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Life in the Darkness - Es hört niemals auf

Teil 3
von

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Ein überraschendes Zusammentreffen


 

11. Ein überraschendes Zusammentreffen
 

 

Verwirrt sah er sich um. Er war so in Gedanken gewesen, dass er gar nicht gemerkt hatte, wohin ihn seine Beine getragen hatten. Voran er gedacht hatte? An Temari. An ihr Baby. Wie es weitergehen sollte. Shikamaru hatte keine Ahnung, was er tun sollte. In seinem Kopf und seinem Herzen herrschte ein wildes Durcheinander. In beiden gab es einen Teil, der wollte, dass er sofort zu ihr rannte und sie in den Arm nahm, um ihr zu zeigen, wie sehr er sie liebte und einen Teil, der so weit wie möglich von ihr weg wollte, damit sie und ihre Freunde ihn nicht noch mehr verletzten konnten. Und nun war er hier im Park. Was er hier wollte, wusste er nicht. Doch tat es ihm irgendwie gut.

 

Shikamaru seufzte. Er hob seinen Kopf und sah sich um. Vielleicht half es ihm ja ein wenig im Park zu laufen. Vielleicht befreite es ihn. Shikamaru hatte keine Ahnung und doch lief er den Weg einfach weiter entlang. Im Nachhinein würde er sagen, es war Schicksal, doch in dem Moment wusste er einfach nicht, was es war. Er lief einfach den Weg entlang und genoss die schöne Natur.

 

Plötzlich aber stoppte er. Sein Blick war an einem Ententeich hängengeblieben. Jedoch hatten nicht die Enten im Teich seine Aufmerksamkeit erregt, sondern eine hübsche Blondine, die in den Armen eines Rothaarigen lag und sich die Augen ausheulte. Was sollte er nun machen? Sollte er zu ihr gehen? Sollte er einfach weitergehen? Sollte er sie weiter beobachten? Sollte er es riskieren und warten, was passierte? Was würde Gaara mit ihm machen, wenn er ihn sah? Was würde sie machen, wenn sie von ihm erfuhr? So viele Fragen und doch hatte Shikamaru keine Antwort auf sie. Eigentlich war er doch in diesen Park gegangen, um endlich von ihnen befreit zu werden. Und lag sie hier vor ihm, sodass er sehen konnte, was ihm TenTen schon erzählt hatte. Er konnte zwar nicht wirklich sehen, ob sie schwanger war, aber er konnte sehen, wie schlecht es ihr ging.

 

Geh zu ihr! Rief es in seinem Herzen und seinem Kopf. Geh weg! Kam die Gegenrede. Es war ein hin und her. Shikamaru hatte keine Ahnung, was er machen sollte. Sollte er sich wirklich darauf einlassen? Er wusste, dass dann die Gefahr groß wurde, dass sie sich wieder gegenseitig verletzten. Er wusste, dass es schwere Folgen für sie beide mit sich bringen würde, vor allem wenn sie wirklich schwanger war. Doch, würde er damit leben können, wenn er jetzt weiterging? Würde er je seinen Frieden finden? Shikamaru hatte keine Ahnung und darum schaffte er es auch nicht sich von der Stelle zu bewegen. Wüsste er was passieren würde, wüsste er, dass er damit klar käme, wenn er jetzt ging und sie wahrscheinlich nie wiedersehen würde, dann wäre er schon längst gegangen. Aber hier ging es nicht nur um ihn. Hier ging es um Temari, die er noch immer über alles liebte. Hier ging es um ihr ungeborenes Kind, das auch gut sein Kind sein konnte. Hier ging es um ihn, der hin und her gerissen war zwischen richtig und falsch ohne zu wissen, was richtig und was falsch war. Wieso war die Liebe und das Leben nur so anstrengend?

