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Trahere me per talos

von

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Der heißeste Tag dieses Sommers startete eigentlich genauso wie die bisherigen dieser Ferien auch. Charlus Potter, Leiter des Aurorenbüros und ein ganz hohes Tier im Ministerium wurde von der selbsternannten sonnigsten Stimme der Stadt, die aus dem magischen Rundfunk quasselte geweckt.

"... an diesem sonnigen Freitagmorgen im Juli. Die Wettervorhersage verspricht auch heute keine Abkühlung. Es bleib heiß, heiß, heiß. Wenn auch Sie einen Tipp für die magische Gemeinschaft haben, um heute..." Doch mehr hörte Charlus Potter nicht, denn er stellte hastig den Radiowecker aus, der auf seinem Nachttisch stand. Er wollte vermeiden, dass seine Frau aufwachte.
 

Dorea Potter war sein ein und alles. Er liebte sie seit er sie damals das erste Mal im Hogwartsexpress sah. Er schaute auf ihr mittlerweile graues Haar und in ihr schlafendes Gesicht, hinter dem sich die wohl tiefsten braunen Augen der Welt verbargen. Seine Frau grunzte kurz und lächelte im Schlaf. Ob sie wohl grade von ihren Kindern träumte? Mit dem, wohlgemerkt sehr späten Kindersegen wurde für sie beide ein Lebenstraum wahr. Er konnte sich daran erinnern als sei es gestern gewesen, als seine Frau vom St. Mungos Hospital für magische Krankheiten und Verletzungen nach Hause kam und verkündete, dass es endlich geklappt hatte und dass sie nun sogar Zwillinge erwarten. Dabei war dieser Tag nun schon über 15 Jahre her.
 

"Herrgott, wie die Zeit vergeht wenn man alt wird" dachte er und stieg aus dem riesigen Ehebett. Durch die große Fensterfront, die sich über eine Wand des Zimmers zog, sah er direkt auf einen kleinen See und das angrenzende Waldstück, an dem ihr Haus lag. "Dann ist der Hausbau ja auch schon 15 Jahre her!" stellte er verdutzt fest und machte sich fertig für das Büro.
 

Etwa vier Stunden später wurden zwei Teenager von dem Geruch von gebratenem Speck und Spiegeleiern wach. James und Feli Potter waren so unterschiedlich wie Zwillinge nur sein konnten. James war hochgewachsen, sportlich, schlank und sehr gutaussehend. Er war fünf Minuten vor Feli geboren, was er immer wieder gern betonte. Seine schwarzen Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab und seine dunkelbraunen Augen haben schon so manche Frauenherzen höher schlagen lassen. Als Topjäger des Quidditchteams von Gryffindor und einer der Besten seines Jahrgangs waren er und seine Freunde weithin als die beliebtesten und witzigsten Jungs der Schule bekannt.
 

Viele aus den anderen Häusern wussten nicht einmal, dass Katharina Felizitas Potter, die eigentlich immer nur Feli genannt wurde mit DEM James Potter verwandt war. Das Einzige was die beiden auf den ersten Blick gemeinsam hatten, waren die rabenschwarzen, widerspenstigen Haare. Sie war deutlich kleiner als James, etwas moppelig, und bei weitem nicht so gut in der Schule. Attraktiv war sie jedoch trotzdem, was vielen aber nicht auffiel, da ihr Bruder sie einfach immer in den Schatten stellte.
 

Das hartnäckige Gerücht, dass sich die Beiden nicht verstanden, stimmte allerdings nicht. Sie waren die besten Freunde, die man als Geschwister nur sein konnte.
 

Das war schon immer so gewesen, dachte Feli, als sie sich an genannten Dienstagmorgen aus ihrem Bett schwang. Sie warf sich ihren Morgenmantel über und lief die Treppen herunter zur Küche, wo James sich schon über seine Rühreier mit Speck auf Toast hermachte. Feli murmelte ein verschlafenes "Morgen" und ließ sich am Frühstückstisch fallen. Ihre Mutter stellte ihr schon ihren Kaffee hin und rief "Moment, für dich..." als Feli schon nach dem Speck griff "hab ich einen bunten Obstsalat vorbereitet mit einer Scheibe Vollkorntoast"

"Och Mum!"

"Keine Widerrede sonst passt du im nächsten Schuljahr in keine deiner Schuluniformen mehr rein, außerdem wollen wir doch, dass du es dieses Jahr endlich ins Quidditchteam schaffst."

Feli verdrehte die Augen und machte sich über ihr karges Frühstück her.

