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400 Jahre später

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Ying-Dai und der Magierzirkel

„Kommst du mit, Shinda?“

„Vergiss es. Ich bin ja nicht lebensmüde.“

„Aber Professor Undo wollte dich so gern mal kennenlernen.“, meinte Maya.

„Oh, da bin ich sicher. Den Typen, der meine kleine Schwester mit Lazarus-Flüchen belegt und in die Ohnmacht küsst, würde ich auch kennenlernen wollen. Aber sicher nicht, um ihm danke zu sagen.“

„Er wird dir nichts tun. Das verspreche ich dir.“, schaltete sich Rubiko ein, während sie ihre Jacke zuknöpfte.

„Dir glaub ich gar nichts mehr!“, maulte Shinda nur. Immerhin hatte sie ihn gestern umbringen und heute unter Einsatz von Drogen verführen wollen. Seine Abneigung gegen die junge Studentin hatte damit nicht gerade abgenommen. Sie war immer noch etwas benommen, wollte aber unbedingt auf der Stelle heim. Maya hatte Professor Undo angerufen, ob er Rubiko abholen könne. Sie wollten sich vor der Uni mit ihm treffen, da Maya ihn ungern in seiner Wohnung haben wollte. Selbstverständlich wussten die genau, wo er wohnte, immerhin überwachten sie ihn rund um die Uhr. Aber wenn er die Wahl hatte, wollte er den Leuten vom Magierzirkel doch lieber auf neutralem Boden begegnen.
 


 

„Na schön.“, meinte Maya und stopfte die Hände in seine Jackentaschen, während er mit dem japanischen Mädchen durch die dunkler werdenden Straßen lief. Es war schon ganz schön spät geworden. Über ihnen flammten gerade die Straßenlaternen auf. „Was hast du dir dabei gedacht? Sag´s mir.“, verlangte er.

„Wobei?“

Maya warf ihr einen bösen Seitenblick zu. „Frag nicht so saudämlich. Du weist genau, was ich meine!“, stellte er sauer klar. Er war wirklich wütend, daß sie Shinda ständig nur ans Leder wollte. Ihm lag einfach zu viel an Shinda, um solche üblen Aktionen zu dulden, auch wenn sie ihm eindeutig unterlegen war und ihm nur schwerlich ernsthaft schaden konnte.

Rubiko senkte den Blick. „Ich weis nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Aber nachdem ich Shinda das erste Mal in der Uni gesehen habe ... und als ich dann gestern gegen ihn gekämpft habe und gemerkt habe, wie unglaublich stark er ist ...“

„Entzieht man einem Dämon Kraft, wenn man ihm einen Kuss abnötigt? Oder macht es einen selber stärker?“, fragte Maya gerade heraus. Irgendeine Bewandnis musste es ja schließlich haben, daß Rubiko unbedingt diesen Kuss hatte haben wollen.

„Nein, weder das eine noch das andere. Ich war einfach nur vernarrt in ihn. Ich war ja so blind.“, tadelte sie sich selbst. Und das glaubte Maya ihr auf´s Wort. Sie hatte sich schon immer durch eine sehr impulsive Art ausgezeichnet, die nicht nach den Konsequenzen fragte, sondern nur stur den eigenen Kopf durchsetzte. „Ich war tatsächlich der Meinung, man könnte was mit einem Dämon anfangen.“

Maya rollte mit den Augen. Kein Wunder, daß die immer noch nicht über den Stand einer Novizin hinausgekommen war. „Ich sag es dir nochmal, lass Shinda in Ruhe! Und das meine ich ernst, sonst wirst du es nicht nur mit ihm selber zu tun kriegen!“

Rubiko nickte nur betrübt. Es ging ihr wirklich noch nicht gut, das sah man deutlich. Sie lief sehr langsam und kraftlos und sah selbst im Laternenlicht ziemlich blass aus. Auf ihrem Hals, wo Shindas Lippen sie berührt hatten, zeichnete sich ein gewaltiger Bluterguss ab. Das konnte man nichtmal mehr scherzhaft als Knutschfleck bezeichnen, es sah eher aus, als hätte jemand versucht, sie mit einem Baseballschläger zu enthaupten. Und ihrem Gesicht nach zu urteilen hatte sie immer noch starke Kopfschmerzen. Also verzichtete Maya darauf, ihr eine größerangelegte Strafpredigt zu halten. Außerdem hatte sie ihre Strafe ja schon irgendwie weg, redete er sich ein.
 

„Wir sind zu früh.“, stellte er mit einem Blick auf die Uhr fest, als sie vor dem ausgestorbenen Uni-Gelände angekommen waren.

Rubiko wollte etwas erwidern, wurde aber von einem grünen Blitz unterbrochen, der knapp neben ihr in die steinernen Bodenplatten einschlug und zwei davon zertrümmerte. Sie sprang quiekend zur Seite. Ein seltsames Nachglitzern spiegelte noch die Flugbahn des Blitzes in der Luft nach.

