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Ryou tickt aus

Tendershipping & Changeshipping
von

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zwei Dickschädel

Ryou befand sich mehr oder weniger in einer eindeutigen Position an den Wänden seines Gefängnisses gefangen.

„Hikari? Nee, das ist jetzt nicht dein Ernst“, Bakura war ziemlich entgeistert, als er sah in welche Misere sich sein Wirt da wieder manövriert hatte, „du erwartest doch nicht wirklich, dass ich dich daraus jetzt befreie. Warum wurde ich mit so einem Schussel wie dir gestrafft?“

 

Bakura legte zuerst seine Hände links und rechts neben Ryous Kopf an die Abtrennung, da er noch nicht alles befreit hatte, durchströmten ihn ganz sanft die Gefühle, die Ryou hatte. Seine Aufregung, die Nervosität endlich das zu bekommen, was er sich wünschte und auch das Kribbeln in seinem Magen spürte er. Zu diesem Zeitpunkt wusste er genau, dass Ryou es extra gemacht hatte, er sagte aber nichts dazu, wollte es nur schnell beenden und diese Dinge die ihm sein Hikari da vermittelte, abbrechen.

Er legte seine Lippen auf die Ryous und kurz darauf wurden sie wieder auseinander gerissen, von den Kräften die ihre dunkle und helle Seite aufgebaut hatten, die sich nicht vereinen ließen und sie abermals, einer kleinen Explosion gleich, auseinander sprengten.

Bakura leckte sich über die Lippen, auf denen ein komisches Pieksen zu spüren war, sowie auch auf seinen Handflächen, wo die gleichen Nadelstiche fühlbar waren, wie nach jeder Berührung der Gefängniszelle.

 

 

 

oOo

 

 

 

Schnell atmend fuhr Bakura auf.

„Ryou?“

Wieso musste er gerade jetzt von ihrem ersten „Kuss“ träumen. So toll war der Kuss ja auch nicht und überhaupt, er ging nicht mal von ihm aus. Außerdem vermisste Bakura seinen kleinen, blöden Bettwärmer ja auch nicht.

Vermissen war etwas für Schwächlinge!

Und der Ringgeist machte sich auch keine Sorgen, wo sein Hikari steckte, der war alt genug um auf sich selbst aufzupassen. Und das er jetzt schon den dritten Tag nicht da war, würde er noch büssen müssen.

Bakura legte sich wieder zurück ins Bett und rutschte etwas auf Ryous Seite um sich auf seinem Kopfkissen einzugraben, das immer mehr den Geruch seines Liebsten verlor. Zum Aufstehen hatte Bakura auch keine Lust. Er war die ganze Nacht herumgestreift und hatte den kompletten Tag im Bett verbracht. Etwas was er mit Ryou nie machen konnte. Der sollte nur weg bleiben und ihm seine Ruhe lassen. Bakura zog noch einmal tief die Luft an Ryous Kopfkissen ein. Ohne ihn war er endlich frei.

„Lass mich bloß in Ruhe, ich brauch’ dich nicht!“, grummelte er, bevor er sich eine Stunde später aus dem Bett quälte.

 

Als er einen Fuß auf die Erde setzte, verzog er sein Gesicht, wer hatte den Scheiß hier liegen lassen, auf den er gerade getreten war, verdammt tat das weh. Er schaltete das Licht an und verzog die Nase, bäh hier stank es vielleicht, widerlich. Dann stakste er durch den ganzen Müll auf dem Boden, zu dem Wäschehaufen und roch an dem einzigen Kleidungsstück, welche noch brauchbar war und streifte es sich über.

 

Die Küche mied er, dort stapelte sich ebenfalls das Geschirr und auch dort war der Abfall nicht fort gekommen, auf das Wohnzimmer und fernsehen hatte er ebenfalls keinen Bock, so wohl fühlte er sich in dem Gestank und Staub dann doch nicht mehr.

„Da Ryou schau ich komme auch ohne dich aus“, schnaubte er und meinte es tatsächlich ernst.

 

Bakura hatte sich bis jetzt noch nicht eingestanden, das er seinen Kleinen vermisste, weil das auch bedeuten würde, er müsste eine Schuld einräumen oder sich gar noch bei ihm entschuldigen und so etwas kam ja gar nicht in die Tüte. Er verließ das Haus und ging die Möglichkeiten durch, wo Ryou sein könnte, aber er würde auf keinen Fall dort hin gehen, er überlegte das nur, damit er diese Orte meiden konnte.

 

 

 

oOo

 

 

 

Bis auf die Ordnungs- und Putzwut von Ryou, kamen Malik und er sehr gut klar miteinander. Ryou hatte bei den Beiden das Gästezimmer bezogen, das sie bisher, mangels Besuch, als Rumpelkammer genutzt hatten. Dort durfte Ryou sich dann von Bakura ablenken und aufräumen, was dem Weißhaarigen aber leider viel zu schnell ging. Tagsüber war Duke unterwegs und oft kam er auch erst spät nach hause. So war Malik über etwas Gesellschaft froh. Sie hatten ohnehin gerade Semesterferien und beide nichts Besseres zu tun.

 

Malik merkte natürlich, wie sehr Ryou litt, aber gegen seinen Dickschädel kam er nicht an. Alles zureden, dass er sich doch wieder mit seinem Ringgeist aussöhnen sollte, stießen auf taube Ohren. Malik seufzte, manchmal waren die beiden sich doch ähnlicher als man es vermuten könnte, besonders war ihm das aufgefallen, nachdem Bakura mit einem eigenen Körper aufgetaucht war und die beiden eröffneten, dass sie zusammen sein.

 

„Ryou“, der Ägypter streichelte ihm sanft über die Wange und seufzte, „Du weißt doch selbst, dass es so nicht weiter gehen kann. Ich habe nichts dagegen, dass du hier bist, aber es tut dir nicht gut, so lange von ihm getrennt zu sein. Ryou, sogar ich spüre das.“

Er hob Ryous Kinn an, der dicht vor ihm stand, damit dieser nicht ständig den Boden begutachtete. In den braunen Augen hatten sich schon wieder Tränen gesammelt, die Ryou trotzig wegblinzelte und sich auf die Lippe biss. Malik konnte bei dem Anblick nicht anders. Das Bündel war zu niedlich. Er gab ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn und zog ihn in seine Arme, er legte seinen Kopf auf Ryous Schulter und strich ihm über den Rücken.

„Du vermisst ihn schrecklich, nicht war?“, flüsterte er und Ryou nickte zur Bestätigung.

Malik streichelte ihm weiter den Rücken, drückte ihn an sich und versuchte ihn ein klein wenig zu beruhigen. Dann seufzte er abermals und nahm Ryou an der Hand und führte ihn zum Sofa.

„Na komm. Eine Runde Kuschel-Therapie-Programm.“

 

 

Etwa zur gleichen Zeit war Bakura vor einem Fenster zum stehen gekommen und spähte in die Wohnung. Eigentlich war er sich ja sicher, dass Ryou hier bei Malik war, aber das was er sah, ließ ihn ihm die kalte Wut hoch kochen.

Ryou, sein Ryou, stand eng umschlugen mit Malik da, Bakura ballte die Fäuste und knirschte mit den Zähnen. Er ließ sich von dem Blonden sogar küssen. Bakuras Magen verkrampfte sich, als Malik ihn bei der Hand nahm und hinter sich her zog und sein blöder Hikari tapste dem Ägypter auch noch hinterher. Wie traurig das Gesicht des Jungen war, sah Bakura nicht, er war blind vor Eifersucht und Zorn. Er merkte nicht wie Ryous Blick gesenkt war und wie seine Schultern kraftlos herunter hingen.

