Zum Inhalt der Seite

Dead Hunter

Wir holen jeden
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Kirche

„Wir waren also in der Kirche, mit reichlich Verspätung, weil mein großer Bruder genauso viel Bock hatte, wie ich, er putzte seine Zähne zu langsam, war da zu langsam und so weiter. Meine Mutter regte sich hervorragend auf. Ich musste Grinsen, Stan zwinkerte mir zu und machte eiskalt weiter. Mum wetterte immer weiter, schrie und tobte, doch all das half nichts. Dad war ruhig, sagte keinen Ton.

Man muss es sich einmal vorgestellt haben. Haus, auf zwei Etagen. Also Erdgeschoss und 1 Stock. Stan und ich schlafen oben, Mum und Dad unten. Zwei Badezimmer unseres ist aber größer, ein Grund für Mum immer nach oben zu kommen. Stan schlenderte den Flur rauf und runter, seine braunen Haare sind meiner Mum zu lang, sie will sie immer abschneiden, aber er winkt sie ab, sagt das er bald aufs College gehen würde, da trägt man das so. Naja irgendwann kommen also Mum und Dad hoch, sehen ihn in Shirt und Short auf dem Flur stehen, wie er sich die Zähne putzt und das Geschrei geht los. Dad redet auf Mum ein, Mum auf Stan und Stan zwinkert mir immer wieder zu. Das war kurz vor meinem sechzehnten. Etwa ein Jahr ist es hier, denke ich. Ich habe das Gefühl für Zeit verloren.
 

Okay zurück zum Thema. Irgendwann kommen wir also los, zur Kirche auf die nur meine Eltern Lust haben. Stan und ich sitzen hinten in unserem Ford, altes Modell, grau und braun. Diese typische Familienkutsche, die was hermachen soll, aber eigentlich fürn Arsch ist. Während der Fahrt höre ich Musik, und Stan spielt mit seinem Handy rum, schreibt seiner Freundin oder so. Keine Ahnung. Sein Lächeln werde ich nicht vergessen.
 

Woran ich mich als nächstes erinnere ist, dass wir in der Kirche sitzen. Ich erzählte Stan, wie unsagbar hart diese Bänke seien und er grinste einfach nur. Warum zur Hölle hat er so viel gegrinst? Ob er wusste was passieren würde? Ich schweife erneut ab. Ich muss mich zusammenreißen! Also der Pater erzählt, dass Gott kein Monster sei und so einen Scheiß. Er allen Sündern Gnade gewährt. Ich überlege mir dann immer, was es Heute zu essen geben wird. Immerhin dauert die Fahrt nach Hause eine ¾ Stunde. Dann das Schlussgebet und eigentlich ist es dann auch immer vorbei. Aber an diesem Sonntag war dem nicht so. Es klopfte an der Tür, was eigentlich nie jemand tat. Erst einmal dann zweimal, bis ein Trommeln daraus wurde. Einer dieser Spinner, ein Messdiener, lief zu den Türen. Stan und ich schauten uns an. Stand hielt meine Hand und zog mich aus der Bank raus. Er sagte irgendwas in einem viel zu hastigen Ton. Draußen krachte es dann laut. Eine Sirene erlosch, die vorher noch wild aufgeheult hatte. Ich drehte den Kopf zur Tür. Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gefühl. Mein Herz raste und ich hatte das Gefühl in so einem miesen Horrorstreifen zu sein. Meine Mutter sprach mich mit einem scharfen Ton an, verlangte von mir, dass ich mich wieder auf die Bank setzte, bis die Messe vorbei sei, doch meine Kehle schnürte sich zu. Eigentlich wollte ich ‚Halt!’ schreien, doch es kam nicht. Dieser Messdiener drehte sich um, zum Pater, der ihm einen Wink gab die Türen endlich zu öffnen, damit Ruhe einkehre und er seinen dummen und frommen Schafen wieder Lügen erzählen konnte. Der Typ, man sah ihm an, dass ihm unwohl war. Er dachte sicherlich auch daran das Weite zu suchen, statt diese Tür zu öffnen. Seine Finger schlossen sich um den Griff, der schweren Tür. Er zog sie auf und vor ihm standen Männer und Frauen, die von jetzt auf gleich ruhig waren und ihn anschauten. Der Messdiener war scheinbar beruhigt, ich dachte bloß, hau ab. Das war wie in einem Horrorfilm. Es gibt Geräusche und die Blondine geht, obwohl sie Angst hat und sich eigentlich schon denken kann, was gleich passiert, trotzdem hin. Ehm, Hallooo. Nein, dann geht man nicht dahin, sondern sucht die andere Seite. Okay, also er dreht sich um zum Pater und ruft ihm zu. Aber sein Satz kommt nur halb an. Einer der Zombies vor ihm hat sich in seinen Hals verbissen und ihn zu Boden geworfen. Drei oder vier stürzen sich auch auf ihn und blockieren damit für einen langen Atemzug die Tür. Eine Flügeltür, durch die ganz geöffnet vier Personen passen. Es war aber nur halb offen, sodass nicht mehr als zwei passten. Das Geschrei in den letzten Reihen ging los, alte Damen und andere seltsame Gestalten, die soweit hinten saßen. Die Zombies nahmen sich die zur Brust. Wir saßen dank meiner Mum weit Vorne, dritte oder vierte Reihe, sodass man nicht einmal einschlafen konnte. Auf jeden fall stürmten sie dann zu Massen herein. Stan riss mich mit sich nach vorne zum Altar. Es gab immer zwei Türen, zur linken und rechten, also eine 50/50 Chance. Stan machte es sich leicht und folgte dem Pater. Ich blieb stehen und half unseren Eltern, aber sie kamen nicht so schnell hinterher, weil andere über den Hauptgang rannten und alles und jeden umstießen. Panik eben. Ich wusste, dass es Zombies waren, aber ich hatte nicht geglaubt, dass die Filme irgendwann mal zur Realität werden.
 