Kurz schauten sich beide verdutzt um, woher das gekommen war. Aber bevor Maya den Übeltäter entdeckte, wurde er schon von Rubiko am Ärmel gepackt und weggezerrt, bevor der nächste Blitz ihn traf.

„Die weißen Dinger!“, keuchte sie panisch und deutete auf eine Baumgruppe. Aus den Baumkronen ergossen sich Nebelgebilde auf den Boden und nahmen dort Gestalt an. Die Gestalt von einigen Frauen in langen, weißen Kleidern, und Männern in weißen Fracks. Und zwar auffallend viele davon.

„Aber die Blitze kamen doch nicht von denen.“

„Renn lieber! Du kannst es mit denen nicht aufnehmen! Renn, ich halte sie auf!“

Aufhalten?, dachte Maya hysterisch. Er hatte versucht, gegen sie zu kämpfen! Das war nicht mal eben so einfach wie Rubiko es hier gerade darstellte. Sicher würde er sie diesmal nicht mit Rexona-Deospray verjagen können. Ach nein, er hatte ja sowieso keins dabei, fiel ihm da auch schon auf.
 

Unsicher ob er Rubiko wirklich allein lassen konnte, und nicht wissend wohin er überhaupt gesollt hätte, blieb er einfach stehen und sah verblüfft zu, wie sie ein wenig Kies aufhob, und einen Zauberspruch über ihnen aufsagte. Lateinisch war das nicht, aber obwohl Maya die Sprache bekannt vorkam, konnte er sie nicht einordnen. Vielleicht Gälisch oder Dänisch. Die Steine gingen in ihrer Handfläche in blauen Flammen auf und begannen zu schweben, dann schossen sie wie Kometen davon und hämmerten mit der durchschlagenden Wirkung von Projektilen in die Körper der Weißen. Drei der Frauen wurden von den Füßen gerissen, ein Mann brach in die Knie und löste sich kurz in Nebel auf. Leider fand er seine feste Erscheinung nur Sekunden später schon wieder und erhob sich wieder. Fluchend riss Rubiko sich ihren Rucksack vom Rücken und kippte ihn kurzentschlossen aus, um nach ihrem Zauberstab zu suchen. Ein weiterer grüner Blitz krachte direkt in den Haufen verstreuter Sachen und die Druckwelle schleuderte sie zwei Meter weit weg, wo sie mit einem unkoordinierten Rückwärtsüberschlag zu Boden ging, direkt vor die Füße einiger Weißer.
 

Ehe sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, war sie bereits von den weißen Gestalten eingekreist. Erschrocken grub sie ihre Hand in den Schotter des Kampus und schleuderte eine weitere Ladung davon um sich. Obwohl die Kiesel diesmal nicht blau brannten, hatten sie zumindest den erhofften Überraschungseffekt und ließen die Angreifer zurückweichen. Schnell angelte Rubiko nach ihrem Zauberstab, der nach der unfreiwilligen Flugstunde zum Glück in Reichweite neben ihr gelandet war, und raffte sich in eine wenigstens knieende Position auf. Sie richtete ihren Zauberstab abwehrend auf eine Frau, die mit einem langen, schmalen Schwert näherkam. Ihr Stab wirkte regelrecht lächerlich gegen die Waffe.
 

Maya verfolgte einige Sekunden lang Rubikos Gefecht, wurde dann aber selbst von den Weißen umzingelt. Panisch sah er sich um. Auf dem Kampus der Universität wimmelte es inzwischen nur so von diesen Dingern, es mussten schon fast 20 Weiße hier herumstreifen. Was sollte er nur tun?

Ein leises Puffen lies ihn zusammenfahren. „Maya! Ist alles okay?“, wollte in diesem Moment jemand von hinten wissen.

Der Student fuhr herum. „Shinda!“

Der Schwarzhaarige schloss Maya erleichtert in die Arme. „Ich hab vom Fenster aus gesehen, wie die Schatten tiefer geworden sind, da bin ich euch gefolgt! Ich hab mir Sorgen um dich gemacht!“

„Shinda, tu doch was!“, keuchte Maya verzweifelt und deutete auf Rubiko, die immer noch wie paralysiert dem langen Schwert entgegenstarrte, mit dem gerade über ihr ausgeholt wurde um sie zu erschlagen.

Er verzog unwillig das Gesicht. „Warum sollte ich? Die Ziege hat versucht, mich zu meucheln. Und außerdem kann ich doch auch nichts gegen die Dinger ausrichten.“

„Shinda, BITTE!!!“

Shinda gab einen genervten Ton von sich, war mit einem leisen <boff> plötzlich verschwunden und tauchte 20 Meter weiter neben Rubiko wieder auf, wo er das herabsausende Schwert im letzten Moment noch aus der Bahn schlug, so daß es die Studentin verfehlte. Der Dämon hatte Teleporter-Fähigkeiten, dachte Maya erstaunt. Noch so ein Ding, neben Rubikos blau brennenden Kieseln, von denen er sich absolut nicht vorstellen konnte, daß es dafür tatsächlich wissenschaftliche Erklärungen geben sollte. Aber länger darüber nachdenken konnte er nicht mehr, denn er war ja selbst immer noch von Weißen eingekesselt.
 

Erschrocken sprang Shinda zur Seite, als wieder einer der grünen Blitze zwischen ihm und Rubiko einschlug und das Mädchen erneut zu Boden warf. Ihr hölzerner Zauberstab mit der Silberspitze flog in hohem Bogen davon. Dann senkte sich eine seltsame Dunkelheit über den ganzen Kampus. Es war eine eigenartige Dunkelheit, die deutlich abgrenzbar vom Himmel her herabschwebte und sich langsam wie eine Glocke über alles stülpte, obwohl der Mond und die Laternen immer noch schienen.

Shinda schaute sich verwundert um, als die Weißen langsam zurückwichen. Und als er sich umdrehte, erkannte er auch den Grund. Da schwebte ein Kerl zwei Meter über dem Boden reglos in der Luft. Auch er war weiß, aber auf eine gänzlich andere, reinere Art als die gespenstigen, weißen Nebelgestalten. Er hatte lange, schneeweiße Haare, von denen er einige auf dem Hinterkopf zu einem Knoten gebunden hatte, und einen ebenso weißen Kimono, der ihm viel zu groß schien, so daß Füße und Hände gänzlich unter endlosem Stoff verschwanden. Seine Haut war unnatürlich hell und der Blick seiner azurblauen Augen kalt wie Eis. Wenn es jemanden gab, der mit Blicken töten konnte, dann ganz sicher er. So weiß und unbefleckt er äußerlich auch schien, man sah ihm die rabenschwarze Seele förmlich an.

Stumm hob der Schwebende eine Hand aus dem weiten Kimonostoff und streckte sie nach Rubiko aus. Zwischen seinen Fingern sammelte sich schon wieder die grün zuckende Energie, die sich dann in mächtigen Blitzen entlud.

„Nein!“, blaffte Shinda sauer. Seine roten Augen begannen zu leuchten und seine Fingernägel wurden zu scharfen Krallen. Mit einem animalischen Knurren entblößte er seine spitzen Eckzähne zu einer Drohgebärde.

„Du Narr.“, kommentierte der andere emotionslos. Seine Stimme war tief und volltönend, fast dröhnend.

„Hey!“ Maya schloss zu den beiden auf und schaute dem Kerl mit den langen, weißen Haaren und den eisigen Augen fragend entgegen. Er war verwirrt. „Ist das ... ein Engel?“, wollte er wissen, obwohl der Typ keinen wirklich göttlichen Eindruck machte.

Der Blick des Kimonomannes wanderte quälend langsam von Shinda zu ihm hinüber, mit gemütslosem Gesicht. „Mach dich nicht lächerlich, unwürdiger Wurm.“, gab er zurück. „Ich bin Ying-Dai.“

„Das beantwortet nicht meine Frage!“, meinte Maya eingeschnappt. Unwürdiger Wurm? Hatte der noch alle Schrauben auf der Festplatte? „Shinda, wer ist der Typ?“

„Ich weis es nicht. Aber er ist mächtig.“
 

„Ich bin dein Bruder, du Hund! Haben Sie dein Gedächtnis so sehr eingeschränkt, daß du nicht einmal mehr das weist?“, fuhr Ying-Dai ihn mit einer seltsam wütend wirkenden Unbewegtheit an. Er war zu erhaben, um Gefühle offen zu zeigen, er hatte sich völlig im Griff und lies andere bestenfalls ahnen, was in ihm vorging. Mit einer psychologisch voll ausgereiften Geste deutete er mit seiner Hand auf Maya. Die grüne, funkende Energie, die er nicht mehr auf Rubiko schleudern konnte, weil Shinda ihm inzwischen im Weg stand, richtete er nun auf den Geschichte-Student.

„Bruder.“, gab Shinda verächtlich zurück. „Wenn du meinen Freund angreifst, dann bist du nicht mein Bruder!“ Auf eine Handbewegung hin ging eine gewaltige Druckwelle von Shinda aus, die Ying-Dai aber ungerührt abwehrte und auf ihn zurückwarf. Shinda, Maya und Rubiko kugelten ein Stück weit wild durcheinander, als sie hammerartig davon getroffen wurden.

„Dämonen haben keine menschlichen Freunde. Sieh dir an, was dein Hang zu den Menschen dir eingebracht hat. Die Liebe zu deinen Eltern hätte dich beinahe in die Fänge der Inquisition getrieben und hat dazu geführt, daß ein dilletantischer Hexenklan dein Gedächtnis und deine Kräfte unterdrückt und dich 400 Jahre lang in den Kälteschlaf geschickt hat. Und wegen deinem sogenannten Freund hier sind nun diese weißen Mutanten hinter dir her, gegen die du nichts ausrichten kannst. Du kommst ja nichtmal gegen diese kleine Hexenschülerin an.“

„Halt die Klappe!“, brüllte Shinda, fuhr hoch und stürzte sich mit einem gewaltigen Satz auf den in der Luft schwebenden Dämon. Nur weil er Rubiko nicht getötet hatte, hieß das noch lange nicht, daß er nicht gegen sie ankam.

Ying-Dai wehrte den herannahenden Schwarzhaarigen mit einer unverschämt überlegenen Ohrfeige ab, die ihn meterweit davonfliegen und hart auf dem Boden aufschlagen lies, wo er noch einige Umdrehungen weiterrollte und dann liegenblieb.
 

Ying-Dai deutete ein verständnisloses Kopfschütteln an und wandte sich den beiden Menschen zu. „Jetzt zu euch, anmaßendes Ungeziefer. Es war dein Fehler, einen Dämon töten und verführen zu wollen, Hexe. Das sollt ihr büßen.“, fuhr er mit seiner tiefen, hallenden Stimme fort.

„Sekunde mal! Shinda ist mein Freund, ich hab ihm nie was getan!“, warf Maya protestierend ein. Zu weiteren Argumentationen kam er nicht, denn da entlud sich die Energie in der Hand des weißen Dämons. Maya reagierte zu langsam. Er konnte sich nicht mehr schützend vor Rubiko werfen. Sie kreischte erschrocken auf, als der grüne Blitz sie punktgenau traf. Panisch umschloss er die junge Japanerin mit beiden Armen und spürte, wie sie unter seinen Händen zu einer steifen, kalten Eisskulptur erstarrte. „Rubiko ...“ Tränen schossen ihm in die Augen. „Warum!? Was zur Hölle willst du von uns!?“, schrie Maya den fremden Dämon an.

„Es liegt nicht in deinem Ermessen, solche Fragen zu stellen.“

„Arrogantes Großmaul! Sag mir gefälligst, was das alles soll!“, schrie Maya wütend und fuhr hoch. Am liebsten wäre er dem Kerl an die Gurgel gesprungen, aber er wusste, wie aussichtslos dieser Versuch war. Er wünschte, Shinda hätte ihm wenigstens ein kleines bischen Magie beigebracht, die er diesem Dämon jetzt wie schlechte Beleidigungen an den Kopf hätte werfen können.

„Mäßige deinen Wortschatz, sonst bist du der nächste.“, mahnte Ying-Dai drohend und schwebte zu Shinda hinüber.

„Lass ihn in Ruhe!“ Maya hechtete ihm verzweifelt nach, in der Hoffnung Shinda vor dem Eisdämon zu erreichen.

Der Weißhaarige hielt genervt inne. „Da du ihn tatsächlich meistens in Schutz genommen hast, wollte ich dich eigentlich verschonen. Wenn du klug bist, solltest du mich von diesem Vorsatz nicht abbringen. Also mach Platz!“, verlangte er.

„Nein! Du musst erst an mir vorbei, wenn du ...“

Der Rest des Satzes ging in dem Schneesturm unter, den Ying-Dai ihm mit einem pfeifenden Geräusch aus voller Lunge entgegenblies. Die Kälte nahm ihm schockartig die Luft und lies seinen ganzen Körper zusammenkrampfen. Eine Eisschicht lagerte sich auf seiner Front ab und legte auch auf Shindas Jacke und Haare noch eine dünne Schneewehe, bevor der Sturm so stark wurde, daß er Maya einfach wegblies.
 

Shinda kam stöhnend wieder zu sich und blinzelte den weißen Dämon mit zusammengekniffenen Augen an. Er blieb immer noch reglos so liegen wie er war. „Ying-Dai ... lass den Jungen in Ruhe ...“, hauchte er leise. Er fühlte sich so schwach, daß er kaum die Augen offenhalten konnte.

„Elender Dummkopf. Hast du immer noch nicht eingesehen, daß man von den Menschen über kurz oder lang immer nur enttäuscht wird?“

„Bitte. Er will mich nur schützen.“

„Das weis ich. Das ist der Grund, warum er noch lebt. Und jetzt komm endlich wieder zur Vernunft und lass die Menschenwelt hinter dir, Bruder. Komm mit mir. Wir Dämonen gehören hier nicht her.“

Shinda schloss die Augen. „Ich kann nicht. Mich hält zu viel hier.“

„Der Junge?“

„Ja, der Junge. Er hat mir gesagt, daß man nur einen Grund braucht, um hier leben zu können. Und ich habe meinen Grund gefunden.“

Ying-Dai schüttelte den Kopf. „Shinjudai, Shinjudai, was soll aus dir bloß noch werden? Hast du das nicht endlich satt?“, wollte er mit seiner üblichen Gefühlskälte wissen und schob die Hände in die jeweils gegenüberliegenden Ärmel seines weiten Kimonos, so daß der Stoff einen Muff bildete. „Nun gut, ich werde warten, bis du zur Vernunft kommst. Bleib meinetwegen bei diesem Menschen, bis er Freunde findet, die ihm ähnlicher sind als du, und er das Interesse an dir verliert. Ich verfolge dein Treiben schon seit 500 Jahren, da kommt es auf ein paar mehr nun auch nicht mehr an.“ Ying-Dai erhob sich höher in die Luft und war dann schlagartig verschwunden. „Ich werde auch weiter ein wachsames Auge auf dich haben.“, hallte noch über den Kampus der Uni. Scheinbar hatte er sich nicht wegteleportiert sondern unsichtbar gemacht. Die stoffliche Schwärze, die immer noch wie eine Glocke über allem lag, lichtete sich langsam wieder – ein Zeichen, daß Ying-Dai nun tatsächlich ging.

Shinda lies das Gesicht wieder auf den Kiesboden sinken, als er eine Hand auf seinem Rücken spürte. Maya. „Hey, alles okay bei dir?“, wollte der Student zwischen besorgt und müde wissen. „Ich fasse es nicht, daß er einfach so gegangen ist.“

„Ja. Er hat wohl eingesehen, daß er mich hier so einfach nicht wegholen kann. Er wollte Rache an der kleinen Hexe, weil er dachte, ich wäre selber nicht in der Lage dazu. Warum er dich nicht getötet hat, verstehe ich allerdings nicht.“, gab Shinda zurück, setzte sich mühsam auf und putzte sich den Schnee von der Jacke. „Dann hätte mich nichts mehr hier gehalten und ich wäre sicher mit ihm gegangen.“

„Ihr Dämonen seid wohl doch nicht so unparteiisch böse, wie man immer sagt. Ihr habt auch genug Moral, keine Unschuldigen zu töten. ... Und sicher wollte er sich nicht deine Feindschaft zuziehen.“
 


 

Shinda legte seine Handflächen auf Rubikos Schultern. Sie war so kalt, daß er das Gefühl hatte, sie müsse unter seiner Körperwärme zu Wasser schmelzen. Eine Eissäule. Sie war wirklich lebendig eingefroren worden. Nun, das war schwierig. Nicht gänzlich irreversibel, aber verdammt schwierig. Er atmete tief durch. Sein Gesicht verzerrte sich leicht vor Konzentration und Anstrengung. Ruhe. Nichts geschah.

„Ich kann es nicht.“, seufzte Shinda und lies die Hände wieder sinken. „Das Tatoo an meinem Auge schränkt Fähigkeiten dieser Art zu sehr ein.“ Er schaute zu Maya hinüber und sah ihn noch betrübt nicken. Tränen sickerten langsam über seine Wangen. Kurz herrschte Schweigen zwischen ihnen. „Bereust du es manchmal?“, wollte er mitfühlend wissen.

„Was?“

„Mich aufgeweckt zu haben.“

Maya schüttelte den Kopf und quälte sich ein Lächeln ab. „Nein, zu keinem Zeitpunkt.“

„Auch jetzt nicht?“

„Auch jetzt nicht.“

„Ich schon manchmal. Jedesmal wenn ich mit ansehen muss, daß meine Existenz jemandem zum Schaden gereicht, egal ob ich nun direkt was dafür kann oder nicht.“, gestand er mit einem Blick auf Rubiko.

„Unsinn.“, gab Maya gefasst zurück und wischte sich das Gesicht mit dem Jackenärmel trocken. Dann sah er sich um. Eigentlich wollte er gerade anmerken, daß die Stille hier nach dem wilden Kampf gegen Ying-Dai gerade ziemlich unnormal und absurd war. Aber diese Auffassung musste er schon revidieren, bevor er sie überhaupt aussprechen konnte. „Ach shit, die Weißen sind wieder da. Die fehlen mir jetzt gerade noch.“, stöhnte er in einem zermürbten <ich-will-nicht-mehr>-Tonfall und schlug die Hände vor´s Gesicht, wie um die lästigen Nebelgestalten nicht mehr sehen zu müssen.

„Ja, und der Magierzirkel ist auch eingetroffen.“, fügte Shinda mit einem Deut in die Runde an und stand auf, um vor Rubiko zurückzuweichen. Sicher war es sowieso zu spät, sie würden Rubikos Tod auch ihm zuschreiben, wenn sie ihn nicht direkt neben ihrer tiefgefrorenen Leiche sitzend vorfinden würden. Dennoch hatte er den Drang, sich optisch von dem Mädchen und ihrem Zustand zu distanzieren.
 

Maya fiel es zunächst schwer, die Hexen von den Weißen zu unterscheiden, denn auch sie liefen in weißen Kleidern und weißen Anzügen herum. Aber sie hatten keine langen, weinroten Haare und qualmten nicht. Shinda gab schon wieder sein tierisches Knurren von sich, als die Weißen ihm zu nahe kamen. Mit rotglühenden Augen und ausgefahrenen Krallen machte er einen Satz in die Meute hinein und begann ein wildes Gemetzel unter ihnen, um sie von Maya fernzuhalten. Maya war immer wieder schockiert darüber, wie schnell Shinda in diesen Kampfmodus wechselte und von einem Moment auf den anderen zu einer halben Bestie mutierte. Ob er in diesem Zustand noch genug Verstand hatte, Freund von Feind zu unterscheiden, fragte sich der Student schaudernd und wich einen Schritt zurück. Dann wurde seine Aufmerksamkeit wieder von den 4 Magiern vereinnahmt, von denen drei die Weißen vertrieben und eine sich um Rubiko kümmerte. Maya hoffte, die kannten einen Zauber, um Rubiko wieder aufzutauen. Erleichtert sah er zu, wie das japanische Mädchen hustend wieder zu sich kam.
 


 

Eine der Hexen leuchtete den letzten Weißen von Shinda herunter. Auf ihrem ganz und gar aus Silber bestehenden Zauberstab tronte in einer filigranen Einfassung ein orange glühender Kristall, dessen Licht die Nebelgestalten offenbar nicht standhalten konnen. Von dem Licht berührt, lösten sie sich schreiend auf. Shinda sprang auf und sah sich mit seinen spitzen Krallen und gebläckten Eckzähnen nach seinem nächsten Opfer um. Eine weitere Hexe fuhr mit finsterem Blick herum und richtete ihren kristallgekrönten Zauberstab drohend auf ihn.

„Nein!“, keuchte Maya und sprang vor Shinda, um ihn wie ein lebendes Schutzschild zu decken. Er drängte sich mit dem Rücken gegen seinen Freund, um möglichst wenig Angriffsfläche offen zu lassen. Und um zu verhindern, daß Shinda wohlmöglich eigensinnig hinter ihm hervortrat und sich selbst auslieferte um ihn zu schonen. Immerhin waren sie inzwischen von dem Hexenzirkel umzingelt. Shindas Körper war so heiß, daß er den Körperkontakt trotz der Kleidung, die sie beide trennte, kaum halten konnte, weil er sich fast verbrannte. Dennoch blieb er unbeirrt so vor Shinda stehen und starrte die Frau entschlossen in Grund und Boden.

„Geh zur Seite, du Idiot!“, zeterte die Hexe.

„Nein! Ihr werdet erst an mir vorbei müssen, wenn ihr ihn wollt!“, schrie Maya sie an. Wieso nur kam ihm diese Situation gerade so bekannt vor? „Ich werde ihn euch nicht freiwillig überlassen.“

„Sei nicht dumm, Maya. Geh zur Seite.“, meinte nun auch Shinda hinter ihm. Er klang ruhig und gefasst. Er hatte seinen Kampfmodus wohl wieder unterdrückt und war wieder normal. Seine Haut kühlte zunehmend aus, dort wo Maya Körperkontakt zu ihm hatte und es beurteilen konnte.

„Nur über meine Leiche werden die dich kriegen!“

„Warum?“, wollte der Schwarzhaarige in einem Tonfall wissen, der ganz klar darum bat, doch endlich Vernunft anzunehmen.

„Weil du mein Freund bist! Und weil ich auch nicht einsehe, was die von dir wollen! Du hast keinem was getan! Es ist ungerecht! Davon hat Ying-Dai mich nicht abgebracht, und davon werden auch die mich nicht abbringen.“ Maya schossen Tränen in die Augen, als er das sagte, in dem Wissen, daß es wahrscheinlich nichts nützen oder ändern würde. Er hatte gegen einen ganzen Hexenklan ja wahrlich keine Chance, so sehr er es auch wollte. Dem weißhaarigen Dämon hatte er noch getrotzt, aber gegen diese Magier sah er sich machtslos. Und das schlimme war, daß er nichtmal wusste, warum, denn der Dämon war eindeutig mächtiger gewesen – aber nicht so entschlossen. Es waren Tränen der Wut und des Trotzes. Und einfach nur der irrationale Wille, Shinda nicht zu verlieren.
 

„Nimm den Stab runter!“, bat da jemand mit ruhiger Stimme.

„Undo.“, meinte die Hexe verwundert. Auch die anderen ließen ihre Zauberstäbe tatsächlich sinken und schauten dem Neuankömmling entgegen.

„Professor Undo?“, warf auch Maya verdutzt ein.

„Entschuldige, daß ich zu spät bin, Maya. Ich musste mich noch um jemand anderen kümmern.“, lächelte er und deutete dabei auf Duncan, der mürrisch hinter ihm hertrottete. Der war offensichtlich nicht ganz freiwillig hier. „Rubiko, wenn du dir das nächste Mal deine Hausaufgaben von diesem Schläger wegnehmen lässt, dann gib ihm nicht auch noch deine Magieaufzeichnungen dazu.“, bat er und gab seiner Schwester einen Zettel zurück, den er Duncan abgenommen hatte.

Sie fluchte erst, nahm den Zettel dann dankend entgegen, und fluchte wieder. Ihr war noch gar nicht aufgefallen, daß der Zettel überhaupt gefehlt hatte.

„Deine Aufzeichnungen sind außerdem fehlerhaft. Deswegen sind diese komischen weißen Dinger entstanden, die wir nicht zuordnen und daher nicht wirksam bekämpfen konnten.“, fügte er an. „Zum Glück hat Duncan mir den Zettel zurückgegeben, sonst wüssten wir immer noch nicht, wie man sie bekämpft.“

„Tut mir leid.“

„Siehst du, deswegen schreiben wir alle unsere Aufzeichnungen in Runen. Damit nicht jeder Dödel, wie zum Beispiel Duncan hier, sie lesen und anwenden kann.“

Duncan lachte gehässig. „Ja, ich bin gut, was? Ich habe gehext!“, brüstete er sich stolz.

„Sei sicher, daß du deine Strafe dafür noch bekommst.“, gab Professor Undo zurück und brachte ihn damit wieder zum Schweigen.
 

„Okay, jetzt aber zu euch beiden.“ Der Dozent wandte sich an Maya.

„Ihr kriegt Shinda nur über meine Leiche!“

„Offensichtlich. Und das will ja keiner. Wir werden ihm nichts tun.“

„Undo!“, warf die fremde Hexe protestierend ein.

„Könntest du mal eine angemessenere Anrede für mich finden?“, seufzte der Professor und warf ihr einen tadelnden Blick zu. „Es muss ja nicht <Professor> oder <Meister> sein. Aber nur <Undo> ist unhöflich, Lydia. Ich sagte, wir lassen ihn in Ruhe, also lassen wir ihn in Ruhe. Er ist seit Wochen wach und hat niemandem etwas getan. Nichtmal wenn er angegriffen wurde. Duncan hat sich mit ihm geprügelt und wurde dabei nicht getötet. Rubiko wollte ihn umbringen, selbst da hat Shinda ihr Leben verschont. Sogar im Rauschzustand tut er keinem was. ... Rubiko, es war lebensmüde von dir, das Niembaum-Öl zu verwenden.“

„Woher weist du ...“

„Diesmal hab ich wirklich damit gerechnet, dich tot vorzufinden. Ich habe es aber auch zu spät realisiert, um es noch verhindern zu können. Das war von all deinen dickköpfigen Aktionen die bisher schlimmste und wahnsinnigste. Du hast ja keine Ahnung, wie stark Niembaum wirkt, noch dazu in der Konzentration einer reinen, unverdünnten Samenhülsenpressung. Du hast damit nicht nur dein eigenes Leben weggeworfen. Wenn Shinda sich nicht dermaßen im Griff gehabt hätte, hättest du auch Mayas Tod und den Untergang unseres gesamten Magierzirkels in Kauf genommen. Darüber sprechen wir nochmal.“

Rubiko zog ein unglückliches Gesicht. Es war klar, daß Professor Undo mit <sprechen> nicht <reden> meinte. Da stand eine weitaus größere Strafe zu Buche.
 

„So, und du bist Shinda, ja?“, fuhr er an den Schwarzhaarigen gewandt weiter fort. „Du bist wirklich so charismatisch und hübsch wie man uns immer gesagt hat.“

„Äh ... was?“, machte Shinda nur verwirrt.

Der Professor musterte ihn mit einem unverholen begeisterten Lächeln eingehend, soweit Maya das zuließ. „Ich hatte irgendwie immer gehofft, dir einmal gegenüberstehen zu können, auch wenn ich nie wirklich geglaubt habe, daß du noch zu meinen Lebzeiten wieder aufwachen würdest.“

„Was zur Hölle willst du von mir, man? Hör auf, mich mit schönen Worten einzulullen. Wenn du mich vernichten willst, dann tu es wenigstens im offenen Kampf, und nicht so hinterrücks.“

„Nein, ich will dich nicht vernichten, mein Bruder. Im Gegenteil.“

„Bruder???“ Noch ein Bruder! Das war ja nicht auszuhalten. Wenn wildfremde Dämonen aus dem Nichts aufkreuzten und sich als sein Bruder ausgaben, konnte er das ja noch nachvollziehen. Aber bei einem Menschen?

