Zum Inhalt der Seite

Subjekt 109

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Begegnung...

Noch 19 Tage bis zum Tod.
 

Eins. Zwei. Drei. Vier. Fünf...

Die Sekunden verstreichen ohne dass ich es merke. Mein Körper gehorcht mir nicht mehr, er ist nur noch eine Puppe. Das Blut gerinnt auf dem Boden um mich herum. Kleine Blutseen bilden sich auf meiner Haut. Die Patronen stecken noch immer in meiner Haut, das dröhnen in meinem Kopf hält weiterhin an.

Sechs. Sieben. Acht. Neun. Zehn...

Rasselnd geht mein Atem, ein und aus und wieder ein und aus. Alles schmerzt und das Blut hört nicht auf zu fließen. Ich weiß dass mich das nicht umbringen wird. Dieser Gedanken macht mich traurig. Ich will dass all dies endet, obwohl es gerade erst begonnen hatte.

Elf. Zwölf. Dreizehn. Vierzehn. Fünfzehn...

Jemand berührt mich, hebt mich in seine Arme, wärmt mich. Ich höre sein Herz schlagen, seinen gleichmäßigen Atem, seine sanfte Stimme.

Er flüstert mir dinge zu und hält mich fest in seinen Armen. »Gleich ist der Schmerz vorbei. Ich werde dir helfen, hab keine Angst.« Er legt mich auf eine Decke und wischt das Blut weg. Rot auf weiß, die Farben vermischen sich vor meinen Augen. Alles beginnt schwarz zu werden, alles wird kalt, schwarz, leer. Doch er lässt mich nicht fallen, lässt mich nicht los. Er zieht die Patronen aus meiner Haut und verbindet meine Wunden.

Sechzehn. Siebzehn. Achtzehn. Neunzehn. Zwanzig...

Die Zeit verstreicht. Das Blut fließt nicht mehr, mein Kopf ist leer. Nach einiger Zeit verschwindet er und ich bin wieder allein...

Einundzwanzig. Zweiundzwanzig. Dreiundzwanzig. Vierundzwanzig. Fünfundzwanzig...

Minuten? Stunden? Ich weiß es nicht mehr. Mein Blick fällt auf das Fenster. Fünf Leute stehen dort und sehen zu mir herüber. Sie beobachten mich und ich beobachte sie.
 

Als ich einen Arm hebe und mich langsam aufrichte, notiert ein Forscher etwas auf einem Klemmbrett. Meine Brust schmerzt und zieht sich bei jeder Bewegung zusammen. Blut rinnt mir aus dem Mund. Ich weiß dass ich kein echtes Herz besitze, nur eine gläserne Hülle. Die Patronen haben mein Herz zerstört. Es ist in tausende kleine Splitter zerbrochen. Mir ist kalt, so kalt. Ich streife mir die Decke über und schaue wieder zum Fenster. Sie beobachten mich noch immer, taxieren mich mit ihren Blicken. Ich rolle mich zusammen und schlafe auf der Stelle ein.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück