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Neuer Gott

Wer hätte gedacht...?!
von

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Neuer Gott

Prolog „Neuer Gott“
 

Kari öffnete langsam die Augen und stand dort; an dem Ort der ihr so vertraut war, und den sie dennoch so fürchtete.
 

Obwohl kein Wind wehte, der das Wasser in immer größeren Wellen antreiben könnte, hörte sie um sich herum das Rauschen des dunklen Meeres vor ihr. Ein Leuchtturm in der Nähe warf immer wieder einen dunklen Schatten auf sie und ihre Umgebung. Jedes Mal wenn der dunkle Schatten, der an jedem anderen Meer ein helles, helfendes Licht sein würde, ihr Gesicht, ihre Beine, ihre Arme und ihren ganzen Körper streifte, überkam sie eine Gänsehaut und ließ sie frösteln. Zusammen mit dem Meeresrauschen und ihrem eigenen, vor Angst rasenden Herzschlages verschmolz die Geräuschkulisse zu dem eigenen, wehmütigen Klang des Meeres, dessen dunkles Wasser und dessen dunkler Himmel den Namen „Meer der Dunkelheit“ prägten.
 

Wieso nur?! Wieso nur bin ich wieder hier? Dachte sich Kari im Stillen. Sie dachte an Yolei, der sie doch versprochen hatte, nicht wieder hier her zu gehen, und an T.K. und an ihren großen Bruder Tai. „Entschuldigt bitte, dass ich mein Versprechen nicht halten konnte...“ Flüsterte das junge Mädchen in die Wellen hinein und erschrak sich vor ihrer eigenen Stimme. Die Stimme schien ihr so fremd, dass sie sich tatsächlich umdrehte, ob nicht jemand hinter ihr stand, der diese Worte gesprochen hatte.
 

Sie erinnerte sich an ihren ersten Besuch am Meer der Dunkelheit, damals war sie einem Rufen gefolgt, das geradewegs aus den Schatten zu kommen schien. Damals waren es einsame, gequälte Seelen, die auf ihre Hilfe gehofft hatten. Und jetzt? Warum bin ich jetzt hier? Niemand hat mich gerufen, oder? Oder habe ich ein Tor zum Meer der Dunkelheit geöffnet? Kann ich das überhaupt?
 

Ihre Gedanken wurden zu einem Strudel, der sich ohne Ziel durch ihre Seele fraß und dabei eine Spur der blanken Angst hinterließ. Wie komme ich nur wieder nach Hause? Und was sagen Tai und die anderen wenn ich ihnen vom Meer erzähle? Dies und anderes lenkten sie tatsächlich von den Geräuschen um sie herum ab, schienen sie stattdessen eher in einen dunklen, engen Raum zu sperren, der ihr erst dann bewusst auffiel, als sie sich von ihm löste.
 

„Bleib stehen!“ hörte Kari jemanden neben ihr sagen. Und tatsächlich, sie musste sich bewegt haben, stand sie nun knietief in dem dunklen, aber klaren Wasser. Sie konnte sich nicht erinnert haben sich bewegt zu haben...Oder war das Meer zu ihr gekommen?

Die Person, die mit ihr gesprochen hatte, griff ihre Hand. Ohne die fremde Hand abzuschütteln, schaute sie zu ihrer Linken, wo ein Junge, scheinbar in ihrem Alter, stand. Er schaute Kari nicht an, sondern starrte in das tiefe, dunkle Meer vor ihm und offenbarte dabei Augen, die Kari als ebenso tief und dunkel empfand, wie das Wasser um sie herum.
 

„Wer bist du?“ Fragte das junge Mädchen tonlos, um sich nicht noch einmal vor ihrer Stimme zu erschrecken „und wie bist du hier hergekommen?“ Endlich wandte sich der Junge ihr zu. „Koichi Kimura“ sagte er und lächelte sie dabei freundlich an. Anstelle ihr die zweite Frage zu beantworten, hielt er Kari weiter fest an ihrer Hand.
 

Die Zeit floss an diesem Ort ohne hin seltsam, doch nun schien sie immer mehr aus den Bahnen zu geraten. Sie schien stehen geblieben zu sein, oder unendlich langsam als feine Körner in einer Sanduhr herab zu rieseln. Zumindest für Kari, die nicht mehr das Frösteln wahr nahm, das der Leuchtturm hinterließ, sie hörte nicht mehr ihren viel zu schnellen Herzschlag und auch nicht das Rauschen des Meeres. Das Einzige, das noch zu ihr Drang war der fremde, ruhige Herzschlag, der den ihren zu beruhigen schien und das Blut, das durch ihre Ohren rauschte.
 

Sie nahm seinen Geruch war, seinen Herzschlag. Sie spürte an ihrer Hand, wie sein Blut durch seine Adern rauschte. Das Zittern lies nach und Koichis Worte, denen sie gar nicht lauschte, schienen tatsächlich nach und nach die Angst aus ihr zu vertreiben.
 

Wie lange sie dort wohl standen…?
 

„Lass uns gehen…“ Sprach Koichi ruhig zu ihr und wollte sich schon wiederholen, da Kari ihm nicht zugehört zu haben schien, als sie ihre Hand von seiner löste, sich ihm gegenüber stellte und ihm zunickte. „Weiß du, wie ich nach Hause komme…?“
 

Anstelle zu antworten nahm Koichi wieder ihre Hand und ging mit ihr durch das Wasser zum Ufer, über den Strand bis hin zu einer kleinen Stadt. Kari erinnerte sich an diese Stadt, war sie bei ihrem ersten Besuch doch selbst zwischen den kleinen Gassen umhergewandert.
 

Zielsicher schien der Junge neben ihr durch die Straßen zu gehen und Kari, die ihm still folgte, warf ihm hin und wieder einen unsichere Blick zu und fragte sich dabei, wieso sie überhaupt mit ihm mitging. Und wer der Junge war. Und wie er in diese Welt gekommen war. Was ihn mit dem Meer der Dunkelheit verband.
 

Wieder schienen sich ihre Gedanken zu einem Strudel zusammen zu ziehen und erst das laute, unverwechselbare Geräusch eines Bahnhofes ließ sie daraus erwachen. Ein Schild über ihrem Kopf zeigte in Großbuchstaben „SHIBUYA“ an. Wie bin ich nur hier her gekommen? War das nur ein Traum? Kari schaute sich um und suchte den Jungen, der sie scheinbar sicher in ihre eigene Welt gebracht hatte, doch sah sie nichts von den tiefen, dunklen Augen und auch seinen Geruch oder seinen Herzschlag nahm sie nicht mehr wahr. „Dabei hätte ich mich doch gerne bedankt.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2013-06-16T23:11:41+00:00 17.06.2013 01:11
Sehr, sehr sehr geil, ich mag deinen Stil sehr, der is super zu lesen und trotzdem sehr spannend und schön. Die Geschichte will ich noch nich kommentieren, dazu kriegst du extra nochmal nen dicken kommi von mir, wenn ich weiter gelesen hab, da kann ich gleich einen größeren teil der fanfic überblicken und dazu was schreiben. Aber ich finde das Meer schon endgeil, ich mag vor allem, wie du das so schön dunkel beschrieben hast, zusammen mit der einsamen und unschuldigen Kari sieht die szene endgeil aus. Ich freu mich schon auf das wietere lesen =)))
Antwort von:  Hasenprinzessin
17.06.2013 19:44
alloha du süße =3

dein kommi freut mich riesig =3
und schön, dass mein stil so gut ankommt^^ (da hatte ich auch immer panik, dass die fanfic zu abgehackt, zu lang,.. sein könnte >.<)

geschichtlich wirst du auch noch deinen spass haben =3 (vor allem, da es bei mir wirklich ne geschichte gibt und es sich hierbei um keinen tiefgründigen(*hust*) porno-inhalt handelt XD
(hoffe ich doch zumindest XD falls es doch zuuuuuu oberflächlich, sinnlos und gekünstelt wird, sag bescheid, dann bring ich unseren geliebten kant darein XD)

lg hasüüü


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