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Die Liebe im eisernen Käfig / Love in the ironclad cage

Dramen auf dem Campus
von

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Die ersten Anfänge

Quietschende Reifen.

Regen auf der Frontscheibe.

Dann – Ein lauter Knall, Schmerzen breiten sich über meinen ganzen Körper aus und der Geruch von Blut und Tod erfüllt das Auto.
 

Schweißgebadet wache ich auf, Ich Ikari Kobayashi, 17 Jahre alt, hatte einen Alptraum.

Schon wieder musste ich mich daran erinnern, was vor circa 6 Monaten passiert war.

Es war ein schlimmer Autounfall, aber ich erinnere mich kaum noch.

Posttraumatische Amnesie haben sie es genannt und meinten, meine Erinnerungen würden zurückkommen, aber bis jetzt erinnere ich mich an fast nichts.

Und wie es in der Mathematik ist, so ist es auch im wahren Leben.

Fast nichts ist genauso viel wie null.

Der erste Morgen

„Ikari, komm es gibt Frühstück!“, rief meine Mutter plötzlich hoch.

Ich wurde jäh aus meinen Gedanken gerissen und schaute zum Fenster, heute,

zum ersten Mal seit 6 Monaten würde ich wieder auf eine Schule gehen.

Ich zog meinen Rollstuhl ans Bett und setzte mich hinein,

selbst anziehen – Das funktionierte noch.

Und nicht, dass man denken könnte ich sei querschnittsgelähmt, nein meine Beine waren nur mehrfach gebrochen.

Bis ich wieder laufen kann, werden noch ein paar Monate vergehen, sagen die Ärzte.

Ich würde eher sagen, dass es Jahre sind; aber sie wollen mir wohl Mut damit machen.
 

„Ah da bist du ja Ikari-kun. Hast du gut geschlafen?“, begrüßte mich meine Pflegemutter, meine Eltern sind – Nun ich weiß nicht was mit ihnen passiert ist.

Müde schaute ich auf: „Nun, wenn gut geschlafen heißt, dass ich mindestens zwei Stunden Schlaf hatte, dann ja.“, und begann meine Cornflakes in meinen Mund zu schaufeln.

„Ach Ikari, das mit den Alpträumen legt sich noch, vertrau mir.

Entspann dich einfach, heute ist dein erster Tag an deiner neuen Schule, ich möchte, dass du einen guten Anschluss findest, verstehst du das?“, schaute sie mich an und ich konnte ihr ansehen, dass sie sich Sorgen machte.
 

„Ja Mum, ich versteh das. Ich werde mein Bestes tun, nur ich werde der einzige sein, der da im Rollstuhl sitzt.“, sprach ich sie missmutig an und sie seufzte.

Wir hatten dieses Gespräch schon unendlich oft durchgekaut.

„Aber du wolltest doch nicht auf eine Behindertenschule gehen, Schatz…“.

„Will ich ja auch nicht Mum, ich bin nur eine gewisse Zeit lang an den Rollstuhl gefesselt, mehr nicht.

Holst du mich nach der Schule ab oder macht das Dad?“, sagte ich, um das Gespräch auf eine andere Ebene zu lenken, damit sie sich keine Sorgen machte.
 

„Dad bringt dich hin und ich hole dich ab, weil ich noch die Kanzleipapiere fertig machen muss und ich es nicht schaffe, dich gleich zu fahren. Jetzt beeil dich ein bisschen, es ist fast acht Uhr!“, dann aß ich auf und sie schob mich zum Auto.
 

Während der Fahrt schaute ich abwesend nach draußen.

Zum Glück war ich vor dem Sommer aus dem Krankenhaus entlassen worden, ich hätte alle Feste und das Feuerwerk verpasst, die ich immer so geliebt hatte.
 

Die Autos auf dem entgegengesetzten Fahrstreifen zogen wie Sternschnuppen am Himmel vorbei, nur, dass sie rot waren und nicht weiß.

„Dad es reicht wenn du mich etwas entfernt von der Schule absetzt, den Rest fahre ich allein.“, sprach ich ohne ihn anzusehen.

Er nickte nur stumm und ich hatte immer noch das Gefühl, dass er mit der Situation nicht klarkam, dass ich im Rollstuhl sitze.

„Dein Klassenlehrer holt dich ab, er will dich der Klasse vorstellen, Hr. Blackfire hieß er, wenn ich mich recht erinnere.“

Als Antwort kam von mir nur ein schweigendes Nicken.
 

Hoffentlich war er nett und nicht so alt, dachte ich mir nur und setzte mich in den Rollstuhl.

Zum Abschied winkte ich kurz und rollte dann los.

Die Nakamori High baute sich vor mir auf wie ein Berg, den es zu erklimmen galt.

Ab heute würde der normale Schulwahnsinn wieder Einzug bei mir halten.

Zum Glück standen keine wichtigen Prüfungen an.
 

„Du musst Ikari Kobayashi sein, oder?“, sprach mich eine erwachsene Männerstimme an, die irgendwie melodisch klang.

Mein Kopf schnellte nach links und ich sah in die hellblauen Augen eines braungebrannten Mannes.

Nach seinem Akzent zu urteilen, stammte er nicht aus Japan.

Sein hellbraunes Haar umspielte sein freundliches Gesicht und seine gesamte Ausstrahlung gab mir das Gefühl von Sicherheit.
 

„Ja, das bin ich. Und sie? Sie stammen nicht aus Japan oder?“, fragte ich und versuchte einen nicht allzu erschöpften Ton an den Tag zu legen.

