Zum Inhalt der Seite

Hailie Potter - Naruto Special

Willkommen im Reich der Ninja
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Entführung

Diane saß alleine in der Bibliothek und las sich Zaubereigeschichte durch. Sie war bereits seit Stunden dabei sich die Ereignisse der ersten Erfolge der großen Zauberer in ihren Kopf zu hämmern, was nicht viel brachte. Langweiliges Zeug und zu allem Überfluss Geschichte der Zauberwelt. Es gab nichts schöneres, womit sie ihr Wochenende noch hätte ruinieren können. Mittlerweile war die junge Hexe auch ziemlich müde und ihre Augenlider fielen immer wieder zu.

Wütend schlug sie das Buch zu und schnaubte. „Dieser bescheuerte Professor Binns.“, fluchte Diane innerlich. „Wen zur Hölle interessiert es denn jetzt, wann und wer damals eines der großen Wunder vollbrachte…“ Sie stand auf und packte ihre Sachen zusammen. In diesem Fach war das Mädchen natürlich ziemlich im Rückstand, was den Lernstoff anging. Das lag aber nur daran, dass sie und Hailie erst vor einigen Monaten dazu gestoßen waren. Vielleicht war ja Hermine bereit ihre Unterlagen mit Diane zu teilen, so dass sich diese nicht durch den langweiligen Schinken wälzen musste. Seufzend begab sich die Malfoy Richtung Ausgang, um diesen deprimierenden Ort hinter sich zu lassen. Sie war auch schon fast draußen als ihr ein Päckchen mit ihrem Namen auffiel, welches scheinbar herrenlos auf dem Boden zurückgelassen wurde.

Misstrauisch beäugte Diane diese viereckige Box mit dem ungewöhnlich grünen Verpackungspapier und seufzte genervt. „Nicht schon wieder dieser Mist!“, dachte sie sich und verdrehte ihre Augen. Anscheinend hatte das Gerücht schnell ihre Runde gemacht und nun ist es wohl zum Wettkampf ausgeartet, wer wohl die „Eisprinzessin“ zum Schmelzen bringt. Diane überlegte kurz und dachte an Beauxbatons zurück. „Vielleicht ist da ja wieder mal was Brauchbares dabei! Ich nehme es mal mit.“, nuschelte Diane, als sie das Päckchen mit einem kleinen Lächeln der Vorfreude vom Boden aufhob und damit Richtung Gryffindorgemeinschaftsraum verschwand.
 

Hailie währenddessen befand sich in Gesellschaft von Hermine in der Großen Halle. Schließlich wurde der Potter angeboten, Nachhilfe zu nehmen; das Angebot konnte sie nicht ablehnen. Es war einfacher mit den Notizen der anderen zu lernen, als sich durch die Bücher zu kämpfen. Sie machte im Gegensatz zu Diane Fortschritte, wobei ihr Hermines Notizen eine große Hilfe waren. Nach stundenlangem Sitzen und Pauken streckte sich Hailie zufrieden, um ihrem Körper etwas Bewegung zu verschaffen. Diese krumme Sitzhaltung tat dem Rücken gar nicht gut.

„Ich finde wir können für heute Schluss machen Hermine.“, sagte die Potter. „Danke für deine Hilfe. Und es tut mir Leid, dass Draco dich vorhin dumm angemacht hat.“

Hermine lächelte. „Du musst dich nicht entschuldigen Hailie. Ich habe von ihm keine intellektuellen Worte erwartet.“, meinte sie beiläufig und lobte Hailie für ihre schnelle Auffassungsgabe. Hailie errötete und antwortete verlegen: „Das war ja schließlich Zaubergeschichte. Eines der interessantesten Fächer wie ich finde…“ Die Potter schaute unbemerkt zu Boden. Solche Schmeicheleien waren ihr ziemlich unangenehm gewesen.

