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GedankenKind

innerer Monolog
von

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.:GedankenKind:.
 

Ich stehe hier, die Sonne scheint mir ins Gesicht und meine Gedanken drehen sich um nichts und doch um alles. Irgendwie. Die Menschen wuseln an mir vorbei und gehen ihren täglichen Aufgaben nach. Ich auch. Ich muss. Denn das ist doch der Weg, den ich gehen will. Nun sitze ich in der Bahn, das Gedränge der wuselnden Masse wird immer mehr und mehr. In meinen Ohren schallt Musik. Anders kann man es sonst nicht aushalten. Die Dialoge drehen sich um das neuste vom neusten. Nachrichten, die eh nur negatives berichten. Angebliche Freundinnen, die einem den Freund ausgespannt haben (solche Schlampen aber auch). Was es heute Abend zum Abendbrot gibt. Kein Bock auf die Klassenarbeiten und so weiter. Manche Menschen haben solch finstere Miene, da glaubt man, dass sie gleich eine Waffe ziehen und Amok laufen. PENG PENG! So wie in den täglichen Nachrichten aus dem stumpfmachenden Fernseher. Und dann gibt’s alte Frauen, deren Verbitterung ins Gesicht gemeißelt wurde. Was in denen wohl vorgeht, wenn sie fertig sind mit Katzenmilch kaufen im Billigmarkt. Und ich sehe mich um, ein neues Lied ertönt und fließt mir ins Hirn. Mein Blick fällt auf die Schulmädchen, die aussehen, als seien sie keine Schulmädchen mit ihren 13 Jahren. Da werden knappe Röcke getragen, die mehr preis geben als verhüllen. So so, heute trägt das Fräulein also pink. Na das ist nichts für mich. Vielleicht bin ich ja spießig, ich muss grinsen. Es ist doch lustig, dass dann solche Mädchen verwundert dastehen, wenn man sie begrabscht. Denn Jungs und Männer denken nicht sehr viel mit ihrem Kopf. Das kennt man doch. Das hört man doch ständig! Die Stationen rauschen an mir vorbei und ich tippe auf mein Telefon umher. Das ist so ein modernes. Das kann alles und man braucht kaum noch mit Menschen zu reden wenn man sowas hat. Alles funzt mit Internet durch Messenger wie Wots Äp oder Ei Zi Qju. Es Em Es hat fast ausgedient. Ich schreibe sie aber immer noch gerne. Mal sehen was die Freunde so machen. „Hallo! Na wie geht’s dir? Wie war dein Wochenende? Ich habe zu wenig geschlafen -.- Sitze grad in der Bahn und habe Gedanken an alles und doch nichts. HDL“ – So in etwa lautet dann eine Es Em Es. Ich mag es, wenn sich Leute Zeit nehmen für eine Kurznachricht und dann auch antworten. Zwei Minuten von eurer Zeit ist doch nicht sehr viel verlangt... Oder? Manchmal bekomme ich dann aber doch ein paar Tage später eine Nachricht zurück. Per Es Em Es. „Hey! Hatte keine Zeit zum antworten. Mir geht’s gut.“ Dann antworte ich mit einer Lüge: „Ach das macht doch nichts (Oh danke, sehr gütig von dir, dass du dich auch mal meldest), das kann ja mal vorkommen. Naja, kannst dich ja melden, wenn du Zeit hast (du merkst wohl nicht, dass dein Desinteresse ein wenig sticht und zwar in der Brust. So viel zum Thema „Freund“).“ Und dann schicke ich meine ebenbürtige Lüge ab und bekomme dann auch keine Antwort mehr. Und das auch in Zukunft. Neben mir sitzt nun so einer, der stinkt nach Rauch und Schweiß. Das kann ich ja überhaupt nicht leiden und ich bekomme Kopfschmerzen von dem Gestank. Aber ich schaue höflich aus dem Fenster, lasse mir nichts anmerken und hoffe, dass die Bahn die nächsten Stationen einfach auslässt und ich an die frische Stadtluft kann. Oh eine Nachricht bei Wots Äp! Ich freue mich wirklich, denn es sind kleine Nachrichten von Menschen die ich mag. Schon ist die Raucherstatue mit dem Schweißparfüm vergessen. Nun gut, ein bißchen jedenfalls. Aber zum glück ist bin ich nun bei meiner Station, wo ich raus muss und ich lasse das Menschengedränge hinter mir. Atme ein und aus und setze meinen Weg fort. Tag für Tag.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Momotaro
2013-05-17T08:03:30+00:00 17.05.2013 10:03
Gut geschriebener, authentischer Fang einiger Momente im Leben. :) Like! *thumb*
Antwort von:  Erdbeerfreundin
17.05.2013 10:14
danke *-*


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