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This is my wonderland

von

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II.

Ich laufe dem nach, was auch immer vor mir zu flüchten scheint, doch es ist verdammt schnell. 'Lass den Mist' schreit die Stimme in meinem Kopf schon beinahe, doch ich ignoriere jede meiner inneren Warnungen.

Schließlich stolpere ich über einen Stein und falle längs, wie ein Kartoffelsack auf den Boden. Fluchend rappel ich mich auf und sehe mich nach dem Tier, Ding oder was immer meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte um. Nichts zu sehn. Seufzend neige ich den Kopf zum Boden und säubere mein knappes hellblaues Kleidchen, welches ich aus welchen merkwürdigen Gründen auch immer trage. Ich kann mich gar nicht daran erinnern mich so angezogen zu haben, doch inzwischen sehe ich ein, dass hier alles so zu passieren scheint, wie es grade reinpasst, egal ob ich mitmache oder nicht.

Ein schallendes Lachen erklingt und ich zucke erschrocken zusammen. Der Belustigte scheint ganz in der Nähe zu sein und neugierig wie ich bin schlage ich mich durch das Dickicht bis ich auf einer großen Lichtung mitten im dunklen Wald stehe auf welcher sich ein merkwürdig wirkendes Haus erstreckt. Ein Windrad dreht sich knarrend und das von Efeu bewucherte Gebäude weckt meine volle Aufmerksamkeit, sodass ich erst viel zu spät bemerke, dass jemand hinter mir steht. Erst als mir eine Klinge an den Hals gehalten und meine Hände mit einer immensen Kraft auf meinen Rücken zusammengepresst werden realisiere ich, dass ich wohl nicht allein war.

Ich atme den sehr speziellen Duft von Patchouli ein und erschaudere unwillkürlich.

"Na Kleine, was hast du denn hier in diesem dunklen gefährlichen Wald zu Suchen, so ganz allein?!" säuselt mir eine gefährliche Stimme ins Ohr, welches mir sofort eine Gänsehaut über den Körper jagd.

"Ich habe keine Ahnung," gebe ich abgehackt von mir, während ich versuche mich aus dem festen Griff zu winden, was mir jedoch nicht zu gelingen vermag. "So," sagt mein Angreifer etwas lauter, "jetzt wird man auch noch frech?! Was machen wir denn da?" - "Abschlachten!!!" verlangt eine verrückt klingende Stimme in der Nähe des Hauses und schließlich gibt sich der Zweite im Bunde zu erkennen. Ein schlacksiger junger Mann mit einem merkwürdigen Hut, an welchem sich Hasenohren zu befinden scheinen, tritt aus dem Schatten des alten Gemäuers und kommt auf den anderen Kerl und mich zu. Ein breites Grinsen zieht sich von einem Mundwinkel zum anderen und er scheint sich schon sehr auf meine Hinrichtung zu freuen. Insgeheim mach ich schon mein letztes Gebet, als der Kerl, der mich immer noch festhält seufzt und Entwarnung gibt: "Nicht doch, so ein hübsches junges Ding? Da fallen mir 100 andere Dinge ein, was wir mir ihr anstellen könnten, Mars!" - "Mars!" entfährt es mir unwillkürlich und ich hätte mir am liebsten selbst eine mitgegeben, dafür, dass ich meine vorlaute Klappe mal wieder nicht halten konnte. "Was zum..." beginnt der Hasenkerl, der Mars zu heißen scheint, doch der Andere scheint ihn mit nur einem Blick zum Schweigen zu bringen. "Wir schaffen sie erst mal ins Haus!" bestimmt er und Mars eilt voraus um ihm die Türe zu öffnen. 'Na super...' denke ich und seufze laut. "Was stöhnst du so meine Hübsche," haucht mein Entführer mir ins Ohr und ich versuche erneut einen Versuch mich zu befreien, welcher natürlich scheitert.

In dem alten Gemäuer angekommen stößt mich dieser unverschämte Kerl in einen Raum und dieser Hasenkerl schließt sämtliche Türen hinter uns beiden. Nun endlich kann ich meinen Angreifer genauer betrachten.

Schwarze Haare stehen um einen riesig wirkenden Zylinder in alle Richtungen ab und diese stechend grünen schwarz umrandeten Augen schauen mich angriffslustig an. Er ist ziemlich blass und seine Kleidung pechschwarz, seine Lippen kräuseln sich zu einem Grinsen, als er bemerkt, dass ich ihn muster. "Na gefällt dir was du siehst?" fragt er höhnisch und dreht sich arrogant einmal um die eigene Achse. "Pff..." gebe ich nur von mir, dann niemals würde ich zugeben, dass er wirklich gut aussieht. Seine schlanke Gestalt und diese unglaublich schöne Haut, wie Porzellan haben es mir angetan. Lange Beine, flacher Bauch, breiter Rücken und soweit ich es durch die Kleidung bewerten kann einen ziemlichen Knackarsch. 'Was denkst du da!!!???' empört sich die Stimme in meinem Kopf und wie auf Kommando schüttel ich den Kopf. Ich darf mich hier nicht so ablenken lassen. "Was willst du von mir?" frage ich frech heraus und das Grinsen des Fremden wird breiter. "Ach gar nichts, meine Teuerste. Mars und ich sind lediglich auf dich gestoßen als du wohl unser Haus niederbrennen wolltest, du Hexe!" man hörte ihm schon an der Stimme an, dass er über mich spottete und im Hintergrund lachte der schlacksige Mars. "Hey Chapelier, was wolln wir nun mit ihr machen?" kommt es aufgeregt von diesem Hasenkerl. "Ich weiß nicht," antwortet, der Typ, der scheinbar Chapelier zu heißen scheint. 'Super bei den Franzosen bin ich gelandet...' fluche ich innerlich. "Aber sie gehört mir..." fügt Chapelier noch hinzu, wobei er mir besitzergreifend über die Wange streicht und mir einen beinahe schon zärtlichen Kuss aufdrückt. Voller Abscheu stoße ich ihn weg und wische mir unwirsch über die geküsste Stelle. "Ich gehöre niemandem!" protestiere ich und Mars zieht ein wütendes Gesicht: "Aber Chapelier, ich möchte auch mal spielen..." - "Still!" kommt es herrisch von dem Schwarzhaarigen. "Du kannst jede andere Person haben, aber sie ist mein!"

Mit diesem Handel scheint sich der Hasenkopf zufrieden zu geben und entfernt sich von dem vergitterten Fenster in der alten Holztüre. Der Zylinderträger und ich sind nun vollkommen allein und ein eiskalter Schauer läuft mir über den Rücken.

Wieder kommt er mir näher, als ich jedoch schon mit dem Schlimmsten rechne verbeugt er sich vor mir, zieht dabei seinen Zylinder und gibt mir einen Handkuss. Verdutzt starre ich ihn an. "Wenn ich mich vorstellen darf Mademoiselle, mein Name ist Chapelier. Und ihr seid?" Mir bleibt der Mund offen stehen, denn mit solch einer Reaktion hatte ich überhaupt nicht gerechnet. "Das geht dich gar nichts an!" sage ich trotzig als ich mich wieder gefangen habe und ziehe meine Hand weg. "Na gut." sagt Chapelier lächelnd, "dann werde ich dir einen Namen geben. Hm... Ich gebe dir den Namen meiner Großmutter. Alice!" - "Alice?!" frage ich total perplex. Ich komme mir vor als ob man mich total auf den Arm nimmt und sehe mich überall nach versteckten Kameras um. "Ja Alice. Der Name passt zu dir. So wundervolles Haar wie du hast. Beinahe wie meine Großmutter einst. Nur deines ist noch länger und feiner und beinahe so hell wie frisch gefallener Schnee," schwärmt er und nimmt eine Strähne meines Haares in die Hand. Ich blinzele ein paar mal und hebe eine Augenbraue. "Und was soll ich jetzt hier?" - "Du wirst hier bleiben und mein süßes Spielzeug sein, meine Herzallerliebste." haucht er mir entgegen, lässt mein Haar los und wendet sich zur Türe. "Keine Angst, ich werde dich gut behandeln," fügt er noch hinzu bevor er das Zimmer verlässt und die schwere Holztüre abschließt.

Total überfordert mit der Situation lasse ich mich auf das alte Bett fallen, welches in der Ecke des Raumes steht.

'Ohje wo bin ich hier nur hineingeraten...' frage ich mich kopfschüttelnd und begrabe mein Gesicht in meinen Händen....



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