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Der Feuerkönig

Hao Asakura x OC
von

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„Du bist übergeschnappt, völlig wahnsinnig. Du hättest dich umbringen können, mal wieder. Und du hast mir nichts gesagt. Ich hätte dir beigestanden. Jetzt liegst du hier und schläfst, als wäre nichts gewesen und keiner weiß, ob du jemals wieder aufwachst.“, hörte ich eine verbitterte Stimme, die nur fern an meine Ohren drang. Mein Körper war so schwer, als würde eine Tonne Ballast auf mir liegen. Ich war nicht in der Lage meine Augen zu öffnen, oder auch nur ein einfaches Lebenszeichen von mir zu geben. „Yo? Wo steckst du denn schon wieder? Es warten viele Aufgaben auf dich. Du bist viel zu unzuverlässig.“, drang nun eine weibliche Stimme zu mir vor. „Ich bin hier.“, gab Yo von sich. „Oh. Hat sich etwas verändert?“, hakte Anna nach. „Nein, sie bewegt sich nicht.“, gab der Junge resigniert zurück. „Sie hätte dir ebenfalls in den Hintern getreten, wenn sie sehen würde, wie du trödelst. Los, wir haben zu tun.“, herrschte das blonde Mädchen gewohnt kühl. Die Stimmen wurden leiser, als die Beiden das Zimmer verließen. Mit meiner gesamten Überwindung schaffte ich es meine Finger zu bewegen, wenn auch nur ein wenig. „Kaori?“, wieder eine bekannte, jedoch für mich fremde Stimme. „Beweg nochmal deine Finger, wenn du mich hören kannst.“, forderte sie mich auf. Noch einmal versuchte ich mit aller Macht meine Finger zu bewegen, doch mehr, als ein einfaches Zucken brachte ich nicht zu Stande. „Das muss ich sofort den Anderen erzählen. Kaori, ich bin gleich wieder bei dir.“, haspelte die Stimme aufgeregt und ich hörte nur noch, wie sich eilige Schritte entfernten. Ich musste meine Augen öffnen, nur wie? Sachte spürte ich eine Wärme, die sich auf meine Schulter legte. „Übereile es nicht, du hast lange geschlafen.“ Rukas Stimme war nicht mehr, als ein sanftes Hauchen, doch ich konnte nicht beschreiben, wie glücklich ich war, sie zu hören. Ein Stimmentumult kündigte mehrere Besucher an, die sich eilig um mein Bett sammelten. „Kaori, ich bin so froh.“, hörte ich mehrere sagen. „Manta hat sich sehr löblich um dich gekümmert.“, erklärte mir eine andere Stimme. „Yo hat dich jeden Tag besucht.“ Ich hielt es nicht mehr aus. Die ganzen Stimmen, aber keine Gesichter dazu und schon klappten meine Augen auf. „KAORI!“, brüllte Yo und warf sich auf mein Bett. Ich konnte an seinem Zittern erkennen, dass er weinte. „Yo.“, hauchte ich sanft. „Du hast mich zwei Jahre lang alleine gelassen, mit diesen Tölpeln.“, murrte Anna und stemmte die Hände an die breiten Hüften. War sie dicker geworden? Die langen Haare standen ihr sehr gut. Mein Blick huschte von einem zum anderen lächelnden Gesicht bis meine Augen an etwas hängen blieben. Im feinen Spalt zwischen Ryu und HoroHoro erkannte ich eine Gestalt am Fenster, die sich nun abwandte und verschwand.
 

Nach einigen Wochen hatte ich es geschafft, ich stand wieder auf meinen eigenen Beinen, wenn auch mehr schlecht, als recht. Vorsichtig versuchte ich mit ein paar kleinen Schritten den Flur zu durchqueren und endlich an die frische Luft hinaus zu gelangen. Anna hatte mir dies zwar verboten, da ich noch viel zu schwach war, doch ich sehnte mich danach, nicht mehr im Gästezimmer von Yo zu liegen. Endlich hatte ich die Türe erreicht und ich spürte schon, dass ich bereits jetzt nicht mehr die Kraft hatte zurück zu meinem Zimmer zu gelangen, deswegen schritt ich hinaus. Die frische Nachtluft schlug mir, wie eine Faust, ins Gesicht. Vorsichtig ließ ich mich auf den Treppenstufen nieder und sog die Nachtluft, wie ein Durstiger sein Wasser, in meine Lunge. Viel hatte sich verändert. Hao war spurlos verschwunden, Yo war Schamanenkönig geworden und Anna seine Frau war schwanger. Ich schmunzelte über das Schicksal aller und dieses Mal hatte ich es geschafft. Ich hatte den gefährlichsten Onmyoji aufgehalten, ohne ihn zu töten. Stattdessen wird er dank dem Fluch viele hundert Jahre brauchen, um erneut seine alte Stärke zu erlangen. „Ayume.“, diese Stimme erschrak mich so sehr, dass ich beinahe von den Stufen gefallen wäre. Er stand mir so nahe. Wie hatte er es geschafft sich heran zu schleichen? Ich zitterte. Hass, Rache, alles war verständlich für das, was ich ihm angetan hatte. Und in dieser Situation war ich vollkommen wehrlos. „Du bist zurück?“, hauchte ich, nicht völlig bei Sinnen. „Und du bist erwacht.“, gab er ruhig zurück. Ich konnte ihm nicht mal in die Augen sehen. Ich spürte, dass er neben mir auf der Treppenstufe Platz nahm und ebenso fühlte ich seinen Blick auf mir. „Das war also dein Plan? Mich so zu schwächen, dass ich nicht mal mehr durch die Auswahlrunde des Schamanenturnieres kommen würde.“ In seiner Stimme wog ein Hauch Belustigung mit, welche mich doch zu ihm blicken ließ. „Was bezweckst du damit?“, hakte er nach. „Überdenke deinen Plan, überdenke deine Einstellung.“, gab ich nur zurück. „Vielleicht werde ich das, wenn du mir dabei hilfst.“, konterte er so geschickt, dass ich keine Erwiderung mehr fand, außer stumm zu nicken. Seine Gegenwart bereitete mir eine Gänsehaut, seine Nähe schaffte es, dass mein Kopf schwirrte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, sodass ich das Gefühl hatte, es springt jeden Moment heraus. Das ist also das Schicksal, was Ayume und Hao verband? Erschöpft und ohne weiter darüber nachzudenken, legte ich meinen Kopf auf seine Schulter und schloss die Augen. „Du solltest zurück.“, meinte er schlicht. „Ich schaffe es nicht mehr zurück.“, antwortete ich müde. Seine Bewegung ließ meinen Kopf wieder nach oben fahren und ihn anblicken. Seine schwarzen Augen drangen direkt in die Meinen ein, als er einen Arm um mich legte und mir hoch half. Vorsichtig führte er mich durch die Eingangstüre in das Wohnhaus hinein, wo sofort das Licht angemacht wurde. „Yo.“, entkam es mir, doch dieser wechselte sofort seine strenge Miene zu einem glücklichen Lächeln. „Für gewöhnlich bekommen wir nur tagsüber Besuch.“, meinte der Junge am Treppenabsatz schlicht. „Lass das ja nicht zur Gewohnheit werden. Wir beherbergen hier nicht auch noch deinen Bruder, der sowieso als schlimmster Verbrecher auf der gesamten Welt gesucht wird.“, kam es schnippisch von Oben. „Nur solange Kaori noch nicht auf den Beinen ist.“, lachte Yo. „Willkommen Zuhause, Bruder.“, wandte er sich an Hao, welcher nur den Kopf abwandte und mich weiter in mein Zimmer führte. Damit war es erledigt? Ich blickte Hao direkt an, als er mich auf meinen Futon setzte und sich daneben niederließ. „Ayume?“, flüsterte er vorsichtig. „Ja?“ „Du hattest Recht. Mit Yo und nimmt man jemanden die Macht, so wird er mit Verachtung bestraft.“ Ich schmunzelte über seine Worte. „Aber es bleiben immer noch Freunde.“, gab ich zurück und spielte auf Opacho an, der irgendwo vor dem Haus auf seinen Meister wartete. Ich konnte seine Gegenwart fühlen. „Begleitest du mich dieses Mal freiwillig?“, fuhr Hao fort. Ich nickte nur stumm und legte ihm meine Hand auf die Schulter. Immerhin konnte er jemanden gebrauchen, der auf ihn achtet, als meist gesuchter Verbrecher. Nun schmunzelte auch er, ganz ungeachtet, dass er meine Gedanken nicht lesen konnte, verwunderte es mich nicht. Vielleicht hatte die Entsagung seiner Macht wirklich seinen Blickwinkel verändert. „In diesem Leben scheinen wir doch ein gemeinsames Ziel zu haben, ganz gleich, wie der Weg dorthin sich gestaltet.“, bemerkte ich nun, um die seltsame Stille zu durchbrechen, die sich gerade über uns gelegt hatte. „Ja.“, hauchte er, wandte sich zu mir herum, fuhr mit seinen Fingern unter mein Kinn und legte sanft seine Lippen auf die Meinen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MiezMiez
2014-03-13T23:23:09+00:00 14.03.2014 00:23
Einfach nur unglaublich!
Bin richtig sprachlos. Habe deine FF auch innerhalb von zwei Std. durch gehabt. Einfach toll!!
lG MiezMiez
Antwort von:  LynethNightmare
15.03.2014 11:43
Aww, MiezMiez :3

Ich bin auch beinahe sprachlos von deinen vielen lieben Kommentaren.
lG Lyn


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