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Man spielt nicht mit Teufelskräte

Baby Eustass
von

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Kind sein

Kind sein
 

Ein gleichmäßiges Geräusch ließ Eustass aufhorchen.

Noch konnte er sich nicht überwinden die Augen zu öffnen.

Es hörte sich wie ein Pumpmechanismus an. Ein dumpfer, gleichmäßiger Rhythmus drang an sein Ohr. Der Lütte vernahm kurz darauf ein weiteres Geräusch. Es klang als wenn etwas irgendwo eingesaugt und wieder heraus gedrückt wurde. Ruhig und genauso gleichmäßig, nur in größeren Abständen als diese merkwürdige Pumpe, dröhnte es an sein Trommelfell. Ein leicht taubes Gefühl ging von seinem Körper aus. Kid kam die Vermutung, sich im Schlaf kaum bewegt zu haben. Seit wann schlief er so ruhig?

Nach den ersten Versuchen sich zu bewegen, verschwand dieses taube Empfinden.

Auf dem Bauch liegend stellte er fest, dass der Untergrund, auf dem er lag, sich bewegte. Diese Geräusche des Einsaugens und Entweichens stimmten mit dem auf und ab Bewegungen überein. Irgendwie faszinierend.

Jetzt spürte Little Kid auch die Wärme, die von der weichen Unterlage seinen Körper umschmeichelt. Am liebsten wäre er wieder eingeschlafen.

Diese Fremdeinwirkungen seiner Unterlage hatten etwas Beruhigendes. Er fühlte sich sicher und geborgen.

Gerade dabei wieder einzuschlafen, drang ein ganz gemeines Geräusch an sein freies Ohr. Es klang wie ein lang gezogenes Grunzen. Neugierig hob Kid seinen Kopf um auszumachen, von wo dieses Geräusch kam. Beide Ohren wieder frei, erkannte er dieses Geräusch wieder. Seine weiche, warme Unterlage schnarchte.

Ein entnervter Seufzer entglitt dem kleinen Kapitän. Sich aus den Armen der schnarchenden Person befreiend, krabbelte er in die Richtung des Störfaktors. Dieser Störfaktor entpuppte sich als ein junger Mann Mitte zwanzig. Dessen blonder Schopf verdeckte halbherzig sein Gesicht. Die restlichen langen Haare waren zu einem geflochtenen Zopf gebunden worden. Kleine, gleich blonde Haarstoppel zierten sein Kinn.

Voller Faszination strich Eustass über den Bartansatz. Seine Augen erreichten maximale Größe, so weit riss Kid diese auf.

- Das kribbelt. - dachte er sich.

Mit kindlicher Begeisterung strich der Hosenmatz ein weiteres Mal über das Kinn. Vor Freude quietschend ließ der junge Kapitän wiederholend die Hände über die Bartstoppel streicheln. Dass Killer schnarchte, spielte keine Rolle mehr.

- Killer muss sich rasieren? Wusste ich gar nicht. Was mach ich hier eigentlich? Skurril. -

Noch immer verwirrt von seinem Handeln, ruhten die kleinen Hände auf dem Kinn seines Vizen.

Irgendetwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu. Was um alles in der Welt krabbelte gerade durch seine Haare? Gezielt griff Kid an die betroffene Stelle seines Hauptes.

- Ein Finger? -

Dem Finger nachgehend, bekam er die dazugehörige Hand zufassen.

„Guten Morgen Kapitän“ Drang es leise an sein Ohr. Ein breites Grinsen legte sich auf die Gesichtzüge von Eustass. Ohne Kontrolle über sich selbst, drückte er die Hand des Blonden auf seinen Kopf. Wieder ein kindlicher Charakterzug mit dem der Fratz nicht gerechnet hat.

„Dürfte ich dich darum bitten von mir runter zu klettern?“

Sein Kapitän kicherte zustimmend und krabbelte von seinem Kameraden zum Kissen herab. Kaum auf dem Kissen sitzend bekam der Lütte den Zopf seines Vizen zufassen.

- Schon wieder etwas, das ich bis eben nicht wusste. Er schläft mit zusammengebundenen Haaren. -

Ganz perplex suchte Little Eustass nach dem Ende des Zopfes. Killer hatte sich in der Zeit auf die Seite gelegt um seinen Kapitän neugierig zu beobachten.

Endlich das Ende mit dem Haarband gefunden, versuchte der Rabauke dieses Band, welches den Zopf geschlossen hält, zu entfernen. Killer kam nicht drum herum breit zu lächeln.

