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Beauty and delight

von

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Change your life

Er konnte den schweren und hektischen Atem hören. Hitze streifte seine Haut, die Finger berührten ihn, sie brannten kleine Wunden in ihn hinein und das Prickeln das durch seinen Körper floss drohte ihn hinfort zu reißen. Sein Keuchen durchdrang den Raum, die Lippen, die seinen Mund liebkosten, die seine Haut berührten und ihm zu verbrennen brachten, hörten einfach nicht mehr auf.
 

Seine gebettelten Worte wurden durch seine Laute der Entzückung gerade zu unterstrichen, aber Nichts brachte diese Beiden dazu, ihm eine Pause zu gönnen, um zur Ruhe kommen zu können. Eine Verzückung jagte die Nächste und Uruhas braune Augen schlossen sich immer wieder. Seine Wimpern fielen wie die Vorhänge einer Bühne und dann war da nur noch pure Erlösung und der aufkeimende Wunsch nach ‚mehr’.

„Und? Hast du über unseren Vorschlag nach gedacht?“
 

Let us change your life,

you only have to close your eyes

You'll see the beauty and delight
 

Erschrocken riss der Gitarrist die Augen auf und fuhr in die Höhe. Bei jedem Atemzug den er tat, hob und senkte sich seine Brust sehr hektisch. Das war nur ein Traum gewesen… Nur ein einfacher Traum. Irritiert über sich selber zog Uruha die Beine an und schlang die Arme um die Knie herum. Seit Wochen hatte er diesen Traum. Diese Beiden machten Ihn noch schier wahnsinnig und er konnte partout nicht aufhören an sie zu denken. Und immer wiederholten sie diesen Wortlaut: Hast du über unseren Vorschlag nachgedacht?
 

Das Schlimme daran war, das diese Worte kein Traum waren, sie waren die pure Realität und Uruha fürchtete sich, er wusste er musste eine Antwort finden, aber was sollte man da schon sagen? Wie sollte er sich denn entscheiden? Zu erst verführten sie Ihn und dann dieser Aufschlag in der Wirklichkeit. Das war zu viel… Sogar für ihn war das einfach zu hart.
 

Is it real or just a dream?

Days are gone and no return

There's nothing to regret
 

„Ihr spinnt…“, Uruha schaute zwischen seinen beiden Freunden sehr aufmerksam hin und her. Seine Sicht drohte zu verschwimmen. Er presste die Decke des Hotelbettes feste gegen seinen nackten Körper. „Wir waren uns doch einig, das wir das hier nur so zum Spaß machen.“, fuhr er beinahe lauter auf, als er wollte.
 

„Jetzt beruhig dich mal wieder.“, Kai zog sich sein Hemd an und jeder Knopf fand in die passende Öse. „Was Ruki damit sagen wollte war, das es doch Schade wäre wenn wir dich nun einfach wieder so ziehen lassen würden, oder? Ich meine… Ich liebe dich, das weißt du, aber ich liebe auch Ruki, Ruha.“, das erste Mal das Uruha das wirklich gehört hatte war wie ein Schlag ins Gesicht gewesen.

Er war damit einverstanden gewesen das sie einen Dreier wollten, das sie einander einfach hingaben. Ruki war ihm schon immer nahe gewesen, sie verstanden sich gut, aber seine eigentliche Zuneigung hatte stets bei Kai gegolten. Ohne es zu bemerken hatte er sich in den Drummer verliebt.
 

Wenn Kai in der Nähe war, fühlte er sich freier, leichter, besser… Das Leben war erträglicher geworden. Auch wenn er die Gedankengänge des Anderen oft nicht verstehen konnte, so waren sie sich doch irgendwo und irgendwie Schritt für Schritt näher gekommen. Aber nun zerrissen Kais Worte, die Gefühle des Gitarristen. In kleine Fetzen segelten sie zu Boden und Ruki trat auch noch drauf. Aber ihn deswegen nicht mehr lieben? Nein, das konnte Uruha nicht… Dafür waren seine Gefühle viel zu fest und zu tief verankert.
 

„Ich weiß ehrlich nicht wo dein Problem ist Uru. Eigentlich hast du es doch gewusst oder?“, wollte Ruki ruhig von Ihm wissen. Der kleinere Sänger ließ sich vorsichtig neben dem Gitarristen auf das Bett gleiten und streichelte ihm durch die braun-blonden Haare hindurch. Diese liebevolle Geste, ließ Uruha erschaudern. „Schon… Ich wollte es nur nicht wahr haben…“, flüsterte der Leadgitarrist leise zurück. Seine Stimme klang erstickt und drohte zu kippen.

Liebevoll legten sich Kais Lippen in seinen Nacken und küssten ihn besänftigend. Rukis Lippen fanden derweilen die seinigen und Uruha schloss langsam die Augen.
 

„Denk einfach in Ruhe darüber nach, okay? Das schadet dir oder uns doch nicht, wenn wir es einfach im Verborgenen tun… Wir drei, wir mögen uns doch nicht nur, was hindert uns also daran zusammen zu sein, oder?“, an sich klangen Rukis Worte ganz plausibel und Uruha versprach darüber nachzudenken.
 

Seine Gefühle für Kai hatten sich nie verändert, es waren eher die Gefühle für Ruki die im Wandel waren. Von Freundschaft zu einem tieferen Gefühl der Bindung zu kommen, warf Uruha ehrlich aus der Bahn. Sein Verhalten wurde verschlossener…

Alles kam ihm vor, wie in einem Traum. Und der Traum war eine wabernde Masse die drohte ihn zu verschlingen. Er strampelte so heftig und versuchte nicht in seinen Träumen und Gefühlen zu ertrinken, doch er sank immer weiter hinab. Er schrie laut in seinem Inneren nach Erlösung, nach Hilfe… Aber weder Kai noch Ruki konnten ihm die Hand reichen um ihn aus der schwarzen Masse heraus zu befreien.
 

Seither waren einige Tage vergangen und auch wenn es schwer zu verstehen war, konnte und wollte Uruha gar nicht bereuen was zwischen Ihnen geschehen war… Es war alles so passiert, wie es wohl jedem hätte passieren können.
 

Come with us, we'll show you life

Close your eyes and feel this life

Fear is gone and pleasure wins

there's nothing to regret
 

Das Jubeln der Menge stoppte die Gedanken des Gitarristen ein kleines bisschen, aber es sollte ihn nicht davor bewahren dass seine Freunde doch merkten, dass etwas mit ihm nicht zu stimmen schien. Sein schwitzender Leib hatte es geschafft in die Umkleide zu kommen, neben ihm saß Reita auf der kleinen Couch, der sich etwas von Kais Eiswürfeln auf der Stirn zerlaufen ließ. Sie alle waren erschöpft und ausgelaugt… Urlaub, ja das wäre schön gewesen, aber das konnten sie sich jetzt nicht erlauben. „Ich werde mal duschen gehen.“, murmelte der Bassist nachdem sie einfach eine Weile nur nebeneinander gesessen hatten. Sie hatten geschwiegen, genauso wie Aoi der müde wirkte. Generell schienen sie alle ziemlich fertig zu sein und nun war er mit Ruki und Kai wieder alleine.
 

„Und?“, Uruha hatte nur darauf gewartet das einer von Beiden etwas sagen würde. „Müssen wir das ehrlich jetzt besprechen? Wir kommen gerade erst von der Bühne, ich bin müde… Wirklich.“, Uruhas Augen hingen matt an denen von Kai, der ihn angesprochen hatte. „Ich verstehe dich ja, aber… Es sind schon drei Wochen Ruha.“, eine Gänsehaut breitete sich auf den Armen des Gitarristen aus. Immer wenn der Drummer ihn so nannte wurde ihm heiß und kalt zugleich. Sein Körper sehnte sich nach den hitzigen Berührungen des Anderen, er verging regelrecht vor Leidenschaft und Sehnsucht.
 

„Vielleicht sollten wir ihn lassen… Wenn er nicht will…“, Ruki klang traurig und irgendwie irritierte Uruha das auch ein wenig. Hatte er doch gedacht, das Ruki das nicht soviel ausmachen würde. Doch anscheinend hatte Uruha sich ehrlich geirrt. „Ich will schon Ruki.“, wisperte Uruha dann leise und zog den Sänger mit sanfter Gewalt auf seinen Schoß. Die kleine Diva fauchte sofort auf und wollte sich weg drücken, aber Uruha hielt ihn liebevoll feste. „Ich bezweifle nur, das diese Dreiergeschichte richtig funktionieren könnte.“, gab Uruha zu der sich dessen bewusst war, was er gerade im Begriff war in die Wege zu leiten. „Aber wir können dir zu zweit mehr geben, als einer von uns… Du kannst ruhig zugeben, das ich dir gar nicht mal so unwichtig bin.“, Ruki hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.
 

„Natürlich bedeutest du mir viel…“, hauchte der schöne Gitarrist hervor. „Du bedeutest mir genauso viel wie Kai. Aber… die anderen beiden, ich glaub nicht das sie das verstehen werden.“, hauchte Uruha besorgt. „Sie müssen es nicht verstehen Ruha, das ist ja das Gute daran. Und wenn du ehrlich bist, willst du Nichts lieber als das wir bei dir sind… Du hast es in dieser einen Nacht mehr als genossen… Du hast nach mehr gebettelt, erinnere dich daran.“, wisperte Kai in Uruhas Ohr, bevor seine Zunge den Knorpel leicht umrundete und liebkoste. Uruhas erhitzter Körper stand direkt wieder in Flammen.
 

„Hör auf damit…“, murrte er den Drummer an, was diesen ein bisschen zum schmunzeln brachte. „Im Ernst Ruha… Komm mit uns. Gehör zu uns und lass’ uns einfach glücklich miteinander sein, solange wie wir können. Klingt das nicht gut?“, und ob das gut klang. Es klang beinahe zu gut in den Ohren des Größeren. Rukis Finger spielten zärtlich in seinen Ponyfransen und er schmiegte den Kopf leicht gegen die heißen Finger des Sängers, als würde er wissen wollen was dieser wollte. Doch das war schon ganz klar. „Ich will dich auch dabei haben…“, die Lippen des Sängers fanden die des Gitarristen und küssten diesen zärtlicher als jemals zuvor.

„Und was wenn es doch nur ein schöner Traum ist?“
 

Time is right to realize

we are creatures of the dark

We feel the same and live our dreams

Of beauty and delight
 

Kai sah dem Größeren lange in die Augen. Braun traf auf braun und ein liebevolles, fürsorgliches Lächeln umspielte die Mundwinkel des Drummers, bevor er Uruha durch die Haare streichelte und ihn einen Moment leicht in den Arm nahm. Diese Berührung ließ Uruha entspannen und er schmiegte den Kopf gegen Kai. „Wir können das zwar nie jemanden erzählen, niemals in der Öffentlichkeit zusammen auftreten, aber das ist ein Preis den ich gerne bereit bin zu bezahlen… Für euch beide, weil ich euch beide haben will… Ist das so verwerflich?“, wollte er von seinen beiden Freunden wissen.

„Nein.“, entgegnete Ruki leise, dem es immerhin genauso ging. Uruha schien länger nachzudenken, doch dann schüttelte er den Kopf. „Nein, das ist nicht verwerflich… Jeder sollte doch leben wie er möchte.“, murmelte Uruha, der bereit war langsam an diese Worte zu glauben und zu versuchen, danach zu leben. Auch wenn es hieß das er Kai mit Ruki und Ruki mit Kai teilen musste.
 

Doch einen gewissen Preis musste jeder zahlen, wenn er glücklich sein wollte, egal was es kostete. Sie mussten als Verstoßene in der Finsternis leben, aber wenn man Menschen hatte, die einen nicht verließen, konnte man das ertragen… Und wenn er es nicht wenigstens versuchte, dann war er doch hinterher der, der die beiden im Stich gelassen hatte, oder etwa nicht?

„Wir sollten uns vielleicht langsam auf den Weg machen.“, Ruki deutete in Richtung der Duschen und grinste im nächsten Moment regelrecht diabolisch.
 

We're walking trough a world of beauty and delight

We're living in the night and we spread our wings to fly
 

Anders zu sein ist ein schweres Los auf dieser Welt dem man kaum entkommen kann. Man kann nicht sein wie alle Anderen, auch wenn man es sich noch so sehr wünschen mag. Jeder Einzelne lebt in einer eigenen Welt und manchmal überschneiden sich diese Welten so, dass man einander die Hände reichen kann um nicht einsam sein zu müssen. Aneinander festklammernd, harren wir so aus um zu überleben, bis der nächste in die Finsternis eintritt um eine schützende Wärmequelle zu finden.
 

Uruha sah nach draußen.

War es wirklich schon ein ganzes Jahr?

Seine Lippen wurden von einem Schmunzeln umspielt, bevor der kühle Wind durch seine Haare strich und sie zu zerzausen begann. „Kommst du? Wir warten wie immer nur auf dich Ruha.“, Kai stand hinter ihm und streichelte ihm über den Bauch, hauchte kleine Küsse in den Nacken des Anderen, so wie er es immer tat wenn er Uruhas Aufmerksamkeit erhaschen wollte. Uruha schaute erneut aus dem Fenster und schloss dieses einen Moment später um den kühlen Herbstwind draußen zu lassen.
 

„Du bist so nachdenklich.“, Ruki schaute ebenso ins Wohnzimmer herein und legte den Kopf schief. „Ach was, mir geht es gut… Ich dachte nur, wie froh ich bin, das ich gleich zwei von der Sorte Mann habe, die alles für mich tun würden.“, er grinste. Ruki machte eine schnippische Handbewegung und verließ Schnurstracks wieder das Wohnzimmer des Gitarristen.
 

„Irgendwann wird er uns noch verlassen wenn du so weiter machst.“, warf Kai ein.

„Ach nein… Er braucht uns genauso sehr, wie wir ihn brauchen… Wir sind Kreaturen der Finsternis, was wären wir also… Ohne die jeweils beiden Anderen?“, Kai antwortete nicht, alles was er tat, war Uruha einen erneuten Kuss auf den Nacken zu hauchen.
 

‚We’re suffering in the dark so that no one sees our tears’
 

'Beauty and delight - Ende'



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kanoe
2013-03-05T15:39:11+00:00 05.03.2013 16:39
Ich finde du hast das ganze sehr schön umgesetzt und gut geschrieben. Auch wenn für mich eine solche Beziehung nicht vorstellbar wäre (dazu wäre ich dann wohl doch zu Besitzergreifend) ist es nachvollziehbar und einfach schön dass man sich für Sie mitfreuen kann dass es klappt
Von:  Ruki_Nishimura
2013-02-15T16:57:14+00:00 15.02.2013 17:57
Liebe es. Das Thema und auch wie du damit umgegangen bist. Meist trifft man ja bei 'Threesomes' eher auf die perverse Art, bei der es ausschließlich ums Köperliche geht. Aber in deiner FF ist so viel Gefühl, dass man sich wirklich fragt warum die Menschheit so verklemmt ist, den Leuten ihr persönliches Glück nicht einfach zugönnen. Wirklich eine wunderbare FF. Und auch noch mein OTP direkt auf den Kopf getroffen. Hahahaha~ ;) Vielen vielen Dank für dieses Stück Kunst.


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