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Frozen Heart

von

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Kapitel 1 - Awake

Kapitel 1 – Awake
 

-15 Jahre später-
 

»Elsa… Elsa, wach auf! Komm zu dir, Elsa… du kannst hier nicht schlafen!«

Erschrocken fuhr ich hoch. Was war das? Ich fasste mir an den Kopf und schüttelte diesen.

»Ein Traum…?« Verwirrt sah ich mich um. Ich war nicht in meinem Bett und auch nicht im Schloss. »Was zur…« Langsam stand ich auf und mit jeder Sekunde die verstrich, wurden meine Augen größer. Ich stand mitten im Schnee auf dem Nordberg. Wie war ich hierhergekommen? Ich sah an mir herunter. Meine Sachen hatten sich nicht geändert, es war immer noch mein übliches blaues Kleid. Ich fuhr mir durch die Haare und versuchte mich an den vorherigen Tag zu erinnern. Ich erinnerte mich daran, dass ich mit Anna und Kristoff zusammen gegessen hatte… im Schloss. Danach war ich in meinem Arbeitszimmer und dann? Verdammt, dort endete meine Erinnerung.

»Verdammt…«, murmelte ich. »Ich muss zurück.« Ich machte einen Schritt vorwärts und sogleich blieb mein Schuh im tiefen Schnee stecken. Seufzend kniete ich mich hin, zog ihn heraus, leerte den Schnee aus ihm und zog ihn wieder an. »Zum Glück ist mir nicht kalt.« Ich sah noch einmal den Schnee an und seufzte. So würde ich nicht vorankommen. Mit einer Handbewegung hatte ich mir den Weg frei gemacht und nickte zufrieden. So sollte es kein Problem sein, zurück nach Arendelle zu kommen und vor allem mit allen Sachen, die ich trug.

»Elsa… pass auf!«

Erschrocken blieb ich stehen. Was war das? Ich sah mich zu allen Seiten hin um. Da war doch gerade wieder diese Stimme… diese Stimme, die mich schon in meiner Kindheit verfolgt hatte. Mein Herz klopfte bis zum Hals und ich sah zu Boden. Eine Wurzel zog sich über meinen selbstgemachten Weg. Eine verdammt große Wurzel. Ich blinzelte verwirrt. Wollte die Stimme mich davor warnen? Grummelnd schüttelte ich den Kopf. Das war doch Unsinn. Da war nichts! Ich bildete mir das nur ein.

Ich stieg über die Wurzel drüber und ging mit schnellen Schritten weiter. Nach ein paar Sekunden begann ich zu laufen und schließlich zu rennen. Mein Umhang wehte im aufkommenden Wind. Es begann zu schneien. Ich sah kurz nach oben in den Himmel.

»Das passt mir gerade gar nicht«, sagte ich keuchend in den Himmel hinauf und rannte noch etwas schneller.

»Elsa!«

Ich hielt meinen Kopf. »Sei endlich still!« Ich rannte noch schneller, versuchte vor dieser Stimme in meinem Kopf zu fliehen. Zu spät bemerkte ich, dass sich mein Umhang in einem hervorstehenden Gestrüpp verfing und eine Sekunde später befand ich mich auch schon am Boden. »Autsch…« Ich drehte mich um und zog an meinem Umhang, allerdings hing er verdammt fest. Seufzend krabbelte ich zum Gestrüpp und machte mich daran, den Stoff zu befreien. Möglichst, ohne ihn kaputt zu machen. Ich spürte etwas Nasses an meiner Wange. Verwirrt legte ich meine Hand an diese und sah nach oben.

»Regen…?« Ich blinzelte. Immer mehr Tropfen trafen auf mein Gesicht und ich knurrte leise. »Das ist verdammt unpassend!« Immer noch darüber rätselnd, wie ich hier hoch kam, schaffte ich es endlich meinen Umhang zu befreien. Ein paar Sekunden saß ich noch so da, ehe ich endlich wieder aufstand und mich Richtung Heimat aufmachte. Ein starker Wind kam auf und ich musste mein Gesicht mit den Händen schützen, um nicht den ganzen Regen in die Augen zu bekommen. Der Wind wurde noch stärker und ich konnte mich kaum noch vom Fleck rühren. »Verdammt…«

Ich drehte mich um und öffnete wieder die Augen, um mich zu orientieren. Meine Augen weiteten sich ein wenig. Vor mir stand mein Eispalast, den ich damals gebaut hatte, als ich mich in die Berge geflüchtet hatte. Ich schluckte und legte eine Hand auf meine Brust. Ich brauchte Unterschlupf, bis der Regen nachgelassen hat. Einen Moment lang zögerte ich noch, doch dann lief ich entschlossen los. An der Treppe machte ich noch einmal kurz Halt. Ich berührte das Geländer und nach einem kurzen magischen Moment war diese wieder vollkommen in Takt. Ich rannte diese nach oben und blieb wieder vor der Tür stehen, die ich langsam aufschob. Im Inneren war noch immer alles so, wie ich es verlassen hatte. Ich schloss das Tor wieder hinter mir und lehnte mich dagegen.

»Allein…«, flüsterte ich. Ich erinnerte mich nicht gerne an diese kurze Zeit zurück, in der ich mich hier versteckt hatte. Hier, wo ich Anna zum zweiten Mal verletzt hatte…

Ich atmete tief durch und ging langsam die große Treppe nach oben. Es war ja nicht für lange… nur, bis der Regen nachgelassen hatte. Ich blieb auf halber Treppe stehen und sah nach draußen. Der kleine Regenschauer entwickelte sich langsam zu einem richtigen Sturm. Ich schluckte. Warum regnete es überhaupt? Es war doch kalt genug für Schnee, immerhin lagen die Temperaturen seit Wochen schon unter dem Gefrierpunkt. Ich stieg weiter nach oben und kam schließlich in einen großen Raum. Inmitten des eisigen Raumes lag der kaputte Kronleuchter. Ich schloss für einen Moment die Augen und erinnerte mich daran zurück, wie Hans dem Soldaten die Armbrust nach oben geschlagen hatte und dann… ja. Ich seufzte leise. Ich sollte keine Gedanken mehr daran verschwenden.

»Es sieht wirklich alles genauso aus, wie ich es verlassen habe.« Ich ging quer durch den Raum und blieb vor einem großen Fenster stehen. Der Sturm wurde immer schlimmer. Ich drehte mich wieder um und machte mit meiner rechten Hand kreisende Bewegungen. Der Schnee aus meiner Hand formte sich zu einem großen Stuhl und gefror zu Eis. Ich setzte mich darauf und sah mich um.

»Also schön…« Ich spielte etwas mit meinem geflochtenen Zopf. »Ich habe noch nie mit einer Stimme geredet, die nicht da ist, aber…« Ich seufzte und ließ meine Haare wieder los. »Wenn da wirklich jemand ist, finde ich, dass es langsam Zeit wird, das du dich zeigst!« Ich versuchte sicher zu wirken, aber ich kam mir so dämlich vor. Immerhin sprach ich doch nur mit einer Stimme in meinem Kopf! Da war doch nichts…

»Elsa…«

Ich zuckte heftig zusammen und sprang auf. Ich begann leicht zu zittern. Hatte ich da etwa gerade eine Antwort bekommen?! Ich biss mir auf die Unterlippe.

»Bitte… zeig dich! Ich weiß, dass da jemand ist… das spüre ich einfach.« Meine Augen huschten über all das Eis, aber niemand war zu sehen. Ich hielt mir den Kopf. »Soweit bin ich also schon, ich rede mit einer imaginären Stimme.«

»Ich bin doch hier!«

Wieder diese Stimme. Ich drehte mich einmal um mich selbst, konnte aber niemanden sehen. »Wo bist du dann? Warum sehe ich dich nicht?« Ein leichter Windstoß kam auf und etwas streifte meine Wange.

»Ich war immer hier…«

Ich hörte die Stimme ganz nah an meinem Ohr. Erschrocken sah ich zur Seite, konnte aber einfach niemanden sehen. »Ich will dich sehen, zeig dich doch!« Stille. Ich schluckte. Also doch nur Halluzinationen. Wieder kam ein leichter Wind auf und ich sah zum großen Fenster. Die Scheibe war plötzlich übersäht mit kleinen Eisblumen. »Was…« Ich ging näher heran und betrachtete das Schauspiel, das sich mir bot. Plötzlich formte sich aus all den Blumen eine große Schneeflocke, die sich von der Scheibe löste und um mich herum schwebte. Ich lachte leise.

»Was…« Ich versuchte nach der Flocke zu greifen, allerdings war sie schneller als ich. »Warte!« Ich verfolgte sie und probierte immer wieder nach ihr zu greifen. Ich kam mir vor wie ein kleines Kind… aber ich war allein, also war das einmal in Ordnung. Als die Schneeflocke direkt über mir war, sprang ich nach oben. »Hab ich dich!« Überrascht weiteten sich meine Augen, als ich kurz vor der Flocke etwas anderes zu packen bekam. Mit den Zehenspitzen noch am Boden sah ich mit großen Augen nach oben auf meine Hand, die scheinbar etwas Unsichtbares hielt. Ich umschloss das was auch immer etwas fester und konnte ein leises Keuchen hören.

»Du hast einen festen Griff.«

»Wer bist du… warum kann ich dich hören und spüren, aber nicht sehen?!« Das Etwas, das ich noch immer mit meiner Hand fest umschloss, schwebte langsam nach unten und schließlich landete es vor mir. Ich traute ich nicht loszulassen, ich wollte es nicht wieder aus den Augen verlieren. Ich sah auf meine Hand und verstärkte wieder den Griff. Es war weich… weich und kalt. »Dein Arm?« Ich hörte wieder ein leises Lachen. Es erinnerte mich an meine Kindheit… ich hatte es damals oft gehört.

»Mein Name ist Jack Frost…« Ich blinzelte noch einmal und hob dann langsam meine andere Hand. Zögerlich hob ich sie weiter an und kam der unsichtbaren Gestalt langsam näher. Als meine Hand auf einen Widerstand stieß, hielt ich noch einmal kurz inne. Wieder weich und kalt zugleich. Es fühlte sich nach einem Pullover an. Meine Hand fuhr etwas nach oben und ich kam an seiner Schulter an. Ich lächelte leicht.

»Jetzt kann ich mir wenigstens vorstellen, wie groß in etwa mein imaginärer Freund ist.« Wieder dieses Lachen.

»Imaginär… ich bin echt, Elsa.« Ich schüttelte leicht den Kopf.

»Nein, ich werde einfach nur verrückt… ich sollte weniger arbeiten.« Trotz der festen Überzeugung, dass ich mir all das nur einbildete, ließ ich nicht los. Ein wenig wollte ich noch daran festhalten, dass ich nicht ganz allein war. »Jack…« Ich spürte seine Hand auf meiner, die auf seinem Arm ruhte.

»Elsa… ich bin wirklich da.« Ich sah zu Boden und schloss dann meine Augen. Für eine Sekunde schoss mir das Bild von Anna und Kristoff in den Kopf. Sie waren so glücklich zusammen… es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er ihr einen Antrag machen würde. Und ich würde zustimmen. Anna hatte es verdient endlich glücklich zu werden, nachdem sie eine viel zu lange Zeit alleine war. Ich lächelte. War ich glücklich?

»Nein…« Ich fühlte mich nicht glücklich. Ich war müde geworden mit der Zeit… ich wollte mich auch endlich einfach nur noch zurücklehnen und abschalten. Vielleicht war dieser Jack Frost deshalb immer noch da… ja, mein imaginärer Kindheitsfreund, der sich erst heute mir vorstellte. Aber…

»Ich kann dich berühren«, sagte ich leise. »Und ich kann dich hören.« Ich sah wieder nach oben. Dorthin, wo ich mir vorstellen konnte, dass seine Augen sind. »Aber ich will dich auch sehen. Ich will wissen, ob es dich wirklich gibt.« Ich spürte wieder einen leichten Windhauch.

»Reicht es dir nicht, dass du mit mir sprechen kannst?« Ich lächelte.

»Einbildung, Jack Frost.«

Es herrschte wieder Stille. Wenn ich ganz genau hinhörte, konnte ich seinen leisen Atem hören. Plötzlich bewegte sich sein Arm und eine kalte Hand, die aber auf eine seltsame Art und Weise auch warm war, legte sich auf meine Wange.

»Du musst an mich glauben, kleine Eisprinzessin.«


Nachwort zu diesem Kapitel:
Irgendwie hatte ich dieses Kapitel verdammt schnell geschrieben... //D
Ich hoffe, dass ich das mit den weiteren Kapiteln auch so schnell hinbekommen werde... >_<
Über ein paar Kommentare würde ich mich freuen <3

LG~ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Jea1995
2014-07-04T19:09:07+00:00 04.07.2014 21:09
Ich finde deine Story echt gut :)


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