 

Bakura sah nur, wie Malik sich aufs Sofa fallen ließ und Ryou, für seine Begriffe lüstern anlächelte und ihn zu sich aufs Polster zog. Seine Lippen waren zu schmalen, blutlosen Strichen aufeinander gepresst, als er beobachtete, wie sein Hikari der Einladung folgte und sich aufs Sofa niederließ seinen Kopf auf dem Schoß des Blonden niederlegte und dieser auch gleich damit begann ihn zu verwöhnen. Alles weitere brauchte Bakura sich nicht anzusehen, was da jetzt folgen würde, nachdem Malik sich zu ihm herunter gebeugt hatte und ihm sicher kleine Schweinereien ins Ohr geflüstert hatte, die seinem Hikari diese unvergleichliche, süße Röte auf die Wangen zauberte die er so gern mochte, weil Ryou so vieles peinlich war und er sich wirklich niedlich zieren konnte.

 

Auf dem Absatz kehrt machend, stapfte der Ringgeist davon.

 

 

 

Malik war ein Schlitzohr, er wusste wie gern Ryou am Nacken gekrault wurde und auch dass er Bakuras seltene Streicheleinheiten, seine Nähe und Wärme schmerzlich vermisste. Also gab er ihm ein klein wenig davon, was sein Freund lange entbehrte, auch wenn er dabei vielleicht an Bakura dachte. Als Ryou leise zu schnurren begann und sich entspannte, hatte sich der Ägypter zu ihm herunter gebeugt und flüsterte ihm zu.

„Ich geh morgen mal zu ihm hin.“

Dabei strich er ihm so sanft den Hals entlang, dass Ryou nur genießen und nicht wieder sprechen konnte.

 

Irgendwann hatten sich beide in eine Decke gekuschelt und sahen fern. Als Duke zurückkam, war Ryou eingeschlafen und der Sandblonde schob ihn vorsichtig von seiner Brust und legte ihn behutsam aufs Sofa, ohne dass er aufwachte. Ryou griff nach einem Kissen, das er an seine Brust zog um sich daran zu schmiegen und Malik strich ihm noch eine Strähne aus der Stirn, er tat ihm zwar leid, aber verstehen konnte er ihn nicht.

 

„Gibst du mir etwa einen Grund eifersüchtig zu sein?“, Duke schlang besitzergreifend seine Arme um den Blonden.

Malik schmunzelte, legte seinen Kopf leicht schief und sah anzüglich in die grünen Saphire, mit seinem Finger zog er sanfte Kreise über Dukes Brust.

„Du kannst mir ja gerne noch Mal erklären, warum nur du alleine mir ausreichen solltest.“

Die flinken Finger des Spieleerfinders wanderten tiefer und legten sich um die knackigen Rundungen die er zu kneten begann und damit auch den Unterleib des Blonden dichter an sich zog. Malik spürte nur zu deutlich durch die Hose, wie gewillt Duke war ihm dies unter Beweiß zu stellen.

Duke küsste sich mit kleinen Bissen den gebräunten Hals nach oben und brachte den Ägypter zum Seufzen.

Sehnsüchtig fing Malik die Lippen seines Liebsten ein.

„Du hast mir so gefehlt“, hauchte er, „ich will nur dich.“

Duke küsste ihn innig zurück, beide versanken in der Nähe des anderen und vergaßen wieder einmal die Welt um sich herum, wie das bei frisch Verliebten so ist. Fahrig strich Dukes Hand durch die blonden Haare und drückte seinen Geliebten noch enger an sich. Ihre Münder verschmolzen und Zungen rieben übereinander.

 

Erst als hinter ihnen ein leises Klirren zu vernehmen war, lösten sich ihre Lippen, sie drehten aber nur die Köpfe nach hinten und schauten engumschlungen Ryou an. Dieser wollte sich gerade davon schleichen und stellte mit peinlich berührtem Blick das leere Glas wieder auf, das er mit der Decke umgestoßen hatte. Er wollte die beiden wirklich nicht stören, wenn Duke da war, fühlte er sich immer so schuldig, weil er die beiden doch in ihrer Zweisamkeit behinderte und er das fünfte Rad am Wagen war, er gehörte da nicht hin.

„Ähm, ja, also“, Ryou gestikulierte mit den Händen und zeigte dann in die Richtung des Gästezimmers, „ich geh dann mal.“

 

Duke nickte und lächelte ihm aufmunternd zu.