Leise öffnete sich die schwere Eisentür zu diesem Quartier. Ein schüchterner Eisbär lugte durch den Türspalt. Bevor Bepo sich zu Wort meldete, konnte er beobachten wie Eustass mit inniger Begeisterung versuchte, die Haare seines Vizen auseinander zu flechten.

In Schulterhöhe fiel Kid der Pony auf, der Killer die Sicht raubte. Er lies demzufolge den Zopf los, damit sein Gegenüber keine Haare mehr vor den Augen hängen hatte. Sachte strich der Kleine mit seinen Händen über dessen Antlitz. Opalblaue Augen kamen zum Vorschein, so wie eine schmale Narbe, die sich von der rechten Stirnhälfte über die Nase, bis zur linken Wange streckte. Behutsam ließ Eustass seine Finger über die Narbe gleiten. Killer griff nach seinem Kapitän, richtete sich auf und setzte den kleinen auf seinen Schoß. Etwas irritiert sah der Windelträger zu ihm hoch.

„Ist eine lange Geschichte. Kurzfassung. Es ging um Verrat, Eifersucht und Erbschleicherei. Verbannung inklusive.“ Kid sah ihn mit großen Kinderaugen verblüfft an. *Klopf, klopf*

Mit hängenden, mitfühlenden Ohren trat Bepo ein.

„Entschuldigung, ich wollte nicht mithören.“ Sprudelte es aus dem Bär heraus. „Es ist nur, Frühstück ist fertig. Ich wollte euch zum Frühstück holen.“ Stotterte er sich einen zu recht.

„Irgendwann einmal sabbelst du dich noch um Kopf und Kragen, Bär.“

„Entschuldigung.“

„Schnapp dir Kid und geht schon einmal vor, ich mache mich erst einmal frisch.“ Gesagt getan.

Frisch geduscht und neu eingekleidet betrat Killer die Kombüse. Ein heilloses Durcheinander fand am Tisch statt. Eustass spielte wilde Sau, weil er nicht an das herumstehende Bier heran kam. Besteck und Kochgeschirr flog durch die Gegend. Trafalgar hing mit seinem Schwert an der Kombüsendecke fest. Seine Finger waren zwischen Decke und Schwert eingeklemmt.

„Killer! Wir brauchen Seestein! Hörst du?! Seestein!“ Brüllte der Kapitän der Heart-Piraten. Der Rest der anwesenden Crew schaffte es, sich unter dem Tisch in Sicherheit zu bringen.

„Verdammt, beeile dich!“

- Hatte fast vergessen dass ich das ja auch noch kann. Nur zu dumm das die Kronkorken schon von den Flaschen entfernt wurden. - Triumphierend saß der Randalezwerg in seinem Hochstuhl und grinste diabolisch.

„Beweg endlich deinen Arsch Killer!“ Trafalgar versuchte mit aller Kraft, sich mit den Füßen von der Decke zu drücken. Zum Glück sah Law das breite Grinsen von Killer nicht, denn dieses Grinsen verbarg er unter seiner Maske.

„Bin schon unterwegs.“ Beim verlassen der Schiffsküche strich er für einen Moment durch die kurzen Haare von Eustass. Diese Gestik brachte den Kleinen kurz aus der Fassung. Seine Teufelskräfte gerieten dadurch ein wenig außer Kontrolle. Der Vizekapitän von Kid hörte nur noch ein dumpfes Geräusch, Schmerzenslaute und Geschimpfe.

- Damit hat Trafalgar nicht gerechnet. - Dachte sich Killer und verkniff es sich laut aufzulachen.

An Deck angekommen, griff er zu seiner Teleschnecke und wählte eine Nummer. *Pöllöm, pöllöm, pöll… klack*

„Gibt’s Probleme?“ Meldete sich eine Stimme.

„Jap. Aber nur kleine. Heat, wir brauen hier beim U-Boot ein Seesteinarmband in Kindergröße. Mit Kindersicherung.“

„Die an der sich Captain Kid die Zähne ausbeißt?“

„Genau die. Und beeilt euch. Bevor Kid noch auf echt dumme Ideen kommt.“

„Aye!“ *klack*

„So, jetzt nur noch abwarten.“ Es ist selten dass Killer sich köstlich amüsiert, doch diese Situation ist zu verlockend, als das er es spurlos an sich vorbeiziehen lassen könnte. Dem zu folge blieb er an Deck stehen und grinste breit in sich hinein. Selbst ein leises Lachen entwich schnaufend seinen Lippen. Amüsiert schüttelte er noch mit dem Kopf, bevor er sich eine Sitzgelegenheit suchte, um auf Heat zu warten.
 