Hailie bedankte sich noch mal bei Hermine und machte sich dann auf den Weg zurück in ihr Zimmer. Als die Potter Dame den Slytheringemeinschaftsraum betrat, bemerkte sie Draco, der auf dem Sofa saß und den Eingang mit strengen Augen fixierte. Kurz nachdem sie dies wahrnahm, wendete er seinen Blick ab und nahm ein Buch in seine Hand, welches auf dem Tisch lag. Anscheinend war dies sein Alibi, um ihren Fragen zu entkommen.

„Was tust du noch hier? Warum hast du auf mich gewartet Malfoy?“, fragte Hailie provokant.

„Red keinen Mist! Du siehst doch, dass ich lese, also stör mich nicht!“, war sein bissiger Versuch ihr Kontra zu geben.

„Oh, sind wir schon so weit, dass wir uns nicht mal mehr mit Namen ansprechen, Malfoy?“, äußerte sie sich verbissen. „Ist mir Recht, wenn du aufhörst mich ständig in irgendwelche Gespräche mit ein zu beziehen.“

Draco fasste ihre Aussage als offenen Angriff seiner Autorität und stand wütend auf. „Sprich nicht so mit mir! Woher nimmst du dir das Recht!“ Er fixierte sie mit seinem eiskalten Blick. „Wenn du dich nicht sofort entschuldigst, geb ich dir auch nicht das Päckchen.“

Hailie hatte Draco gekonnt ignoriert und hatte bereits die Treppe zu den Schlafsälen erreicht. Bei seinen Worten drehte sie sich noch mal um. Sie hat ein Päckchen bekommen? Von wem denn? Sie bekam doch sonst nichts. Etwa von Draco?! „Was für ein Paket?“, fragte sie verwirrend.

„Bist du schwerhörig? Ein Päckchen, kein Paket!“, keifte Malfoy zurück und deutete mit dem Blick auf den Tisch. Dort lagen eine sauber verpackte Box und eine Karte mit Hailies Namen. Mit schnellen Schritten näherte sich die Potter dem Tisch. Sie war schon ziemlich aufgeregt, wer ihr wohl etwas schickte und was sich in der Schachtel befand. Es war kein Absender auf der Karte, was Hailie schon etwas stutzig machte. Aber wer außer Dumbledore und ihren Freunden in Hogwarts wusste schon, dass sie jetzt hier ist? Ihr Blick fiel kurz auf Draco, bevor sie diesen Gedanken endgültig verwarf. Warum sollte er ihr auch etwas schenken? Neugierig entfernte sie das Papier, während Draco sie missmutig beobachtete.

„Du kannst ja wenigstens Danke sagen, oder ist das nicht so üblich, Potter?“, grummelte er und verschränkte seine Arme vor der Brust.

Hailie ignorierte den trotzigen Satz von Draco und öffnete voller Neugier die Schatulle. „Du bist ziemlich undankbar…“, murmelte Malfoy genervt. Hailie nahm die Brosche in Form einer Rose mit vielen kleinen grünen und weißen Steinchen aus der Box. Mit etwas Enttäuschung blickte Hailie die Brosche an. Es sah nicht sehr wertvoll aus und hatte auch keine weiteren Besonderheiten aufzuweisen. So eine Brosche sah sie beim letzten Ausflug in Hogsmeade. Sie seufzte und blickte noch mal in die Schachtel. Überrascht stellte sie fest, dass sich dort eine kleine Botschaft befand. Hailie nahm den Zettel in ihre rechte Hand und öffnete diesen.