Vorwürfe brauchte man dem Jungen nicht mehr machen, er war schon zerknirscht genug, weil er die beiden unterbrochen hatte. Malik warf ihm einen mitleidigen Blick zu, dann war er auch schon verschwunden. Ryou schloss die Tür und lehnte sich mit seinem Rücken dagegen, sein Herz klopfte wie wild und langsam tapste er zu dem kalten einsamen Bett und schlich sich unter die Decke wo er sich einrollte und die Knie an die Brust zog.

„Bakura“, flüsterte er traurig und vergrub sein Gesicht im Kissen.

 

„Hat sich immer noch nichts getan bei den beiden, hmm?“, erkundigte sich der Schwarzhaarige.

Malik schüttelte seinen Kopf.

„Ich werd’ morgen mal zu Bakura gehen und mit ihm reden.“

„Wird wohl das Beste sein, so starrsinnig wie die beiden sind, machen sie sich eher selbst kaputt, als auch nur einen Schritt auf einander zuzugehen“.

Duke starrte noch eine Weile auf die Tür, hinter der Ryou verschwunden war.

Malik umfasste seine Wange und drehte den Kopf des Schwarzhaarigen zu sich.

„Soll ich jetzt eifersüchtig werden? Wem schaust du den hinterher?“, neckte er seinen Geliebten, der sich dann wieder voll und ganz auf ihn konzentrierte und kurz darauf verschwanden beide in ihr Schlafzimmer.

 

 

 

oOo

 

 

 

Mit einem unguten Gefühl stand die junge Ägypterin am Morgen des dritten Tags auf. Sie befand es immer noch nicht für gut, das Ryou seinem Yami ein eigenes Leben geben wollte. Bei Yugi und dem Pharao war es etwas anderes gewesen. Hier waren sich die Dunkelheit und ihr Licht ähnlich, der Yami und der Hikari kämpften für die gleiche Sache, sie hatten sich schon zuvor verstanden.

 

Aber ausgerechnet der Grabräuber und der weißhaarige Junge. Dass passte einfach nicht. Für Yugi war die Prozedur schon schmerzhaft gewesen, obwohl die beiden sich relativ gleich waren. Auch das Aussehen der Reinkarnation war in etwa stimmig mit dem ägyptischen Vorbild.

Wieder glitten ihre Gedanken zu Ryou und Bakura. Wenn sie an die Visionen dachte, die sie aus ihrem früheren Leben erhalten hatte, als sie damals am Hofe die Hüterin Isis war, bzw. die Bilder, die ihr damit in Verbindung das Äußere und die frühere Persönlichkeit des Grabräuber offenbarten, waren die Verschiedenheiten frappierend. Ishizu schüttelte ihren Kopf, es gab zu viele Unterschiede, zwischen der damaligen und der jetzigen Erscheinung und die Charaktere waren zu verschieden. Sie bangte um Ryou, aber das Ritual war begonnen und ließ sich nun nicht mehr stoppen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank für die Beta an Aya_Yuina Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MavMon
2013-06-09T17:11:15+00:00 09.06.2013 19:11
Och nö, Bakura ist ja nicht nur ein Sturkopf sondern zeigt auch noch gerne voreilige Schlüsse, na ob das gut geht, wenn Malik ihn besucht?
Hoffentlich gibts keine Tote :D

Gutes Kapitel, wie immer ^^ nur ich muss unbedingt wissen, wie die Geschichte mit dem Trennungsritual ausgeht o.O

Liebe Grüße
Marvin
Antwort von:  jyorie
09.06.2013 23:35
Hi du^^

ganz lieben dank für dein Kommi.

Hm.. könnte kritisch werden für Malik, aber er weiß ja noch nichts von seinem Glück und was Bakura denkt, aber ich denke er wird es überleben^^"

Ja, das mit dem Trennungsritual geht auch im nächsten Kapitel weiter, wobei mir das Ende von dem TR ganzschön Kopfzerbrechen bereitet hat :§



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