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My first love

von

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Ich kann mich noch sehr gut an den Tag erinnern, als ich ihn zum allerersten Mal sah.

Diesen ganz besonderen Jungen, der mir zeigte, dass nicht alle Jungs Blödmänner sind.

Am Anfang war es kaum spürbar, doch mit der Zeit wurde das Gefühl, ihn unbedingt kennenlernen zu wollen und bei ihm sein zu wollen, immer größer und es dauerte ein ganzes Jahr, bis mir bewusst wurde, dass Patrick mir sehr wichtig war.

Ja, ich glaubte sogar, dieses schöne Gefühl, welches ich für ihn empfand, als Liebe bezeichnen zu können.

Und heute, wo ich älter bin, weiß ich ganz sicher, dass er meine erste große Liebe war, ganz egal, was die Älteren sagen.

Vielleicht mag es sein, dass Kinder in der Grundschule nicht wissen oder definieren können, was Liebe ist, doch dieses Gefühl, dieses wunderbare Gefühl, welches mich schweben ließ, wenn ich bei diesem Jungen war, mit ihm sprach, mit ihm lachte, ihn ansah, das war nicht nur irgendein Gefühl – es war genau dieses Gefühl. Dieses eine große Gefühl.

Liebe.

Ich wollte immerzu nur bei ihm sein, meine Stunden, Minuten und Sekunden mit ihm teilen, mit ihm lachen, Quatsch machen, mich von ihm hundertmal über den Schulhof jagen lassen,wenn wir Ticken spielten.

Liebe ist so ein schönes Wort in Verbindung mit ihm. Dann geht es mir so leicht von den Lippen. Dann lässt es sich wunderbar schön aussprechen und ich denke an ihn, spüre mein Herz klopfen.

Niemals habe ich mich so zu einem Jungen hingezogen gefühlt, wie zu Patrick. Er war etwas ganz Besonderes, ist es auch heute noch.

Er ist wirklich meine erste große Liebe, und nie werde ich ihn vergessen können, dass ist mir klar geworden.

Wann auch immer ich an meine Vergangenheit denke, so denke ich an ihn, nur an ihn.

Und dann spüre ich wieder diese Sehnsucht in mir, diesen Schmerz, kalten Schmerz, der mich innerlich befällt, seit ich umgezogen bin.
 

Damals ging alles so schnell, und ich kann mich gar nicht mehr an alles erinnern.

Außer an ihn.

An ihn kann ich mich erinnern, als hätte ich ihn erst gestern gesehen.

Noch ganz genau kann ich sein Gesicht vor meinem inneren Auge sehen, seine roten Wangen, als ich ihn auf die Wange küsste und ihm sagte, dass ich ihn liebe.

Er war so kindisch, rieb sich über die Wange und dachte, nun würde er krank werden, weil ein Mädchen ihn geküsst hatte.

Welche Mädchen ihn wohl bisher schon geküsst hatten?

Mit welchem Mädchen muss ich ihn teilen?

Welches Mädchen hat das Glück, an seiner Seite zu sein, meinen mir vorbestimmten Platz einzunehmen?

Fragen beherrschen mein Inneres. Fragen, die nur er selbst mir beantworten kann, es aber dann doch wieder nicht kann, weil er nicht bei mir ist.

Ob er ab und zu noch mal an mich denkt?

An unsere gemeinsame Zeit?

An die vielen Stunden, die wir zusammen verbrachten.

An unseren Nachtspaziergang auf der Klassenfahrt nach Wangerooge.

Damals fragte ich ihn wirklich, ob er irgendwann Kinder haben wollte, und er sagte, ohne zu zögern, Ja.

Ob er heute immer noch dieselbe Antwort auf diese Frage geben würde?

Mir wird immer wieder schmerzlich bewusst, wie wenig ich doch über ihn weiß.

Immer wieder frage ich mich, was aus ihm geworden ist, mit was für Leuten er seine Zeit verbringt, an was für einer Schule er ist und ob er eine Freundin hat.

Und jedes Mal, wenn ich an ihn denke, wird die Sehnsucht nach ihm und der Drang, ihn wieder zu sehen, mit ihm zu reden, seine Stimme zu hören, größer.
 

Inzwischen bin ich 14 Jahre alt. Er müsste nun 15 oder 16 sein. Ich weiß es nicht. Wie so vieles, was ich nicht weiß.

Mein sehnlichster Wunsch ist es, ihn wiederzusehen.

Ich würde ihn … so gerne in die Arme schließen und ihm sagen, wie sehr ich ihn noch liebe, und dass ich ihn in all den fünf Jahren nie vergessen habe, dass ich nie einen Jungen so geliebt habe wie ihn.

Es gibt einen Jungen, den ich liebe. Sehr liebe. Aufrichtig liebe. Aber die Liebe zu diesem Jungen ist anders als die zu Patrick.

Denn die zu Patrick war viel tiefgründiger, viel intensiver.

Sie war schöner. Leichter.

Bei Patrick konnte ich schweben und fallen, ich wusste, er würde mich auffangen.

Die Liebe zu diesem anderen Jungen ist schwer und tut mir weh, denn ich weiß, dass er für mich unerreichbar ist.

Diese Liebe fügt mir innerlichen Schmerz zu, zermürbt mich und schmeißt mich in ein tiefes Loch, in welches ich auch geworfen wurde, als Patrick so plötzlich aus meinem Leben gerissen wurde.

Ich konnte mich noch nicht einmal von ihm verabschieden.

Und dies bereue ich wohl am meisten von allem, was ich hätte tun können, wenn ich heute darüber nachdenke.

Meine letzten Worte an meine gesamte Klasse, richtete ich doch nur an Patrick.

Noch heute kann ich mich daran erinnern, Patrick direkt angesehen zu haben, als der Satz „Ich werde euch sehr vermissen“, meine Lippen verließ.

Ich schaute ihn an und ich hoffe, er weiß, dass dieser Satz ihm galt.

Denn, ich vermisse ihn. Sehr sogar. Und ich fühle mich schlecht, weil er nicht bei mir ist.

Ich würde sterben, um mit ihm leben zu können.

Wie sehr sehne ich mich danach, ihn wiederzusehen. Wie sehr sehne ich mich danach, in seinen Armen zu liegen und endlich zu hören, dass er mich ebenso liebt wie ich ihn?

Ich weiß, dass er mich auch liebte. Immerhin war es so eindeutig. Und seine Freunde sagten es mir ständig, wenn er nicht bei ihnen war.

Vielleicht werde ich ihn nie wieder sehen.

Vielleicht werde ich ihn nie vergessen können und immer an ihn denken, wenn ich einen anderen Jungen auf eine intime Weise mag.

Aber das ist in Ordnung.

Patrick ist ein Teil meines Lebens und er wird es immer sein.
 

Die Zeit lässt die Vergangenheit in Vergessenheit geraten
 

Dieser Satz ist so wahr. Und doch so falsch.

Meine Vergangenheit werde ich nie vergessen.

Denn sie wurde von einem Jungen geprägt, der etwas ganz Besonderes für mich war, und der mir mein Herz gestohlen hat, und letzten Endes einfach nicht mehr dazu kam, es mir zurück zu geben, weil ich viel zu schnell verschwand.

Aber auch das ist in Ordnung, denn ich weiß, dass mein Herz bei ihm gut aufgehoben wird. Er ist der Einzige auf dieser Welt, der mein Herz verdient hat.



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