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I see fire

Tauriel x Thranduil
von

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Chapter 5 [Vergangenheit]


 

“I have learned that if you must leave a place

that you have lived in and loved and where all your yesteryears are buried deep,

leave it any way except a slow way, leave it the fastest way you can.

Never turn back and never believe that an hour you remember is a better hour because it is dead.

Passed years seem safe ones, vanquished ones,

while the future lives in a cloud,

formidable from a distance."

-Beryl Markham, West with the Night


 

Tiefe Schatten zogen sich über das Land das so karg und leblos wirkte wie Tauriel es sich vorgestellt hatte. Es fröstelte an ihren Armen und auf ihre Wangen hatte sich ein leicht rötlicher Schimmer gelegt, die Luft war kalt, verhieß nichts mehr als eine eisige Zukunft. Mit der Hand fuhr sie über den Hals ihres Pferdes während sie die verwitterten Steinhaufen begutachtete die vor ihr fast schon im Boden versunken waren.

Ihr Pferd war ganz ruhig, so wie Tauriel äußerlich, doch in ihrem Inneren tobte ein Sturm der sich seit ihrer Kindheit nicht mehr hatte legen wollen. Sie fühlte wie eine unsichtbare Hand sich um ihr Herz krallte und es fast zum Stehen brachte.
 

„Du solltest nicht hier sein.“, hörte sie eine leise Stimme hinter sich, sie hatte ihn nicht kommen hören, doch die vertraute Stimme war ihr keinesfalls unangenehm.
 

„Legolas.“, erwiderte sie zur Begrüßung und senkte für einen Moment ihren roten Schopf. Ja sie sollte wirklich nicht hier sein, doch es war schwer das Einzige aus ihrer Vergangenheit loszulassen an das sie sich klammern konnte.

„Das Fest fängt bald an….“, warf er ein um die Stille die sich ausdehnen wollte, zu unterbrechen. Tauriel nickte nur und mit einem letzten Blick auf Steinhaufen wandte sie sich um, nur um mit dem Pferd ihres Freundes gleichzuziehen.

„Vater will nicht das jemand sich so weit entfernt und das noch allein.“, gab er zurück und hob eine Augenbraue als wollte er sie belehren, doch am Ende wussten sie beide das es nur ein gut gemeinter Rat war. Doch Tauriel hatte schon immer Probleme damit gehabt „Gut-Gemeinte-Ratschläge“ zu befolgen. Ihre Gedanken trifteten für einen Moment zum König, warum hatte er das verboten, der Wald war sicher, nichts schien die Idylle zu stören und doch war es ihr nicht vergönnt das letzte was sie von ihren Eltern hatte zu ehren? Innerlich sträubte sich alles dagegen. Auf der einen Seite wollte sie die Befehle des Königs ausführen, nicht umsonst war sie so weit aufgestiegen, doch innerlich brannte dieser Befehl, denn auch wenn sie ihre Eltern nie wirklich gekannt hatte so schmerzte der leere Fleck in ihrem Herzen den niemand zu füllen vermochte.
 

„Tauriel !!!“, sie schreckte aus ihren Gedanken hoch und musterte Legolas zu ihrer Rechten. „Entschuldige…“, gab sie etwas durch den Wind zurück. Er schüttelte nur den Kopf während ein sanftes Schmunzeln um seinen Mundwinkeln zu zucken begann. Sie war froh das er in ihrer Gesellschaft war und kein anderer, es war schwierig das sie nie wirklich sie selbst sein konnte, niemand verstand ihre Art, vor allem nicht der König.
 

Sein kühler Blick und seine beherrschte, alles erdrückende Art trieb sie regelmäßig zur Weißglut. Eigentlich konnte sie ihre Gefühle stets gut verbergen, doch ein Blick aus seinen eisigen Augen und sie hatte das Gefühl es würde nur einen Wimpernschlag dauern und ihre Seele läge in Stücken über den Boden der großen Halle zerstreut.
 

Sie konnte das Seufzen das auf ihren Lippen lag gerade noch zurückhalten, sie wollte nicht das Legolas zu viel von ihren Sorgen sah. Zu ihrem Leidwesen sah er bereits genug und sie ertrug den Gedanken daran nicht dass er sich deshalb verpflichtet fühlte nach ihr zu sehen. Sie liebte ihn – wie einen Bruder, auch wenn manche Elben in Düsterwald das offenbar in einer anderen Weise sahen.
 

