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Was Familie bedeutet

Winterwichteln 2014
von

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Familie

Gajeel blickte den kleinen Jungen vor sich unzufrieden an. Die Hände in die Hüften gestemmt beobachtete er ihn, wie er sich mit nach vorne gebeugten Oberkörper auf seine Knie stütze, den Kopf gesenkt, der Atem ging hechelnd. Sein dunkles T-Shirt klebte ihm vor Schweiß schon am Körper, während Gajeels Muskeln immer noch kalt waren.
 

„War das etwa schon alles?“
 

Verächtlich verschränkte er die Arme vor der Brust, wartete auf eine Antwort. Vergebens.

„Ich fragte, ob das schon alles gewesen sei. Hast du Schwächling nicht mehr drauf?“

Bei diesen Worten blickte der Kleine wieder auf. Trotzig wischte er sich den Dreck von der Nase, blickte seinen Vater wütend an.

„Ich bin nicht schwach!“

„Dann beweis es mir. Komm schon, geh in Kampfstellung und halt dich nicht zurück.“

Den Worten folgend, hob der Kleine seine Arme versetzt vor seinen Körper, ging in Schrittstellung. Gajeel behielt seine Position einfach bei. Was hatte er schon schlimmes von so einem Knirps zu erwarten?
 

„Tetsuryuu no – Hokou!“

Tief Luft holend entließ der Kleine sein Eisendrachengebrüll, doch Gajeel zuckte nicht mal mit der Wimper. Das einzige, was aus dem Mund seines Gegenübers kam, war ein kleiner Windwirbel mit winzigen, nicht nennenwerten Eisenpartikeln. Die Attacke kitztelte ihn höchstens. Wenn überhaupt.
 

Ungläubig blickte der Kleine seiner erneut misslungenen Attacke nach, ließ sich erschöpft nach hinten fallen, stütze sich auf seinen Händen ab. Das konnte doch einfach nicht wahr sein!

Solch ähnliche Gedanken gingen auch Gajeel gerade durch den Kopf, auch wenn sie noch mit ein paar schönen Fluchwörtern ausgeschmückt waren. Der Bengel war doch eine einzige Katastrophe.
 

„Gajeel! Tetsu! Kommt ihr endlich mal zum Abendessen?“
 

Erschrocken zuckten die beiden zusammen.

„Kommen!“, klang es zweistimmig zurück. Wenn sich Vater und Sohn in einem einig waren, dann darin, dass man Levy nicht zu lange warten lassen sollte. Am meisten nicht in ihrer jetztigen Stimmungschwankungsphase. War sie in der einen Sekunde noch die Liebenwürdigkeit in Person, stauchte sie in der nächsten ihre beiden Männer zusammen, weil sie mal wieder vergessen hatte, irgendetwas zu machen. Diese Frau war wirklich zum Gruseln.
 

Keine Sekunde später standen die beiden auch schon vorm Esstisch. Gajeel drückte seiner Frau noch einen kleinen Kuss auf die Stirn, bevor er ihr helfen wollte, sich hinzusetzten. Lachend schlug sie seine Hand weg.
 

„Gajeel, ich kann das alleine. Ich bin doch nicht krank, sondern nur schwanger!“

„Ja, aber das im achten Monat!“

Immer noch kichernd stellte sie die letzten Teller ab, bevor sie sich ebenfalls setzte. Heute gab es Spaghetti Bolognese, wobei in Gajeels Soße noch ein paar Schrauben gemischt waren. Doch nicht nur irgendwelche Schrauben. Nein, es waren Levy’s hauseigene Magieschrauben, die aus purem Eisen bestanden und es seiner Meinung nach nichts gab, was besser schmeckte.
 

Naja, außer vielleicht Levy’s Lippen.
 

Argwöhnisch betrachtete Tetsu seinen Vater, als er sich das Eisen in den Mund schob. Es hatte sich bis heute nicht an den Gedanken gewöhnt, dass sein Vater Eisen und Onkel Natsu Feuer essen konnte. Den Blick bemerkend drehte Gajeel sich zu seinem Sohn um.
 

„Na, auch mal probieren?“

Hastig schüttelte dieser den Kopf. Er kriegte nicht Mal ein ordentliches Drachengebrüll auf die Reihe, da wollte er gar nicht daran denken, Eisen zu essen. Wer weiß was sein Magen damit anstellen würde.
 

Kopfschüttelnd aß Gajeel weiter.

„Aus dem Jungen wird nie was, wenn er sich nicht langsam ordentlich Mühe mit seinem Training gibt. Nicht mal ein lächerliches Houko kriegt er hin. Wieso haben wir ihn überhaupt Tetsu genannt? Der Junge hat keine Ahnung von Eisen-Dragonslayer Magie.“
 

„Gajeel!“

Levy versuchte ihn aufzuhalten, doch schon zu spät. Mit großen Augen blickte Testu seinen Vater an, bevor sich diese auch schon mit Tränen füllten und er keine zwei Sekunden später auch schon die Treppe nach oben gepoltert war. Kurz darauf hörte man die Tür zu seinem Zimmer zuschlagen. Levy warf ihrem Mann einen vorwurfsvollen Blick zu.
 

„Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst ihn nicht immer so demotivieren? Der Junge ist erst vier, was erwartest du von ihm? Soll er etwas jetzt schon in der Lage sein, einen Drachen umzubringen?“

„In seinem Alter konnte ich wenigstens schon ordentlich brüllen. Wenn das so weitergeht, kann er sich meine Magie gleich abschreiben.“
 

Trotzig verschränkte Gajeel die Arme vor der Brust, blickte seiner Frau geradewegs in ihre braunen Seelenspiegel. Und diese spiegelten gerade eine wütende Oberfläche wider. Ein sehr, sehr wütende Oberfläche.
 

Kurz darauf unterbach sie zu Gajeels Glück den Blickkontakt, stand stattdessen selbst auf und folgte ihrem Sohn. Seufzend ließ sich Gajeel nach hinten gegen die Lehne fallen. Auf einmal schmeckte ihm sein Essen nicht mehr.
 


 

Eine Stunde später lag Gajeel allein in ihrem großzügigen Doppelbett, konnte nicht einschlafen. Seit er mit Levy verheiratet war, hatte er diese Schlafstörungen bei ihrer Abwesenheit. Lag sie jedoch erst einmal neben ihm, konnte ihn nichts so schnell wieder aus dem Schlaf reißen. Hatte ihn früher jedes kleine Geräuch geweckt, schienen sich seine Drachensinne bei ihrer Anwesenheit auszuschalten. Er hatte selbst keine Ahnung, wieso das so war.
 

Es dauerte noch eine geschlagene Dreiviertelstunde, bevor er das leise Öffnen der Tür vernahm und kurz darauf Levy’s zierliche Gestalt zu ihm unter die Decke schlüpfte. Sofort drehte er sich zu ihr um, legte einen Arm um sie, zog sie ganz nah an sich ran. Bei dieser Reaktion kicherte Levy kurz, was Gajeel zum Brummen brachte, bevor sie wieder ernst wurde.
 

„Er hat schon wieder geweint.“

Ein Grummeln seitens Gajeel.

„Er glaubt, dass er nie so stark werden kann wie du und schämt sich dafür. Es liegt nicht an seiner Willenskraft, dass er noch nicht so stark ist. Glaub mir, er hat genug von meinem und deinen Sturschädel geerbt.“
 

Bei diesen Worten musste Gajeel grinsen. Es stimmte. Wenn es um ihre geliebten Bücher oder sonst irgendetwas für sie wichtiges ging, konnte sie ziemlich stur sein. Ohne diese Sturheit wäre er wahrscheinlich nicht mal hier.
 

„Gajeel, ich denke, du solltest es mit ihm nicht so hart nehmen. Er ist immerhin noch ein kleiner Junge. Versprichst du mir das?“

Gerade wollte er etwas darauf erwidern, ihre Aussage widerlegen, als er unwillkürklich schlucken musste.
 

Da war er. Der Blick. Ihr Blick. Dieser verdammte Blick, zu dem er einfach nicht Nein sagen konnte.
 

Eigentlich war der Trick ziemlich billig. Levy schaute ihn immer mit großen Augen treuherzig und unschuldig von unten an und verzog im Extremsfall – wie jetzt zum Beispiel – noch die Lippen zu einem Schmollmund. In diesem Momenten sah sie wirklich aus wie ein Engel.
 

Doch hinter der ganzen Fassade wusste sie ganz genau, was für einen Effekt sie damit auf ihn hatte. Und nutzte dieses Wissen schamlos aus. Auf was hatte er sich damals vor fünf Jahren vor diesem Scheißaltar nur eingelassen?
 

Als er merkte, dass sie ihn mal wieder genau da hatte, wo sie wollte, verstrubbelte er grummelnd ihre Haare. Was für ein teuflisches Weib.
 

Levy kicherte nur kurz, bevor sie sich wieder an ihn schmiegte.

„Ich liebe dich, Gajeel.“

Die Worte trafen ihn unvorbereitet, sodass er nicht in der Lage war, sie zu erwidern. Stattdessen drückte er sie nur noch näher an sich, schloss die Augen. Ihr konnte er einfach keinen Wunsch abschlagen.
 

... Sie war wirklich ein teuflisches Weib.
 

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Hallo meine geliebten Leser :D
 

Hiermit praesentiere ich euch die neuste Geschichte aus meiner Feder/Tastatur. Ich habe sie fuer eine Wichtelaktion fuer mein Wichtelkind Vanillaspirit geschrieben. Ich hoffe sie gefaellt euch udn wuensche euch viel Spass!
 

*kekse dalass*
 

GlG

Deine Sora



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Jelenasama
2014-02-07T19:43:45+00:00 07.02.2014 20:43
*Kekse hinstell*
ich finde die story super :D
ich kann mir gajeel als solchen vater ehrlich gesagt gut vorstellen auch dein schreibstil ist gut
mal sehen wie es weitergeht
Antwort von:  NatsuNoSora
07.02.2014 22:10
Haja, Bestechung und so xD
Danke :D
Iwie passt des motiv liebenwuerdiger Vater nicht zu ihm, also so xD
Mal sehen :D

GlG
Deine Sora


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