So, sitze ich in den Ferien am Strand und habe diese Geschichte im Kopf.
Warum nicht schreiben? Wer sie lesen will, muss es selbst wissen. Ich denke
dass diese Geschichte nur für Uranus & Neptun Fans geeignet ist, da sie
sich ausschliesslich von den Beiden handelt. Diese Geschichte widme ich
Tanja (Du bist manchmal ganz schön frech!) und allen die darin erwähnt
werden.
Genug geschwatzt, viel Spass.
Vorwort:
Nachdem Haruka als Sailor Uranus erweckt wurde, mussten sie und Neptun
immer wieder zusammen kämpfen. So liess sich auch nicht vermeiden, dass sie
sich oft sahen. Sie lernten sich immer besser kennen und schliesslich auch
lieben.
Etwa einen Monat nachdem sie sich zum ersten Mal getroffen hatten
beschlossen sie nach Amerika zu gehen. Erstens weil sie einen neuen
Kontinent kennenlernen wollten und zweitens hatten sie gehört, dass dort
inzwischen auch Dämone aufgetaucht waren. Und so hatten sie in Kissimee
unter Orlando eine kleine Villa gemietet um bei Vorfällen zur Stelle zu
sein.
"Uranus...flieg!" Die Attacke traf jedoch nur wenige Dämonen von denen es
jetzt wohl hunderte da hatte. Die Death Busters hatten gerade ein sehr
reines Herz gefunden und wollten um jeden Preis verhindern, dass Uranus und
Neptun den Talisman bekommen würden.
"Verdammt, das werden immer mehr! So kommen wir nie an das Herz heran!"
rief Uranus ihrer Partnerin zu. "Wir müssen uns kurz verstecken um dann
überraschend zuschlagen zu können." War die Antwort. So sprangen sie in die
Luft und landeten hinter einem Vorsprung wo sie wieder zusammentrafen.
Beide schauten zwischen den Trümmern hindurch und verständigten sich
wortlos. Wie auf Kommando sprangen sie hoch, auf Kaori zu. Während Uranus
Kaori festhielt schnappte sich Neptun den Kristall. Dann sprangen sie
wieder hinter einen Vorsprung.
"Nein es ist leider doch nicht das was wir suchen." Meinte Neptun und warf
dem Opfer vorsichtig sein reines Herz wieder zu. Doch keine der beiden
bemerkte den Dämon der sich von hinten an sie heranschlich. Plötzlich
wurden beide von einer Druckwelle nach vorne geschleudert, wo sie direkt
vor Kaori liegenblieben.
"Sieh einer an, wen haben wir denn da? Wenn das nicht die lästigen
Störenfriede von Sailorkriegern sind." Dann, an einen Dämon gewandt, meinte
sie: "Vernichte sie!" Der Dämon tat wie ihm geheissen und wollte sie gerade
umbringen als ein gleissendes Licht wie aus dem Nichts auftauchte und alle
Dämonen zerstörte.
"Was zum..." weiter kam Uranus nicht, da sie sich die Augen zuhalten musste
um nicht geblendet zu werden. Als das Licht verschwand, waren nur noch
Kaori und die beiden Sailor übriggeblieben. Kaori verschwand fluchend, doch
Uranus und Neptun blieben verwirrt zurück.
Neptun fasste sich als erste wieder. "Was war denn das schon wieder?"
"Keine Ahnung, da müsstest du schon jemand anders fragen." Gab Ihre
Freundin zurück.
Auf dem Heimweg diskutierten sie noch über das Geschehene und ihren
Auftrag. "Manchmal wünschte ich mir, dass wir einfach normal leben könnten.
Heute wären wir fast getötet worden, wenn wir nicht von diesem seltsamen
Licht gerettet worden wären." meinte Haruka halb traurig, halb wütend. Doch
Michiru versuchte die Stimmung etwas zu lockern und entgegnete: "Aber wenn
der Auftrag nicht wäre, hätten wir uns nie getroffen. Und ich denke, dass
das ein Grund ist alles zu vergessen was mit dem Autrag zusammenhängt.
"Vergessen? Wie kannst du nur vergessen wenn du fast jeden Tag um ein Haar
sterben könntest?" brauste Haruka auf. Sie hatte Michirus Satz
offensichtlich falsch interpretiert.
Michiru schaute Haruka erschrocken an. "Aber so habe ich das nicht gemeint.
Ich wollte nur sa..." "Jaja, schon gut. Lass uns nicht weiter darüber
reden, ich bin müde." Sagte Haruka etwas barsch. Keine der beiden wusste ,
dass diese kleine Keiferei noch lange nicht alles sein würde.
Etwa um vier Uhr morgens wachte Michiru auf von Vorahnungen getrieben und
schlich sich leise aus dem Bett und dem Zimmer, um Haruka nicht zu wecken.
Doch, es war eindeutig, dass wieder Feinde auftauchen würden. Leise zog sie
sich an und ging in die Garage zum Auto. Sie liess sich von ihren Gefühlen
leiten, die sie zum Supermarkt etwa fünf Autominuten entfernt trieben. Der
Uhrzeit entsprechend war dort ein nicht allzugrosser Betrieb. (Ich war
tatsächlich mal dort und der Supermarkt hat die ganze Nacht durch geöffnet.
Klar doch, den Tag durch sicher auch. Jetzt hör mal auf zu fragen, Tanja!).
Sie trat ein als gerade ein Dämon auftauchte und einen Kassierer angriff.
Michiru sprang schnell hinter ein Regal mit Milch (!!!) und verwandelte
sich.
Kurz bevor dem Kassierer das herz aus dem Körper genommen werden konnte,
hörte man ein Mädchen rufen: "Neptun, flieg!" Der Dämon konnte gerade noch
ausweichen und schaute in Neptuns Richtung während er ein verständnisloses
Grunzen vor sich gab.
"Angezogen von der neuen Zeit, jetzt in dieser Welt. Sailor Neptun! Ich
werde nicht zulassen, dass du das Herz für dich beanspruchst und es für
deine üblen Zwecke missbrauchst. Gib es sofort her!" Doch der Dämon dachte
nicht daran und wollte sich mit dem Herz davonmachen
als Neptun erneut einen Energieball in seine Richtung warf und ihn damit
zerstörte. Flink wie eine Katze sprang sie auf den Herzkristall zu und fing
in auf bevor er auf den Boden fallen konnte. Doch es war wieder nicht was
sie suchten. Sorgfältig gab sie dem Mann den Herzkristall zurück und machte
Anstalten zu gehen. Nachdem sie sich draussen wieder in Michiru verwandelt
hatte, murmelte sie vor sich hin: "Also ehrlich, an den Dämonen müssen sie
noch arbeiten. Das war wieder ein Kinderspiel." Sie fuhr nach Hause und
wollte gerade die Haustür aufschliessen als diese von innen geöffnet wurde.
Dort stand Haruka total ausser Atem und unglaublich wütend. Entsprechend
ihrem Gesichtsausdruck donnerte diese auch gleich los und liess Michiru gar
nicht erst zu Wort kommen. "Sag mal, spinnst du eigentlich? Was hast du dir
dabei gedacht?!" "Aber ich..." Doch weiter kam Michiru nicht, denn Haruka
schnitt ihr scharf des Wort ab. "Weshalb hast du mich nicht geweckt? Ich
erwache ab einem anlaufenden Motor mitten in der Nacht und dann bist du
spurlos verschwunden ohne irgendeine Nachricht zu hinterlassen! Was glaubst
du wie ich mir Sorgen gemacht habe und überhaupt nichts unternehmen
konnte!"
Diese Verschnaufpause Harukas nutzte Michiru um etwas sagen zu können.
"Aber ich bin doch bloss zum Supermarkt gefahren weil ich nicht schlafen
konnte." "Ach ja, klar, natürlich! Du gehst ja jedesmal wenn du nicht
schlafen kannst nachts zum Supermarkt und kommst mit leeren Händen zurück!"
"Doch nicht jedesmal! Sondern nur weil ich diese Mal von einem Gefühl
dorthin geleitet wurde." Versuchte sich Michiru zu verteidigen. Doch
diesmal hatte sie gegen ihre Freundin keine Chance. "Ein Gefühl welches dir
sagte, dass dort ein Dämon auftauchen wird! Das wäre schon Grund genug
gewesen mich aufzuwecken. Und das weisst du ganz genau!" Ganz leise fügte
Michiru noch dazu: "Und ausserdem hast du so friedlich und beruhigt
ausgesehen, während du schliefst. Da konnte ich dich einfach nicht
aufwecken."
Das brachte Haruka erst recht ausser sich, und sie schrie Michiru an: "Und
du lässt dich wegen so etwas von deinem Auftrag abhalten? Das kann doch
einfach nicht wahr sein! Verdammt noch mal. Hast du nicht begriffen, dass
wir diese Welt beschützen müssen? Da ist kein Platz für Gefühlsduselei und
ähnlicher Schwachsinn!" In ihrem Jähzorn gab Haruka ihrer Partnerin noch
den Rest: "Wenn du dein Ziel die Erde zu beschützen so verfolgst, dann bist
du als Kriegerin des Neptun nicht geeignet! Dann bist du einfach zu schwach
dafür!"
Und mit diesen Worten verliess Haruka wutentbrannt das Haus. Michiru
schaute ihr nur fassungslos nach bis sie dann weinend zusammenbrach.
Haruka ging schnurstracks in die Garage und schwang sich auf ihr Motorrad.
Ziellos raste sie durch die Gegend, bis sie an einer Biker-Bar anhielt und
hineinging. Kaum sass sie an der Theke, wurde sie auch schon von Hinten
angetippt. Haruka drehte sich um und sah überrascht auf.
"Hi, Berniece. Lange nicht gesehen." Rief sie etwas erfreut aus und
schüttelte die Hand der Bekannten.
"Konnichiwa, Haruka. Was machst du in Florida? Ich vermute dich in Japan
und da tauchst du hier auf." meinte Berniece lächelnd.
Haruka grinste frech. "Nun, ich glaube nicht, dass du sehr oft daran
gedacht hast wo ich zur Zeit wohl bin."
"Tja, wenn ich abends alleine im Bett lag schon etwa mal." meinte die
Angesprochene gespielt nachdenklich.
"Dass du alleine in einem Bett gelegen hast, war ja wohl eher selten der
Fall!" gab Haruka schlagfertig zurück. Berniece grinste und bedeutete
Haruka mitzukommen. "Los, mal sehen, wen du noch alles kennst." Haruka
liess sich mitschleppen.
Den Streit mit Michiru versuchte sie zu verdrängen.
In einer etwas abgelegenen Ecke hielten sie an und wurden von fast allen
äusserst überrascht, aber erfreut begrüsst.
"Hey, Bear. Wo hast du denn unseren Fernen Kaiser aufgegabelt?" (Tenou
Haruka bedeutet nach dem Japanischwörterbuch Ferner Kaiser) Rief ein
hübsches schwarzhaariges Mädchen Berniece zu.
"Soso, hast du hart trainiert, dass du dich wieder zu uns traust?" fragte
ein burschikoses Mädchen im Lederdress und mit kurzen dunkelroten Haaren
ironisch.
"Ha, gegen dich habe ich bis jetzt schon jedes Motorrad-Rennen gewonnen,
Gaby!" konterte Haruka amüsiert.
Es war schon zwei Jahre her, seit sich Haruka und Bernieces Clique in Japan
kennengelernt hatten. Die anderen waren nur auf Urlaub in Kioto, wo Haruka
damals noch wohnte. Doch alle (zumindest damals) sechs Mädchen verstanden
sich auf Anhieb gut mit Haruka. Berniece, von ihren Freunden manchmal auch
Bear genannt, blieb noch sechs weitere Monate in Japan, um die Sprache zu
studieren. Und so verknallte sie sich ziemlich schnell in Haruka und
umgekehrt. Als Berniece dann wieder nach Amerika zurück musste, war ihnen
der Abschied jedoch nicht sehr schwer gefallen, da es wahrscheihnlich nur
eine Schwärmerei beidseits war.
Der Abend verlief dann doch ziemlich lustig und ablenkend, zumal auch viele
Erinnerungen aufgefrischt wurden und Haruka mit den "Neulingen" bekannt
gemacht werden musste.
Alles in allem konnte den Abend Haruka so ablenken, dass sie Michiru fast
vergass. Fast.
Je später es wurde, desto mehr verabschiedeten sich, bis dann auch Haruka
langsam genug hatte. Berniece bemerkte das und fragte sie leise, ob sie
nicht mit zu ihr nach Hause käme. Sonst wäre sie ja alleine und müsste
daran denken, was Haruka wohl gerade mache. Fügte sie dann noch grinsend
hinzu. Haruka nahm gerne an.
Und so brachen dann noch entgültig alle auf und gingen nach Hause.
Währenddessen bei Michiru:
Nach dem sich Michiru langsam beruhigt hatte ging sie an die Hausbar und
mixte sich einen stark alkoholhaltigen Drink. Aus dem dann immer mehr
wurden, bis Michiru etwa einen Promille von 3% hatte und allmählich
stockbesoffen wurde.
"Wie konnte sie nur? Ich wollte ihr doch nur helfen. Wenn sie in ihrer Wut
bloss keinen Unfall baut!" Dies und ähnliche Sachen murmelte sie ständig
vor sich hin. Nicht ahnend, dass Haruka längst ein anderes Mädchen - oder
zumindest für diese Nacht - hatte. Irgendwann, so gegen fünf Uhr morgens
ging sie dann total benebelt ins Bett.
Als Haruka am Morgen etwa gegen zehn Uhr erwachte, musste sie doch einen
Moment überlegen wo sie war, da sie am Vorabend etwas zuviel Alkohol
erwischt hatte. Zum Glück aber nicht so viel wie Michiru.
Dann, gerade als wieder alles da war, schaute Berniece aus dem Bad. Sie war
dabei sich die Haare zu frottieren und trug nur ein Tuch umgewickelt.
"Guten Morgen, Langschläfer! Hattest du eine angenehme Nacht?" fragte sie
unschuldig. Die Angesprochene lachte. "Ja danke, es ging so." meinte sie
gespielt gleichgültig. Bumm. Schon hatte sie ein feuchtes Tuch am Kopf,
welches gerade eben noch zum Haaretrocknen gebraucht wurde. "Jaja, schon
gut!" Haruka verteidigte sich schnell. "Sie hätte nicht schöner sein
können." fügte sie noch zärtlich hinzu.
Berniece kniete neben Haruka aufs Bett und gab ihr einen Kuss. In dem
Moment fiel Haruka Michiru wieder ein. Sie löste sich schnell und stand
auf.
"Was ist?" fragte Berniece überrascht. Haruka sah sie erschrocken an.
Berniece wusste ja eine ganze Menge nicht über sie. Und einen Teil davon
würde sie auch nie erfahren. Dann erzählte sie, dass sie eine Freundin
hatte und von dem Streit. Dass sie Sailorkrieger waren, verschwieg sie.
Zuerst sagte Berniece nichts, dann fragte sie: "Ist jemand den ich kenne?"
"Nein, ich glaube nicht." Haruka versuchte locker zu bleiben. So nebenbei
fügte sie hinzu: "Sie heisst Michiru Kaioh."
"Waaaaaaaaaaaaass? Michiru Kaioh? Ein hübsches türkishaariges Mädchen das
Geige spielt und malt? Sag, diese Michiru?"
Berniece sah Haruka ungläubig an. Diese war ganz schön erschrocken über
Bears Reaktion und sagte zögernd: "Ja, wahrscheinlich ist sie das. Sie
spielt Geige, malt und hat türkises gewelltes Haar bis etwa hierhin." Mit
ihrer Hand gab Haruka die Länge an.
"Ja, genau! Wie kannst du nur? Ausgerechnet sie, kennst du sie eigentlich
richtig? Du weisst doch gar nicht woran du bist." Brachte Berniece etwas
stotternd aber doch ziemlich wütend heraus. Haruka hatte das Gefühl als
hätte ihr ein Elefant den Rüssel um die Ohren geschlagen. Was hatte sie nur
dermassen gegen Michiru? Das fragte sie dann auch ganz verdattert. "Keine
Angst, das erfährst du noch früh genug. Am Besten, wir fragen die anderen.
Und zwar noch heute!" Mit diesen Worten ging sie in Richtung Telefon und
wählte die Nummer von Bianca Andrews, das Mädchen mit den schwarzen langen
Haaren. Es dauerte eine ganze Weile, bis abgenommen wurde. "Hi, Bianca.
Hier ist Berniece, was hast du nur so lange gebraucht, musstest du noch
deinen Rausch ausschlafen?" fragte Berniece spöttisch. "Ach was, ich bin
schon lange auf. War nur gerade im Bad." Bekam sie als Antwort. "Ah, gut.
Ich wollte nur fragen, ob du rumgeben,kannst, dass wir uns um Elf Uhr beim
"Flying Dragon treffen?" (Keine Ahnung ob's das Lokal wirklich gibt)
"Geht klar, was gibt's denn so Dringendes? Hast du dich mit Haruka
verlobt?"
"Ja, sicher. Sie ist eben vor mich hingekniet und hat mir einen
Heiratsantrag gemacht." Meinte Berniece sarkastisch. "Nein, im Ernst. Das
erfährst du wie immer erst wenn alle da sind. Bye." Damit legte sie auf.
Kaum hatte sie sich wieder umgedreht, sah sie Haruka vor ihr auf dem Boden
knien und übertrieben theatralisch sagen: "Berniece, ich liebe dich ja so!
Willst du mich heiraten?" Die Angesprochene fing laut an zu lachen und
meinte ebenso übertrieben: "Ja, ich will mein Engel!" Bei dieser
Bezeichnung spürte Haruka einen schmerzenden Stich in ihrer Brust. Mit
Engel war sie oft von Michiru angesprochen worden. Sie liess sich aber
nichts anmerken und lachte nun ebenfalls und fragte ob sie jetzt auch
duschen könne. Auf die Antwort hin ging sie ins Bad, um sich fertig zu
machen.
Kissimee, ca.10:38 Uhr
Michiru öffnete die Augen und hätte sie am liebsten gleich wieder
zugeschlagen und weitergeschlafen. Sie hatte grässliche Kopfschmerzen und
zudem war ihr speiübel. Angestrengt versuchte sie sich zu erinnern was
gestern Abend war, vergebens. Nach ein paar Minuten jedoch wusste sie
zumindest, dass sie und Haruka Streit hatten, diese darauf wegfuhr und sie
selber nach einem Heulkrampf einen Orangensaft trinken wollte. Weiter kam
sie nicht, schliesslich war sie das erste Mal in ihrem Leben so richtig
sturzbetrunken. Irgendwann kam Michiru zu dem Schluss, dass sie wohl etwas
mehr als nur ein Orangensaft runtergeleert haben musste.
Stöhnend stand sie auf und wollte ins Bad, doch kaum stand sie, musste sie
schon rennen. Im Bad angelangt, gab sie alles, was sie sich letzten Abend
gegönnt hatte, wieder raus.
Wärenddessen hatten sich elf junge Leute im "Flying Dragon" versammelt.
Berenice fing an zu reden. "Wir sollten Haruka mal erzählen was uns eine
sehr nette junge Dame namens Michiru Kaioh angetan hatte. Dummerweise ist
Haruka auf ihren ganz speziellen Charme reingefallen." Ein Raunen ging
durch die Runde und ein etwas rundliches Mädchen mit langen hellblonden
Haaren legte gleich los. "Wie, du bist auf dieses Miststück reingefallen?
Offenbar hat sie sich bei dir erst von ihrer guten Seite gezeigt. Diese
Schlampe, dieses falsche Biest! Ich könnte sie heute noch..." Doch weiter
kam sie nicht, da Berniece ihr das Wort abschnitt. "Williams, das reicht!
Wir hassen sie genauso wie du. Abererst müssen wir jemandem erklä... für
mich bitte einen Cappuchino." Letzteres galt dem Kellner, der gerade die
Bestellungen entgegennahm. "Nein, kommt nicht in Frage! Du drinkst brav
einen Kaffee oder sowas Ähnliches. Jetzt gibt's keinen Alkohol, kapiert?"
schnauzte sie Gaby an, die ein Miller (Mmmh!) bestellen wollte. Anscheinend
war das sonst so friedliche Bearchen richtig in Fahrt.
"Also, wir müssen Haruka erklären weshalb wir etwas gegen Michiru haben."
Sie holte tief Luft und schloss die Augen. Sie schien alle Erinnerungen
wieder aufleben zu lassen. "Es war am 16. Oktober 1994 als wir Michiru
kennenlernten. Wir alle mochten sie von Anfang an und nahmen sie gern etwas
mit. Da am nächsten Tag eine Party angesagt war, hätten wir keinen guten
Grund gefunden Michiru nicht mitzunehmen. Sie war gleich einverstanden und
liess sich auch nicht abschrecken von dem Ort, den wir für dieses Festchen
ausgesucht hatten.
Es war eine sehr gefährlichen Felsplatte die eigentlich verboten ist für
Leute ohne Bewilligung, weil schon manche Menschen gestürzt und umgekommen
sind. Doch schon als wir uns am nächsten Abend trafen, war Michiru
irgendwie anders... ich konnte es mir nicht erklären. Wie als ob sie
plötzlich Angst bekommen hätte.
Als es langsam später wurde, war sie schon richtig nervös und auf meine
Frage hin, worauf sich das bezöge hat sie nur geantwortet, dass nichts sei.
Etwa um elf Uhr wurde es mir zu dumm und ich zog sie ein paar Meter von den
anderen weg. Ich wiederholte meine Frage und diesmal gab sie mir auch eine
richtige Antwort. Michiru vertraute mir an, dass sie Visionen der Zukunft
hätte und dass noch vor Sonnenaufgang etwas an einer gefählichen Klippe
passieren würde. Es könne vielleicht die unsere sein.
Wir haben das mit den anderen besprochen und die meinten sie würden jetzt
doppelt so gut aufpassen. Michiru war gerührt, dass alle sie ernst nahmen
und jetzt sogar vorsichtiger sein wollten.
Etwas später ging Danie, ganz nach vorne an den Rand der Klippen, um ein
Erinnerungsfoto dieser Party zu machen. Es war auch ein Bisschen eine Feier
für ihren Geburtstag, den sie ein paar Tage später hatte.
Urplötzlich tauchte am Rand der Klippen ein Monster auf und drohte Danie
runterzuwerfen.
Wir wussten, das war wahrscheinlich die Gefahr die Michiru vorausahnte und
versuchten alles zu verhindern. Doch als wir alle nach vorne eilen wollten,
hielt uns Michiru zurück. Natürlich versuchten wir trotzdem an ihr vorbei
zu kommen. Doch diejenigen die an Michiru vorbei kamen, wurden von diesem
Dämon zurückgeschleudert. Also waren wir machtlos und mussten mit ansehen,
wie dieser Dämon ihr eine Art Kristall aus ihrem Körper rausholte. Danie
schien grauenhafte Schmerzen gelitten zu haben. Bevor irgendeine von uns
sich rühren konnte, rannte Michiru an uns vorbei, auf das Monster zu und
entriss ihm den Kristall.
Dann schien sie ihn zu untersuchen und schnappte plötzlich überrascht nach
Luft.
Der Kristall begann sich zu verwandeln und wurde zu einer Art... ich weiss
auch nicht als was ich es bezeichnen sollte."
Berenice war unsicher und wusste nicht so recht wie sie es Haruka erklären
könnte. Doch diese nahm ihr diesen Schritt ab und nickte nur sie solle
endlich weitermachen. Haruka konnte sich nur zu gut vorstellen was jetzt
folgen würde.
Dann warf Williams dazwischen: "Michiru murmelte vor sich hin ,Ein
Talisman' als ob sie danach gesucht hätte."
"Ja, stimmt." ergriff nun wieder Berniece das Wort. "Michiru wollte mit
diesem ,Talisman' abhauen und Dani im Stich lassen! Sie wäre gestorben!
Aber Michiru kümmerte sich nicht mehr darum und hatte nur noch im Sinn mit
Danies Kristall das Weite zu suchen.
Doch der Dämon war schneller und wollte ihr den Kristall wieder abnehmen,
was er um ein Haar auch geschafft hätte, wäre da nicht dieses seltsame
Licht gewesen. Es hat das Monster zerstört und den Kristall, Talisman oder
wie auch immer..."
"Herzkristall." Murmelte Haruka vor sich hin. Alle sahen sie überrascht an.
Erst da merkte sie, was sie gesagt hatte. "Solche Vorfälle gab es in Japan
auch und dort wurden diese Kristalle als Herzkristalle oder das reine Herz
eines Menschen bezeichnet." Fügte sie erklärend hinzu.
"Aha. Gut, soll ich jetzt weiterfahren?" fragte Berniece. Ein zustimmendes
Nicken machte die Runde.
"Also, das Licht entriss Michiru den Herzkristall und gab ihn Danie zurück.
Das erste was wir wieder richtig sahen, wegen des grellen Lichtes, war,
dass Danie aufstand und Michiru in die Augen sah.
Was dann kam, werde wir nie vergessen können." Berniece schien Mühe zu
haben, die Tränen zurückzuhalten. Doch sprach sie weiter. "Wir sahen nicht
ob Michiru etwas gesagt hatte oder ob es nur an ihrem Gesichtsausdruck lag,
aber Danie starrte Michiru einen Moment an und dann Schlagartig änderte
sich ihre Miene. Sie hatte fast so etwas wie Angst, Traurigkeit aber auch
wie etwas entschuldigendes in sich." Sie hatte offensichtlich Mühe, die
richtigen Worte zu finden. "Was bis jetzt noch unverständlich ist für uns,
es war eindeutig, dass Danie Verständnis für Michiru hatte. Das war nicht
zu übersehen. Dann... plötzlich drehte sich Danie um und sprang über die
Klippen in den sicheren Tod. Dieses Arschloch von Michiru wollte sie nicht
mal aufhalten! Im Gegenteil, sie sagte noch, dass es wohl besser so wäre.
Als ob der Tod für irgendjemanden wie Danie eine Lösung sein könnte!"
Das war zu viel für Berniece. Sie fing hemmungslos an, zu weinen. Doch sie
war nicht die einzige. Williams konnte sich noch weniger beherrschen und
rannte nach draussen. Alle anderen sassen mit bedrückten Gesichtern da;
diese Erinnerung aufzufrischen hatte auch ihnen stark zugesetzt.
Haruka konnte nichts sagen. Jetzt sah sie die Geschichte mal von einem
anderen Standpunkt aus. Sie konnte Michiru verstehen. Aber das durfte sie
nicht sagen, sonst müsste sie ihre Idendität als Sailorkrieger
preisgeben...
"Haruka...?" Berniece hatte sich wieder langsam gefangen. "Ich gehe mal
nach ihr schauen." Meinte Haruka und zeigte in die Richtung, in der das
blonde Mädchen weinend verschwunden war.
Draussen atmete Haruka erst mal die frische Luft ein, bevor sie sich
umschaute. Dann hörte sie etwa hundert Meter weit weg, hinter den
Motorrädern, ein leises Weinen. Sie lief schnell dorthin und sah Williams
zitternd am Boden kauern. Haruka nahm sie in die Arme und wiegte sie
beruhigend hin und her. "Ähm,... Lucy? Darf ich mal etwas Persönliches
fragen?" Lucy Williams wischte sich mit einer Hand die Tränen aus den
Augen. "Ja, klar. Aber sag bitte nicht Lucy zu mir! Ich hasse diesen Namen,
die anderen nennen mich ja auch Williams."
"Natürlich. Also... Danie. Du ... du hast sie geliebt, hab ich recht?"