Draco hatte eigentlich schon lange keine Lust mehr sich in Hailies Gegenwart aufzuhalten. Er kehrte ihr den Rücken und begab sich zu den Jungenschlafsälen, als ein Schrei von Hailie ihn dazu zwang sich noch mal umzudrehen. Die Botschaft die Hailie in ihrer Hand hielt, begann zu leuchten und das Licht breitete sich über ihre Hand auf ihren gesamten Körper aus. Sie schien Schmerzen zu haben, dies war Draco aufgefallen. Erschrocken lief er auf die junge Hexe zu und schrie dabei laut ihren Namen: „Hailie!“

Hailie konnte grade noch ihren Kopf zu Draco drehen und warf ihm einen hilfesuchenden Blick zu, als sie bereits als Licht in der mysteriösen Botschaft verschwand. Draco erreichte die Stelle, an welcher sich Hailie noch vor einem Augenblick befand. Das Stück Papier flatterte langsam zu Boden. So wie Draco das noch in seinem geschockten Zustand wahrnehmen konnte, befand sich nicht eine Zeile auf dem Pergament, als plötzlich die Worte „Gute Reise“ erschienen. Draco stand fassungslos da. In ihm machte sich Panik breit. Was ist passiert? Und vor allem, wo ist jetzt Hailie?!
 

Diane ging ohne Umschweife in ihr Zimmer. Zwar hatte sie noch vorgehabt Hermine nach ihren Unterlagen zu fragen, aber sie hatte jetzt keine Lust mehr sich weiter mit Geschichte zu befassen. Unmotiviert schmiss die Malfoy ihre Bücher aufs Bett und wendete sich ihrem Päckchen zu. Sie untersuchte es vorsichtig, ob sich ein Hinweis auf den Absender befand. Doch leider erfolglos. „Egal, dann muss ich mich nicht bedanken…“, nuschelte sie erleichtert. Sie riss achtlos die Verpackung vom Paket und hielt nun eine Schatulle, welche recht alt wirkte, in ihren Händen. „Ob das überhaupt noch einen Wert hat…?“ Vorsichtig hob sie den Deckel an, als sie einen Windzug verspürte. Als Diane die Schachtel ganz geöffnet hatte, kam aus dieser ein starker Sog aus Wind, der das Mädchen scheinbar in die Kiste ziehen wollte. Vor Schreck warf Diane das Objekt auf den Boden und stand ruckartig auf. Sie blickte sich panisch nach ihrem Zauberstab um, während der Windzug ihre Haare in seine Richtung wirbelte. Diane hatte gerade ihren Zauberstab entdeckt, dieser lag auf ihrem Schreibtisch. Doch noch bevor sie auch nur einen Schritt zum Tisch machen konnte, flog das Stück Holz an ihr vorbei in die Schachtel. Die Malfoy begriff, dass es keine gute Idee war, diese Teufelsbox aus der Hand zu schmeißen; hätte sie den Deckel doch einfach wieder geschlossen. Diane schrie panisch auf, denn der Sog erfasste sie mit einem starken Wind und die Kiste verschluckte sie ebenfalls. Der Deckel schloss sich wieder und im Zimmer, welches nun einem Trümmerfeld glich, entstand eine unheimliche Stille.
 

Diane befand sich auf einmal in einem Tunnel aus Farben und wurde mehrmals durch die Luft gewirbelt. Zwischendurch verlor sie die Orientierung und wusste mittlerweile nicht mehr wo oben und unten war. Ihr wurde schon ziemlich übel und sie versuchte den Drang sich zu übergeben niederzukämpfen. Ein lautes Lachen ertönte in ihren Ohren. Die Stimme sagte etwas, was Diane nicht so richtig verstand. Plötzlich fühlte sie wieder etwas Festes unter sich. Anscheinend war der Rundflug beendet, doch müde wie sie vom Schreien war, ließ sie ihre Augen geschlossen und schlief ein. Sie wusste nicht wo sie war oder welche Tageszeit gerade herrschte. Aber die Erschöpfung überkam die Malfoy, so dass sie keinen weiteren Gedanken mehr fassen konnte.