Dorea Potter wuselte herum um für James neuen Kaffee zu kochen. Sie liebte es den ganzen Tag lang ihre Familie zu betüddeln, denn es war schon immer ihr größter Wunsch gewesen viele Kinder im Haus zu haben. Seit sie vor zwei Jahren von ihrem Job als Heilerin im St. Mungos in Rente gegangen ist, konnte sie sich den ganzen Tag um ihre Liebsten kümmern. Wahrscheinlich freute sie sich über die Schulferien noch mehr als ihre Kinder.
 

Während sie sich wieder ihrer Küche zugewandt hatte, schob James Feli verstohlen ein paar Scheiben Speck rüber und die beiden grinsten sich an.
 

"Und was habt ihr heute vor, eure Ferien sind schließlich schon bald zu Ende! Irgendwelche Pläne?", fragte Dorea

"Och, nichts Spezielles", schmatzte James zwischen zwei Bissen. "Solange die Briefe aus Hogwarts noch nicht da sind wird es sich ja nicht lohnen in die Winkelgasse zu flohen."

"Wovon sprichst du, Schatz? Sie sind heute Morgen angekommen ich habe sie euch doch auf die Kommode im Flur gelegt."
 

Felis Stimmung schlug innerhalb von Sekunden um. Ihr war schlecht. Wie jedes Jahr zu dieser Zeit. Ihre Versetzung war immer ein Bangen und Hoffen gewesen und sie hatte schon zahlreiche Gespräche mit Lehrern und einige Nachprüfungen gehabt. Ihre Noten wurden von Jahr zu Jahr schlechter. Die beiden Geschwister gingen in den Flur und Feli sah auf ihren Umschlag aus leicht gelblichem Pergament hinunter. James legte ihr seinen Arm um die Schulter und drückte sie an sich.

*

"Erst du oder erst ich?"

"Gleichzeitig"

Ihre Hände zitterten und sie begann zu zählen. Auf drei rissen sie beide ihre Umschläge auf. Aus James Umschlag fiel ein schweres rotes Abzeichen raus.
 

"Oh Gott! Quidditchkapitän!!", schrie James und seine Mutter kam aus der Küche und ihre Kinnlade fiel herunter.

"Ooh Jamsie, Quidditchkapitän! Ich hab bin ja sooo stolz, lass dich drücken! Quidditchkapitän! Genau wie dein Vater damals! Ich werde ihm gleich eine Eule schicken, oder willst du es ihm sagen? Das müssen wir feiern! Was möchtest du heute Abend essen? Pasteten? Braten? Ich werf‘ alles in die Pfanne was ich finde. Wie wär's mit..."
 

Doch weiter hörte Felicia nicht, denn sie hatte ohne dass es jemand bemerkte den Flur verlassen, war in ihr Zimmer gegangen und hatte die Tür hinter sich abgeschlossen.
 

Zitternd nahm sie ihre Prüfungsergebnisse in die Hand. Es waren viele Ms dabei und auch 2 Ss in Zauberkunst und Zaubertränke. Aber es waren auch As. Genügend As! Sie hatte bestanden.
 

Sie war erleichtert, aber nicht wirklich glücklich. Sie hatte sehr hart gearbeitet für ihre Prüfungen und auf viele Hogsmeadegänge und Partys verzichtet. Sie begann zu weinen. James hatte gar nicht gelernt und vermutlich wiedermal glänzende Noten erreicht. Nicht dass sie ihm das nicht gönnen würde, nein, es wurmte sie einfach.
 

Jemand klopfte an ihrer Tür.

"Feli? Kann ich reinkommen?", fragte James von draußen.

"Nein, jetzt grade nicht!"

"Ach komm schon" sagte James und drückte die Klinke runter

"Ich habe grade nichts an!", log Feli, doch James hatte die Tür schon mit einem einfachen Alohomora geöffnet

"Und selbst wenn" grinste er "es wäre ja nicht das erste Mal dich so zu sehen!"
 

Er kam auf sie zu und setzte sich neben sie aufs Bett.

"Darf ich sehen?" fragte er und deutete auf das Pergament in ihren Händen.

Wortlos reichte sie es ihm.

"Hey, bestanden", rief er nach einem kurzen Blick auf das Papier. "Warum Trübsal blasen?" und er wischte ihr eine Träne weg.

"Naja" murmelte sie.

"Komm schon, Hauptsache ist doch, dass wir noch ein Jahr lang zusammen nach Hogwarts gehen, oder?"

Sie lächelte.

"Und außerdem: Dieses Jahr schaffst du es auf jeden Fall ins Quidditchteam!" und deutete auf das funkelnde Kapitänsabzeichen, dass er sich bereits an sein T-Shirt geheftet hatte.

"Dass du es geworden bist war ja auch nicht zu überhören. Glückwunsch!" Sie lachte und umarmte James. Sie freute sich wirklich für ihren Bruder.



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