Zum Inhalt der Seite

Es ist, was es ist...die Liebe!

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Verlorene Erinnerungen

Sie lief hinunter in die Kerker, zu Prof. Grießgram höchst persönlich. Nachsitzen, hat er gesagt. Nur weil sie alles angeblich alleine gemacht hatte. Dabei müsste doch Baltazar müsste doch dafür Nachsitzen bekommen. Das war nicht fair! Sie seufzte tief als sie vor seiner Tür stand und klopfte an. Sie hörte wie er mit schnellen leisen Schritten die Tür öffnete. Er sah sie von oben herab an. Fängt das schon wieder an? Fragte sie sich und stand weiter da, bis er das erste Wort ergriff.
 

„Miss Chevalier...sie sind wenigstens pünktlich...“
 

Mit wehendem Umhang drehte er sich um und setzte sich an seinen Schreibtisch. Sie schloss hinter sich die Tür und blieb dann vor seinem Schreibtisch stehen, bis er seinen Zauberstab erhob und mit einem Schwenken ein bequemer Stuhl erschien.
 

„Bitte setzten sie sich...“
 

Diese gedehnte Stimme, man könnte sie beinahe geheimnisvoll beschreiben. Sie setzte sich aufrecht hin und wartete darauf, dass er ihr die Lewitten lesen würde, doch nicht einmal eine Anmerkung kam darüber. Er sah sogar beinahe, wie soll man es beschreiben, sorglos aus.
 

„Miss Chevalier, werden sie auf den Halloween-Ball gehen?“
 

Über so eine Frage von ihm war sie gar nicht vorbereitet, weder hätte sie gedacht, dass es ihhn interessiert.
 

„Nein, ich werde nicht hingehen, obwohl ich zwar jemanden nun kennengelernt habe, will ich eine engere Bindung nicht eingehen.“
 

„Verstehe, und wieso wollen sie keine engere Bindung eingehen?
 

Sie sah betrübt zu Boden und schaute dann zur Seite.
 

„Ich wüsste nicht was sie das angehen sollte.“
 

Snape schnaubte und zog eine Augenbraue in die Höhe.
 

„Nun, sie sind jetzt eine Slytherin und ich bin der Vorstand. Und auch wenn ich nicht danach aussehe, mache ich mir durchaus Sorgen um meine sogenannten Schützlinge. Und dass sie keinerlei großen Freundeskreis besitzen, macht mir durchaus Sorgen.“
 

Über diese Bemerkung musste sie erst Schmunzeln und dann lachen, er rede so als ob sie ein einsames Schäfchen sei.
 

Ich bin nur in der Welt der Zauberer und Menschen einsam, aber bestimmt nicht in der meiner.“
 

Sie sah ihn triumphierend an und zeigte ein geheimnisvolles Lächeln.
 

„Sie meinen?“
 

„Es gibt auch Vampire die normal sind, so wie meines gleichen, die Vegetarier sind und sich nur von Tierblut ernähren. Und da kommt auch eine bestimmte Freundschaft dazu. Außerdem finden mehrere Bälle statt, da macht man sehr viele Bekanntschaften.“
 

Genevieve schlug ihr rechtes Bein über das andere und kassierte von dem eiserenen Tränkemeister ein Lächeln. Ein Lächeln! Lächelt er gerade sie an? Beinahe eine Sache der Unmöglichkeit.
 

„Ich habe mich wohl in Ihnen getäuscht. Entschuldigt, dass ich sie damit belästigt habe.“
 

Sie seufzte abgrundtief und hielt sich den Kopf.
 

„Professor, es ist vielleicht nicht gut, dass ich das jetzt sage, aber sie sollten mal etwas gegen ihre Schutzbarriere, namens Emotionslosigkeit, tun.“
 

„Es ist meine Sache wie ich mich verhalte. Das geht sie nichts an.“
 

Nun war er wieder da, dieser Grießgram.
 

Sie stand auf und sah ihn an, wollte zum gehen ansetzten, da dies hier gar keinen Sinn machte sich mit ihm zu unterhalten.
 

„Genau das meine ich... Da das Nachsitzen keinen Sinn hat, und sie sich nur mit mir unterhalten wollen, habe ich keine Interesse mich mit einem Mann überhaupt zu unterhalten, der einfach keine Miene verzieht.“
 

Sie drehte sich um und lief Richtung Tür.
 

„Miss Chevalier, ich warne sie, setzten sie nur einen Fuß aus diese Tür, dann...“
 

Über diese Worte musste sie schmunzeln und blieb stehen.
 

„Was dann? Reißen sie mir das Herz heraus? Hacken mir den Kopf ab? Machen sie es doch, dann sind sie mich doch los.“
 

Sie hörte wie hinter ihr der Schreibtisch gegen die Wand schmetterte und sie an den Schultern gepackt wurde. Sie sah in ein von Zorn erfülltes Gesicht. Nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt. Sie konnte nicht anders, sie wühlte unsichtbar in seinen Gedanken. Zorn, Verzweiflung, Zuneigung, sogar Liebe...Moment...Liebe?
 

Sie riss sich von ihm weg, geplättet von den Gefühlen die ihm inne wohnen, wusste sie nicht, ob sie für diese Gefühle verantwortlich war, oder jemand anderes.
 

„Ich muss hier weg...“
 

Sie drückte die Türklinke hinunter und öffnete schon die Tür.
 

