarspitzen seine Wangen, mit deren perlenhaft schimmernder Blässe sich das Nachtschwarz seiner vollen Wimpern schlug, zugleich seinem Gesicht aber eine unglaubliche Lieblichkeit aufhauchte. Sein Hals war geschmeidig gestreckt und der Kopf zur Seite gewandt.

Katan strich über die Seide die seinen Schlaf bewachte, trat näher und ließ die Vorhänge wieder zu fallen.

"Wegen euch nennt man mich Sünder im ganzen Rang der Cherubime.- Wonnevoller Titel." Er kniete sich neben das Lager.

"Ich trage ihn mit einem gewissen Stolz und versündige mich damit schon wieder." Sein Blick glitt über seine sanften Kurven. "Ich trage ihn weil er, wie es ist scheint das einzige ist, was uns noch verbindet.- Warum seid ihr so anders geworden? Es ist immer noch das gleiche Gesicht . . . . so ein unglaublich . . . schön . . . Wenn ihr lächelt seh' ich euch manchmal noch, wie bei unserem zweiten Treffen, auf das ich solange hingearbeitet habe."

Er ließ sich auf die Unterschenkel sinken und legte die Hände in den Schoß. "Rosiel- sama."

Tränen erstickten ihm den nächsten Satz, sodass er stumm blieb.

Langsam zog er seine Handschuhe aus, legte sie neben sich, richtete sich wieder auf und streckte die Hand nach ihm aus.

Er flüsterte "Schlaft weiter Rosiel. Ihr dürft jetzt nicht aufwachen, ich weiß ja selber dass ich nicht hier ein darf. Ich will nicht, dass uns noch mehr trennt." und glitt mit den Fingern sachte unter die zarte Hand des schlafenden Seraphim.

Es war als hielte er eine zarte Knospe, die bricht, wenn man sie zu fest berührt.

"Mein Stand war verdammt und ich werde wieder verdammt werden wenn ich meinen Wünschen nachgebe. Aber . . . Es ist mir egal." Tränen traten in seine Augen.

Er schloß die Finger um Rosiels Hand. Mit dem Daumen strich er über die Handfläche, dabei lächelte er. Es wurde ihm warm ums Herz.

So war es immer in seiner Nähe. Durch die Augen eines Cherubim davor gefeit, von seinem Licht geblendet zu werden, liebte er seinen Anblick und seine Gegenwart. Allein Rosiels Befehl konnte ihn für einige Stunden, Tage von ihm trennen, bis ihn sein Gefühl zu ihm zurück brachte.

Dort war er dann immer um ihn, still und leise neben ihm, so glücklich, dass er es nicht in Worte fassen konnte.

Aber dieses Gefühl dass ihn zu ihm gebracht hatte, das schrie nur immer lauter ihn ihm.

Und jetzt trieb es ihm stetig die Tränen in die Augen, während er hier neben ihm kniete und seine Wärme genoß.

"Warum habt ihr mich von euch gestoßen, Rosiel-sama?" Er sah auf seine geschloßenen Augen. "Seht ihr denn nicht, dass ihr alles für mich seid?" schluchzte er. " - Woher kommt euer Mißtrauen? Und woher kommt diese Kälte in eurem Blick?- Liebster Rosiel, ich folgte euch bedingungslos und folg euch weiter."

Es zog ihn zu ihm, seine ganze Seele strebte nach ihm und er neigte sich nach vorne.

"Ich wünsche mir so sehr, dass ihr mich wieder so anseht, wie damals, er ihr sagtet "Ich warte in Aziluth auf dich! Katan." - Aber auch wenn ihr nie wieder so sein werdet, kann ich euch nicht verlassen."

Er näherte sich ihm immer mehr. "Ich will für immer bei euch sein Rosiel. Ich will für euch leben und meine Leben für eures lassen. Bei euch alleine bin ich glücklich.- Liebster! Liebster Rosiel." Er strich ihm kühn durchs Haar. So, hatte er ihn noch nie berührt.

"Ich fühle, dass ich sterbe. Meine Seele zehrt von Erinnungen und Hoffnungen dass ihr mich ein zweites mal erhört."

