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War and Love

von

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Während der gesamten Flugstrecke war, bis auf ein paar piepsende Töne aus dem Cockpit, nichts zu hören. Jeder bereitete sich innerlich auf das vor, was kommt, malte sich die schlimmsten Bilder aus und hoffte, diese nicht wirklich sehen zu müssen. Auch während der Landung sprach niemand ein Wort.

Erst als jeder aus dem Hubschrauber gestiegen war, kamen einige mit Ermutigungen auf Lacy zu, die sich still eine Strategie zurechtlegte, um schnellstmöglich aus dem Gebäude zu kommen, falls der Plan nicht aufging.
 

Nun auf sich allein gestellt bewältigte sie die letzten paar hundert Meter durch den Wald. Als sie nach gefühlten Stunden am Eingang ankam, war alles leer. Sie wischte sich noch ein wenig Erde in ihr Gesicht und hoffte darauf, dass ihr aufgemacht wird. Noch bevor sie das Tor, welches etwa hundert Meter vom eigentlichen Eingang entfernt stand, erreichte, ertönte eine Stimme aus dem Rohr, das auf dem Tor angebracht wurde.

„Bleiben Sie umgehend stehen! Wer sind Sie?“

„Ich brauche Hilfe. Ich komme von weit her und weiß nicht, wie ich weiter komme. Wenn ich doch nur eine Nacht unterkommen könnte?“, antwortete sie mit zittriger Stimme. Innerlich brodelte ein Vulkan in ihrem Körper, war sie sich doch bewusst, dass die Kanonen neben dem Gitter jederzeit aktiviert werden könnten. Nach einigen Minuten, die sich für Lacy wie eine Ewigkeit angefühlt haben, sprach die männliche Stimme wieder zu ihr.

„Bleiben Sie stehen. Wir schicken jemanden, der mit Ihnen weiter kommunizieren wird.“
 

Gespannt wartete sie darauf, dass sich die große Stahltür öffnete. Noch immer kerzengerade, doch ein wenig beruhigter stand sie auf dem abgenutzten Waldboden und rührte sich kein Stück. Innerlich ging sie die verschiedensten Möglichkeiten durch, wie sie sich verhalten sollte, falls sie den Plan durchschauen.

Durch ein dumpfes Geräusch wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Die Tür und das Tor, vor dem sie stand wurden langsam geöffnet und ein uniformierter, bewaffneter Mann trat heraus. Mit kleinen, disziplinierten Schritten ging er auf Lacy zu, sah sich währenddessen in der Umgebung um und hielt seine Waffe bereit. Die Waffe erkannte sie wieder. Genau solche nutzten die Hydrasoldaten auf der Aufzeichnung im Kampf gegen die 111. Einheit. Sofort war Lacy klar, dass es für sie keinen Ausweg gab, wenn der Soldat sie durchschaut.
 

Auch wenn es ihr unter dem hilflosen Blick, den sie aufsetzte nicht anzusehen war, war sie nicht unbeeindruckt von der Art des Mannes. Dieser ging noch immer unter größter Vorsicht und höchster Disziplin den zertrampelten Weg entlang und behielt dabei sowohl die Umgebung als auch die junge Frau im Auge. Erst als er ein paar Meter vor ihr anhielt, ließ er sein Gewehr los.

„Woher kommen Sie?“, fragte er mit ruhiger Stimme und beobachtete jeden ihrer Züge, um Lacy einschätzen zu können.

„Von sehr weit her. Ich war viele Wochen unterwegs, nachdem ich aus der Gefangenschaft fliehen konnte. Bitte, Sie müssen mir helfen“, flehte sie leise während sie sich zittrig an der Jacke des Mannes festhielt und dabei beinahe auf die Knie sank.

„Wohin möchten Sie denn?“

„Ich weiß nicht einmal, wo ich hier bin. Aber ich hoffe, ich muss nie wieder zurück. Es war schrecklich“, jammerte Lacy laut.

„Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee wäre, Sie hier zu behalten. Es gibt sehr gefährliche Menschen in diesem Gebäude“, vorsichtig versuchte der Soldat die junge Frau von sich wegzudrücken, was jedoch so gut wie unmöglich war, da sie ihn nun ihre Arme vollends um seinen Hals schloss und sich seinem Gesicht näherte.

„Aber so wie Sie aussehen können Sie mich doch bestimmt beschützen. Ich bin doch hier draußen jedem ausgeliefert und Sie möchten mir das doch nicht zumuten, oder? Ich möchte nicht wieder zurück“, flüsterte Lacy.

„Nun gut, Sie können hierbleiben“, verzweifelt blickte sich der Soldat um, „Während Ihrem Aufenthalt stehen Sie unter meinem Schutz.“

„Ich bin Ihnen so dankbar“, froh über ihren Erfolg sprang sie dem Soldaten in die Arme, der sie vollkommen überfordert umarmte und sie in das Quartier brachte.
 

„Kommen Sie. Hier entlang. Da rein. Wir haben keine Gästeräume, deshalb werden Sie hier in meinem Zimmer schlafen. Sie können sich hier wie zu Hause fühlen, aber laufen Sie nicht auf den Gängen rum und vermeiden Sie Gespräche. Wenn Sie etwas brauchen, sagen Sie mir Bescheid. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Erik Müller.“ Der Soldat erklärte Lacy, die sich ihm als Lea Wagner vorgestellt hat, noch einige Regeln bevor er zur täglichen Versammlung in den Konferenzsaal gerufen wurde.
 

Als sie sicher war, allein zu sein, begab sie sich auf den Flur und schlich zur Funk- und Kommandozentrale, die auf einer Karte, die an der Wand hing, markiert war. Nach nur fünf Minuten stand sie vor der Tür und blickte durch das kleine Fenster. Niemand war zu sehen und so wollte Lacy eintreten, musste jedoch feststellen, dass zugeschlossen wurde. Schnell drehte sie sich um, wollte sich einen neuen Plan zurechtlegen, als sie schon die Stimmen einiger Männer hören konnte, die unter schallendem Gelächter den Flur entlangliefen. Fluchend sprintete sie leise zurück in das Zimmer, mit der Hoffnung Erik befindet sich noch nicht dort.
 

Gerade als sich ihr Atem beruhigte, wurde die Tür geöffnet und Erik trat mit etwas Brot ein, welches er ihr gab, bevor er sich auf das kleine Sofa gegenüber setzte.

„Darf ich dich was fragen?“, begann Erik während er Lacy beobachtete.

„Klar, was möchtest du wissen?“

„Wer du wirklich bist.“

„Was meinst du?“, mit großen Augen sah sie verwundert zu ihrem Gegenüber und überlegte fieberhaft, was sie verraten haben könnte.

„Du siehst nicht so aus, als wärst du in Gefangenschaft gewesen. Selbst wenn, denke ich nicht, dass du so darum beten würdest wieder in solch eine geschlossene Anstalt zu kommen“, langsam erhob er sich und kam einige Schritte auf Lacy zu.

„Ich bin schon lange unterwegs und dachte, hier würde man mich nicht so leicht finden. Denn wenn ich wieder im Wald übernachten würde, wäre ich leichter aufzuspüren, verstehst du? Ich bin einfach verzweifelt gewesen“, brachte sie mit zittriger Stimme hervor, ängstlich vor dem, was nun geschehen würde.

„Dann ruh dich aus. Ich werde hier sein.“

„Vielen Dank“, lächelnd nahm sie das letzte Stück Brot in den Mund, legte sich ins Bett und wartete darauf, dass Erik irgendwann einschlief.



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