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The Order of the Assassin

von

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Es beginnt

Nervös nestelte ich an dem Saum meines Kleides herum und sah alle drei Minuten in den Spiegel. „Bist du wirklich sicher, dass es ein weißes Kleid sein muss?“ fragte ich Mei und biss mir wieder einmal auf die Unterlippe. Kopfschüttelnd setzte sich meine Freundin auf ihren Stuhl und überschlug die schönen langen Beine elegant. Schmollend sah ich auf meine kleinen Stummel, welche auch noch aussahen wie Streuselkuchen. Überall konnte man blaue Flecken vom Training an mir finden. „Weiß ist eine sehr schöne Farbe, außerdem passt dir sowohl das Kleid als auch die Farbe“, stellte sie klar und grinste mich frech an. Seufzend ließ ich mich an Ort und Stelle fallen und vergrub den Kopf in den Beinen. Mir war schlecht und zwar so richtig schlecht. Heute war der Tag an dem ich meinem Clan gegenüber treten sollte. Heute würden vielleicht einige von uns sterben und ich konnte nur dafür sorgen, dass es nicht ausartete. Denn obwohl sie schrecklich und einfach nur verboten gehörten, waren sie doch immer noch meine Familie.

Im Laufe der letzten paar Tage hatte ich mir einen Plan überlegt und ihn bis heute verfeinert, so dass ich mir wenigstens nicht mehr alleine bei dem Gedanken in die Hose…ins Kleid machte. „Du schmierst dein Make-Up ins Kleid“, nuschelte Mei an mein Ohr, während sie mich in die Arme schloss und mir dadurch Wärme und Geborgenheit schenkte, welche ich gerade so dringend brauchte. Mit schwerem Herzen sah ich auf und versuchte ihr ein einigermaßen glaubwürdiges Lächeln zu schenken. „Du hast so viele neue Freunde gefunden, welche die nicht an deinem Rang interessiert sind. Du bist nicht mehr alleine, Liebes.“ Beinahe so als müsste sie an etwas lustiges Denken, kicherte sie und drückt meinen Kopf an sich. „Du hast sogar diene Liebe gefunden.“

Ihr Herz schlug bei diesen Worten noch um einiges Schneller, und es hatte schon davor extrem schnell geschlagen, und unregelmäßiger. Sie war also nicht so ruhig wie sie sich gerade gab. Verständlich, immerhin hatte sie einen Sohn, welcher nicht einmal einen Vater hatte.

Ein leises Klopfen an der Tür sorgte dafür, dass wir uns trennten. „Seid ihr fertig?“ fragte Vincent und kam herein. Gentlemanlike hielt er sich die Hand vor die Augen, während er eintrat. Plötzlich breitete sich ein liebevolles Lächeln auf den Lippen meiner besten Freundin aus und ich hatte sofort das Gefühl, eine Bowlingkugel sei mir von hinten gegen den Kopf geflogen. Langsam machte sich ein Gedanke in mir breit und einige Puzzleteile fügten sich zusammen. Richtig bestätigt wurde mein Verdacht jedoch erst, als Vincent die Hand von den Augen nahm und dieses Lächeln mit der gleichen…Liebe erwiderte. Wie konnte ich nur so blind gewesen sein?! Die beiden waren über beide Ohren ineinander verliebt und ich hatte nichts davon mitbekommen. Zögernd stand ich auf und ging an meinem Bruder vorbei. „Pass auf sie auf, sonst breche ich dir dein Genick, auch wenn du mein Bruder bist“, flüsterte ich ihm warnend zu, während ich seine Schulter kurz drückte. Lächelnd verließ ich den Raum und ließ den beiden somit den Freiraum. Niemand konnte sagen ob dies das letzte Mal sei oder nicht.

„Du lässt ihnen ihren Freiraum und akzeptierst es einfach so?“ fragte Valentin verwundert. „Wieso sollte ich es nicht tun?“ stellte ich die Gegenfrage und lehnte mich neben ihm an die Wand.

Amüsiert zuckten seine Mundwinkel nach oben, jedoch sagte er nichts weiter dazu und so blieb es länger still zwischen uns. „Die Mafiosos sind gerade fertig mit ihrer Versammlung und auf den Weg hierher“, informierte er mich leise und verstummte dann auch sofort wieder. Bedrückt sah er an die weiße Decke des Hotelflures. „Hast du Probleme mit Balthasar?“ fragte ich vorsichtig und lehnte mich soweit zur Seite, dass unserer Schultern sich berührten. Valentin hatte Vincent und mir gestanden, dass er Bisexuell sei und eine Affäre mit Balthasar hatte. Vincent und ich hatten uns daraufhin zusammengesetzt und die Sache ausdiskutiert. Wir hatten alle drei die gleiche Erziehung genossen und in dieser hatte man und versucht einzutrichtern, dass Homosexuelle gehasst werden müssten. Wir waren jedoch zu dem Ergebnis gekommen, dass jeder den Lieben sollte den er liebte, egal welches Geschlecht das Objekt der Gefühle angehörte. „Er will nicht, dass ich mit euch gehe“, murmelte Valentin und sank zu Boden, während er immer noch wie hypnotisiert an die Wand starrte. Schluckend sah ich auf meine Füße. Balthasar gehörte zu den Stärksten der Clanlosen und wenn er Valentin nicht dabei haben wollte, konnte dies nur bedeuten, dass er einen harten Kampf erwartete. „Dabei hat er mir nicht einmal seine Liebe gestanden“, schluchzte Valentin plötzlich. Geschockt ließ ich mich neben ihn fallen und nahm ihn in den Arm. Noch nie hatte mein Bruder sich mir gegenüber so weit geöffnet, geschweige denn vor mir geweint. „Ihr habt doch mit einander…Du weißt schon und da hat er dir nicht einmal gesagt, dass er in dich Verliebt ist?“ fragte ich behutsam. Kopfschüttelnd drückte Val mich an sich, so als wäre ich ein überdimensionales Kuscheltier. „Hat er dir gesagt, dass er dich mag oder gerne hat?“ tastete ich mich weiter vor. Valentin wurde nicht oft so gefühlsduselig, auf jeden Fall nicht in meiner Nähe. Und wenn er es wurde, dann musste man vorsichtig vorgehen, es sei denn man mochte es mit einem einzigen Handschlag K.O gesetzt zu werden. Ich für meinen Teil, fand dies eine sehr unschöne Art und Weise um ausgeknockt zu werden. „Nein“, wurde es kraftlos neben mir gehaucht. Wütend biss ich mir auf die Zunge. Hatte dieser Kerl etwa nur wegen Vals tollen Körpers mit ihm geschlafen?! Wütend biss ich mir auf die Zunge. Wenigstens konnte ich jetzt verstehen wie meine Brüder sich jedes Mal fühlten, denn auch ich besaß anscheinend diesen Beschützerdrang meinen Geschwistern gegenüber. Da Valentin diesem Idioten aber anscheinend mochte, ihm sogar Romantische Gefühle entgegenbrachte, würde ich ihm nichts antun –vorerst-. Langsam, wie die Körner einer Sanduhr, sickerte eine Erkenntnis in mein Bewusstsein. Mit dieser Aktion würde ich viel zu viel Unglück über viel zu viele Personen bringen. „Valentin…“, durch meinen Ton aufmerksam geworden ließ er von mir ab und glich wieder ganz dem Bruder den ich kannte. Lächelnd streichelte ich ihm über die Wange und begann ihm von meinem Plan zu erzählen.
 

„Du siehst bezaubernd aus“, flüsterte Giotto mir Warm ins Ohr und zog mich noch näher an sich. Er und die anderen waren gerade von ihrer Versammlung gekommen, was nichts anderes bedeutete, als dass die anderen Mafia Familien angekommen waren und ihre Taktiken nun vollkommen waren. Automatisch krallte ich mich fester an ihn und versuchte so viel Wärme wie nur möglich in mich aufzunehmen. Wer konnte schon sagen, ob es ein nächstes Mal gab. Vorsichtig machte ich mich von ihm los und betrachtete ihn, nahm das Bild in mich auf. Der graue Nadelanzug stand ihm ausgezeichnet und ließ ihn auf eine Art und Weise Aristokratisch wirken. Der Farbton betonte seine Augen auf eine verführerische Art. Wieder einmal wurde mir schmerzlich bewusst, wie sehr ich diesen Mann doch liebte. „Der Anzug steht dir“, schmeichelte ich ihm, ehe ich mich von ihm löste und wieder ins Hotel ging. Wir hatten gestern früh hier eingecheckt und versuchten seitdem so gut wie Unsichtbar zu sein. Der Name Vongola hatte dafür gesorgt, dass die gesamte oberste Etage uns alleine gehörte, was sehr angenehm war und uns nur Vorteile brachte.

Ich würde noch einmal versuchen ein wenig Schlaf zu finden, ehe ich in drei Stunden, Punkt zwanzig Uhr, meiner Mutter gegenüber stand.

Seelisch erschöpft legte ich mich aufs Bett, welches weich war, jedoch nicht nach Giotto und mir roch und sich auch nicht so komfortabel war. „Alles in Ordnung?“ fragte mein Liebster leise und setzte sich neben mich, wobei die Matratze etwas einsackte. Leicht richtete ich mich auf und sah in die Augen, in welche ich mich sofort verliebt hatte. Lächelnd streckte ich die Arme nach ihm aus und ließ es zu, dass er mich an sich zog. „Alles in Ordnung. Wir sollten uns ein wenig ausruhen, ehe der Wahnsinn losgeht“, flüsterte ich gegen seinen Hals und sog seinen Geruch noch einmal tief ein. Jede Faser meines Körpers erfreute sich an seine Anwesenheit. Wieso war ich ihm nicht früher begegnet? Traurig lächelte ich in den verdunkelten Raum und dachte an eine Menge Abers und Wenn´s, während Giotto fröhlich vor sich hin schnarchte. Ihm schien die bevorstehende Kriese nicht sehr zu stören, anscheinend war er sehr von uns allen überzeugt. Müde fielen auch mir die Augen zu.
 

„Du wirst dich an dem Plan halten, hast du verstanden?“ fragte ich Valentin leise als wir aus dem Auto stiegen. Erzürnt zog er die Augenbrauen zusammen, hielt jedoch den Mund und nickte zustimmend, während er mir aus dem Wagen half. Bis jetzt wusste nur Valentin von dem Plan, aber er hatte versprochen es Vincent zu erklären, sobald es ging. Galant reichte Giotto mir die Hand und hakte sie bei sich unter. Wortlos gingen wir alle ins Hotelinnere. Das Hotel gehörte meinem Vater, also war es nicht überraschend, dass die Lobby vollkommen leer war. Kurz flammte Begeisterung in mir auf. Der dunkle Boden war auf Hochglanz poliert und reflektierte das Licht der Lampen auf eine verzaubernde Art und man konnte sogar unsere Spiegelbilder am Boden sehen. Es erinnerte mich so sehr an meine Kindheit, dass es beinahe schon schmerzte. Mein Vater hatte sich damals sehr liebevoll um mich gekümmert und deshalb immer mit auf Reisen genommen. „Amelia, meine Liebe“, begrüßte eine tiefe Stimme mich und ließ mich zur Rezeption sehen. Auf einem golden Leuchtenden Stein saß Erik und grinste mich an, wobei er mit seinen perfekt weißen Zähnen einem Raubtier glich. Das blonde Haar war genauso lang wie vor einem Jahr und hing ihm immer noch über den Schultern. Merkwürdiger Weise sah es nicht eigenartig aus, sondern passte gut zu seinen blassblauen Augen und zu seinem restlichen Auftreten. Missmutig zog ich die Mundwinkel nach unten und stöhnte. „Hat man niemand besseres auftreiben können?“ fragte ich gelangweilt. Beleidigt blähte der attraktive Mann die Wangen auf und sprang vom Tisch. „Wie redest du denn mit mir? Val! Sag doch mal was dazu!“ verlangte er mit kindlicher Stimme und drehte sich zu meinem Bruder. Angeekelt wandte dieser sich sofort ab und sah lieber zu Balthasar, welcher sich etwas beschützend vor ihn stellte, so dass der braungebrannte Rücken den Anblick auf meinen Bruder versperrte. „Winnie!!“ quietschte er als nächstes und auch hier war die Reaktion nicht anders. Beschützend stellte sich Vincent vor Mei und versperrte somit die Sicht auf sie. Sofort änderte sich das Gesicht unseres Gegenübers. Dort wo vor wenigen Sekunden noch ein Kindliches Gesicht gewesen war, war nun nur noch eine kalte Maske. „Ihr habt euch also entschieden“, stellte er klar und begegnete mir mit kalten Augen. Grinsend löste ich mich aus unserer Reihe und ging auf ihn zu. „So sieht es aus, liebster Cousin. Und jetzt beweg dich! Ich will den Ältesten gegenübertreten und nicht dir“, spie ich ihm kalt entgegen. Seufzend wandte er sich um und ging auf den Fahrstuhl zu. „Du kennst ja die Arenen, welche dein Vater überall einbauen lässt“, kicherte er wieder vollkommen vergnügt. „Zu genüge. Wenn ich mich recht erinnere, warst du der erste von uns der in einer solchen beinahe zu Tode geprügelt wurde und dass von mir“, gab ich spitz von mir. Ich würde es nicht zulassen, dass er von meinem Vater sprach wie von einem Schwerverbrecher, immerhin war es meine Mutter die ihm zu all dem hier zwang. Wütend knirschte der Ältere mit den Zähnen und wartete stumm darauf, dass alle in den Aufzug stiegen, ehe er ein geheimes Kästchen öffnete und eine Reihe von Zahlen eintippte. Kurz darauf ging ein leichter Ruck durch die Kabine und das Ding begann nach unten zu fahren, weit nach unten. Provokativ hatten meine Brüder und ich eine lässige Haltung eingenommen. Wir würden sicherlich nicht zeigen wie uns zu Mute war, nicht einmal wenn unsere Liebsten dabei waren. „Wie geht es eigentlich meiner Schwester? Ich gehe doch mal stark davon aus, dass du sie mittlerweile aufgetrieben hast. Ihr beide wart ja schon immer ein Herz und eine Seele, sobald man das von dir sagen kann“, begann Erik wieder mit seinem Reden. Fragend zogen die Jungs die Augenbrauen hoch. Sie wussten anscheinend immer noch nicht, wer dieses Ekel war. Seufzend übernahm Vincent das vorstellen. „Dies ist Erik, unser Cousin und Elenas älterer Bruder“, stellte er angeekelt vor. Die Stille die daraufhin im Fahrstuhl herrschte hätte einem Friedhof locker Konkurrenz machen können.



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