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Love Candy

von

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Rainy Days

Ich öffne blinzelnd die Augen. Mir tut alles weh. Stöhnend greife ich nach meinem Handy. 5.30 Uhr, Freitag, zeigt das Display. Ach ja, heute ist ja mein erster Ferientag. Und ich wache um halb sechs auf, na toll! Ich habe Kopfschmerzen und Halsschmerzen. Und allgemein tut mir irgendwie alles weh. Mir ist heiß, aber gleichzeitig auch kalt. Meine Augen brennen und mein Mund ist trocken. Ich fasse mir an die Stirn. Ein bisschen warm bin ich schon. //Ach was, das bildest du dir nur ein!//, denke ich und drehe mich auf die andere Seite.
 

„Cat? Guten Morgen! Bist du wach?“, höre ich irgendwo im Hintergrund eine Stimme. Ich blinzele. „Hey hörst du mich? Klar es sind Ferien aber wir haben jetzt halb 4! Nachmittags!“ Es ist L's Stimme. Verschlafen drehe ich mich zu ihm um. „Das ist jetzt ein Witz oder?“ Ich gähne. „Nee ist es nicht! geht’s dir gut??“ fragt er besorgt und legt seine Hand auf meine Stirn. „Mein Gott du glühst ja!! Du hast bestimmt Fieber! Ich rufe einen Arzt!“, ruft L und will losrennen, doch ich greife nach seiner Hand. „Haaalt! Mir geht’s gut, keine Panik, passt schon...“. Ich will weiterreden, doch ich werde von einem Hustenanfall unterbrochen. Ich muss so heftig husten, dass ich beinahe vorüber aus dem Bett kippe. L fängt mich auf und ich lehne mich erschöpft gegen seine Brust. „Ich ruf jetzt den Arzt und du bleibst liegen, okay?“. Das war eher eine retorische Frage, doch ich nicke und L steht auf und geht ins Wohnzimmer, um zu telefonieren. Ich lege mich wieder hin. Wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich vollkommen kaputt. Ich schließe die Augen und warte.
 

Nach einer halben Stunde ist der Arzt wieder gegangen und neben mir, auf meinem kleinen Schränkchen stehen zwei Dosen Medizin. Eine ist gegen das Fieber und die andere soll gegen die Schmerzen helfen. Ich schlucke beides und verkrümele mich halb unter meiner Decke. L zieht die Vorhänge zu, setzt sich zu mir ans Bett und greift nach meiner Hand. „Werd schnell wieder gesund, ja?“ flüstert er und lächelt mir aufmunternd zu. Ich lächle zurück und drücke seine Hand. „Bleibst du noch ein bisschen hier?“ frage ich leise. „Ich warte bis du eingeschlafen bist.“ sagt er und ich schließe die Augen und irgendwann schlafe ich ein.
 

Als ich wieder aufwache ist L nicht mehr da. Anscheinend hat er wirklich gewartet bis ich geschlafen habe. Ich werde rot. Warum habe ich überhaupt solche Dinge gesagt?! Liegt wahrschienlich am Fieber. Hoffe ich zumindest. Ich drehe mich wieder auf die andere Seite.
 

Die nächsten Tage bestehen einzig aus Schlafen, ein bisschen Essen und Medikamente nehmen. Ich verbringe einen Großteil meiner Zeit im Bett, trinke Tee und schone mich, in der Hoffnung wieder gesund zu werden. Wenn ich wach bin, leistet L mir Gesellschaft und auch Joey vom Music's Life kam vorbei und hat mir eine Tafel Schokolade und einen Pikachu-Handyanhänger mitgebracht. Ich bin total kindisch, aber für Pikachu hatte ich schon immer eine Schwäche. Und jetzt baumelt ein kleiner Pikachu an meinem Handy hin und her. L beäugt ihn nur skeptisch. Ich muss grinsen. Er ist doch irgendwie süß. Er sieht meinen Gesichtsausdruck und lacht. Auch ich lache, muss dann aber husten. Er streicht mir die Haare aus dem Gesicht. „Ich habe jetzt noch ein bisschen zu tun, aber ich komm nacher wieder, okay? Versuch etwas zu schlafen.“ „Okay.“ L geht aus dem Zimmer und ich schließe die Augen.
 


 

« L's Sicht »
 

Die kleine, graue Digitaluhr zeigt schon 23.41 Uhr, als L seinen Laptop runterfährt und sein Arbeitszimmer verlässt. Das Appartment ist still, denn Watari ist auch schon im Bett. Die Arbeit hat länger gedauert als erwartet. Doch aus Cat's Zimmer kommt noch ein Lichtstrahl durch den Türspalt. Ist sie etwa noch wach? Langsam schleicht er zu ihrem Zimmer und öffnet die Tür einen kleinen Spalt. Cat lag wie eine Katze zusammengerollt und fast vollständig unter ihrer Decke versteckt in ihrem Bett und schlief. Ihre kleine Lampe brannte, sie musste noch gelesen haben. L betrachtete Cat. Ganz ruhig lag sie da, ihr Atem ging regelmäßig, sie hustete nur gelegentlich. Er setzte sich auf die Bettkante und strich ihr übers Haar. //Hoffentlich wird sie schnell wieder gesund.//, dachte er sich, löschte das Licht und ging leise aus dem Zimmer und schloss die Tür.

Es ist jetzt fast Mitternacht, aber L war zu aufgewühlt um zu schlafen. Er starrte aus dem Fenster und sah zu, wie die vielen Autos unter ihm wie Ameisen umherwuselten. Die Lichter der vielen Wolkenkratzer waren so hell, dass sie fast das ganze Wohnzimmer beleuchteten. Es war eine klare Nacht und man konnte die vielen, kleinen Sterne am Himmel sehen, die zwischen den Gebäuden der City aufblitzten. L hört ein Geräusch. Die Tür zu Cat's Zimmer öffnete sich und sie sah ihn an. Sie trug eine Jogginghose und ein schwarzes Top und hatte sich ihre Decke über die Schultern gelegt. „Hab ich dich geweckt?“ fragt L leise. Sie schüttelt den Kopf. „Konnte einfach irgendwie nicht schlafen.“ flüstert sie zurück und stellt sich neben L. Eine Weile stehen sie schweigend nebeneinander und starren hinaus. L bricht schließlich die Stille. „Wie geht es dir? Besser?“ „Es geht. Schon besser aber richtig gut nicht.“ Sie gähnt. „Du bist müde, leg dich wieder hin.“ „Ich will aber nicht. Den ganzen Tag nur im Zimmer liegen ist langweilig und außerdem kann ich sowieso nicht schlafen.“ Eine Weile sagt sie nichts mehr. Doch dann senkt sie den Kopf. „Ich hatte schon wieder diesen Albtraum.“ sagt sie leise, so leise das L sie fast nicht gehört hätte. Eine winzige Träne rollt ihr langsam über die Wange. Ihr Vater hat schon davon erzählt. Ein seltsamer, immer wiederkehrender Albtraum vor dem Cat offensichtlich Angst hat. L zögert, doch dann nimmt er sie ganz vorsichtig in den Arm, fast so als hätte er Angst, sie könnte zerbrechen. „Ist ja gut. Es ist alles okay. Shh, shh...“. Er streicht ihr übers Haar. Cat schluchzt und sinkt auf den Boden. L trägt sie auf Sofa, wo sie leise weint. „Alles wird gut.“ flüstert er ihr ins Ohr.

Und irgendwann spürt er wie sie langsam einschläft. Er sieht hinaus in die blinkenden Lichter, und blickt dann zu dem Mädchen was friedlich in seinen Armen schläft. Und schließlich fallen auch ihm die Augen zu.
 


 

« Cat's Sicht »
 

Langsam öffne ich die Augen. Verschlafen blinzle ich und das erste was ich sehe, sind die Sonnenstrahlen, die durch das große Wohnzimmerfenster fallen. Die Staubfusseln tanzen auf dem Teppich und die Uhr an der Wand tickt. Ich hebe den Kopf, und erschrecke mich so, dass ich erstmal vom Sofa falle und mir beinahe den Kopf an dem gläsernen Couchtisch anschlage. Da auf dem Sofa sitzt L und schläft tief und fest. Und ich habe bis gerade eben auch dort geschlafen. Bei L. Die ganze Nacht. Oh mein Gott! Ich werde wahrscheinlich gerade knallrot im Gesicht. Das ist mir so peinlich! Ich stehe auf und will ganz leise in mein Zimmer schleichen. Oder sagt L dann nacher irgendwas zu mir? Soll ich einfach so tun als würde ich schlafen und warten bis er aufwacht? Oder soll ich mich vielleicht einfach dazusetzten? Nein, auf keinen Fall! Ich weiß überhaupt nicht was ich sagen soll. Nervös kaue ich auf meiner Unterlippe. Ich sehe von meinem Zimmer zu L. Er sieht ja doch schon irgendwie süß aus, wie er da so seelig schläft und irgendwie bekomme ich Lust, ihm durch die Haare zu wuscheln.

Was denke ich denn da?! Ich haste in mein Zimmer und schließe leise die Tür. Was ist bloß los mit mir? Das ist bestimmt noch irgendeine Nachwirkung vom Fieber. Ganz sicher!
 

Drei Stunden später stehe ich vorm Music's Life. Ich atme tief durch. Ich konnte L den ganzen morgen nicht in die Augen sehen, weil ich einfach keinen blassen Schimmer hatte, wie ich reagieren sollte. Vor allem, weil ich nicht wusste, was L darüber dachte. Jedenfalls brauch ich jetzt einen klaren Kopf und welcher Ort wäre besser geeignet als mein Lieblingsladen? Ich drücke die Tür auf und hätte beinahe Joey umgerannt, der gerade den Laden verlassen will. „Heyy Kleine, du bist ja wieder fit! Schön dich zu sehen!“ sagt er fröhlich und umarmt mich erstmal. „Ich freu mich auch dich zu sehen, Joey!“, sage ich lachend. „Ich geh schnell zum Bäcker, willst du auch was?“ Ich schüttle den Kopf. „Nee danke, hab erst gefrühstückt. Ich bin im Hinterzimmer.“ Er nickt und ich betrete den Laden. Es sind nur ein paar Kunden da, es ist ja auch noch Vormittag. Ich winke Tony, der mir kurz zunickt und verschwinde im Hinterzimmer. Kopfhörer auf. Musik an. Welt aus.
 


 

Dreißig Grad, ich kühl mein' Kopf

Am Fensterglas auf dem Zeitlupenknopf

Wir leben immer schneller, feiern zu hart

Wir treffen die Freunde und vergessen unser'n Tag

Woll'n kein Stress, kein Druck, nehmen zu, noch 'n Schluck

Vom Gin Tonic, guck in diesen Himmel, wie aus Hollywood

Rot knallt in das Blau, vergoldet deine Stadt

Und über uns ziehen lila Wolken in die Nacht
 

Wir bleiben wach, bis die Wolken wieder lila sind

Wir bleiben wach, bis die Wolken wieder lila sind

(oh oh) bis die Wolken wieder lila sind

Wir bleiben wach, bis die Wolken wieder lila sind

Guck, da oben steht ein neuer Stern (yeah)

Kannst du ihn sehen bei unser'm Feuerwerk? (oh)

Wir reißen uns von allen Fäden ab (yeah)

Lass sie schlafen, komm, wir heben ab
 


 

Ich liebe das Lied. Joey hat es mir per E-Mail geschickt, doch hier im Music's Life auf dem Sofa zu liegen und sich quasi damit volldröhnen zu lassen, das ist ein unglaubliches Gefühl. Es ist fast so als würde ich schweben, als würde mich die Musik vollständig umgeben. Manchmal mache ich die Musik so laut, dass ich beinahe vibrire und Tony sagt immer, dass ich spätestens in 10 Jahren taub sein werde, aber ich liebe dieses Gefühl. Ich summe die Melodie nach und mein Fuß klopft im Takt.
 