 
 

~~~
 

 

„Was würdest du machen, wenn er dir wieder gegenüberstehen würde?“, fragte Gaara nach einer Weile.

  „Ich weiß es nicht“, murmelte Temari und kuschelt sich mehr in ihren Bruder hinein. Es tat ihr gut seine Nähe und Wärme zu spüren. Irgendwie erinnerte sie das an die Momente mit ihrer Mutter, denn auch diese hatte sie immer in den Arm genommen, um sie zu trösten. Allgemein erinnerten solche Momente sie oft an ihre Mutter. Es war zwar schon lange her, dass sie diese genießen konnte, doch hatten sie sich tief in ihr Gedächtnis gebrannt, damit sie sie nie vergessen konnte. Für Temari war ihre Mutter eine Heldin, eine wunderbare Frau, die ihr beigebracht hat, dass sie alles erreichen kann, wenn sie nur wollte. Oft dachte sie an ihre Worte zurück, wenn sie nicht mehr weiter wusste, wenn sie eine Mutter brauchte, die ihr den richtigen Weg wies. Meistens half es ihr auch wirklich gut. Nur dieses Mal klappte es nicht. Bei dieser Sache konnte ihre Mutter ihr einfach nicht helfen.

 

„Ich glaube, ich schaffe das nicht, Gaara“, schniefte sie auf einmal. Neue Tränen kamen in ihr hoch. Diese Erkenntnis machte ihr unglaublich zu schaffen. Sie hatte zwar schon oft daran gedacht, doch es auszusprechen war etwas völlig anderes. Es hatte eine ganz andere Wirkung auf sie und ihre Gefühlslage, vor allem weil sie momentan von ihren Hormonen beeinträchtigt wurde. Normal würde sie auch nicht hier in der Öffentlichkeit liegen nur eine Jogginghose und ein altes verwaschenes T-Shirt tragend und sich nach langem einmal richtig ausweinend. Weinen. Ein Zeichen von Schwäche. Schwäche, etwas was sie eigentlich niemals zulassen wollte und doch konnte sie es nicht verhindern, es allen um sie herum zu zeigen. Nicht mal die Schluchzer konnte sie unterdrücken.

 

Gaara aber lag ganz ruhig neben ihr. Er strich seiner großen Schwester übers Haar und sagte kein Wort, auch wenn so ein Verhalten für sie völlig unüblich war. Eigentlich wunderte es ihn gar nicht, dass sie hier bei ihm lag und weinte. Seit Wochen versuchten er und sein Bruder sie zum Weinen zu bringen, damit sie all ihre Gefühle rauslassen konnte und sie nicht nur unterdrückte. Dass dafür ein Ort, der sie mit ihrer Mutter verband, hilfreich war, wurde ihnen erst vor ein paar Tagen klar, dabei lag es doch so sehr auf der Hand. Sie wussten doch, wie sehr ihre Schwester ihre Mutter liebte und wie sehr sie an ihr hing. Aber irgendwie konnten sie beide es auch verstehen. Gaara konnte sich zwar nicht wirklich an die Zeit erinnern, doch sagten ihm die Erzählungen seiner Geschwister, was für eine wundervolle Frau sie eigentlich war und wie sehr sie ihre geliebten Kinder immer unterstützte. Ja, er konnte verstehen, warum sie für Temari eine so besondere Person war und warum solche Orte so etwas in ihr auslösten, auch wenn sie dies gerade schamlos ausnutzten.

 

„Du bist nicht alleine, Temari“, flüsterte er ihr nach einer Weile zu, in der Hoffnung, es würde sie ein wenig beruhigen, doch gelang ihm dies nicht wirklich.

  „Gaara, du verstehst mich nicht, ich brauche ihn!“, erwiderte sie. „Ich weiß, dass es dämlich klingt und dass ich ihn eigentlich gar nicht verdient habe, geschweige denn dass wir glücklich werden könnten, immerhin haben wir uns in den letzten Monaten nur gegenseitig verletzt, aber ich braue ihn Gaara. Ich brauche ihn wirklich“, hauchte sie leise. Temari wusste, wie verzweifelt sie dort klang, aber es war die Wahrheit und es tat ihr gut, es endlich auszusprechen. Es befreite sie. Zwar nahm es nicht ihre Ängste, aber es half ihr wieder klar und frei zu denken. In den letzten Tagen war es ihr einfach nur noch schwer gefallen irgendwas zu tun. Sie hatte versucht alles zu unterdrücken, ihren Schmerz und ihre Ängste. Jetzt wusste sie, dass es ein Fehler war. Nein, sie hatte es schon vorher gewusst, aber erst jetzt wurde es ihr so richtig klar. Temari nahm sich vor, dass sie nichts mehr verheimlichen oder unterdrücken würde. Sie würde von nun an immer mit ihren Brüdern reden, denn es schien so als würde es ihr wirklich helfen. Es löste zwar nicht ihre Probleme, aber es half ihr dabei sich zu befreien.

 

„Möchtest du noch einmal mit ihm reden und ihm alles erklären?“, hakte Gaara nach. Noch immer ließ er seine Schwester nicht los. Noch immer strich er ihr über ihre Haare.

  „TenTen hat es doch schon versucht. Er will nichts mehr von mir“, erwiderte sie traurig.

  „Ich bin mir sicher, dass er bei dir anders reagieren wird, als bei ihr.“

  „Was macht dich da so sicher?“

  „Liebt dich!“

  „Woher weißt du das?“, fragte sie ihn mit zittriger Stimme.

  „Ich habe es in seinen Augen gesehen“, erklärte er ihr. „Ich habe es gesehen, als er das erste Mal mit dir gesprochen hat. Ich habe es gesehen, als er dich bei seinem Konzert getroffen hat. Ich habe es gesehen, als er dachte, er hätte dich verloren und er doch noch um dich kämpfen wollte. Ich habe es gesehen, als er uns mit Dad geholfen hat. Ich habe es gesehen, wenn er dich angesehen hat. Ich habe es gesehen, als du die ganze Nacht verschwunden warst. Ich habe es gesehen, als ich mit ihm bei deinem Konzert gesprochen habe“, zählte er ihr auf. „Temari, ich weiß, dass du das alles nicht sehen konntest, darum vertrau hierbei meinen Augen“, bat er sie schließlich. „Shikamaru liebt dich wirklich und wenn du mit ihm redest, wird er dir sicher zuhören, weil er dich so sehr liebt.“

  „Danke, Gaara“, hauchte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Trotzdem blieb sie auf seiner Brust liegen.

 
 

~~~
 

 

„Warum tust du dich damit so schwer?“, fragte sie mit sanfter Stimme.

  „Ich habe Angst davor verletzt zu werden“, gab er zu. Er wunderte sich schon gar nicht mehr, dass sie hier vor ihm auftaucht. So oft war sie in letzter Zeit vor seinen Augen aufgetaucht. Shikamaru hatte sich mittlerweile an ihren Anblick gewöhnt. Irgendwie half sie ihm ja auch dabei das alles hier durchzustehen, auch wenn er niemand davon erzählen würde, denn sie würden ihn alle für verrück halten. Er hatte sich selbst ja am Anfang für verrückt gehalten. Warum sollte es jemand außenstehendes anders gehen? Er sah und sprach hier schließlich mit seiner toten Ex-Freundin!

 

„Sieht es momentan nicht eher so aus, als wäre sie es, die verletzt ist?“, hakte Ino nach. In Gedanken musste Shikamaru ihr Recht geben, doch fiel es ihm irgendwie schwerer als er dachte.

  „Ich finde, du solltest zu ihr gehen. Sprich mit ihr. Das wird ihr sicher helfen. Du kannst so oder so nicht von hier weggehen, ohne dass du den ganzen Abend an sie denken wirst, warum gehst du also nicht zu ihr hin und ersparst dir das ganze Denken?“, fragte sie weiter. Ja, warum ging er nicht einfach zu ihr? Shikamaru wusste, dass Ino Recht hatte. Er wusste, dass er den gesamten Abend an und sie an das Baby denken würde. Was hielt ihn also davon ab?

 

„Wenn du glücklich sein willst, Shikamaru, und das kannst du mit ihr sein, musst du über deinen eigenen Schatten springen, bevor es zu spät ist“, riet sie ihm.

  „Und wie soll ich das anstellen?“, fragte er sie genervt. Es ging ihm langsam so richtig auf die Nerven, dass sie ihn immer und immer wieder mit ihren schlauen Sprüchen volllabert, ihm aber nie sagte, wie er das alles schaffen sollte. Glaubte sie, es wäre so einfach für ihn? Es war nicht nur die Angst davor selbst verletzt zu werden sondern auch dass er sie erneut verletzte. Er hatte gehört, was passiert war, nachdem er damals gegangen war. Shikamaru wollte nicht, dass das noch einmal passiert. Vor allen nicht weil sie nun schon im sechsten Monat sein musste. Er hatte zwar nicht viel Ahnung von Babys und dem allem, aber er wusste, dass so was schlecht für diese kleinen Geschöpfe und ihre Mütter war. Er wollte nicht, dass er Temari schlecht ging. Noch immer liebte er sie über alles. Schon damals hatte er es ihr gesagt und er würde es auch wieder tun. Er würde sie immer lieben, egal was zwischen ihnen beiden war.

 

„Und warum schwingst du dann nicht deinen Arsch darunter und redest mit ihr? Du kannst nur wieder Vertrauen schaffen, wenn du ihr eine Chance dafür gibt’s“, holte sie ihn aus seinen Gedanken zurück.

  „Da ist auch noch Gaara, er wird mich sicher umbringen“, erwiderte er.

  „Er hat dich schon lange gesehen und das weißt du auch“, konterte sie. Dieses Mal würde sie ihm keine Chance geben zu entkommen. Das spürte er. Das hieß aber auch, dass er in seinem tiefsten inneren wollte, dass er jetzt da runter ging, sie in seinen Arm nahm, oder nein das wäre vielleicht übertrieben, aber er wollte, dass er mit ihr sprach und das zwischen ihnen endlich klärte. Und das würde er nun auch machen, auch wenn es sicher anstrengend werden würde.

 

Seufzend setzte sich Shikamaru erneut in Bewegung. Er wusste genau, dass Gaara ihn schon lange bemerkt hatte. Dass weder er noch Temari vor ihm standen, zeigte ihm, dass der Rothaarige ihm die Wahl überlassen wollte, dass er fest daran glaubte, dass er das richtige Tat. Auch Shikamaru hoffte dies. Doch in wenigen Minuten würden sie es sehen, denn mittlerweile stand er direkt vor den beiden. Temari schien ihn noch immer nicht bemerkt zu haben. Shikamaru ließ seinen Blick über ihren Körper wandern. Auf ihren Wangen konnte er noch immer die Überreste ihrer Tränen sehen. An dem gleichmäßigen Heben und Senken ihrer Brust erkannte er, dass Gaara es irgendwie geschafft hatte, sie wieder zu beruhigen. Langsam ließ er seinen Blick weiter über ihr T-Shirt streifen, welches sie irgendwie nur noch süßer aussehen ließ, bis sein Blick an ihrem Bauch hängen blieb. Als er die deutliche Rundung sah, schluckte er schwer. Shikamaru hatte zwar schon vorher gewusst, dass sie schwanger war, doch es zu sehen war noch einmal etwas anderes.

 

„Bist du sicher, dass du das hier durchziehen willst?“, fragte ihn Gaara forsch, wobei seine Augen den Braunhaarigen die ganze Zeit fixierten. Shikamaru nickt. Noch immer hing sein Blick an Temaris Körper, welcher sich nun langsam hob.

  „Wer ist dort Gaara?“, fragte sie mit kratziger Stimme, die ihm bewies, dass sie viel geweint hatte. Temari schien das aber egal zu sein.

  „Ich würde gerne mit dir reden, Temari“, sagte er ruhig.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Hokagebernd
2016-01-31T09:00:51+00:00 31.01.2016 10:00
Na da kommen zweu
Antwort von:  Little-Cherry
31.01.2016 10:03
ja, hihihi, wäre ja sonst langweilig
Antwort von:  Hokagebernd
31.01.2016 10:03
Zwei stur Köpfe zusammen bin gespannt wie das auf ein nander treffen verläuft
Antwort von:  Little-Cherry
31.01.2016 10:05
Ich schätze, hoffe, dass ich dich überraschen kann
Von:  fahnm
2014-07-20T01:16:00+00:00 20.07.2014 03:16
Jetzt wird es spannend.^^
Mach bitte schnell weiter.^^
Antwort von:  Little-Cherry
20.07.2014 12:33
du hast du wohl recht :D
wie immer wird es in meinem zwei Wochenrhythmus weitergehen^^
Von: abgemeldet
2014-07-18T16:22:28+00:00 18.07.2014 18:22
oh oh, jetzt wird es richtig spannend. Fast wie Elfmeter schießen.. Hihi. Hab während der WM ganz schön das lesen vernachlässigt...

Grüßle
Antwort von:  Little-Cherry
18.07.2014 18:25
Fast so spannend wie das Finale, meinst du nicht auch :D
Ich hoffe, dass ich das nächste Kapitel noch onlinestellen kann, bevor ich in meinem Urlaub fliege...

LG Cherry
Antwort von: abgemeldet
18.07.2014 18:36
bitttttttteeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee
Antwort von:  Little-Cherry
18.07.2014 20:41
ich werde versuchen dran zu denken, aber danach musst du wohl wahrscheinlich 4 Wochen warten...


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