Endlich war es draussen. Haruka war es sichtlich unangenehm, diese Frage zu
stellen. Vor allem in Anbetracht der Situation. Williams sah sie aus noch
tränennassen Augen an und nickte. Sagen konnte sie nichts.
Michiru war gerade dabei ein paar Runden im Pool zu schwimmen, als sie ein
Motorgeräusch hörte. Schnell stieg sie aus dem Wasser und ging auf die
Haustür zu. Haruka trat ein und streifte sich die Schuhe ab. Michiru fragte
etwas bissig: "Und, hattest du einen netten Abend?" "Ja, danke." War die
steife Antwort. Ohne dass es zu weiteren Wortwechseln kommen konnte,
verschwand Haruka im Schlafzimmer. Michiru wünschte sich zwar nichts
sehnlicher als sich mit ihrer Freundin zu versöhnen, aber inzwischen war
sie wieder nüchtern und war nicht bereit, Haruka einfach so zu vergeben,
was diese ihr gesagt hatte. Das hatte nämlich ganz schön wehgetan. Kurz
darauf hörte Michiru das Geräusch einer laufenden Dusche, also zog sie sich
erst mal an und ging in den Übungsraum, der nur mit einem Klavier und einer
Violine obendrauf möbiliert war und fing an, Geige zu üben.
Als Haruka angezogen aus dem Schlafzimmer kam, hörte sie Michiru Geige
spielen und ging langsam ins Musikzimmer. Sofort als die Tür aufging hörte
Michiru auf zu spielen und sah Haruka an. "Hast du mir irgendwas zu sagen?
Wenn nicht, dann lass mich weiter üben." Wenn sie wollte, konnte Michiru
ganz schön kratzbürstig sein. Und offenbar wollte sie jetzt.
"Ja, habe ich." Haruka setzte sich auf den Höcker vor ihrem Piano und sah
auf die Klaviertasten. "Ich habe gestern Abend Berniece Caroll und ihre
Clique getroffen. Sie haben mir erzählt, was in der Nacht vom 17. Auf den
18. Oktober 1994 passiert ist. Du hast mir nie von diesem tragischen. ähm
sagen wir Unfall erzählt."
Dies war keine Frage sondern eine Feststellung. Michiru schluckte leer.
"Weshalb sollte ich? Damals war ich noch auf mich alleine gestellt und
hatte keine Partnerin. Das waren andere Zeiten."
"Du wusstest also, dass Danie sterben würde?"
"Ja. Ausserdem hast du mir auch nie erzählt, dass du die kanntest!"
"Das wusstest du auch so." Harukas Antwort kam promt.
Michiru wurde es langsam zu dumm. Haruka dachte anscheinend nicht im Traum
daran, dass sie sie gestern verletzt haben könnte.
"Ist das dein grösstes Problem?" Fragte Michiru während sie ihre Geige
schon wieder an den Hals hielt.
"Verdammt, die hassen dich dafür und dabei haben sie keine Ahnung worum es
ging!" Brauste Haruka auf. "Ist dir das vollkommen egal?"
"Ist das dein grösstes Problem?" Wiederholte sich Michiru etwas lauter.
Haruka sah sie ungläubig an. "Anscheinend hatte ich recht. Du bist zu feige
der Wahrheit in die Augen zu sehen und es ihnen zu sagen, aus Angst sie
könnten dich noch mehr verletzen als es dein Stolz zulässt!" Haruka verlor
die Kontrolle über sich selbst und schrie Michiru ins Gesicht, was ihr
gerade in den Sinn kam. Diese wurde nun ebenso fies und gab zurück: "Du
warst ja selbst nicht in der Lage, ihnen etwas zu sagen, aus Angst die
gestrige Nacht mit Berniece könnte deine letzte gewesen sein! Wer ist denn
jetzt da der Feigling, der sich durch privaten Schwachsinn von seinem
Auftrag abhalten lässt?" Gab sie eiskalt zurück und übte, ohne Haruka eines
weiteren Blickes zu würdigen, weiter. Diese rannte aus dem Zimmer und etwa
eine Viertelstunde später hörte Michiru jemanden die Haustür zuschlagen.
Nachdem Haruka wieder bei Berniece angekommen war und alles erzählt hatte,
beschloss diese, dass Haruka erstmal bei ihr bleiben sollte.
Etwa drei Tage später hatten sich alle elf dafür entschieden, mal wieder
nach Japan zu fahren. An Geld mangelte es ja bei keiner. Fast einstimmig
hatte man auch beschlossen, mit dem Schiff zu gehen, da das mal eine
Abwechslung wäre.
Michiru bekam das irgendwie mit und konnte sich anheuern um als Violinistin
dort mitzufahren.
Auch wenn sie Haruka verletzt hatte, gab sie die Hoffnung nicht auf, ihren
Engel irgendwann zurückzuerobern.
So stach die "Schiller" (Hör sofort auf zu lachen Orion, oder sag was
anderes!) am frühen Morgen in See. Was alle elf Mädchen noch nicht wussten;
ihre Erzfeindin war ebenfalls an Bord.
"Ach, ist das schön, so richtig windig!" fand Berniece, als sie nach
Abladung des Gepäcks an Deck standen. Doch Gaby fing an, theatralisch zu
jammern. "Das verweht ja meine Haare!" "Seit wann interessierst du dich für
deine Frisur?" (G. Stössli lässt grüssen!) Alle lachten. Es war
offensichtlich, dass Gabys Klage ironisch gemeint war, denn sie kümmerte
sich am wenigsten von allen um ihre Haare. Auch Haruka liess es sich nicht
nehmen einen Witz darüber zu machen. "Du Armes, dann sind deine Haare ja
vom Winde verweht." So alberten sie weiter bis sie sich für das Dinner
zurecht machen mussten.