 

Im Schiff
 

„Oh man, was für ein Frühstück.“

„Halt die Klappe.“

„Haltet beide die Klappe!“

„Aye.“ Kam es Synchron von Penguin und Shachi. Rücken an Rücken saßen die Vier unter dem Tisch.

„Warum verwendest du nicht deine Teufelskräfte?“ fragte Bepo.

„Was soll das bringen?“ Im selben Moment wurde einer der Hängeschränke von den herumfliegenden Gegenständen aufgestoßen. Was zur Folge hatte, dass andere Küchenutensilien in den Schrank flogen und die dazugehörige Tür beschädigten. Bei dem Chaos fiel eine große Obstschale aus Holz zu Boden. Direkt vor Trafalgars Füße. Sie hatte einen Durchmesser von fünfundvierzig Zentimeter.

„Woher stammt die denn?“

„Na ja.“ Penguin fühlte sich ertappt. „Du hast doch bemängelt, dass die eine Obstschale zu klein sei. Da dachte ich diese Schale sei ideal.“ Wie ein Geistesblitz griff Law sich die Schale.

„Shachi, versuch an das Fass mit dem Trinkwasser zu kommen und fülle die Schale da mit Wasser auf. Pengu, greif dir das Glas mit dem Meersalz. Ich habe eine Idee.“ Mit einem gezielten Griff konnte der junge Arzt sich einen weiteren Gegenstand ergattern.

„Room. Shambles.“ Der Gegenstand tauschte den Platz mit dem Plüschtier von Eustass. „Bepo, lenke den Terrorzwerg ab. Das Salz ins Wasser kippen und umrühren.“

„Und dann?“ Shachi sah skeptisch zu seinem Kapitän.

„Hoffen, dass mein Plan aufgeht.“

- Was hat dieser Skalpellschwinger denn jetzt vor? Und warum schickt er den wandelnden Bettvorleger vor? -

„Fertig?“ Bestätigendes Nicken seiner Kameraden signalisierte den Startschuss.

„Gut. Room. Shambles.“ Das Kuscheltier verschwand und Eustass fand sich in den Armen von Law wieder. Dieser jedoch tunkte den lütten Rabauken unverzüglich in die Schale mit dem Salzwasser. Nur mit ein paar Sekunden Verzögerung rauschten alle metallischen Objekte zu Boden. Da das Wasser etwas kühler als die Zimmertemperatur war, schnappte Eustass scharf nach Luft. Der Schock spiegelte sich in seinen Augen wieder. Besorgt hafteten die Augen des Chirurgen auf dem durchnässten Stöpsel. Zum ersten Mal, nach langer Zeit, rollten ihm Tränen über die Wangen des kaltherzigen und gnadenlosen Piraten Eustass Captain Kid. Was für ein Schreck, dass er es mit Tränen kompensieren musste. Sein kleines Herz schlug ihm bis zum Hals. Das Adrenalin klomm ab und die Kraft, irgendwas zu unternehmen, kam wieder. Sein Mund verzog sich, worauf noch mehr Tränen über seine Wangen liefen. Er fing an zu schniefen. Noch etwas Neues keimte in ihm auf. Der Wunsch nach Geborgenheit. Sein Hass auf den Arzt und seiner Crew war wie weggepustet. Eustass wollte nur noch in den Arm genommen werden. Noch nicht mal peinlich war es ihm als er seine Hände zu Trafalgar ausstreckte. Dieser hievte ihn wieder aus dem Wasser und nahm ihn vernünftig in die Arme.

„Holt frische Sachen und ein Handtuch.“ Gab er zu Befehl. Alle drei rannten aus dem Raum um den Befehl folge zu leisten. Mit den Händchen in dem Stoff festkrallend, kuschelte der kleine Kapitän sich an Trafalgar heran. Der Rest der anwesenden Crew, die vom Gang aus alles mitbekommen haben, fing an die Küche wieder in Ordnung zu bringen.

„Es tut mir Leid Eustass, aber es musste sein. Du darfst in dem Alter keinen Alkohol. Hörst du?“ Ein schwaches Nicken ging von Kid aus.

„Gut. Wirst du das auch in Zukunft beachten, so lange du so klein bist?“ Zustimmendes, leises Brummen erklang von dem Lütten. Da kamen auch schon die frischen Kleidungsstücke, das Handtuch, so wie zwei Kid-Piraten mit dem Seesteinarmband. Killer staunte nicht schlecht, dass alles so glimpflich ausgegangen war. Heat hingegen fühlte sich, wegen der entspannten Situation, mit dem Armband fehl am Platz.

Neu eingekleidet saß der noch schmollende Eustass in den armen seines Rivalen. Leicht meckernd musste Kid mit ansehen, wie ihm das Armband trotzdem angelegt wurde. Schon allein die Berührung mit diesem Material entzog ihm die Macht seine Kräfte nutzen zu können.

„Was ist das für ein merkwürdiger Verschluss?“ Skeptisch betrachtete Law den Schließmechanismus.

„Eigentlich ganz einfach. Ich binde eine ganz normale Schleife, stecke jedes Ende durch eine Schlaufe auf dessen Seite und ziehe an den Enden. So entsteht dieser Knoten. Dann kommt diese Metallraupe drüber, die denselben Effekt hat, wie eine Fingerfalle. In dieser Raupe sind zwei Ösen versteckt wo die beiden Bänderenden durchgezogen werden. Daran ziehen und die Raupe streckt sich bis zu den Metallröhrchen in dem das Band drinnen befestigt ist. Die Raupe stülpt sich über das Röhrchen und klemmt die losen Enden auf beiden Seiten ein. Fertig. Ich sag ja. Ganz einfach. Captain Kid bekommt es nur mit Gewalt auf.“

„…Aha. Was ist mit dem Frühstück?“

„Fast fertig Kapitän.“

„Gut. Ist noch Müsli da? “

„Steht schon mit der Milch auf dem Tisch.“

„Wunderbar. Und was möchtest du essen?“ Mit dem Finger an Eustass’ Nase gestupst sah Trafalgar den Kleinen fragend an.

„Weiches Brot mit etwas Marmelade, Leberwurst oder Frischkäse wäre gut.“

„Seid wann verstehst du was von Kindern, Heat?“ Killer war erstaunt von seinen Vorschlägen.

„Hinsetzen und festhalten. Ich war selbst mal Vater. … Bevor die Marine wegen Falschanschuldigungen… mein Heimatdorf platt machte. Ich hoffe das sind genug Infos.“

„… Verzeih bitte.“ Anspannung lag in der Luft.

„Wieso? War was? Darf ich meinen Kapitän mal haben?“ Nachdenklich übergab Law dem Blauhaarigen das Kind. So nah war er seiner Crew noch nie. Bis der Feuerspucker die Frechheit besaß seinen Kapitän wieder in den Hochstuhl zu befördern. Danach machte der Kid-Pirat sich daran Brote für Kid zu schmieren, um diese dann auf einem Brett dem Hosenmatz vorzusetzen.

„Verzeiht bitte das ernste Thema. Ich hab nie mit jemandem darüber geredet. Kid hat diese Erinnerung neu geweckt, ungewollt.“

„Sag mal, habe ich dir eigentlich erlaubt einfach an unsere Vorräte zu gehen?“

„ Nein. Das Wohl meines Kapitäns hat jedoch Vorrang. Dass verstehst du doch. Oder?“

„Hm. Ich passe nicht aus Nächstenliebe auf ihn auf. Sondern weil euer Vize mich um Hilfe bat. Das gibt euch aber nicht das Recht, sich hier voll zu stopfen und uns mit leeren Schränken zurück zu lassen.“

„Ich versorge nicht mich, sondern meinen Kapitän.“ Mit diesen Worten feuerte Heat Law eine kleine Flamme unter die Nase und wandte sich seinem mümmelnden Kapitän zu. Bei dem war der Hunger größer, als das Interesse, der Diskussion zu folgen. Am Arm aus dem Raum gezerrt, verschwand der junge Arzt mit dem Vizen der Kid-Piraten an Deck seines Schiffes.

„Was sollte das!“

„Ich will nicht, wie Kid und Heat mitbekommen, wie ich dir das gebe.“ Ein Beutel mit Goldmünzen wanderte von einer Hand zur anderen.

„Ich hasse Schulden. Belassen wir es dabei.“ Positiv überrascht, nahm Trafalgar den Beutel an sich.

„Frühstücken?“

„Ausnahmsweise. Obwohl die Ausnahme schon viel zu weit gegangen ist.“ Knurrte Law als er mit Killer wieder ins innere des Schiffes verschwand.

In der Kombüse angekommen, saßen schon alle am Tisch und amüsierten sich über Kids nörgelndes Gebrabbel, weil Heat selber ihm das Bier verbot. Kopf schüttelnd setzte sich der junge Arzt an den Tisch um sich auch gleich über sein Frühstück her zu machen. Killer tat es ihm gleich.

Auf unheimliche Art und Weise bildete sich im Raum eine angenehme Atmosphäre. Von Feindseligkeit fehlte jede Spur. Wäre es nicht so Skurril könnte man es auch als Idyllisch bezeichnen.

„Nennt man so was nicht ~Friede, Freude Eierkuchen~?“ Penguins Frage fand bei allen Gehör. Selbst Eustass horchte auf. Der Schelm kannte bereit seine Antwort.

„Ääähh, Igitt! Du sollst das Brot essen und nicht werfen!“

„Damit wäre die Sache wohl auch geklärt oder Pengu?“

„Hm, aye Kapitän.“ Jeder musste sich zusammen reißen um nicht laut los zu lachen. Nur unser Kinderzimmerterrorist von Eustass Kid freute sich lauthals ein Loch in die Socke.

„Oh man. Das Lachen ist ja förmlich ansteckend.“ Ein breites Grinsen zierte Killers Gesicht.

„Ich weiß wie ich ihn richtig zum lachen bringen kann. Pass gut auf.“ Mit voller Vorfreude im Bauch stand Heat auf. Eustass ahnte nichts von dem, was ihm gleich wieder fahren würde. Immer noch vor lachen, in seinem Hochstuhl wippend, strahlte er Heat entgegen. Mit sanftem Griff unter die Arme hob der Blauhaarige Little Kid aus dem Stuhl. Nach ein paar Handgriffen lag der kleine Kapitän auf den Armen seines Kameraden. Da sein Mantel stets offen war, hatte Heat freie Bahn zu seinem Bäuchlein. Tief Luft geholt senkte der Ältere den Kopf um seinen Mund aufs Bäuchlein zu drücken. Nur um die angestaute Luft, zwischen dem Mund und dem Bauch, raus zu pressen. Ein lang gezogenes Pfpfpft erfüllte den Raum. Synchron mit dem Pusten, lachte Baby Eustass aus voller Kehle. Heulendes Gelächter machte die Runde. Selbst Trafalgar verschluckte sich vor lachen an seinem Getränk.

Mit kleinen Pausen zwischendurch, wiederholte der Feuerspucker seine Handlung noch ein paar Male; Hielt aber inne als sich sein Kapitän, auf die Arme stützend, aufrichtete. Immer noch etwas schwer atmend, zeigte der Frechdachs auf die Brust seines Gegenübers. Ein kurzes Wort entglitt ihm dabei.

„DA.“ Heat wusste nicht ganz was gemeint war. Unser Windelpirat wiederholte diese Gestik noch einmal. Dem Finger folgend, senkte er seinen Blick. Noch in derselben Zeit berührte dieser Finger seine Nase, worauf hin Eustass ihm die Zunge heraus streckte.

Nach ein paar Sekunden des Schweigens ergriff Heat das Wort.

„Du hast mich verarscht.“ Breit grinsend. „Mit Erfolg.“ Ein triumphierendes Lächeln legte sich auf die Gesichtszüge des Kleineren.

„Kid? Hast du eben was gesagt?“ Neugierig wandte sich Kid seinem Vizen zu.

„Da.“

„Süß. Mal sehen wie lange du brauchst, um ganze Sätze von dir zu geben.“ Penguin schmunzelte vor Begeisterung.

„Na ja, Laufen kann er ja wieder ein bisschen. Nicht war Pengu“

„Jap.“ Mit den Augen auf Bepos Ohren gerichtet, wandte Little Kid sich von den Anderen ab.

-Ich verstehe nicht warum ich diese Ohren so faszinierend finde.- Kid hielt dabei die Hände zu den Ohrmuscheln ausgestreckt. Heat hatte keine andere Wahl als seinen Kapitän auf dem Kopf des Bären abzusetzen. Voll überrumpelt zuckte Bepo zusammen, hielt allerdings still. Das Körpergewicht des Lütten war ihm vertraut. Sich auf dem Kopf herum rekelnd, zog Eustass immer wieder an den Ohren umher. Als der Hosenmatz seine Lieblingsstelle auf dem Kopf fand, ließ er von den Ohren ab um sich dort breit zu machen. Ein lautes Gähnen ertönte über Bepo. Dann herrschte Stille. Kein Mucks kam mehr von dem Rabauken.

Der restliche Tag verlief ruhiger und sinnlicher, da Eustass nicht viel machen konnte. Ihm fehlte sprichwörtlich die Kraft. Da noch einige Stunden Betreuungszeit für Killer und Eustass gut geschrieben waren, machten die beiden sich auf den Weg zur Kindertagesbetreuung. Dort angekommen wurde Eustass von einigen Kleinkindern herzlichst empfangen.

Immer noch leicht müde beteiligte er sich an den Kinderspielen für das logische Denken wie die Form- und Farberkennung. Als eine Betreuerin Eustass für seine Leistungen mehr als nur lobte, wurde sie zum Ziel einer seiner Streiche. Mit roter Fingerfarbe an den Händen krabbelte er unter ihren Rock und bemalte sie an den Innenseiten ihrer Beine. Synchron klatschten seine Hände auf ihre Oberschenkel und verschmierte die Farbe bis runter zu den Knien. Vor lauter Schreck verlor sie das Gleichgewicht. Auch Little Kid setzte sich mit Vorsatz auf den Boden. Beide saßen sich jetzt genau gegenüber. Eustass mit den Fingern voll roter Farbe und die Betreuerin mit den bemalten Beinen. Da der Schelm jetzt einen direkten Blick auf sein Werk richten konnte, empfand er tiefste Freude an seinem Streich. Seine Hände klatschten auf den Boden vor lauter Begeisterung. Bei dem Versuch wieder aufzustehen rutschte er mit seinen Händen weg. Der Steinboden war durch die verteilte Farbe glatt geworden. Mit der Erkenntnis, wie leicht die Farbe sich auf dem Boden verteilen ließ, krabbelte Eustass zurück zu den Farbtöpfen. Immer noch, durch den Schreck, auf dem Boden sitzend, beobachtete die Betreuerin den rothaarigen Schelm. Killer musste sich vor lachen in den nahe gelegenen Sessel setzen.

„Ganz der Papa.“ Schnaufte Killer unter seiner Maske hervor, ehe er wieder in seinem tosenden Gelächter versank.

Nach wenigen Minuten hatte Captain Kid alle greifbaren Farbdosen zusammen getragen. Der Kleine schnappte sich noch etwas Spielzeug und andere Utensilien. Bevor auch nur einer seine Pläne erahnen konnte, drehte Eustass die erste Dose auf, um den Inhalt anschließend auf dem Boden zu verteilen. Erst wurde die Farbe mit den Händen verschmiert, dann wurden Muster mit dem Spielzeug hineingearbeitet.

Zwanzig Minuten später strahlte auch schon der Boden in allen Farben die Eustass aufgegriffen hatte. Noch immer voller Schadenfreude krallte der Vize sich seinen Captain um den Raum zu verlassen. Eustass nörgelte ein wenig vor sich her, da das Bild in seinen Augen noch nicht fertig war.

Weiterhin still schweigend, sah die junge Betreuerin den beiden nach. Eine weitere Kollegin bekam, beim verlassen des Gebäudes, noch Kids Handabdrücke auf das Dekoltee gedrückt.

„Huch? Du Frechdachs, du. Ich wünsche euch noch einen angenehmen Tag.“ Voller Faszination kicherte der Windelrowdy ihr ins Gesicht. Killer nickte nur.

Auf dem Rückweg malte Kid noch ein wenig die Maske seines Vizen an. Dafür reichte das bisschen an Farbe noch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2014-12-03T20:11:13+00:00 03.12.2014 21:11
Also wirklich. Vorsicht, hier kommt Baby Kid.
Alle Hochachtung für alle, die auf ihn aufpassen müssen. ^^
Antwort von:  Lillunija
04.12.2014 09:22
Da gebe ich dir recht.
Er ist ein echtes Nervenbündel. XD
Von:  Nehelenia
2014-02-20T20:02:54+00:00 20.02.2014 21:02
huhu,

ja kid sollte man nicht ohne aufsicht lassen
obwohl bei trafalgar schon, der hat es verdient
kann mir das richtig vorstellen, wie kid in der küche rabatz macht
und law damit in den wahnsinn treibt
ich will auch baby kid haben

lg :)
Antwort von:  Lillunija
21.02.2014 09:16
Wenn ich anfange es mir bildlich vorzustellen muss ich lachen.
Wie Law an der Decke hängt. XD


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