SHIT, der Akku ist bald leer. Ich muss mich etwas beeilen.

Wo war ich. Ahja, also diese Zombies kamen auf uns zu, schneller als ich es je geglaubt hatte. Es stürzten sich immer zwei auf einen Menschen und begannen an ihm zu fressen. Die Schreie, sie sind noch immer in meinem Ohr. Vergessen werde ich sie so schnell nicht. Halten einen nachts gut wach. Mum schrie, dass ich gehen sollte, dass sie nachkommen würden. Sie warf mir den Autoschlüssel zu. Er landete auf dem Boden hinter mir. Ich drehte mich um, sah meinen Bruder, der schrie, ich sollte mich beeilen. Ich grabschte nach den Schlüsseln und rannte. Sie stolperte auf die Tür zu genauso wie einige andere. Ich zog das Tempo an, wollte lieber zwischen den anderen sein, als die Letzte. Ich hörte einen Schrei, so laut und deutlich dass er noch Heute im Wind zu hören ist. Ich drehte mich um. Meine Mum wurde von drei Zombies gepackt, sie wehrte sich, mein Vater versuchte ihr zu helfen und riss einen von den Beinen. Dann gingen sie in der Menge unter. Stan schrie meinen Namen und ich drehte mich wieder zu ihm. Es wirkte alles wie im Zeitraffer. Meine Beine setzten sich in Bewegung und dann flitzte sich weiter auf die Tür zu. Fünf Schritte noch. Die Tür war blockiert, alle hatten sich durch die Tür geworfen, Stan wurde zurück gedrängt. Ich wusste ich würde nicht durchkommen und sah zurück. Ein Großteil der Zombies war mit fressen beschäftigt und die letzten kamen den Hauptgang hoch geschlurft, genau auf uns zu.

Ich atmete schwer ein. Versuchte nachzudenken, aber die Panik war eben größer. Man redet es sich schön, aber wenn es dann wirklich passiert ist man ganz schnell klein. Ich schaute noch mal zur Tür und zum Haupttor. Es war lebensmüde, aber besser als Fast Food zu sein. Ich nahm die Beine in die Hand und rannte links an den Bänken vorbei an der Wand. Einige die Begriffen hatten, dass bei der Tür kein durchkommen war machten das gleiche. Ich war nicht mehr so fit wie früher. Scheiß Sport. Da rannte ich also in meiner eigenen Zombie Apokalypse und hoffte, dass gleich der Wecker schellen würde um mich zum Kirchengang zu wecken.