Sonnenstrahlen kitzelten Dianes Gesicht. Die junge Hexe rümpfte die Nase und erwachte langsam aus ihrem Schlaf. Jetzt erkannte sie auch, dass sie sich in einem Raum befand. „Super… Also bei dem Arsch, der mir das angetan hat, werde ich mich sicher nicht bedanken!“, murmelte sie noch matt. „Eher reiß ich ihm alles ab, was ihm lieb und teuer ist!“

Um noch etwas den lieblichen Schlaf zu genießen, drehte Diane sich auf die andere Seite und erstarrte. Sie hatte bereits vermutet, dass sie in einem Bett lag, aber dass jemand noch neben ihr gelegen hat, hatte sie nicht bemerkt. Der blonde Junge schnarchte genüsslich und kratzte sich an seinem Bauch. An weiteren Schlaf war nicht mehr zu denken. Panisch sprang Diane vom Bett auf und tastete reflexartig an ihre Zauberstabtasche an ihrem Schenkel. Leer. Sie blickte sich nach dem Zauberutensil um, doch konnte sie es nirgends entdecken. Verdammt nochmal!

Diane hatte die Chance jetzt unentdeckt zu flüchten oder aber den Unbekannten jetzt mühelos mit einem Kissen auf seinem Gesicht loszuwerden. Sie blickte sich noch mal im Zimmer um. Es sah etwas unordentlich aus. Es war ein kleines Apartment; das Schlafzimmer befand sich in einem Raum mit Esszimmer und Küche. Im Zimmer stand ein Esstisch, auf welchem sich Verpackungen von Nudelsuppen sammelten und…

„Essstäbchen?... Sind das etwa wirklich Essstäbchen?“, wunderte sich das Mädchen. „Wo zum Teufel bin ich hier?!“ Wütend blickte sie auf den schlafenden Unbekannten und trat mit schnellen Schritten näher an ihn ran. „Das wirst du mir büßen!“ Wer zu Hölle glaubte er, dass er ist? Er sah nicht besonders mächtig aus, so dass es Diane schwer fiel, zu glauben, er habe sie so leicht aus ihrer gewohnten Umgebung entrissen. In Gedanken plante das Mädchen schon ihre Flucht, nachdem sie ihn aus dem Weg geräumt hatte, als dieser sich murrend regte und seine Augen öffnete. Geschockt verfluchte sich Diane, dass sie nicht schneller gehandelt hatte und wich jetzt einen Schritt zurück. Er setzte sich auf und gähnte herzhaft, während er sich ausgiebig streckte. Sein verschlafener Blick blieb an Diane hängen und der Blondschopf erstarrte.

„Wer bist du?“, fragte er zögerlich und sah sich noch mal in seinem Zimmer um. Nein, er war hier definitiv zu Hause. Aber wer war dieses Mädchen? „Warum bist du bei mir eingebrochen?“

Diane glaubte sich verhört zu haben. Eingebrochen? Sie? Dieser Mistkerl spielt also auf Blöd. Das konnte die junge Hexe überhabt nicht leiden. „Hast du einen Knall?“, brüllte sie ihn an. „Du hast mich doch entführt! Wozu überhaupt?!“ „Ganz ruhig…“, sagte der Unbekannte. „Also ich hab keine Ahnung, wer du bist… Und deine Kleidung sieht ziemlich eigenartig aus.“ Er verzog irritiert sein Gesicht. „Wo kommst du denn her? Aus welchem der versteckten Dörfer bist du?“

„Was für versteckte Dörfer? Ich bin aus Hogwarts. Und wer bist du überhaupt?“, fragte Diane. Sie war mehr als verwirrt über die Aussage des Fremden. Wovon zur Hölle sprach er? Sie trug ihre normale Schuluniform der Gryffindors und hatte ihre schwarzen Schuhe an. Was soll denn daran eigenartig aussehen?

„Du weißt also nicht mal, wo du jetzt bist…?“, fragte er Diane mit einer überraschten Stimme. „Ich bin übrigens Naruto. Naruto Uzumaki. Und du befindest dich hier in Konohagakure.“

Nur langsam sickerten die Informationen in ihren Kopf. Langsam beruhigte sich Diane und verfiel ins Schweigen. Konohagakure? Noch nie gehört; wo soll sich das denn befinden? Ist sie vielleicht in der Muggelwelt gelandet? Das sah hier ja schon ziemlich anders aus, als sie es sonst zu Hause oder in Hogwarts gewohnt war. Diese Welt schien keine Magie zu beinhalten… oder? Sie ging noch einige Schritte zurück und setzte sich auf einen der Stühle, welche um den Tisch standen.

„Ich versteh das nicht…“, sprach die Malfoy eher zu sich als zu Naruto. „Wieso passiert so was immer mir…?“ Sie war ziemlich in Gedanken versunken und schaute geistesabwesend auf den Boden. Die Malfoy dachte noch mal an die mysteriöse Stimme, welche in dem Farbentunnel gelacht hatte. Was hatte die Person noch mal gesagt? Naruto zog sich seine Schlafmütze vom Kopf und legte sie auf das Bett, dann er stand auf und ging auf Diane zu.

„Wenn du nicht mehr weißt, wo du hergekommen bist oder wie du hier gelandet bist, kann ich dir ja gerne helfen… wenn du willst…“, sagte er und schaute in Dianes trauriges Gesicht. Plötzlich weiteten sich ihre Augen und es lagen viele negative Gefühle in ihrem Blick. Angst, Panik, Enttäuschung und Hass. „Auf Nimmerwiedersehen, du dummes Gör…?“, nuschelte sie fragend mit zusammengepressten Zähnen. Naruto verstand nicht, was das Mädchen meinte. Sie schien wohl mit sich selbst zu sprechen und schon eine Menge durchgemacht zu haben. Plötzlich fing Diane an zu schreien: „Dieser widerliche Bastard!“ Erschrocken wich Naruto zurück. Er wollte das junge Ding nicht noch mehr verärgern, wenn das noch möglich wäre. Zögerlich fing er an zu stottern: „Wen meinst… du…?“ Sie stand auf und stampfte zur Tür. Diane war derart in Rage, dass sie Narutos Stimme nicht wahrgenommen hatte.

„Das werde ich ihm niemals verzeihen! Sollte ich hier jemals rauskommen, brech ich ihm den Hals.“, schrie sie noch aufgewühlt. „Naruto!“ Dieser zuckte bei der Härte ihrer Stimme zusammen. „Du musst mir mehr von deiner Welt erzählen!“ „Ja.. gerne…“, stotterte der Junge eingeschüchtert. „Aber…“

„Was denn noch?“, fragte Diane. „Ich muss mich beeilen…“ Naruto versuchte zu lächeln, um sie nicht noch mehr in Rage zu versetzen. „Wie war noch mal… dein… Name…?“, seine Stimme wurde immer leiser und er wendete den Blick gen Boden.

Diane wirkte leicht verlegen. Ihr fiel auf, dass sie sich wirklich noch nicht vorgestellt hatte und das doch recht unhöflich war, wenn man bedenkt, dass sie ihn zur Hilfe zwang. Ihr waren solche Sitten recht unangenehm, vor allem da sie ja vor wenigen Minuten noch daran dachte, ihn mit dem Kissen zu ersticken. Sie empfand im diesem Moment, so etwas wie Scham. Dianes Verhalten war ihr in dieser Situation sehr peinlich. „Ja… Entschuldige…“, nuschelte das Mädchen. „Mein Name ist Diane…“ Ihre Reaktion wirkte auf Naruto recht kindlich und unschuldig. Er wusste ja nicht, was noch vor nicht allzu langer Zeit in ihrem Kopf vorging. Mit breitem Grinsen sprach er dann: „Schön dich kennen zu lernen, Diane.“ Während sich die Malfoy überlegte, ob er die Worte später nicht doch noch bereuen würde, wenn sich ihre Vermutung bewahrheitete.
 

Hailie spürte tropfendes Wasser immer wieder auf ihrem Rotschopf aufprallen. Langsam öffnete sie ihre Augen und richtete sich auf. Hailie saß auf einem kalten Fliesenboden. Sie war in einem Badezimmer… oder?

„Wo bin ich?“, murmelte sie ängstlich. In ihrer linken Hand befand sich die Brosche und Hailie rief sich noch mal die Erinnerungen in die Gedanken. (Die Brosche verstaute sie in ihrer linken Rocktasche.) „Was war das denn für ein blödes Geschenk… Was wohl mit Draco ist?“, sie ging auf die Tür zu und öffnete diese, „Wo bin ich überhaupt?“ Sie trat in den Flur. Das Haus machte den Eindruck als sei es unbewohnt. Schon seit einer längeren Zeit. Überall lag eine zentimeterhohe Staubschicht. Sie war auf dem Obergeschoss des großen Hauses. Die Zimmer, welche mal als Schlafzimmer genutzt wurden, waren alle verlassen und sahen dementsprechend aus. Hailie entdeckte keine Unordnung in den Zimmern; klar, es wurde seit Jahren kein Staub mehr gewischt, aber sonst schien das Haus in bester Verfassung. Fast schon so, als waren sich die Bewohner plötzlich einig gewesen und das Haus aus heiterem Himmel verlassen hätten. Hailie entdeckte ein Foto. Eine vierköpfige Familie also. Ein großer Bruder als Vorbild, der behütete kleine Bruder, ein strenger Vater und eine liebende Mutter. Das Bild schien viel Leid und Traurigkeit auszustrahlen.

„Was wohl mit dieser Familie passiert ist?“, nuschelte sie. „Ob sie aus ihrem eigenen Haus vertrieben wurden?“ Leise stellte sie den Rahmen zurück an seinen Platz und schaue noch eine Weile traurig in die leeren Augen der Familie. Gerade als Hailie sich von dem Bild gelöst hatte und das Zimmer verlassen wollte, hörte sie im Stockwerk unter sich schwere Schritte. Ihr Herz schlug auf einmal schneller und das Mädchen schluckte ängstlich. Sie dachte es wäre bereits schlimm genug allein in einem verlassenen Geisterhaus eingesperrt zu sein, doch die Situation verschlechterte sich schlagartig. Nun sie wusste jetzt zwar, dass sie nicht wirklich eingesperrt war, doch dort wo sich der Ausgang befand war nun ein Fremder.

„Was mach ich jetzt nur?“, Hailie fing an nachdenklich auf ihrem Daumennagel zu kauen. Sie konnte die Treppe zum Untergeschoss aus dem Raum, in welchem sie sich aufhielt, sehen. Doch die Potter konnte sich nicht entscheiden, ob sie ein Risiko eingehen konnte. Natürlich hatte sie ihren Zauberstab bei sich und selbst, wenn der Unbekannte ein Todesser wäre, bestand für sie keine große Gefahr. Das Problem war, dass sie nicht wusste, wer oder was sich unten im Erdgeschoss rumtrieb.

Langsam ging Hailie auf die Treppe zu und hörte, wie unten lautstark eine Tür zugeschoben wurde. Ihr war die Einrichtung des Hauses sofort aufgefallen, sie wusste, dass es auf jeden Fall nicht ihre eigene Welt war. Dieses „Geschenk“ hatte sie aus einem unerfindlichen Grund in eine fremde Welt verbannt. Sie war sich nur noch nicht so sicher, ob das genauso geplant war oder sie jetzt von Glück reden kann, dass sie noch lebte. Zudem wusste das Mädchen nicht, wer ihr dies eingebrockt hatte.

Hailie ging vorsichtig die Treppenstufen nach unten. Sie war sich sicher, dass der Fremde noch nicht wusste, dass sie sich im Haus befand und auch, dass er im anderen Zimmer verschwand; doch Vorsicht war besser als Nachsicht. Sie hatte die Tür erreicht und konnte jetzt das Geisterhaus verlassen. Die Potter streckte ihre Hand aus und hielt plötzlich inne. Ihr Körper begann zu zittern und der Gedanke daran, nach draußen auf die Straße zu gehen schien ihr unmöglich. Waren das vielleicht Nebenwirkungen des Zaubers? Ist es wegen dem schwachen Sonnenlicht, welches durch die Tür auf ihre Haut fiel? Hailie ging einige Schritte zurück und rief sich panisch in Gedächtnis, dass auf der anderen Seite des Flurs der Fremde war; sie musste sich entscheiden.

Die Potter versuchte das Zittern zu unterdrücken und zurück nach oben zu gehen, wo sie in Sicherheit wäre, wenigstens für eine gewisse Zeit. Hailie entfernte sich langsam von der Tür und setzte einen Fuß auf die erste Treppenstufe; gerade als das Zittern abebbte, öffnete sich die Tür und vor dem Mädchen stand ein schwarzhaariger Junge mit blutroten Augen. Er war etwa in ihrem Alter und musterte die junge Hexe kritisch. Der Neuankömmling wendete seinen Blick ab und sein Blutrot wurde zu einem schwarz. Diese Augenfarbe war zwar immer noch ungewöhnlich, aber er wirkte nicht mehr so angriffslustig wie vorhin. Er ging an ihr vorbei. Hailie folgte ihm unweigerlich mit ihrem Blick, als ihr klar wurde, zu welchem Raum er unterwegs ist.

„Warte! Bleib stehen.“, versuchte Hailie zu flüstern. Doch sie hatte ihre Stimme nicht unter Kontrolle und schrie unbeabsichtigt. Der Junge drehte sich um und durchbohrte sie mit einem kalten Blick. „Es ist noch jemand im Haus und zwar in diesem Zimmer…“, flüsterte Hailie und deutete zur Tür. Sie hatte das Gefühl, diese Augen schon mal gesehen zu haben. Etwas sagte ihr, dass er ihre Hilfe braucht.

„Ich brauche keine Belehrungen!“, blaffte er zurück und verschwand im besagten Zimmer. Hailie hielt den Atem an; was, wenn der Fremde ihn jetzt angreift? Der Arme… Und Plötzlich fiel es dem Mädchen ein: das Foto, der Junge war auf dem Bild gewesen. Er ist der kleine Bruder, das ist das Haus seiner Eltern.

Furchtlos betrat Hailie das Zimmer und blickte sich um. Außer ihm, war sonst niemand im dem schwach erleuchteten Raum. Das Zimmer war genauso trostlos, wie der Rest des Hauses. „Ich hatte doch ganz deutlich eine fremde Aura gespürt…“, überlegte die Potter, „Es kann nicht sein, dass ich so falsch lag.“ Noch während sie nachdachte, merkte sie, dass sie vom Gemüt her viel ruhiger war. Es schien, als hätte jemand versucht sie in dem Haus einzusperren und in den Wahnsinn zu treiben.

„Wenigstens kann ich jetzt wieder klar denken. Von wegen Nebenwirkungen eines Zaubers…“, dachte Hailie und konnte nicht glauben, wie sie darauf reinfallen konnte. Sie war doch sonst immer vorsichtiger und es war noch niemandem zuvor gelungen in ihrer Gedankenwelt für Unruhe zu sorgen. Während Hailie sich den Kopf zerbrach, wer oder was solch eine Kraft aufbringen konnte, fiel ihr Blick auf den Jungen. Dieser hatte sich in der Mitte des Raumes auf den Boden gelegt und schaute nun zur Decke. Reflexartig folgte Hailie seinem Blick und ärgerte sich im Nachhinein über sich selbst. Wütend blickte sie zum Unbekannten und rief: „Du könntest wenigstens mal Staubwischen, wenn du schon mal wieder zu Hause bist…“

Die schwarzen Augen richteten sich auf Hailie. „Wer bist du?“, fragte er ohne eine Emotionsregung auf seiner Mimik wieder zu spiegeln. Die Hexe verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und antwortete nur: „Es ist nicht angebracht jemanden nach dem Namen zu fragen ohne sich selbst vorzustellen.“ Sie hatte es nicht gemerkt, als seine Hand sich auf sein Schwert legte und er sie bereits mit seinen roten Augen fixierte. Die Potter seufzte. „Ist eigentlich auch gar nicht so wichtig, wie du heißt oder wer du bist…“, gab sie sich geschlagen und fragte vorsichtig: „Weißt du, wo ich mich hier befinde?“

Verwundert richtete sich Hailies Gegenüber auf. „Was versucht sie damit zu bezwecken?“, dachte er sich. „Vielleicht hab ich sie falsch eingeschätzt… Sie sieht nicht aus wie ein Ninja oder dass sie von Konohagakure geschickt wurde, um nach mir zu fahnden.“

„Na ja… Ich hab mich so zu sagen… verirrt.“, sagte sie und versuchte nicht mal zu lächeln. Hailie blickte den Namenlosen an und beobachtete, wie er aufstand und auf sie zuging. Er hatte seine Augen auf ihren fixiert und in Hailie stieg eine leichte Röte auf. Ihr Herz schlug schneller mit jedem weiteren Schritt, welchen er auf sie zu machte und ihre Knie schienen aus Pudding zu sein. Jetzt stand er direkt vor ihr. Natürlich war der unbekannte, gutaussehende junge Mann größer als die junge Hexe und während sie ihn mit den grünen Augen abzutasten schien, fiel Hailies Blick auf seine Brust, welche nicht von seinem Oberteil bedeckt war, und in dem Moment gaben ihre Knie nach. Blitzschnell ergriff er sie an der Schulter und sicherte so ihre Standsicherheit. „Mein Name ist Sasuke. Sasuke Uchiha.“, sagte er mit ruhiger Stimme.

Hailie schaute ihm in die Augen und wiederholte seinen Namen in Gedanken. „Und nun erzähl mir doch, wie du gerade hier landen konntest…“
 

Harry betrat den Gryffindorgemeinschaftsraum, als er plötzlich einen lauten panischen Schrei aus den Mädchenschlafsälen vernahm. Sofort erkannte er die Stimme und rannte in die vermutete Richtung. Achtlos warf er die Schulbücher und seine weiteren Schulutensilien auf den Boden. Das war definitiv Diane, die so geschrien hatte. Harry ignorierte das rote Licht und den Alarm, welche durch seine Anwesenheit in dem Mädchentrakt ausgelöst wurden und rannte weiter. Panisch riss er die Tür zu Dianes Zimmer auf und trat ein. Es war leer. Hier war niemand! Wie kann das sein? Der junge Zauberer war sich mehr als sicher gewesen, Diane gehört zu haben. Er blickte sich noch mal erschrocken um, als er mit dem Fuß gegen etwas stieß. Eine Schatulle?

Der Potter konnte deutlich Schritte hören, welche sich ihm rasant näherten. Doch die Folgen und Konsequenzen, welche seine Anwesenheit in einem Mädchenschlafzimmer verursachte, waren unwichtig. Wo ist Diane? Harry hob die Box auf, als diese sich einen Spaltbreit öffnete und etwas rausspuckte. Geschockt kniete sich Harry zu Boden und stellte das Kästchen ab. „Aber… Das ist doch… Dianes Zauberstab…!“, stellte Harry fest. Geschockt und besorgt zugleich blickte er sich noch mal im Zimmer um, als Hermine ihn erreichte und begann Harry zur Rede zu stellen. Doch der Potter konnte ihre Stimme nicht mehr wahrnehmen, denn in seinem Kopf war dafür kein Platz. „Diane…? Wo bist du…?“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mengma
2014-03-18T17:04:21+00:00 18.03.2014 18:04
Gelungener Auftakt ;)
Antwort von:  _Schneewittchen_
20.03.2014 14:08
Danke schön^^ mit der Einleitung hab ich immer anfangsschwierigkeiten... freut mich dass es gelungen ist :)


Zurück