„Mein Name ist Nathan Blackfire und ich bin dein Klassenlehrer. Und ja, ich komme ursprünglich aus Amerika, genauer Manhattan, woher wusstest du das?“, schaute er mich an und wir begannen in Richtung der Schule zu laufen, in deren Fenster sich das Sonnenlicht spiegelte.

Der Schulhof war gespenstig leer, der Unterricht schien schon begonnen zu haben.

Meine Reifen kratzten über die Pflastersteine, die ein angenehmes cremeweiß als Farbe hatten.

Insgesamt schien mir die Schule eher wie ein Schloss.
 

„Man hört es an ihrem Akzent, er ist nicht typisch für die Präfektur Aomori.“.

Sein Lachen schallte über den Gang und er lächelte mich an.

„Du hast ganz schön Köpfchen, Ikari-kun. Du wirst eine Bereicherung für unsere Klasse sein.

Übrigens, macht es dir was aus, wenn ich dich vorstelle?

Ich will dich nicht direkt am ersten Tag mit der gesamten Klasse konfrontieren.“
 

Erleichterung breitete sich in mir aus, ich war froh, dass ich mich nicht selbst vorstellen musste.

Normalerweise traten mir Menschen eher mit Ablehnung unter die Augen als mit Freundlichkeit.

„Ja, das geht schon in Ordnung, Hr. Blackfire.“, sah ich ihn freundlich an.

„Nathan, nenn mich, wenn wir allein sind ruhig Nathan.“, schloss er das Gespräch ab und öffnete die Schiebetür zum Klassenraum.

Der ganz normale (Schul)Wahnsinn

„Ohayo, Klasse.“, begrüßte er sie und alle setzten sich an ihre Plätze.

„Wie ich es bereits angekündigt hatte, bekommen wir einen Neuzugang in unserere Klasse.

Sein Name ist Ikari Kobayashi und er ist 17 Jahre alt.

Wenn ihr Fragen habt, stellt sie in der Pause, ich bin schon spät dran.

Setz dich wohin du möchtest Ikari-kun.“, schloss er meine Vorstellung ab und unter den neugierigen Blicken meiner Mitschüler rollte ich an einen Einzeltisch.

Ich hob mich aus dem Rollstuhl und setzte mich an den Tisch.

Dann begann unsere Englischstunde.
 

Bis zur Pause war ich wirklich verschont von Fragen, aber dann kamen sie in Massen:

„Wieso sitzt du denn im Rollstuhl, Ikari-kun?“, fragte einer, der nächste: „Wann kannst du wieder laufen?“ und irgendwann wurden es so viele Menschen und Fragen, dass ich völlig überfordert war.

„Nun…bitte…nicht so viele Fragen…“, versuchte ich sie zu beschwichtigen, doch es klappte nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte.
 

„Nun lasst ihn doch mal in Ruhe… seht ihr nicht wie ihr ihn überfordert?“, unterbrach eine autoritäre Männerstimme die Runde.

Als ich ihn ansah, wusste ich sofort, dass er wohl der beliebteste der Klasse war; er gehörte wohl zur Oberschicht.

Seine stechend grünen Augen blitzten mich an und auf einmal begannen sich die Massen, die mich vorher umzingelt hatten, sich zu verziehen.
 

„Ich bin Shinji Tobitatsu, du bist mir wohl jetzt was schuldig.“, grinste er mich an und seine komplette Erscheinung verzauberte mich.

„Ehm…ja, sag mir nur wie ich mich revanchieren kann…“, er begann zu lachen und mir durch die Haare zu wuscheln.
 

„Du bist ja niedlich Ikari-chan, war ja nur ein Scherz.“, lachte er und winkte mir zum Abschied.

„Wir sehen uns dann in Kunst, Ikari!“ und ich war von seiner Ausstrahlung völlig übermannt.

Seine sportliche Statur und sein guter Geschmack in Mode, sowie in Frisur schienen wie aus einer anderen Welt – Aber Moment mal, was dachte ich denn da, er ist doch ein Junge!

Und schon schämte ich mich für meine Gedanken.
 

In dem Moment, als ich mich in meinen Rollstuhl setzte, war auch wieder Hr. Blackfire neben mir.

„Bis zur nächsten Unterrichtsstunde ist noch Zeit, soll ich dich ein wenig in der Schule rumführen?

Du musst ja noch lernen, dich hier zurechtzufinden.“, lächelte er mich freundlich an und ich muss seinem ausländischen Charme erlegen sein, als ich ihm zustimmte.

Die Schule war wirklich groß, aber wirklich schön gebaut.

Je mehr ich von der Schule sah, desto mehr erinnerte sie mich an ein restauriertes Schloss.

Nathan erzählte mir auch viel über die Vergangenheit der Schule, wie alt sie schon war und meine Vermutung bestätigte sich: Es war ein altes Schloss.
 

Am Ende der Pause lieferte er mich am Kunstraum ab und verabschiedete sich mit den Worten, ich könne mich immer an ihn wenden, wenn ich ein Problem hätte.

Es kam mir so vor, als würde er sich immer mehr um mich kümmern wollen.

Als ich den Kunstraum betrat, fühlte es sich so an, als würde ich in ein anderes Universum eintreten.

Die Wände aus weißem Marmor glänzten und jeder Schritt hallte durch den Raum.

Überall waren Staffeleien aufgestellt und die silbernen Vorhänge an den offenen Fenstern wehten, als wären sie die Flügel eines Vogels.

Für einen kurzen Moment war ich wie versteinert, wurde aber von der drängelnden Menge aufgefordert mich zu bewegen.
 

Seufzend rollte ich vorwärts und erreichte eine Staffelei, weit weg von den anderen und wartete auf den Lehrer.

Die Aufgabe bestand darin, freie Kunst zum Thema Zwang auszudrücken.

Ja Zwang, an diesen Rollstuhl gefesselt zu sein, war schon eine Art Zwang.

Aber, das wollte ich nicht ausdrücken;

Nein mein Pinsel schwang über die Leinwand,

als hätte ich nie etwas anderes getan.

Ich wusste genau, was ich aufs Papier bringen wollte.
 

Ein leicht bläulicher schimmernder Hintergrund tat sich auf dem Bild auf, aber er bedeckte nicht alles. Er war lediglich zu ¾ auf der Leinwand verteilt und der Farbton schimmerte in einem bläulichen Silber, ich hatte ihn gut getroffen.

Als Nächstes, begann ich einen Käfig zu zeichnen, um den Zwang auszudrücken.

Er war eng und lies kaum Raum für Bewegung.
 

Zuletzt setzte ich einen Vogel in den Käfig, der den Schlüssel im Schnabel trug.

Man kann sich immer aus einem Zwang befreien, wenn man nur stark genug ist, dachte ich.

Als ich gerade noch die letzten Feinheiten korrigierte, schaute mein Nachbar mir über die Schulter und konnte sich seinen Kommentar nicht verkneifen: „Wow! Ikari du hast ja richtig Talent!“

Ich errötete leicht und schaute nach unten.
 

„Stimmt doch gar nicht…sei nicht so laut oder-“ , aber es war schon zu spät, die halbe Klasse stand hinter mir, mit aufgeklappten Mündern.

„Du hast wirklich Talent, Ikari!“, dann gingen sie durch den Lehrer angewiesen, wieder zu ihren Plätzen.

Ich starrte einfach nur nach draußen und fühlte mich erleichtert.

Der erste Schultag war in wenigen Minuten vorbei und ich hatte ihn doch gut gemeistert.

Etwas, in dem ich gut bin...dass mir das Gefühl gibt, etwas Wert zu sein

Als ich das Klingeln hörte, atmete ich auf.

Da ich sowieso warten musste, bis der Hauptansturm vorbei war, hatte ich Zeit über Shinji nachzudenken.

„Wieso hat er mir einfach geholfen?“, fragte ich mich selbst und rollte aus dem Campus zu der Straße, wo mich meine Mutter abholen würde.
 

Dann entdeckte ich Shinji an der Haltestelle der Straßenbahn, die dort hielt.

Er kickte unablässig an einer leeren Dose.

„Ehm… Shinji-kun? Was machst du noch hier?“, fragte ich vorsichtig.

Er schaute auf und schien kurz genervt, aber als er mich sah, lächelte er wieder.

„Ikari-chan. Ich warte auf meine Bahn, hab' zu sehr getrödelt und hab die erste verpasst.“

Ich nickte erstmal bestätigend, wobei mir dann auffiel, das die Bahn erst in 10 Minuten kommen würde.

„Wenn…du möchtest warte ich hier mit dir.“, schaute ich ihn lächelnd an.

Er setzte sich auf eine Bank und ich rollte mit ihm.
 

Einige Minuten saßen wir schweigend da und schauten uns nicht an.

Dann begann ich zögerlich ein Gespräch anzufangen:

„Ehm… Shinji-kun-“, schon unterbrach er mich.

„Shinji, nenn mich einfach Shinji.“, lächelte er und wartete dass ich fortfuhr.

„O-Ok! Ehm… Shinji… Warum hast du mir…vorhin geholfen?“, schaute ich geradeaus nach vorne.

Er schwieg kurz.

„Naja, du sahst aus als hättest du Schwierigkeiten und ich wollte dir helfen, wie man das eben macht.“, schaute er mich an.

„N-Na dann…“,lächelte ich verunsichert.

Ich war mir sicher, dass es noch einen Grund gab.
 

Einige Autos rauschte vorbei und durchbrachen die Stille, trotzdem begann er zu sprechen.

„Außerdem, ich weiß wie es ist an den Rollstuhl gefesselt zu sein. Meine Mum sitzt für immer in einem. Ich habe mich einfach verpflichtet gefühlt dir zu helfen und- Oh, da kommt meine Bahn.

Danke, dass du gewartet hast, Ikari-chan. Gute Besserung.“.

Dann stieg er in seine Bahn und ich blieb etwas nachdenklich zurück.

Ihn schien irgendetwas zu beschäftigen und das machte mir Sorgen.
 

Nach einigen Minuten erreichte auch meine Mutter die Schule und ich setzte mich ins Auto.

Ich weiß nicht mehr, was sie sagte, ich hatte einfach nicht zugehört.

Als ich mich dann erinnerte, dass ich noch zur Reha musste, seufzte ich.

Ich hatte eigentlich heute keine Lust darauf, aber ich musste gehen.

Als ich in der Reha-Halle ankam, war sie leer.

Alle mussten schon fertig sein, aber das störte mich nicht.

Ich hob mich aus dem Rollstuhl an den Barren und begann einige Schritte zu gehen.

Meine Gedanken waren aber völlig woanders: Sie waren nur bei Shinji.
 

Als ich am nächsten Tag die Schule betrat, war der Tagesablauf derselbe.

Erst Unterricht, dann Pause, dann wieder Unterricht.

Gerade als ich meine Sachen einpacken wollte, kam Hr. Blackfire auf mich zu.

„Oh Ikari warte!“, ich schaute auf und stoppte sofort.

„Hr. Blackfire?“

„Ich hab dich doch gebeten mich Nathan zu nennen.“, lächelte er „Ich hab vergessen dir zu sagen, dass du dich noch für eine AG eintragen musst. Auch, wenn du im Rollstuhl etwas eingeschränkt bist.“
 

Also verbrachte ich den gesamten Nachmittag damit, mir AG‘s anzuschauen.

Da mir fast keine gefiel, wollte ich schon aufgeben, aber dann kamen wir an der Turnhalle vorbei.

Ein Ball rollte mir vor den Rollstuhl und ich hob ihn auf.

Es war ein Basketball und ich schaute nachdenklich auf ihn.

Früher hatte ich oft Basketball gespielt, ich war sogar recht gut, also warum nicht, ich nahm den Ball und probierte ihn zu dribbeln.

Klappt ja ganz gut, dachte ich.
 

Schon kamen zwei aus der AG angelaufen und ich musste grinsen.

Ich dribbelte an ihnen vorbei und ich fühlte mich zum ersten Mal frei von dem Zwang vorerst nicht laufen zu können.

Die quietschenden Räder auf dem Hallenboden waren jetzt meine Beine.

Schon versuchten die ersten mir den Ball abzunehmen, aber ich umspielte sie geschickt und kam zum Korb.
 

Er war gut beschützt aber so nah musste ich gar nicht an ihn heran.

Meine Arme waren stark durch das viele Räderdrehen gestärkt und so versuchte ich den Korb von ziemlich weit hinten zu werfen und… ich traf, ich hatte wirklich getroffen!

Das Gefühl war unglaublich und als ich die Mitglieder ansah, konnte ich ihnen ihre Begeisterung förmlich ansehen.
 

„Bitte trete unserer Mannschaft bei…ehm“, bat mich einer von ihnen.

„Ikari Kobayashi.“, grinste ich und sie hoben mich aus dem Rollstuhl und trugen mich.

„Du hast wirklich ein großes Talent im Basketball, Kleiner!“, grinste ihr Anführer.

Sie feierten mich wie einen Helden und das erste Mal fühlte ich mich wirklich als etwas Bedeutenes.

Sie akzeptierten mich auch so wie ich war und kritisierten mich nicht, das gab mir wirklich Mut und Kraft weiterzumachen.
 

Die Wochen vergingen und ich wurde immer berühmter durch die AG, es hatte vorher noch nie einen Basketball-Champion im Rollstuhl gegeben und ich wurde langsam das Aushängeschild der AG.

Auch zwischen mir und Shinji stärkten sich die Bänder, er half mir, wann immer es mir schlecht ging und begleitete mich auch oft zur Reha-Behandlung.

Als langsam die sommerlichen Temperaturen einsetzten, teilte uns Hr. Blackfire mit, dass es am Abend vor dem Hanabi-Fest, ein Schulfest geben soll.

Wir sollten uns schon mal Gedanken machen, was wir planen wollten, denn bis dahin war noch ungefähr ein Monat Zeit.
 

Aber eine Sache verwirrte mich. Hr. Blackfire schaute mich schon die ganze Zeit so wehleidig an und als er mich nach der Stunde zu sich beorderte, wurde ich wirklich misstrauisch.

„Also Ikari-chan, ich warte draußen auf dich.“, lächelte mir Shinji zu.

Dann waren ich und Nathan alleine.

Verwirrende Gefühle

Er schaute mich erstmal nur an.

„Ehm… Nathan? Wieso haben sie mich zu ihnen gerufen?“, fragte ich und fügte noch hinzu:

„Ist alles in Ordnung bei ihnen?“.

Er schüttelte den Kopf und antwortete:

„Nichts ist in Ordnung, ich bin völlig verrückt nach dir…“.
 

Bei diesen Worten erschrak ich und rollte den Rollstuhl nach hinten.

Dabei stieß ich den Globus um.

„W-Was haben sie gesagt…?!“.

Er kam auf mich zu und sagte immer wieder: „Geh nicht weg, Ikari..“

Irgendwann konnte ich auch nicht mehr ‚weglaufen‘.

Eine Wand hinderte mich.
 

Voller Angst schaute ich ihn an, ich wusste ja nicht was er vorhatte.

„Warum fürchtest du mich…?“, mit diesen Worten hob er mein Kinn an und senkte seinen Kopf zu mir herunter und zwischen unseren Lippen war kaum noch Platz.

Dann stieß Shinji die Tür zum Klassenraum auf und sah die Szene.

„Was…Was tut ihr denn da?!“, schrie er wütend und stieß Hr. Blackfire weg.

„Fassen sie ihn nie wieder an!“, dann schob er mich nach draußen.

Er schien wirklich wütend.
 

„Ikari, was hast du dir dabei gedacht?! Mir ist es ja egal mit wem du rumknutschst, aber er ist ein Erwachsener! Nimm lieber welche in deinem Alter!“.

Ich schaute verwirrt hinunter.

„Aber… ich wollte das doch gar nicht…“, aber es war wohl zu leise.

„Du willst dich also gar nicht rechtfertigen?! Schön!“, dann stapfte er weg.

Ich schaute ihm nach und wollte ihn aufhalten, ließ es aber.

„Shinji…“
 

Seit diesem Streit sprachen wir tagelang nicht miteinander, es tat mir so weh, meinen besten Freund verloren zu haben, dass ich hätte weinen können.

Meine Mutter machte sich auch Sorgen um mich, weil ich immer weniger aß und auch bei der Reha verausgabte ich mich immer mehr.

An einem Nachmittag in der Reha; das war ungefähr eine Woche nach unserem Streit, versuchte ich einige Schritte frei zu gehen. Aber ich fiel immer wieder hin.

Irgendwann, war ich es Leid aufzustehen. Mein stärkster Antrieb, Shinji war weg, vielleicht sogar für immer.
 

„Willst du wirklich so leicht aufgeben, Ikari-chan?“, hörte ich eine vertraute Stimme sagen und drehte mich langsam um.

Es war wirklich Shinji!

„Es tut mir Leid.“, sagte er einfach und kniete sich zu mir nieder und nahm mich in den Arm.

Das war das worauf ich gewartet hatte.

Mein gesamter Körper fühlte sich so leicht an und meine Arme zitterten.

Er umarmte mich fester und sagte einfach nur: „Es tut mir Leid.“
 

Wir saßen eine Weile so und irgendwann trafen sich unsere Blicke.

Ich fühlte mich so, als ob mein Herz platzen würde und meine Ohren mussten wirklich rot sein.

Ungläubig schaute ich ihn an und er kam meinen Lippen immer näher.

Ich konnte schon seinen Atem hören und er schien wirklich aufgeregt.

Nur noch wenige Millimeter trennten unsere Münder, doch dann hörten wir, wie sich eine Tür öffnete und ich schlug die Augen auf.
 

Ich errötete ziemlich heftig und schob ihn aus meinem Gesicht.

„Eh…ehm, ich muss jetzt nach Hause… Danke Shinji, ich bin dir wirklich nicht mehr böse!“, sprach ich ihm eilig zu, setzte mich in den Rollstuhl und rollte los.

Shinji blieb lächelnd am Boden sitzen.
 

Oh mein Gott, oh mein Gott!, dachte ich nur noch als ich auf dem Heimweg war.

Ich und Shinji hatten uns fast geküsst und in dem Moment hätte ich wirklich nichts dagegen gehabt, anders als bei Nathan.

Ich war einfach so erleichtert, dass Shinji wieder bei mir war.

Könnte es sein, dass… ich mich in ihn verliebt hatte?

Vom Regen in die Traufe

Ich weiß nicht warum, aber ich war so verwirrt und hatte die ganze Nacht nicht geschlafen.

Shinji ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf und der Gedanke, dass ich mich in einen Jungen verliebt haben sollte, beschämte mich.

Diese Gefühle waren neu für mich und ich konnte sie einfach nicht einordnen.

Als ich Shinji am darauf folgenden Tag in der Schule traf, ging ich ihm unbewusst immer aus dem Weg.
 

Jedes Mal, wenn ich ihn sah, bekam ich unglaubliches Herzrasen und ich wurde rot.

Shinji sah jedes Mal verwirrt aus, wenn ich vor ihm davon lief und irgendwie tat es mir auch weh, weil ich ihn am liebsten so nah bei mir hätte, wie keinen anderen je zuvor.

Es stand wohl fest: Ich liebe Shinji Tobitatsu… und ich war wirklich, WIRKLICH verrückt nach ihm!
 

Als ich am Abend nach Hause fahren wollte, traf ich dennoch auf Shinji, obwohl ich das vermeiden wollte.

Er war mir nachgelaufen und hielt den Rollstuhl fest.

„Bitte Ikari, lauf nicht mehr vor mir weg. Ich…wollte dich zu nichts drängen…

Aber es gibt etwas was ich dir sagen muss.

Seitdem ich dich das erste Mal gesehen habe, kreisten alle meine Gedanken nur um dich.

Ich wollte dich beschützen, der sein zu dem du aufsiehst und der sein den du brauchst…

Als ich dich und Hr. Blackfire letzte Woche gesehen habe, war ich unglaublich eifersüchtig, weil ich der sein wollte, der dich für sich allein hat und küssen oder berühren darf.

Und das wir in der Reha-Klinik gestört wurden, macht mir nichts, aber bitte sag mir, wenn ich etwas falsch gemacht habe, denn…. Ich liebe dich Ikari.“
 

Ich schaute ihn geschockt an, ich war so froh, dass er mich auch liebt aber gleichzeitig war ich so aufgeregt, dass ich genau das Gegenteil von dem sagte, was ich sagen wollte:

„Ich liebe dich? Warum sagst du sowas!? Ich bin doch… nicht schwul!“, dann erschrak ich.

Was hab ich da nur gesagt!?
 

Dieser leidende Blick von Shinji, den ich sah, war wie ein Pfeil in meinem Herzen.

Er sah so aus, als würde er gleich weinen.

„Nun…wenn, wenn das so ist…dann belästige ich dich nicht weiter…“, ich wollte ihn aufhalten doch er schlug meine Hand weg.

„Shinji!… es tut mir…doch Leid…“, doch er hatte mich schon nicht mehr gehört.
 

Ich konnte mir einfach selbst nicht mehr helfen, die warmen Flüsse aus Tränen auf meinem Gesicht flossen einfach aus mir heraus, ich konnte sie nicht stoppen.

Meine große Liebe, Shinji, ich hatte alles zerstört.

Es musste ihn so viel gekostet haben, mir seine Liebe zu gestehen und ich trat seine Gefühle einfach so mit Füßen, obwohl ich sie erwiederte!

Seelisch geknickt fuhr ich nach Hause.
 

Essen konnte ich nicht und Schlaf fand ich auch keinen.

Nichts konnte mich mehr glücklich machen, es war einfach so, als würde irgendetwas in mir fehlen, was mir den Sinn zum Leben gab; alles war wie im Anfang und mir wurde immer stärker bewusst, was Shinji für mich bedeutete.
 

Wieder begann ich zu weinen und rollte mich zusammen, wie ein Kind im Bauch seiner Mutter.

Es gab mir die Sicherheit, die ich brauchte, um wenigstens etwas Schlaf zu finden.

Als mich am nächsten Morgen die warmen Sonnenstrahlen weckten, wurde mir wieder schlagartig bewusst, was die Realität für mich bereithielt.
 

Ich wusch mir das Gesicht und setzte mich in den Rollstuhl und versuchte den Tag so gut es ging zu meistern.

Nichts machte mir mehr Spaß und selbst als ich in die AG kam, wurde mir schmerzlich bewusst, dass ich meine Tränen einfach nicht mehr zurückhalten konnte.

Alle machten sich Sorgen um mich, als ich anfing zu weinen und sie versuchten mich mit allem was sie hatten aufzumuntern, doch es klappte nicht.

Also erzählte ich ihnen, was mir auf dem Herzen lag.
 

Von dem Streit, der Versöhnung, bis zu dem Moment, wo mir Shinji seine Liebe gestand.

Alle waren entzückt davon, was zwischen uns passiert war und der Teamkapitän sagte zu mir:

„Mach dir keine Sorgen Ikari, wir bringen das in Ordnung; immerhin sind wir dir was schuldig!“, sie grinsten mich an und gaben mir den Rat, morgen nach der Schule, hier an der Gerätekammer zu warten.

Ich war verwirrt und fragte sie was sie vorhatten, aber sie sagten nur, ich solle mich überraschen lassen.
 

Ich war mir auch nicht sicher, ob ich ihnen trauen konnte, aber was hatte ich für eine Wahl.

Morgen, ja morgen musste ich alles auf eine Karte setzen und egal was mich auch erwarten würde, ich würde alles geben.
 

Den Abend verbrachte ich in der Reha, mit neuem Mut, dass morgen alles wieder gut werden würde.

Mehrfach redete ich es mir ein. Einfach, um es zu glauben.

Ich aß vernünftig und zum ersten Mal seit Tagen schmeckte es mir auch wieder.

Kurz nachdem ich eingeschlafen war, träumte ich von Shinji.

Sein Lächeln, sein wohlriechender Duft, seine großen Hände… alles schien mir real.

Und wieder, kurz bevor wir uns küssten, wachte ich auf.

Ich hatte Tränen in den Augen, aber ich versprach mir heute nicht zu weinen, wenn nur aus Freude.

Eingeständnisse

Als ich in der Schule ankam grinsten mich die Basketballer alle an und zeigten mir ein Daumen nach oben. Also stand der Termin nach der Schule noch.

Die Schulstunden waren lang und zogen sich wie Kaugummi und mit jeder Minute, die verstrich beschleunigte sich mein Herzschlag und ich war froh, dass ich mit Shinji keinen Unterricht hatte.

Ich wäre ihm wohl an den Hals gesprungen!
 

Nach der Schule schlich ich mich zur Gerätekammer und ich hoffte innerlich so sehr, dass Shinji herkommen würde!

Es kam mir vor wie Stunden, die ich da saß und wartete.

Als ich Schritte hörte, schaute ich auf.

Und da war er, der Mann meiner Träume, den dem ich mein Herz geschenkt hatte.

Als er mich erblickte, wurde sein Blick traurig und er drehte sich um und wollte gehen.

„Shinji! Bitte! Geh nicht….“, rief ich ihm zu, mit einer so traurigen Stimme, dass er sich umdrehte und mich ansah.
 

„Bitte, hör mir zu… Es tut mir Leid… so unendlich leid, was ich gesagt habe!

Es…war genau das Gegenteil, von dem was ich eigentlich sagen wollte.

Als… du mir gesagt hast, dass du mich liebst, war ich so froh!

Und… in der Zeit in der du nicht mit mir gesprochen hast, hat es mir so wehgetan und mir wurde bewusst, wie viel du mir bedeutest… und dass du alles bist was ich habe!

Ich liebe dich, ich liebe dich so sehr Shinji Tobitatsu!

Also bitte… geh nicht weg… bleib hier!“, rief ich ihm nach und ich spürte wie die Tränen in mir hochstiegen und ich seinen Arm umklammert hatte.
 

Er schwieg eine Zeit lang und schaute mich geschockt an.

Dann fing er an zu lächeln.

„Dummkopf…“, er tätschelte meinen Kopf.

„Solche Worte aus deinem Mund und dann so ein verweintes Gesicht, da kann ich ja nur schwach werden…“, er hob mein Kinn an.
 

„Dann stört es dich ja sicher auch nicht, wenn ich dich jetzt küsse?“, schaute er mich grinsend an und wusste genau, dass ich von dieser Aussage rot werden würde.

„G-Ganz und gar nicht!“, wich ich seinem Blick aus.

Als sich unsere Lippen trafen, fühlte ich mich unbeschreiblich.

Alles in mir kribbelte und noch mehr Tränen liefen aus meinen Augen meine Wangen hinunter.

All die Anspannung und er Streit zwischen uns war gelegt und unserer Liebe stand nichts mehr im Wege.
 

Es schien mir so als würde ich in seinen Armen, versiegelt durch seine Lippen, versinken.

Nichts war schöner ihn so nah bei mir zu haben.

Als sich unsere Lippen lösten schaute ich ihn an, als wäre ich gerade aus einem wunderbaren Traum aufgewacht.
 

„Ich träume nicht oder, Ikari?“, schmunzelte und hob mich aus dem Rollstuhl.

Ich schaute ihn kurz verwundert an.

„Hab keine Angst…“, küsste Shinji mich kurz.

„Ich habe keine Angst… ich möchte… es mit dir tun, Shinji…“, sprach ich leise mit zitternder Stimme.

Shinji schaute mich an, als hätte er ein Gespenst gesehen.
 

„Du bist dir sicher, dass du das hier in dem Geräteraum machen willst? Ich wollte es für dich viel romantischer haben…“, schaute er besorgt.

„I-Ich kann doch nichts dafür, dass-“.

Plötzlich hörten wir Schritte und wir hielten uns gegenseitig die Münder zu.
 

„Ich glaube den Geräteraum können wir jetzt abschließen.“, sprach eine tiefe Männerstimme, die ich dem Hausmeister zuordnete.

Besorgt schaute ich Shinji an der mich beruhigend anlächelte und geduldig wartete, bis die Stimmen und die Schritte weg waren.

Dann küsste er mich.
 

„Siehst du, jetzt können wir es unbesorgt tun, niemand wird herkommen.“, grinste er.

Ich schaute verlegen weg und murmelte so etwas wie ‚Perversling‘.

Letztendlich taten wir es auch.
 

Seine großen Hände über meinem Körper, diese wahnsinnige Hitze, dieses Kribbeln, was er in mir verursachte, seine tiefe Stimme an meinem Ohr und er auch der Schmerz, den ich vernahm, als sich unsere Körper vereinigten, es störte mich nicht.

Es war ein schönes Erlebnis und gibt mir den Beweis für unsere gemeinsame Liebe und als wir uns Arm in Arm auf eine Matte kuschelten und uns bevor wir einschliefen küssten, war alles perfekt.

Es war der beste Moment meines Lebens und ich dankte Gott und den Kami, dass sie mir so einen perfekten Liebhaber, wie Shinji beschert hatten.
 

Als wir am nächsten Tag aufwachten, waren wir immer noch nackt.

Ich schaute auf Shinji, der friedlich neben mir schlief und warf einen Blick auf seinen nackten Körper.

Verschwommen erinnerte ich mich an die letzte Nacht und errötete.
 

Ich suchte meine und Shinjis Sachen zusammen und legte sie neben ihn hin.

Als ich mich gerade anziehen wollte, gab er mir einen Kuss.

„Guten Morgen, Liebster.“, grinste er und erfreute sich an meinen knallroten Gesicht.

Dann fiel uns ein, dass wir ziemlich spät dran waren, um noch rechtzeitig zum Unterricht zu kommen und hastig zogen wir uns an.
 

Dabei bemerkte ich gut, wie sich mein Hintern nach so einer Nacht anfühlen würde, wenn wir das oft widerholen würden.

„Beeil dich Ikari!“, rannte er vor und ich rief ihm schnippisch zu, dass er leicht reden hätte.
 

Als wir in die Klasse stürmten, schaute uns Hr. Blackfire verwirrt an und bat uns uns hinzusetzen.

Nathan sah schon wieder so komisch aus, wie vor einigen Wochen wo er mich fast geküsst hatte also schaute ich zu Shinji, der mich annickte und mir einen Zettel zuwarf.

„Pass auf dich auf“, las ich auf dem Zettel und musste schmunzeln.
 

Und wie ich es befürchtet hatte, rief mich Nathan wirklich nach der Stunde zu sich.

Shinji wollte erst bleiben, doch ich bat ihn mit den Worten, dass ich das alleine schaffe rauszugehen.

Ich lehnte mich in meinen Sitz zurück und wartete, was er denn nun von mir wollte.

Er kam auf mich zu und packte mich an den Schultern.

„Ikari… ich liebe dich, bitte werde mein Partner, ich verlasse auch meine Frau für dich!

Das letztes Mal tut mir leid, ich wollte dir nie etwas Böses!“

Er holte eine Einladung heraus und legte sie vor mich hin.

Ich öffnete sie und fand heraus, dass es eine Einladung zum Essen war.
 

„Nathan… ich kann das nicht. Ich liebe jetzt Shinji und NUR Shinji… sie sollten ihre Frau lieber zum Essen einladen und sie nicht verlassen, ich bin mir sicher, dass sie sie mehr lieben als alles andere.“

Mit diesen Worten schob ich die Einladung zurück und lächelte ihn an.
 

„Bitte du musst mir glauben, ich bin besser als Shinji!“, wie verrückt rüttelte er an meinen Schultern, doch dann kam Shinji herein, er schien wohl an der Tür gelauscht zu haben.

„Hey! Lassen sie das!“, er schlug seine Hände von mir.

„Ikari gehört nur mir, ich liebe ihn!“, dann hob er meinen Kopf an und küsst mich innig vor Nathan.
 

Nathan schaute uns eine Zeit lang an und lächelte dann.

Er strich sich die Haare aus dem braungebrannten Gesicht und sagte mit einem Lächeln:

„Gegen wahre Liebe ist einfach kein Kraut gewachsen.“.

Dann bat er uns zu gehen.

„Ikari, bist du verletzt?!“, fragte Shinji mich besorgt.

Ich schüttelte den Kopf, zog ihn einfach zu mir herunter und küsste ihn.

Er grinste und schob mich nach draußen.

Überraschung, Überraschung...

Ein paar Wochen später, war es Zeit für das Schulfest.

Geplant waren eine Schulband; die natürlich durch Shinji unterstützt wurde, ein Jahrmarkt mit sehr vielem Essen und ein großes Feuerwerk um Mitternacht.
 

Während wir die Festzelte aufbauten, konnte Shinji es nicht lassen, mich dauernd außerhalb des Rollstuhls herumzutragen, weswegen er viele Schläge von mir kassierte.

Zwischen uns stimmte die Chemie einfach und ich bin immer noch der Meinung, dass er ein Geschenk Gottes an mich ist, für nichts und niemanden würde ich ihn eintauschen.
 

Als wir am Abend über den Festplatz schlenderten, waren alle glücklich.

Wir waren einfach wie eine riesige Familie, die niemand entzweien konnte.

Nachdem Shinji und seine Band gespielt hatten und scheinbar unendlich viele Zugaben geben mussten, vergaß er nie mich anzusehen, mit einem Blick, der für mich einfach pure Liebe bedeutete.
 

Kurz vor Mitternacht, beeilten wir uns auf das Schuldach zu kommen und lachten viel.

Als das Feuerwerk begann, lagen wir uns in den Armen und Shinji küsste meinen Kopf.

„Ikari, ich weiß, dass es vielleicht irgendwann schwer sein wird mit uns, aber glaub mir ich werde immer hinter dir stehen und-“

Dann fing ich an zu kichern und stand aus dem Rollstuhl auf und begann vorsichtig, einige Schritte zu laufen.
 

„Lass uns das hier und jetzt genießen, Shinji… Mach dir keine Sorgen, um die Zukunft, das Wichtigste ist doch, dass … du und ich zusammen sind, oder?“

Er schaute mich geschockt an, als ich vor ihm stand, ohne an den Rollstuhl gefesselt zu sein.

Doch dann lächelte er.

„Ja… nur wir beide, das ist es was zählt. Ich bleibe bei dir, Ikari Kobayashi.“

„Ich liebe dich, Shinji Tobitatsu.“
 

Wir beide schauten uns tief in die Augen und unsere Lippen trafen sich und wir versanken in einen Kuss und alles fühlte sich an, als würde die Zeit anhalten und alles an uns würde vorbeirauschen.

Unsere Liebe würde für die Ewigkeit halten, und ich konnte an nichts anderes mehr denken, als an Shinji.
 

Seine starken Arme, die mich hielten und egal, wie viel Streit auf uns zukommen würde, wir würden es meistern.

Einfach, weil die Liebe wie ein Käfig ist;

Du kannst entscheiden, ob du dich verschließt oder öffnest, den Schlüssel zum Käfig hälst du selbst in der Hand.



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  xXCuteIronXx
2013-08-20T23:59:48+00:00 21.08.2013 01:59
Schön, dass sie dir gefallen hat Demona!^^
Ich hatte wirklich Spaß die FF zu schreiben.
Hoffe die nächste FF gefällt dir auch^^
- CuteIron
Von:  demona1984
2013-08-18T13:29:06+00:00 18.08.2013 15:29
Eine schöne Fic.

Nathan hat es scheinbar eingesehen, hoffentlich denkt er nochmal über die Ehe zu seiner Frau nach. Das war bestimmt nur ein Strohfeuer, vielleicht wären sie glücklich geworden, vielleicht hätte er die Trennung von seiner Frau auch bald bereut.

Und Shinji paßt auch viel besser zu ihm. Schön, dass sie sich noch einig geworden sind. ;)

Lg Demona
Von:  xXCuteIronXx
2013-08-16T11:08:11+00:00 16.08.2013 13:08
Es kribbelt mir so in den Fingern weiter zu schreiben ehrlich :3
Ich hätte nie gedacht, dass es dir sogefällt :D
Freut dich auf die nächsten Kapitel :33
- CuteIron
Von:  demona1984
2013-08-16T08:24:51+00:00 16.08.2013 10:24
Na, mal sehen was die Mannschaft sich ausgedacht hat.

Schade, dass Ikari so reagiert hat aber es war vorrauszusehen, er war einfach überwältigt, trotzdem schade.

Mal sehen ob Shinji ihm verzeihen kann. *Hoffe*

Lg Demona
Von:  xXCuteIronXx
2013-08-13T18:00:21+00:00 13.08.2013 20:00
Danke, dass du mir auch Kritik gibst; das mit dem Rollstuhl hab' ich gar nicht bedacht!

Für mich ist es beim Schreiben wichtig, dass ich mir auch genau vorstellen kann was ich schreibe und das gleich soll ja auch für den Leser gelten :3

Ich weiß, dass es komisch klingt, aber ich kann mich sehr gut in meine Charaktere, besonders Ikari hineinversetzen, obwohl ich bis jetzt nur einmal für wenige Stunden im Rollstuhl gesessen habe.. :D

Aber wirklich nochmal vielen Dank für deine Kommentare, die machen mich echt glücklich!
- CuteIron
Von:  demona1984
2013-08-13T17:36:16+00:00 13.08.2013 19:36
Mal sehen was Nathan von ihm will, ich ahne ja etwas aber mal sehen ob es auch eintrifft.

Die Idee mit dem Bild find ich gut, schön beschrieben und auch sehr bildlich.

Allerdings kann ich mir nur schwer vorstellen, dass ein normaler Rollstuhl so beweglich ist, dass man einen Abwehrspieler umdrippeln kann. Gibt es da nicht so spezielle Rollstühle für? Kann auch sein, dass ich mich irre. Aber schön, dass er etwas gefunden hat, was ihm Spaß macht und auch Anerkennung findet.

Lg demona
Von:  xXCuteIronXx
2013-08-13T05:23:05+00:00 13.08.2013 07:23
Oh vielen Dank das freut mich sehr :3
Von:  demona1984
2013-08-12T19:19:41+00:00 12.08.2013 21:19
Hallo,

ein interessanter Anfang und ein schöner Schreibstil. Mal sehen wie es weitergeht und wie es sich entwickelt. Ich werde es auf alle Fälle verfolgen.

LG Demona


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