Drei Typen vor mir in den Dreißigern glaube ich, waren vor mir, wie eine Wand. Aber der erste ganz rechts Außen wurde von den Füßen gefegt. Ein Zombie ohne Beine, verkrüppelt, da die Beine fehlten hatte ihn am Fußgelenk gepackt. Er schrie seinen Freunden zu, doch die liefen einfach weiter. Ich folgte ihnen. Als nächstes verabschiedete sich der Typ in der Mitte, allerdings unfreiwillig. Sein Freund stieß ihn in die Arme von drei Zombies, als sie auf das Tor zu liefen. Ich muss gestehen, deshalb hielt ich Abstand. Aber auch der letzte wurde geschnappt als wir das Eingangstor erreicht hatten. Sie kamen die Treppen rauf. Ich glitschte unter dem Geländer vorbei, fiel etwas einen Meter und fünfzig, landete auf dem Rasen der Kirche. Sie wollte mir erst nach, aber der Typ vor ihnen war näher dran. Er schrie, dass ich ihm helfen solle, aber mich hatte die Panik fest im Griff.

Ich rannte zum Parkplatz und suchte unser Auto. Ich fand es relativ weit am Ende, ein Typ machte sich daran zu schaffen, doch es ging eben nicht auf. Das war das gute an dem Ford, unverwüstlich. Als ich näher kam erkannte ich Stan. Ich rief seinen Namen, er drehte sich um und winkte mich rasch zu sich ran. Ich rannte was das Zeug hielt, drückte ihm die Schlüssel in die Hand und flitzte auf die Beifahrerseite. Stan sperrte auf und ich stieg ein, knallte die Tür zu und drückte den Knopf runter. Ich weiß, ziemlich dämlich, weil Zombies ja auch so gut Türen offnen können. Aber es war eben so. Mein Bruder startete den Motor und legte den Rückwärtsgang ein, setzte zurück und schaltete. Dann sah ich sie, Mum und Dad das letzte Mal. Sie kamen zur Seitentür heraus, teilweise blutüberströmt. Ich sagte Stan, dass dort Mum und Dad sein, es war mir schon klar, dass sie nicht mehr sie waren. Aber es waren eben meine Mum und mein Dad. Stan sagte mir, dass ich nach vorne schauen solle, doch ich konnte meinen Blick nicht von ihnen lassen. Sah mit an, wie sie ihre Zähne in das Fleisch anderer gruben, es herausrissen und genüsslich verspeisten. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Ich hatte nicht einmal versucht ihnen zu helfen, sie zu retten. Ich weiß, dass ich dann auch tot wäre, aber ich habe es einfach nicht versucht. Obwohl ich so viel über Zombies wusste. Stan gab Gas und die Kirche wurde kleiner. Er schaute in den Rückspiegel, sagte nichts, kein Grinsen mehr. Die Fahrt war still, bis ich das Radio einschaltete. Verschiedene Sender spielten immer das gleiche ab, das eine Seuche ausgetreten sei und man in den Häusern bleiben sollte. Das es dort sicher sei und die Polizei sich um alles kümmere. Andere rauschten bloß. Stan schaltete es ab. Wir sagten nichts, wie auch, stand wir beide unter Schock. Irgendwann sagte Stan nur noch, dass wir wenig Zeit hätten unser Zeug zusammenpacken sollten, alles in den Ford schmeißen und verschwinden würden. Ich stimmte ihm zu. Wir fuhren Heim
 

Okay mein Akku nun leer, dass ist Videolog 1, etwa ein Jahr nach der Seuche. Ich glaube jedenfalls, dass es ein Jahr her ist. Wir haben wieder Sommer. Mhm, mein Name ist Samantha Helen Blair, ich bin 17 Jahre alt und bin gerade in Wisconsin. Wer immer auch das sieht. Gebt nicht auf! Oh man theatralisch...!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück