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Plan B (empfohlen +16)

Zwischen Liebe und Sucht
von

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Shit, Stoff und Geld

Als ich nach Hause kam, war mir alles egal. Ich hatte ein Lächeln auf den Lippen, dass mir niemand nehmen konnte. Das bildhübsche Mädchen hatte mich noch lange bei sich behalten. Meine Abstinenz hatte ich vergessen und sie war irgendwann so erschöpft, dass sie eingeschlafen ist. Ich schrieb ihr meine Nummer auf. Eigentlich ging ich ungern, aber ich hatte keine Wahl, da ich morgen früh arbeiten musste. Endlich packte mich das Glück. Das konnte mir dieser Bastard nicht nehmen, glücklicherweise war er nicht zu Hause. Nach diesem gelungenen Tag sowie der angenehmen Dusche entschied ich mich für mein Bett, um endlichen mit diesem Wahnsinn abzuschließen und nie wieder meine Gedanken an das Erlebnis mit Sasuke zu verschwenden. Ich ignorierte ihn eine Woche oder er ignorierte mich. Ich wusste es nicht genau, aber es war mir recht. Jedenfalls kühlte unser Verhältnis auf Minustemperaturen herunter, außerdem hatte ich keine Zeit für ihn. Es waren zu viele Sachen für die Unianmeldung zu erledigen, außerdem meldete sich dann Hinata und mich quälte plötzlich ein schlechtes Gewissen. Wir hatten nichts miteinander, weshalb machte ich mich dann verrückt wegen dem One-Night-Stand? Ich kannte ihren Namen nicht und gemeldet hatte sie sich auch nicht mehr. Also konnte ich die Brünette genauso gut vergessen. Ich wusste nicht, ob es mich kränken oder freuen sollte. Kiba klopfte mir jedenfalls auf die Schulter, nachdem er davon erfuhr. Leider, konnte ich nicht so viel Zeit mit ihm verbringen, da er nur wenige Tage später nach Hause fuhr. Die Brünette gefiel mir, aber Hinata war mein Favorit und sie schien mich zu mögen. Wir schrieben viel miteinander, sodass es zu einem Dinner kam.
 

Ich holte sie am aus einer reichen Gegend ab und staunte über ihr Haus. Doch als sie aus der Tür kam, waren die Gedanken an die Villa vergessen. Ihre glatten, langen Haare glänzten im Licht, dabei passten sie zu dem schlichten schwarzen Kleid, dass ihr Dekolleté betonte. Sie raubte mir den Atem, während sie mich freundlich begrüßte. Ich räusperte mich und antworte: „Du siehst bezaubernd aus.“
 

Sie errötete zugleich, doch das nahm ihr nicht die Schönheit. Im Gegenteil, ihr freundliches Gesicht wurde lebhaft. Während wir auf dem Weg zum Restaurant waren, redeten wir über die Arbeit. Sie erzählte: „Zur Zeit ist es ein wenig stressig. Ich komme kaum zu meinen Hobbys, aber ich bin froh mit dir ausgehen zu können.“
 

„Geht mir ganz ähnlich.“, antwortete ich, „Da ist das italienische Restaurant von dem ich dir erzählt habe.“
 

Nachdem wir uns gesetzt hatten und dem Kellner die Bestellung mitteilten, sah ich sie erneut an. Sie blickte ein wenig unsicher zur Seite und fragte dann: „Habe ich etwas im Gesicht?“
 

Ich musste lachen und antwortete ehrlich: „Nein, keine Sorge. Du siehst heute wirklich schön aus, deshalb kann ich nicht wegschauen.“
 

„Du schmeichelst mir zu sehr.“, entgegnete sie verlegen.
 

„Dann erzähl mir von deinen Hobbys.“, lenkte ich das Thema um, damit sie sich wieder entspannte.
 

„Ich lasse mich fotografieren“, sie räusperte sich erneut verlegen, „in verschiedenen Umgebungen und mit ständig wechselnden Stilen, da ich verschiedene Fotografen habe.“
 

„Wow.“, sagte ich, „Was gefällt dir am meisten? Studio oder verrückte Orte?“
 

Sie lächelte, daraufhin äußerte sie: „Studio, allerdings kommt es auf den Ort an. Wenn das Fotoshooting beispielsweise an einem gruseligen Tatort oder während einer Explosion stattfinden würde, dann hätte ich das dem Studio auf jeden Fall vorgezogen“
 