„Genevieve!“
 

Diese dunkle Stimme rief ihren Namen voller Verzweiflung aus, beinahe schon flehend.

Sie konnte nicht anders und musste hier weg. Sie rannte die Treppen hinauf, hinaus in die dunkle Nacht, in den verbotenen Wald. Sie lehnte sich an einen Baum, und spürte Wassertropfen, die auf ihren Kopf prasselte. Sie schnaufte, brauchte Atem und sah hinauf in den sternenklaren Himmel.
 

„Genevieve!“
 

Schon wieder. War er ihr etwa gefolgt? Sie lief weiter und kam an eine Lichtung, darin spiegelte sich der Vollmond und die wunderschönen Sterne, doch das Bild verschwamm durch die Regentropfen. Sie war von oben bis unten nass und sah einfach nur schweigend dem Regenspektakel zu.
 

„Genevieve!“
 

Snape hatte sie wirklich eingeholt. Er blieb hinter ihr stehen. Verschnaufte erst einmal bevor er überhaupt sprechen konnte.
 

„Hört euch bitte an, was ich zu sagen habe.“
 

Sie verschränkte die Arme vor der Brust und drehte sich um, wartete darauf, dass er anfing.
 

„An was könnt ihr euch erinnern, als euch die Todesser gefangen nahmen?“
 

Sie stutzte und sah zu Boden.
 

„Nur an die Gefangennahme... und den Mord an meine Eltern...“
 

Sie seufzte und fing an zu frieren, es war hier einfach zu kalt. Sie spürte etwas warmes auf ihren Schultern und ihrem Kopf. Sie sah auf und er hatte sich seinen Umhang entledigt, den er anscheinend ihr übergeworfen hatte.
 

„Wieso fragen sie mich das? Es ist schon so schwer genug...“
 

Snape sah in ihren Augen Trauer und auch die Hilflosigkeit in dieser Situation.
 

„Ich war dabei als es geschah... und auch derjenige der sie an den dunklen Lord auslieferte.“
 

Sie schnappte nach Luft und ging einen Schritt zurück.
 

„Ich war ein Spion von Dumbledore. Ich habe so vieles machen müssen, damit er mir vertraute. Jedoch habe ich nicht ihre Eltern getötet. Das waren die anderen...“
 

Sie konnte einfach nicht fassen, dass auch er dort war, sie wusste gar nicht, dass er überhaupt dort war. Sie hatte einfach keine Erinnerungen.
 

„Danach brachte man sie in die Kerker von Malfoy. Dort hatte man euch eure Kräfte genommen und euch als Sklavin gehalten.“
 

Sie sah ihn an und wollte mehr wissen, wollte wissen, wieso ausgerechnet sie keine Erinnerungen hatte und am Leben blieb.
 

„Wie...Wieso hat man mich gefangen gehalten?“
 

„Der dunkle Lord hatte keine Verwendung mehr für euch, als er genug Vampirblut zu sich nahm. Danach meldete Malfoy sich freiwillig euch bei sich aufzunehmen. Und daraus wurde nicht nur Sklaverei, sondern auch noch für andere Zwecke.“
 

Sie wollte sich nicht einmal ausmalen was alles mit ihr angestellt worden war. Ihr Inneres brach gerade in sich zusammen und wusste gar nicht, was er für eine Rolle noch weiter spielte.
 

„Ich wünschte sie hätten mir das alles nicht erzählt! Das ist unerträglicher als die Kenntnis bald zu sterben!“
 

„Genau deshalb habe ich eure Erinnerungen gelöscht.“
 

Erstarrt sah sie ihn an, wie er voller Reue und Leid vor ihr stand.
 

„Als ich bei Malfoy zu Besuch war, wart ihr immer an seiner Seite, wie ein kleines eingeschüchtertes Hündchen. Er gab euch ein Zimmer, doch ihr konntet nicht entfliehen, nur ein Fenster hattet ihr, woraus ihr schauen konntet.“
 

Er fuhr sich eine Strähne seines Haares nach hinten, die durchnässt war.
 

„Ich bat Malfoy euch mir zu übergeben, was er gegen eine Summe tat. Doch ich musste euch bei ihm lassen, da ich sonst keinen eigenen Wohnsitz hatte, als den in Hogwarts. Wodurch ich euch immer besuchen kam. Jeden Tag...“
 

Sie konnte es einfach nicht glauben. Er? Sie beschützen?
 

„Nah am Ende des dunklen Lords, war das Vertrauen so stark, dass es Liebe wurde. Doch ich wusste mich würde das Schicksal ereilen zu sterben, durch die Hand des Lords. Als ihr das erfuhrt, habt ihr mich gebeten, euch eure Erinnerungen zu nehmen an mich, damit ihr nicht euer Leben lang trauern müsst.“
 

„Und ihr habt es getan, damit ihr euch Sicher sein könnt, dass ich nicht in Trauer versinke.“
 

Ihre Augen fingen an zu brennen. Sie konnte einfach nicht anders. Sie konnte es selbst gar nicht glauben, aber er log nicht. Seine Gedanken waren frei von Lüge und Verrat.
 

„Ich kann nicht...“
 

Sie murmelte in ihren nicht vorhandenen Bart und sah ihn dann an.
 

„Es tut mir Leid...“
 

Sie rannte einfach weg, Richtung Schule, in ihre Gemächer. Sie verschloss die Türen und ließ sich schluchzend ins Bett fallen.
 

Wie kann nur die Erkenntnis geliebt zu werden so weh tun?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück