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One love, one life, one sorrow

von

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I walk alone because I want to

I walk alone because I want to:
 

Ich betrat das Anwesen. Sasori war noch immer in seinem Atelier, so wie es schien. Darum entschied ich mich dazu, mich noch einmal in dem dunklen Flur umzusehen. Dort sah ich mir wieder das Gemälde an das haargenau so aussah wie ich. Doch jetzt war etwas anders. Es war nicht mehr ich auf dem Bild sondern eine Frau mit dunkelbraunen Haaren und grünen Augen. Sie hatte ein zartes Gesicht, so schön, dass ich fast neidisch wurde.

„Du spinnst, Sakura.“ Sagte ich zu mir selbst. Doch das war kein Trost. Als ich den Flur verließ, die Tür schloss und die Wanduhr wieder davor schob, machte sich in mir ein Gefühl der Schuld breit. Es war als hätte ich etwas verbotenes getan...
 

„Das Abendessen ist gleich fertig!“ Rief Sasori der in der Küche das Essen zubereitete. Ich wartete schon im Esszimmer auf ihn. Als er endlich kam, sah ich ihn mir genauer an. Jedes andere Mädchen hätte sich sofort in ihn verliebt. Doch ich war nicht so wie die meisten Mädchen. Ich war zu ernst, zu verklemmt und vor allem zu schüchtern. Das war keine gute Mischung. Sasori setzte sich gegenüber von mir hin und wir aßen schweigend. Ich stellte mir vor, wie sehr Sasori unter den Dorfbewohnern zu leiden hatte. Niemand kann lange allein sein, denn irgendwann macht einen die Einsamkeit krank. Ein Mensch ist ein soziales Lebewesen, Alleinsein ist da nicht gut. Wie konnten sie ihm nur solche Schmerzen bereiten? Ihm, mit den roten Haaren, den wunderschönen braunen Augen... genug geschwärmt. Ich beschloss, ihn etwas zu fragen. Blöd nur, dass ich vorher nicht genug darüber nachdachte.

„Kann es sein, dass dieses Anwesen mehr noch mehr Zimmer hat als es aussieht?“ Sasoris Blick wurde stechend und er durchbohrte mich praktisch damit. Seine Hände zitterten, vermutlich durch Nervosität.

„Nein.“ Ich zuckte zusammen als er das sagte, denn es klang so forsch. Vielleicht hätte ich mich dafür entschuldigen sollen. Aber ich tat es nicht.
 

In meinem Zimmer lag ich auf meinem Bett. Dem schönen Himmelbett das ich schon immer haben wollte. Und ich schwärmte von Sasori. Ich war dumm, das wusste ich. Denn er hatte mir mit seiner Antwort vorhin ziemlich Angst gemacht. Doch vielleicht hatte er es ja nicht so gemeint. Möglicherweise steckte etwas dahinter. Ich wüsste so gerne, was... Sasori hatte sich mal wieder in seinem Atelier verkrochen und mich damit allein gelassen. Er schien mir keine Dummheiten zuzutrauen. Meine Gedanken wurden jäh unterbrochen als ich müde wurde. Sehr müde. Es war wie ein schwerer Schleier der mich umhüllte und meine Augen zugehen ließ. Ich schlief auf der Stelle ein...
 

Ich trage ein wunderschönes hellgrünes Kleid das fast bis zum Boden reicht. Meine Haare sind lang und schlängeln sich in Wellen bis zur Mitte meines Rückens. Ich trage keine Schminke, denn das habe ich nicht nötig. Woher ich das weiß? Weil er es mir immer wieder sagt. Er möchte nicht, dass ich mich schminke, so wie alle anderen Mädchen in diesem kleinen Dorf. In seiner Gegenwart finde ich mich schön und begehrt, er liebt mich und würde für mich sterben. Das hat er mir schon oft genug gesagt. Ich bin es nicht gewohnt, geliebt zu werden. Ich habe ihn erst vor vier Monaten kennengelernt. Damals war ich auf einem Ball. Er war der Gastgeber. Ich hatte mich in eine kleine Ecke gedrängt weil ich nicht tanzen wollte. Ich konnte es nicht einmal. Doch er hatte mich gesehen und sich von der ersten Sekunde an in mich verliebt. Er hat mich zum tanzen aufgefordert und aus Höflichkeit habe ich zugesagt. Doch ich erzählte ihm, dass ich nicht tanzen konnte. Aber er hat nur gelächelt, mit seinem wunderschönen lächeln. Mit seiner blassen Hand hat er die meine berührt und wir tanzen die ganze Nacht lang. Die anderen Mädchen bedachten mich mit eifersüchtigen Blicken. Doch das interessierte mich nicht. Zum ersten mal in meinem lächerlichen Leben fühlte ich mich geborgen. Ich war glücklich. Er fragte meinen Vater ob er mich heiraten durfte... doch der war dagegen. Im Dorf hieß es, er würde mit jedem Mädchen schlafen das er in die Finger bekam. Ich glaubte davon kein Wort, aber mein Vater dafür jedes. Ich war so traurig, dass ich nicht mehr leben wollte. Gemeinsam mit ihm heckte ich einen Plan aus. Wir wollten uns umbringen... damit wir im nächsten Leben zusammen sein konnten.
 