Am Abend, als alle im Speisesaal sassen und mit essen fertig waren, wurde
ihnen ein Geigenspieler angekündigt. Da fast alle sehr musikalisch waren,
freuten sie sich und waren gespannt um wen es sich hier wohl handeln
könnte. Ob sie ihn oder sie kannten? Alle ahnten ja nicht, wie gut!
Als dann aber tatsächlich der Name genannt wurde, dachten alle, sie hören
wohl schlecht. Oder war es wirklich sie? Wütend starrten alle auf die
Bühne, besonders Haruka. Aber, auch wenn sie es sich nicht eingestehen
wollte, hatte sie immer noch Gefühle für Michiru.
Dann ging das Licht auf der Bühne an. Michiru trug ein weisses
enganliegendes Kleid und fing gleich an zu spielen. Es kam einem so vor als
ob sie nie etwas anderes getan hätte. Sie spielte einfach grossartig.
Jedoch nur Haruka merkte, dass dieses Lied für sie geschrieben worden war,
von Michiru. Es war eine ruhige, besinnliche Melodie, aber trotzdem
irgendwie wild. Es versetzte Haruka wie in einen Traum. Sie vergass alles
um sich herum und nahm nur Michirus Spiel wahr.
Als es beendet war wurde Michiru mit kräftigem Applaus belohnt. Die anderen
Schiffsgäste waren offensichtlich begeistert. Auch Bears Clique war mehr
als angetan davon, aber niemand wollte es zugeben.
Haruka ging alleine auf dem Schiff spazieren, es war etwa vier Uhr morgens
und alle anderen schliefen.
Warum war ihr Michiru gefolgt? Dachte sie ernsthaft, dass es wieder
gutgemacht werden konnte? Die ganze Zeit hatte Haruka solche Gedanken im
Kopf. Bis sie plötzlich mit jemandem zusammenprallte. Michiru.
"Kannst du nicht aufpassen?" zischte Haruka wütend. Doch Michiru gab keine
Antwort. Sie schaute Haruka nur schweigend an. "Ist was?" Wollte diese
wissen. "Nein, du hast die Melodie gestern Abend nicht etwa erkannt?" war
die Gegenfrage. "Was soll das? Läufst du mir etwa nach wie ein kleines
anhängliches Hündchen? Falls du es noch nicht so recht verstanden haben
solltest, es ist vorbei. Für immer. Jede kann ihren Auftrag alleine
erfüllen, ohne dass eine andere dazwischenfunkt. Und versuch nicht mich
umzustimmen, ich weiss was ich tue!" Damit liess sie Michiru stehen und
verschwand in Richtung Kabine, die sie mit Berniece teilte.
Am nächsten Morgen waren wieder alle unterwegs. Kaum hatte Haruka ihre
ehemalige Freundin gesehen, fing sie an zu spotten. Sie machte sich den
ganzen, lieben langen Tag über Michiru lustig. Sehr oft sogar, als es
Michiru auch hören konnte.
Am Abend stand ihr Entschluss fest.
Gegen Mitternacht lief Michiru in den Gängen des Schiffs umher in Richtung
Ausgang. Sie ging langsam. Sie hatte keine Eile. Gleich würde alles vorbei
sein. Draussen angekommen atmete sie die salzige Meerluft ein. Es war so
angenehm, so vertraut.
Ruhig aber zielsicher ging sie auf das Geländer zu.
Es war noch jemand anders auf dem Schiff unterwegs. Haruka. Innerlich
schrie sie danach Michiru wieder zu vergeben. Aber sie merkte es nicht. Sie
wollte sich nicht eingestehen, dass sie im Unrecht stand. Sie konnte es
einfach nicht zugeben. Gedankenversunken lief sie auf dem Schiff umher. Sie
atmete ebenfalls die kühle Meeresluft ein. Das fühlte sich angenehm an.
Irgendwie erinnerte sie das an Michiru. ( Ich liebe solche Parallelen!)
Sie schloss die Augen. Nun stand sie schon ausserhalb des Geländers. Noch
ein Schritt. Noch eine Bewegung. Dann wäre alles vorbei.
Ein schöner Gedanke.
Sie war ruhig. So ruhig wie noch nie in ihrem Leben. Langsam lehnte sie
sich nach vorne. Gleich würde es überstanden sein. Nie wieder würde sie
kämpfen müssen. Nie würde sie Haruka als Verachtete gegenübertreten. Eine
einsame Träne lief über ihre Wange. Haruka...
"Nein! Nicht, Michiru!!!" hörte sie eine nur allzu vertraute Stimme.
Haruka. Doch sie war schon gesprungen.
"Michiru!" Haruka beugte sich über das Schiffsgeländer, wo sie gerade noch
sah wie Michiru zwischen den Wellen im Mondlicht verschwand.
Ihr Schreien hatte auf sie aufmerksam gemacht. Die ersten Leute waren schon
zur Stelle. Doch Haruka dachte nicht daran, denen erst eine Erklärung
abzugeben und schwang sich über das Geländer. Sie ignorierte die Stimmen,
die sie zurückrufen wollten und sprang ebenfalls. Sie sprang um das Leben
ihres Engels zu retten. Falls das noch möglich war.
Als sie in die Wellen eintauchte hätte sie fast einen Kälteschock erlitten.
Das Wasser war höchstens drei Grad warm. Sie tauchte kurz auf und schaute
sich um. Doch Michiru war nirgens zu sehen. Dann tauchte sie wieder unter.