„Wirst du ein Kleid tragen?“, hörte sie Legolas das Thema wechseln während sich bereits die Bäume lichteten und die Brücke zu den Toren in Sicht kam.
 

„Niemals.“, gab sie zurück und ein leicht ironisches Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. „Du weißt ich habe nichts übrig für diese Anlässe…“, gab sie zurück während sie mit der Hand die Zügel etwas straffer zog damit sie nach einander über die Brücke gehen konnte. Kleine Insekten glitzerten in den letzten Strahlen der Sonne die kurz vor dem Untergehen war. Nun, außerhalb des Waldes würde sie bestimmt noch einige Stunden scheinen, doch die dichten Bäume und ihre ausladenden Kronen sorgten dafür das der Wald sich in ein ganz anderes Licht tauchte.

In ihren Augen spiegelte sich der rötliche Glanz, dann wurden sie von der Dunkelheit der Halle verschluckt nur um wenig später wieder ins Licht zu treten. Alles war hier so anders, verwunschener, das Licht war kühl und Tauriel vermisste sogleich das prickelnde Gefühl der Sonne auf ihrem Gesicht. Doch sie kannte es hier nicht anders, „Ich sollte gehen.“, murmelte sie und hob die Hand zum Abschied.

„Reservier mit einen Tanz.“, gab Legolas fast spöttisch zurück und lenkte sein Pferd zu den königlichen Stallungen. Tauriel blieb nichts übrig als den Kopf zu schütteln und ihr Pferd in die andere Richtung zu lenken. Ein Kleid? Tanzen? Das war wahrhaftig nicht das was Tauriel sich unter einer Feier vorstellte. Ein paar Orks oder Goblins töten, das war schon eher nach dem Geschmack der Elbin. Doch jetzt war sie erst damit beschäftigt ihr Pferd in den Stallungen zu lassen und zurück zu ihrem Zimmer zu gehen. Doch vorher musste sie sich noch waschen und ihre Haare zähmen. Leider war es ihr nicht vergönnt die silberne Haarpracht der anderen Elben zu teilen. Nicht das sie jemals darauf neidisch  gewesen war, nein es war die Tatsache das aufgrund ihrer eigenen roten Haare ihre Andersartigkeit noch viel mehr Aufmerksamkeit verursachte.

Jetzt konnte sie das Seufzen doch nicht aufhalten, sie war es leid, auch wenn ihr Stolz verhindern würde dass sie jemals wirklich unter etwas derartigem zusammenbrechen konnte. Mit gestrafften Schultern und klarem Blick machte sich Tauriel auf zu den Quellen.

Sie hatte die Hoffnung dass niemand dort sein würde, vermutlich waren die Meisten viel zu beschäftigt mit den Vorbereitungen zur Feier. Sie konnten es wahrscheinlich gar nicht erwarten bis Thranduil seine neue Krone zeigte und eine neue Jahreszeit einläutete. Doch Tauriel selbst konnte es gar nicht erwarten bis der Abend endlich vorbei sein würde.

Allein die Vorstellung ein Kleid zu tragen war lächerlich, sie hatte schon immer lieber mit Waffen gespielt als gesungen oder schöne Kleidung genäht. Sie war ein Wirbelwind gewesen in ihrer Jugend, vermutlich waren deshalb Legolas und sie in die ein oder andere Schwierigkeit geschlittert, nichts würde aus ihr je eine wahre Lady machen – wie es die Menschen zu sagen pflegten.
 

Ein spärlich beleuchteter Tunnel führte zu den Höhlen unter der Erde wo das Wasser heiß und üppig aus dem Boden trat. Tauriel war gerne hier, es war ruhig und abgeschieden und wenn man zu der Richtigen Tageszeit seinen Fuß hineinsetzte war man allein. Die ganze Halle triefte vor Dampf, Feuchtigkeit bildete sich auf ihrem Gesicht und ihren Händen als sie weiter ging. Es war dunkel nur kleine Pilze sorgte dafür das noch Licht herrschte, dabei wirkten die samtigen Nebel des heißen Wassers noch schummriger.
 

Sie konnte niemand  in den Hallen erkennen und so scheute sie sich nicht davor ihre Kleidung vor der Brust aufzuschnüren, und ihre Oberteile sowie die lederne Brustrüstung zu Boden gleiten zu lassen. Die Spangen in ihren Haaren hatte sie gelöst und so fiel das seidene Rot in ihr Gesicht. Elegant, wie man es ihr gar nicht zugetraut hatte streckte sie den Fuß aus um die Temperatur des Wassers zu fühlen, es war nahezu perfekt. Ein ausgelassener, sorgenfreier Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht als sie mit wenigen Schritten im Wasser stand und sich dann auf die kleine Erhebung an der Außenseite gleiten ließ.
 

Sie hatte noch gute zwei Stunden Zeit bis sie wirklich in Erscheinung treten musste. Immer noch nagte sie daran das Thranduil ihr befohlen hatte zu erscheinen. Er wusste dass sie sich nichts daraus machte, vermutlich wollte er sie wieder nur für ihre vorlauten Worte bestrafen. Sie lehnte sich ein wenig zurück und legte den Kopf in den Nacken. Das Wasser bedeckte sie bis zu den Ansätzen ihrer Brüste. Nicht das daran etwas verwerflich gewesen wäre, immerhin war sie allein, doch Tauriel mochte es nicht sich so zu zeigen. Sie fühlte sich verletzlich, vermutlich trug sie deshalb immer ihre grünen Gehröcke und niemals Kleider.
 

Der kurze Moment der Ruhe schien ihr jedoch nicht vergönnt denn leise Schrittgeräusche hallten auf einmal in der Höhle wieder. Mit gerunzelter Stirn sank Tauriel tiefer ins Wasser und hoffte das – egal war kommen würde – niemand sie bemerken würde. Mit einem Seitenblick sah sie jedoch die Kleider die so offensichtlich und ungeordnet in einiger Entfernung zum Becken lagen. In dem Moment schämte sie sich und bestrafte sich gleichzeitig für ihre Dummheit, hätte sie die Kleidung besser gefaltet und nah an das Becken gelegt, vermutlich wäre das weniger auffällig gewesen. Es war zu spät und jetzt besann sie sich wieder auf sich selbst während sie sich die feuchten Strähnen aus dem  Gesicht strich. Ihre Haare waren widerspenstig, deshalb flocht sie diese immer nah am Kopf, doch im Moment verteilten sie sich im Wasser und sahen aus wie feine Bahnen aus blutendem Stoff der sich dort in der hitzigen Feuchtigkeit verteilte.
 

Erneut hörte sie das Geräusch von Schritten, ihre Gedanken hatten es vollkommen ausgeblendet. Sie hörte schweren Stoff rascheln, doch sie konnte keinen Blick wagen. Doch ihre Neugierde sorge wenige Wimpernschläge später dafür das sie doch einen Blick riskierte. Alabasterfarbene Haut kreuzte ihren Blick und als ihre grünen Augen sich weiter nach oben bewegten erstarrte sie als die nur zu bekannten eisigen Seen ihr Innerstes zum stillstand brachten.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Jared
2015-05-05T09:13:36+00:00 05.05.2015 11:13
Was für ein Ende.. Q-Q

Wie kannst du nur an dieser Stelle Enden.. xD
Und es gibt kein nächstes Kapitel.... besteht denn Hoffnung das du weiter schreibst?

Deine FF ist wirklich gut durchdacht und man bekommt als Leser wirklich Lust auf mehr.
Ich möchte echt gerne wissen, wie Tauriel sich da jetzt wieder heraus befreit.. ich meine .... ist ja klar das Thranduil da auftauchen muss und naja...
Das ihn SOOO ein Anblick nicht kalt lässt, ist ja auch irgendwie klar... naja jedenfalls nicht gänzlich kalt.
Bin gespannt wie du die Stimmung kippst, von den unnahbaren König zu Tauriel. :3

Hoffe also du schreibst weiter... wäre schade wenn nicht! ^^
Kann auch nicht verstehen, warum du so wenig Kommentare hast... na okay.. die beiden zusammen ist wohl doch etwas gewagt.. aber wie du es beschreibst.... genau wie man sich das vorstellt... sehr Charakter gleich für die beiden! ^^
WENN... dann SO! <3


Also.. hoffentlich auch bald mehr!


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