„Du bist der Bruder meiner Ur-ur-ur-Großmutter, Shinda. Die Novizin, die damals bei deiner ersten Bannung überlebte. Sie war die jüngste Tochter des Wilhelms-Nachkommen, der den Zirkel zu diesem Zeitpunkt leitete, auch wenn die Familie aufgrund mehrerer Heiraten schon lange nicht mehr so hieß. Du bist zwar nicht unser leiblicher Bruder, das ist klar, aber dennoch familiär eingebunden. Unsere Familie liebt dich. Schon seit Generationen. Unser Hexenzirkel hat schon immer allein zu dem Zweck bestanden, dich zu schützen, während du im Kälteschlaf bist. Zugegeben, wir mussten dich ab und zu in den Kälteschlaf zurückschicken, wenn du aufgewacht bist, damit du nicht wegen deiner mordlustigen Art getötet wirst. Aber auch das war nur zu deinem Schutz.“

Shinda wurde nachdenklich. Als könne er sich endlich erinnern.

„Wir haben dich eingeschläfert und versteckt, bevor jemand anderes dich ganz vernichtet.“, fuhr Professor Undo fort.

„An diesem Punkt waren wir schon mehrfach, oder?“

„Schon ganze fünfmal seit der ersten Bannung. Immer wieder musste unser Zirkel dich in den Kälteschlaf zurückschicken, weil dein Herz immer noch von Rachedurst verdunkelt war. Aber jetzt bist du endlich geläutert.“ Professor Undo lächelte albern. „Ein sehr christliches Wort für einen Dämon, ich weis. Aber deine Handlungen beweisen es. Du weigerst dich zu töten, selbst wenn man dich fast darum bittet. Und für deine Freunde würdest du alles geben.“

„Ah, deshalb konnten Sie mir den Zweck und die Aufgabe Ihres Zirkels nicht verraten!“, warf Maya verstehend ein.

„Genau. Shinda musste sich erst beweisen, ohne zu wissen was von ihm erwartet wird. Wir wollten verhindern, daß er uns etwas vorspielt.“

„Haben die Mitglieder des Hexenzirkels sich jedes Mal rituell selbst geopfert, wenn sie mich wieder in den Kälteschlaf zurückgeschickt haben?“, wollte Shinda fassungslos wissen. So sehr KONNTEN Menschen gar nicht lieben. Schon gar nicht jemanden, der gerade wild herummordete und den sie sonst nur aus Erzählungen kannten.

„Nein, das haben nur die getan, die dich beim allerersten Mal gebannt haben. Sie haben dafür gesorgt, daß ihr Bann immer noch so stark wirkt, daß man dich heute noch ohne größere Verluste wieder einschläfern kann. Und sei versichert, daß wir das auch tun werden, wenn du jemals auf die Idee kommen solltest, doch mal wieder jemanden abmurksen zu wollen. Unser Magierzirkel wird immer noch weiterbestehen.“

„Das ist mir schon klar.“

Professor Undo nickte zufrieden. Vorerst alle Fragen geklärt. Na schön. „Rubiko, komm. Wir haben ein Wörtchen zu reden. Du auch, Duncan.“, verfügte er und wandte sich ab, um in der Nacht zu verschwinden. Die Mitglieder seines Zirkels schlossen sich zögerlich einer nach dem anderen an.

„Maaaaan, ich hab doch gar nichts gemacht.“, hörte man Duncan noch maulen.

„Du hast Seelenjäger erschaffen und sie auf Maya gehetzt. Ist das etwa nichts?“, hielt Professor Undo gelassen dagegen.

„Aber doch nur, weil ich so sauer war, daß der Gothic-Typ mir den Arm gebrochen hat.“

„Auch das ist kein akzeptabler Grund, Duncan.“
 

Maya schaute sich seufzend nach Shinda um, der noch immer dicht hinter ihm stand. Irgendwie fand er es komisch, so völlig kommentarlos hier mit dem Schwarzhaarigen zurückgelassen zu werden, als wären alle Probleme gelöst. Naja, eigentlich waren ja alle Probleme gelöst. Aber trotzdem. Die konnten ja wohl schlecht so schlagartig jegliches Interesse an Shinda verloren haben.

„Kommt dir diese ganze Situation hier auch gerade so seltsam vor?“, wollte Shinda kopfschüttelnd wissen.

Maya lachte. „Sieht so aus, als wäre wieder alles in Butter. ... Also, ziehen wir uns heute Abend noch einen richtig miesen Metzelfilm rein, oder was hast du noch so vor?“



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