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Nachts in Vegas

Red & Silver Pair
von

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Die Aussicht meines Lebens

„Ich mag es, wenn du so nackt vor dem Fenster stehst und dich dieser dämliche Springbrunnen beleuchtet“, kommentierte Niou amüsiert und grinste Marui entgegen, der die Hände in die Hüften gestemmt hatte um schlecht gelaunt den grossen Springbrunnen anzuschnauzen, der ihr Zimmer auch mit geschlossenen Vorhängen erleuchtete. Frech knipste er mit dem Handy ein Foto.

„Haru!“, beschwerte sich der Rotschopf nun bei ihm. Der vorwurfsvolle Blick in Verbindung mit der schlanken Silhouette liess Niou hungrig grinsen.

„Das Foto kommt ins Hochzeitsalbum…“, beschloss er und dankte der modernen Technik für die inzwischen richtig guten Handykameras. Die Gesichter der anderen zu sehen, erst bei der Nachricht dass sie es getan hatten und dann noch das Foto dazu, würde sehr viel Spass machen.

„Ich hätte nie Ja sagen dürfen!“, meckerte Marui und blähte die Wangen auf.

„Mach dir nichts draus, übermorgen sind wir wieder zu Hause und dann sind wir nicht mehr verheiratet, ist doch super“, gähnte Niou und kuschelte sich wieder ins Bett. Gegen die Helligkeit konnte man in Vegas so wenig ausrichten wie gegen die Hitze. Er war richtig froh, dass er sich lediglich bis zum Taxi bewegen musste. Bis zum nächsten Hoteleingang zu rennen würde ihn umkippen lassen.

„Du kannst mich mal…Vollidiot!“, schimpfte Marui munter weiter.

Offenbar war sein Erdbeerköpfchen kein bisschen müde. Verstimmt öffnete Niou wieder die Augen. Sein momentaner Ehemann würde ihm die ganze Nacht den Schlaf rauben wenn das so weiterging. Das eine Mal hatte ihm offenbar noch nicht gereicht.

„Wenn du eh schon nichts anhast… mach doch den Whirlpool an“, schlug Niou vor. Man musste nur die Situation so drehen, dass man sie im richtigen Blickwinkel betrachten konnte. Alles hatte eine Schokoladenseite, man brauchte sie lediglich zu finden. Marui begann zu strahlen und rannte unbekümmert quer durch ihr Zimmer und warf den Whirlpool an. Es würde noch einen Moment dauern bis das Wasser schön warm war und das Summen drang neben dem von Marui zu ihm hinüber.

„Dampfwalzeee!“, brüllte Marui unvermittelt und Niou ächzte unter dem Gewicht. Zeit sich dringend Tezuka als Vorbild zu nehmen und seine Abwehr wieder einzuschalten.

„Wenn du nur nicht so schwer wie eine wärst…“, murmelte er und zog Marui an den Armen zu sich hoch. Ihre Lippen fanden sich ohne lange suchen zu müssen. Die roten Haare kitzelten ihn zwar in der Nase, aber daran hatte er sich schon gewöhnt. Er erwachte nicht einmal mehr wenn er seine eigenen Haare kauend vollsabberte. Zum Glück passierte ihm sowas nur selten. Noch immer etwas träge strich er mit beiden Händen durch Maruis Haare, was dieser mit einem wohligen Seufzen belohnte. Obwohl er deutlich spürte wie ungeduldig Marui gerade war, nahm er Rücksicht auf seine Schlappheit und bewegte seine Zunge im gleichen Rhythmus.

Dieser ewige Apfelgeschmack. Er liebte ihn. Wenn es beim Synchronisieren nicht klappen wollte, unabhängig davon ob er oder jemand anders aus seinem Team Schuld daran hatte, kramte er einen grünen Apfel hervor und ass ihn genüsslich. Dass er den gleichen Geschmack auf den Lippen hatte wie bei einem Kuss mit Marui war tröstend und brachte ihm die nötige Energie zurück, aus dem Take doch noch einen Erfolg zu machen. Marui studierte, und es war so süss mit ihm zusammen im Sessel zu sitzen. Marui kritzelte dann eifrig auf seinen Knien und er selbst hielt mit einer Hand sein Skript, kraulte mit der anderen Maruis Nacken. Und jetzt banden zwei Ringe sie aneinander.

Er hatte in voller Absicht Vegas als Feriendestination gebucht, und die zwei Wöchige Kreuzfahrt war schnell vorüber gewesen. Drei Wochen Luxus pur, und ohne die kleinen Probleme Daheim. Die Frage ob sie nun Akaya oder Yanagi zum Abendessen einladen sollten, da die beiden seit Akayas Unfall nicht mehr zusammen in einen Raum zu kriegen waren. Renji war diesbezüglich ausserordentlich konsequent.

„Niou…ich geh baden“, informierte ihn Marui, entwand sich seinem Griff und hüpfte hinüber zum Whirlpool. Eigentlich wollte er ihn ursprünglich begleiten, aber es war einfach zu heiss. Das machte ihn kaputt. Erschöpft leckte er sich über die Lippen und drehte sich zur Seite, um Marui beim Planschen zu beobachten.

Er veranstaltete ihm zuliebe eine kleine Wasserschlacht, Ente gegen Erdbeershampoo. Ein ungleicher Kampf und eine gehörige Überschwemmung. Gut übernahm das Putzen das Hotelpersonal.

„Es blubbert nicht mehr!“, rief Marui empört zu ihm rüber und Niou schüttelte nur grinsend den Kopf.

„Nachtsperre vermutlich. Mach dir nichts draus“, gähnte er. Natürlich sprang ihn Marui erneut an und schmiegte sich feucht wie er war unter der Decke an ihn. Sie warenbeide solche grässlichen Chaoten.

„Lass mich noch was trinken Marui…“, murmelte er schläfrig, aber der dachte nicht daran sich von ihm zu lösen. War auch eigentlich viel zu schön. Sanft drückte er dem zufrieden lächelnden Rotschopf noch einen Kuss auf die Stirn und murmelte ein Gute Nacht.
 

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Eng zusammen gekauert und die Arme fest um seine Beine geschlungen sass Marui auf dem Stuhl und starrte auf das Bett. Nious Haare waren geflochten. Gestern Abend hatte er solche Lust dazu gehabt, dass er Niou einfach dazu überredet hatte. Ein friedliches Lächeln umspielte seine Lippen. Unverwandt starrte Marui ihn an. Bis ihm die dünne weisse Bettdecke die Sicht versperrte.

Eine Gänsehaut bildetet sich gegen die er nichts tun konnte. Unbarmherzig drückte er seine Faust zusammen.

„Der Kreislaufzusammenbruch hat schliesslich das Organversagen herbeigeführt. Der Wassermangel und die Hitze…waren zu viel. Es tut uns sehr leid.“

Er hatte Arztserien schon immer gehasst. Und Krankenhäuser sowieso. Ein Schluchzen schüttelte ihn während er hilflos den Kopf schüttelte. Wegen einem Kurzschluss hatte die Klimaanlage ausgesetzt. Darum hatte auch der Whirlpool nicht mehr funktioniert. Und er hatte es einfach nicht begriffen.

Er würde morgen allein nach Hause fliegen. Mit zwei Ringen am Finger.



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