Er hatte es sooft der Stille gestanden, da er es ihm nicht sagen konnte. Wie denn auch? Es war verboten sich nach Gottes Liebling zu sehnen. Es war ein Gesetz das von Gott stammte, Rosiel über alle anderem im Himmel stellte und dem die ewige Verdammnis zusicherte, der es wagte das Gesetz zu brechen und Hand anzulegen an das einzige was Gott je geliebt hat.

"Ihr habt mich von meinem elenden Dasein erlöst.- Ich habe einen Körper und mehr Lebenskraft, als für einen dünnen Schrei am Ende meines Lebens. Rosiel. Ihr habt mir ein Leben und meinem Leben einen Sinn gegeben."

In Katan brachen alle Barrieren und verschwammen alle Grenzen und er wagte es und schmiegte die Wange gegen Rosiels zarte Hand und koste sie.

"Ihr seid mein Leben. Ihr seid mein Ein und Alles.- Ja, ganz recht. Ich liebe euch!"

Selbst der Wind verstummte, damit ihn später keiner der Mitwisserei beschuldigen konnte.

Katan kniete weiter am Bett seines geliebten Seraphim und sah ihn an, weinte und flehte innerlich immer lauter um Erhörung.

"Ich liebe euch so sehr. Mir ist alles egal, nur ihr seid mir wichtig. Dann bin ich eben ein Sünder.- Gott, hat mich nicht gehört, doch ihr seid gekommen, darum gilt all meine Liebe euch. Ihn verschmähe ich.- Es ist mir gleich, dass es eine Sünde ist, zu lieben, was ich nicht lieben soll- aber solange ihr mich nur eines Blickes würdigt, werde ich diese Sünde immer und immer wieder begehen."

Er war ihm so nahe, dass seine Strähnen seine glatte Stirn berührten. Er bebte am ganzen Leib und sah ihn an. Seine Sehnsucht war dabei ihn zu ersticken und seine Liebe machte ihn stark für 1000.

Lieb. So lieb. "Verzeiht einem unreinen Engel," hauchte er.

Sie teilten den gleichen Atemzug und die gleiche Wärme. Katans bebende Lippen waren auf Rosiels gesunken und versiegelten sie. Der junge Cherubim kämpfte mit dem einzigen Gedanken den er noch hatte, seinen Liebsten in die Arme zu schließen. Er widerstand aus Furcht Rosiel sonst aufzuwecken, aber verging mit Leib und Seele in dieser sanften Berührungen ihrer Hände und ihrer Lippen.

Seine Augen waren zu gefallen. Sehnsucht, Glück und Hoffnung wurden in diesem Moment eines, bis sie nicht mehr von einander zu unterscheiden waren. Das Herz schlug ihm bis zum Hals.

Langsam glitt er zurück und sah beruhigt, dass sein Herr noch schlief.

"Verzeiht einem unreinen Engel, geliebter Rosiel und laßt mich bis morgen hier verweilen." Er betete das Haupt auf die Bettkannte und ergriff wieder Rosiels Hand.
 

>Katan. Woher wusstest du dass ich hier bin?<

>Mir war, als ob ihr weinen würdet . . .<

>Hnhn, wahrschienlich, weil ein Teil von mir in dich ein floß, als ich dich schuf.<

> "der dir den Weg weist." Ich werde dich Katan nennen.- Cherubim Katan.<



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-12-13T19:21:11+00:00 13.12.2007 20:21
*empört guck* so eine geile ff und erst ein popliger kommi >.< das geht ja mal gar nicht!!!
also deine ff war die beste die ich zu meinem lieblingspairing hier bis jetzt gelesen habe; deine art das alles zu beschreiben...so sehnsüchtig...so verlangend...hach ich bin ganz hin und weg, dasich gar nciht mehr weiss was ich sagen soll, ausser...wenn du mal eine längere ff zu den beiden schreibst *hoff* dann wäre ich die erste die sie liest!!!

lg, Vincs
Von: abgemeldet
2003-07-30T01:33:26+00:00 30.07.2003 03:33
waiiiii!!! Das ist so schön T_T
Oh gott ich mag katan rosiel FFs soooooooo sehr!


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