Sie schwamm Meter um Meter und suchte alles nach dem Wertvollsten in ihrem
Leben ab. Da! Sie sah etwas türkises leuchten. Soweit es überhaupt möglich
war im Meer etwas Türkises zu finden. Zumal es auch noch dunkel war. Dann
spürte sie wie ihr die Luft ausging, aber sie gab nicht auf! Sie musste
Michiru erreichen! Inzwischen war sie sich ganz sicher, dass es Michiru
war. Sie spürte es einfach.
Endlich hatte sie ihre Michie erreicht und packte sie am Arm. Haruka nahm
Michiru so schnell wie möglich in ihren linken Arm und schwamm in einem
wahnsinnigem Tempo nach oben. Sie wusste, dass sie nicht mehr lange
durchhalten würde. Als sie an die Oberfläche kam, wurde sie von Schreien
empfangen. Indes hatte sich der vordere Teil des Schiffs versammelt und
wollte diese waghalsige Rettungsaktion sehen.
Haruka fiel es verdammt schwer richtig durchzuatmen ohne in Ohnmacht zu
fallen. Das Wasser war saukalt und sie war viel zu schnell aufgetaucht.
Doch sie hielt durch. Dann hörte sie etwa zwei Meter neben ihr einen
Rettungsring ins Wasser platschen. Wie in Trance griff sie danach und liess
sich mit Michiru daran raufziehen.
Oben angekommen, liess Haruka den Sanitären gar keine Zeit sich um sie zu
kümmern, geschweige denn um Michiru. Sie beugte sich über ihre Freundin und
bemerkte sofort: Michiru atmete nicht mehr! Sie zögerte keine Sekunde und
fing an, sie zu beatmen.
Nach vier Anläufen endlich reagierte Michiru und fing an, das geschluckte
Wasser auszuspucken. Dann versuchte sie normal zu atmen. Als ihr das
langsam aber sicher gelang, schlug sie die Augen auf. Sie hätte geschrien,
aber ihre Stimme versagte. Es kam nur ein verzweifeltes Flüstern.
"Haruka..." weiter kam sie nicht denn die Angesprochene schnitt ihr das
Wort ab. "Michiru, mein Engel wie konntest du nur? Um ein Haar hätte ich
das wichtigste in meinem Leben verloren! Noch bevor ich mich bei dir
entschuldigen konnte. Es tut mir so leid!"
Inzwischen war sich Haruka mit ihren Gefühlen einig. Sie liebte Michieru
und würde sie immer lieben. Es war ihre Schuld, dass es zu diesem Streit
kommen konnte. Warum musste sie auch nur so starrköpfig sein? Das hätte sie
beinahe Michirus Leben gekostet!
"Haruka ich... mir tut es leid." Zu mehr kam sie nicht, denn Haruka
verschloss Michirus Mund mit ihrem eigenen. All die Leute rundherum waren
ihnen egal.
Sie wollten nur noch einander.
(Judith, schalt dein Gehirn ein. oder besser aus!)
Am nächsten Morgen gab es einige Überraschungen für die anderen Mädchen.
Als sie sahen, dass Haruka wieder mit Michiru zusammen war, und dann auch
noch im Krankenzimmer. Keine von ihnen hatte die nächtlichen Geschehenisse
bemerkt, da ihre Kabinen am anderen Ende des Schiffes waren. Schliesslich
blieb Haruka und Michiru keine andere Wahl als die Wahrheit zu erzählen.
Sie erzählten von ihrer Mission als Kriegerinnen und weshalb Danie geopfert
werden musste, sich dann aber, um ihnen die Entscheidung und die Belastung
über ihren Tod abzunehmen, selber umbrachte. Dafür entschuldigten sie sich,
besonders bei Lucy, und hofften innbrünstig, dass sie verstanden wurden.
Was auch mehr oder weniger der Fall zu sein schien. Die einen hatten etwas
Mühe, das alles gleich zu verdauen. Doch niemand machte ihnen noch
Vorwürfe.
Dann wandte sich Haruka grinsend an Berniece. "Sieht so aus, als müsstest
du in Zukunft auf meine nächtliche Gesellschaft verzichten." Diese lachte
und gab zurück: "Mach dir keine Sorgen um mich, ich finde schon schnell
jemand anders. Und bis dahin muss ich mich nachts ein wenig ausruhen. Wenn
ich weiterhin so wenig schlafe, sehe ich ja in ein paar Jahre aus wie eine
Grossmutter." Alle lachten. Diese Problem war nun aus der Welt geschafft.
Sie hofften, dass es keine weiteren geben würde. Doch wer weiss.
Juhui! Meine erste Fanfic ist fertig. Jetzt muss ich mich aber wieder
meiner grösseren Geschichte widmen.
Jaja ich weiss, es ist bescheuert, Neptun im Meer ersäufen zu wollen, aber
ich konnte doch das ganze nicht im Flugzeug stattfinden lassen...
An dieser Stelle möchte ich noch sagen, dass die Daten in der Geschichte
eine Bedeutung haben, aber das wird vermutlich niemand ausser Orion wissen
oder je erfahren. (A propos Orion, ich habe die Ideen dieser Geschichte
NICHT von Titanic! Als diese Geschichte sich in meinem Kopf zusammengefügt
hatte, hab ich diesen Film noch nie gesehen!)
Es werden wahrscheinlich auch ein paar Fragen aufgetaucht sein, zum
Beispiel bei dem merkwürdigen Licht oder dass Danie den Talisman haben
sollte. Das wird dann irgendwann in meiner jetztigen Arbeit "Das Geheimnis
der Nebel" erklärt werden. Schreibt mir aber auf jeden Fall, wie ihr diese
Story fandet!
Meine Mailadresse lautet beatrice-spiller@bluemail.ch Ich freue mich über
jeden Kommentar! Bis bald.
Bye bye
Eure Sailor Nebula