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Urlaubswahnsinn

Möge das Chaos beginnen
von

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Neun Mal Socken, drei Hosen und genau so viele Pullover.

Ich seufzte und lege die aufgezählten Sachen in meine Reisetasche.

Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es nur noch fünfzehn Stunden und vierundzwanzig Minuten sind, bis der Wahnsinn offiziell beginnt.

Inoffiziell läuft er schon seit zwei Tagen, beziehungsweise seitdem meine Mutter wieder da ist und Hektik verbreitet.

Hektik à La Wäsche waschen, aufräumen und so weiter.

Dabei würde ich jetzt viel lieber in meinem Bett liegen.

"Sieben Kilo?", ertönt ein entsetzter Schrei von unten aus der Küche.

Ich muss schmunzeln.

Scheint so, als hätte mein Vater meiner Mutter gesteckt das ihre beste Freundin, die mit uns in den Urlaub fährt, sieben Kilo Fleisch mitnimmt.

Etwas viel, aber jedem das seine.

Während meine Mutter unten herum krakeelt und mein Vater wahrscheinlich vor Lachen unterm Tisch liegt, schließe ich meinen geliebten iPod an ein Ladekabel und überlege, ob das Akku die Fahrt nach Brandenburg aushält.

Oder war es Mecklenburg-Vorpommern?

Ich habe nicht einmal die geringste Ahnung wo Fehmarn liegt.

Einen Blick in den Atlas später, weiß ich das die Insel in Richtung Hamburg liegt und ziemlich weit weg ist.

Erdkunde: Fünf.

Scheiße.

Mein armer iPod wird das nicht aushalten.

Und ohne Musik halte ich es nicht aus.

Na danke.

Mein Blick fällt mal wieder auf meine Uhr.

Noch fünfzehn Stunden und neunzehn Minuten.

Normal würde es noch fünf Stunden dauern, aber ich bin mit meinen Nerven jetzt schon völlig am Ende.

Belastbarkeit: Sechs.

Bin ich froh das es für Vermeidung von Chaos keine Noten gibt. Da hätten sie für meine Familie eine neue Note erfinden müssen, im schlimmsten Falle sogar eine neue Zahl.

Ich gehe nach unten und beginne mich zu fragen, was chaotischer Sauhaufen auf Englisch heißt.

Das trifft den Zustand unserer Küche nämlich recht gut.

Überall stapeln sich Taschen und Wäschekörbe und aus einem Haufen verschiedener, nicht zu definierenden Gegenstände höre ich die Stimme meiner Mutter.

"Sieben Kilo."

Aus dem Wohnzimmer tönt das Lachen meines Vaters.

Hm, scheint der neue Running-Gag der Ferien zu werden.

"Ähm Mama?", frage ich zaghaft.

"Was?", kommt es aus dem Haufen.

"Kann ich gerade mal an die Ladekabel? Mein Handy ist-"

"Die habe ich schon eingepackt." Der Haufen bekommt eine Hand, die auf den Taschenberg zeigt.

Ich stöhne genervt auf.

"Nicht ehrlich, oder?"

"Ich mache keine Witze."

"Schon gut.", ich gehe zum Taschenberg, "Welche denn?"

"Die rote."

Mein Blick sucht den Taschenberg ab. Nirgendwo eine rote Tasche.

Ich will mich gerade beschweren, als ich sie entdecke.

Ganz unten.

"Fuck!", fluche ich leise. Das hat mir noch gefehlt.

"Hast du sie gefunden?", fragt der Haufen.

"Ja.", kommt es gedehnt von mir.

"Dann ist ja gut.", meint der Haufen und schweigt dann.

Meine Augenbrauen zucken bedrohlich.

Ruhig Sunny, ganz ruhig, mahnt mich meine innere Stimme, du bist ein ruhiger Berg.

Wohl eher ein Vulkan der kurz vor dem Ausbrechen ist.

Die innere Stimme schnaubt genervt auf.

Soll sie doch.

Mein Blick fällt auf die Spüle.

Na ja, wenigstens muss kein Geschirr gewaschen werden.

In diesem Glauben bleibe ich, bis ich den Küchentisch erblicke.

Meine Mutter hat einfach nur umgeräumt.

Mir ist zum Heulen zumute.

Deprimiert stapfe ich die Treppe nach oben und falle auf mein Bett.

Möge der Stress beginnen, meint die Stimme in meinem Kopf mit feierlichem Ton.

Nein, der Stress ist schon da und er hat seine besten Freund Wahnsinn und Chaos gleich mitgebracht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Trollfrau
2012-11-08T11:20:26+00:00 08.11.2012 12:20
Ach wie geil. Sehr unterhaltsam. :D


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