Ich höre das Lied wirklich in Dauerschleife. Aber nach einer Stunde schalte ich die Stereoanlage aus und baue mein Keyboard auf. Ich spiele eigentlich lieber auf dem Klavier, aber das wäre jetzt zu laut, ich könnte die Kunden stören. Also stelle ich den Ton leiser und fange an zu spielen. Meine Mutter hat mir damals das Klavier spielen beigebracht. Als sie dann starb musste ich mir alles andere selber beibringen. Ich habe mir die Noten von meinem neuen Lieblingssong aus dem Internet runtergeladen und ausgedruckt. Also fange ich an zu spielen. Anfangs etwas holprig, doch nach der Zeit wird es besser und irgendwann singe ich leise mit. Ich vergesse völlig die Zeit.
 

„Du spielst sehr schön.“ Ich schrecke hoch. Ich war so in meine Musik vertieft, dass ich gar nicht mitbekommen habe, wie jemand ins Zimmer gekommen ist. Ich sehe zur Tür. Da steht L! Hat er mich etwa gehört? Wie lange steht er schon da? „Oh... ähm... danke.“ Was besseres fällt mir im Moment nicht ein. L setzt sich zu mir. „Wie lange spielst du schon?“, fragt er. „Seit ich vier bin. Meine Mutter hat es mir beigebracht.“ antworte ich. Er nickt. „Du spielst wirklich toll.“ sagt er und sieht mich an. Ich werde ein bisschen rot. „Danke... ähm, warum bist du eigentlich hier? Ist was passiert?“ frage ich. „Achso ja genau. Ich habe einen Plan. Es geht um Hinata Kugo, den Banker. Ich würde ihn gerne heute überprüfen. Dazu bräuchte ich die Mithilfe von dir und deinem Vater.“

„Klar, wann soll es losgehen?“

„Jetzt.“
 

Nur zwanzig Minuten später sitze ich mit Watari, L und meinem Dad im Auto. „Also der Plan sieht so aus, dass...“ setzt L an, doch ich unterbreche ihn. Ich kenne ihn auswendig. „...dass ich und mein Dad zu Kugo-san gehen und ein bisschen plaudern, Dad legt noch ein neues Konto an und ich verwickle ihn in ein Gespräch zum Thema Zinsen und durch die Kamera...“. Ich deute auf den Knopf meiner Bluse, in den eine mini High-Tech-Kamera platziert wurde. „... kannst du alles beobachten. Danach dampfen wir wieder ab und werten die Aufzeichnungen aus. Sollte es auf irgendeine Art und Weise brenzlig werden, ziehen wir uns zurück. Korrekt?“, füge ich noch hinzu und L grinst und nickt. „Perfekt.“

„Na dann kanns ja losgehen.“, murmle ich und um ehrlich zu sein, habe ich ein ganz mieses Gefühl bei der Sache.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen :)
Und für alle die es wissen wollen (ich denk die meisten kennen's eh), das Lied ist "Lila Wolken" von Marteria, Yasha & Miss Platnum.

Vielen Dank für's Lesen ;-)

Eure _Haruka-chan_ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  AriesLawliet
2013-04-21T17:36:50+00:00 21.04.2013 19:36
Woaahh!!
richtig tolles kapi!!
Wie süß, sie is krank und L kümmert sich um sie!! Einfach himmlisch *o*
richtig schön geworden
Lg, Aries ^^
Antwort von:  _Haruka-chan_
21.04.2013 20:24
vielen, vielen dank :) ich freue mich sehr über das feedback, danke :) ich freue mich,wenn es dir gefällt ^_^


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