Schweißgebadet wachte ich auf. Alles um mich herum war dunkel. Und schwarz. Ich blickte aus dem Fenster das sich zu meiner linken befand. Doch ich konnte nichts sehen. Ich setzte mich hin und rieb mir die Augen. Jetzt konnte ich besser sehen. Und was ich da sah, machte mir wahrlich Angst. Es war Sasori der draußen im Garten etwas vergrub. Einen großen Sack. Er hatte eine lange Schaufel in der Hand mit der er ein Loch mit Erde füllte. Ich dachte daran, ihn weiterhin zu beobachten. Doch da starrte er mich direkt an. Ich bückte mich und hoffte, er hätte mich nicht gesehen. Jetzt dachte ich an meinen Traum. Dieses Mädchen war ich gewesen und ich fühlte mich warm und geborgen als ich daran dachte, wie sehr sie ihn geliebt hatte. Ihn, der genauso aussah wie Sasori...
 

In dieser Nacht konnte ich nicht schlafen. Es war mittlerweile vier Uhr morgens doch ich war kein bisschen müde. Ich konnte nur noch daran denken, was Sasori wohl vergraben hatte. Eins stand jedenfalls fest: Es musste etwas sehr großes gewesen sein. Ich fragte mich auch, ob Sasori gerade schlief und wenn nicht, was er gerade machte. Vielleicht lag er auch wach im Bett und machte sich Gedanken über alles mögliche. So wie ich.
 

Langsam wurde es früher Morgen. Die Vögel draußen zwitscherten vergnügt. Ich zog mich gerade an als plötzlich die Tür geöffnet wurde. Ich stand nur in Unterwäsche da und als mich Sasori sah, wurde sein Gesicht genauso rot wie seine Haare. Augenblicklich machte er die Tür zu.

„Ich wollte nur sagen, dass es jetzt Frühstück gibt.“ Sagte er leise. Vor Schreck hatte ich die Decke um mich geschlungen. War das peinlich.

Beim Frühstück sagten wir beide wie schon so oft kein Wort. Das von eben war uns beiden unangenehm. Als wir fertig waren, half ich Sasori mal wieder beim Abwasch. Doch diesmal konfrontierte ich ihn mit den Fakten. Es musste sein.

„Was ist das für ein Flur, der vor dem eine Wanduhr steht?“ Sasori drehte sich zu mir um und seufzte genervt.

„Hör mal, ich wohne hier noch nicht lange, ich habe also keine Ahnung was du meinst.“ Doch ich ließ nicht locker.

„Ich habe ein Gemälde gesehen auf dem ich drauf bin. Erklär mir das!“

„Vielleicht siehst du der Frau auf dem Gemälde ja nur sehr ähnlich.“

„Weißt du was? Letzte Nacht hatte ich einen Traum. Darin sind wir beide vorgekommen. Ich hatte ein Kleid an, alles war sehr altmodisch. Wir haben getanzt. Wir haben uns geliebt, doch es war unmöglich, zusammen zu sein. Am Ende haben wir uns umgebracht.“ Sasori sah mich geschockt an.

„Sag, dass das nicht wahr ist!“ Rief er nun. Ich nickte ohne ein Wort zu sagen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2015-08-04T01:32:52+00:00 04.08.2015 03:32
bitte mach ganz schnell weiter ja? Ich finde die story klasse, und denke schon drüber nach wie es weiter geht!
Von:  gaarastedd
2012-12-20T10:55:42+00:00 20.12.2012 11:55
ist echt richtig toll geworden ^^
Von: abgemeldet
2012-12-18T05:39:30+00:00 18.12.2012 06:39
Scary....
Erinnert mich an ein Buch...
Aber schön gemacht ^.^
Freu mich aufs nächste Kappi ^w^
Von:  fahnm
2012-12-18T00:42:35+00:00 18.12.2012 01:42
Super Kapi^^


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