„Vielleicht bist du irgendwann wie Megan Fox und spielst in noch besseren Actionfilmen mit.“, sagte ich und brachte Hinata zum Lachen. Sie räusperte sich wieder verlegen als der Kellner mit dem Essen kam. Nach dem Essen un den Gesprächen über Filme, Hollywood und Medien holte sie ihr Cousin ab, da er von der Arbeit nach Hause fuhr. Ich verabschiedete mich nur ungern, denn der Abend hat mir viel Freude bereitet. Allerdings hat sie mich im Voraus vor ihrem Cousin gewarnt. Ich wollte nicht unhöflich sein. Wir redeten noch über Actionfilme und ich war überrascht wie gut sie sich auskannte. Ich wusste nicht, ob das Schmetterlinge in meinem Bauch waren, nachdem ich mich auf dem Heimweg machte. Mein Herzschlag war unregelmäßig, doch das störte mich nicht. Zufrieden lächelnd vergaß ich alle Sorgen. Ich vergas Sasuke und diese verwirrenden Ereignisse der letzten Woche, die mich in eine schrecklich depressive Phase stürzten und meine Selbstwahrnehmung verfälschten. Es war schockierend erneut zu verstehen, dass ich tatsächlich diese Erlebnisse durch meine fehlgesteuerten Hormone erleben musste. Ich hatte nie ein Problem mit anderen sexuellen Neigungen, aber ich war immer der festen Überzeugung nur auf Frauen zu stehen.
 


 

Während ich die Tür aufschloss, hörte ich schon Sasukes laute Musik. Ich werde nicht öffnen, wenn die Nachbarn kommen oder irgendwer klingeln würde. Das konnte er ruhig selbst klären, dachte ich mir. Wie erwartet kam er in Jogginghose aus der Küche mit Bier und Joint in der Hand. Ich grüßte ihn, daraufhin nickte er mir zu. Nachdem er in seinem Zimmer verschwand, ging ich ins Wohnzimmer und legte mich auf die Couch. Nach kurzer Zeit verstand ich den Grund für die laute Musik und knallte die Wohnzimmertür zu. Dieser Bastard musste sich immer laut schreiende Weiber suchen, dachte ich genervt.
 

Nach einer Stunde wurde es in der Wohnung ruhig. Sasuke beendete seine sexuellen Aktivitäten mit der lautstarken Bettgenossin. Es war nur noch der laute Fernseher zu hören. Ich hörte Stimmen und dann schlug die Wohnungstür zu. Wenige Minuten später kam Sasuke rein und sagte: „Hörst du schlecht?“
 

Ich verdrehte die Augen und drehte die Lautstärke herunter, erwiderte noch: „Fick dich, Arschloch.“
 

Er grinste und reichte mir ein Bier. Danach setzte er sich in den Ledersessel und schob den Aschenbecher zu sich. Ich sah ihm zu während ich einen Schluck trank und fragte: „Danke, was verschafft mir die Ehre?“
 

„Alleine kiffen fetzt nicht.“, antwortete er nachdem er die Tüte anzündete.
 

Ich sah genervt zum Fernseher, während ich einsah, dass ich zu viel von Sasuke erwartete. Es rutschte mir raus, was ich vermeiden wollte: „Du bist ein Arschloch.“
 

„Hab gehört, Mädchen stehen darauf.“, sagte er nüchtern und reichte mir die Tüte. Dieses Mal lehnte ich ab, aber er sah mich weiterhin emotionslos an und hielt sie mir hin.
 

„Musst du immer so egoistisch sein?“, fragte ich genervt.
 

„Idiot, andere würden sich freuen. Nimm endlich, da bist du für mich wenigstens erträglich.“, entgegnete er ernst.
 

„Fick dich.“, war das letzte, was ich meinte bevor ich zog und erneut zog bis ich nicht mehr einsah zu antworten. Angepisst war das beste Wort, was meine jetzige Lage beschrieb. Wie konnte er diesen wunderbaren Abend mit seiner Anwesenheit in wenigen Minuten verderben? Es war mir unerklärlich, woher ich die ganzen Emotionen für diesen Bastard nahm.
 

„Trink mehr Bier, dann schaust du wenigstens nicht so grimmig.“, sagte er erneut mit einer Ernsthaftigkeit, die ich ihm gerne aus der Fresse poliert hätte.
 

Erneut sagte ich nichts und zog wieder und wieder. Der Pisser machte mich wütend und saß danach entspannt in seinem Sessel. Was war nur los mit mir? Diese Aggressionen ermüdeten mich, vielleicht war es nur sein Kraut. Jedenfalls lehnte ich mich zurück und trank mehr Bier.
 

„Geht doch.“, meinte er zufrieden. Ich sah es weiterhin nicht ein zu antworten. Mir war nun alles egal, selbst das Fernsehprogramm wurde unwichtig.
 

Mir drehte es langsam im Kopf: „Was ist das für ein Shit?“
 

„Gut erkannt. Das ist Shit.“, meinte er, während er genüsslich daran zog.
 

„Hä, willst du mich jetzt verarschen?“, fragte ich verwirrt.
 

„Du bist echt am Arsch der Welt geboren. Das ist Hasch.“, erklärte er knapp.
 

„Was ist der Unterschied zwischen Gras und Hasch?“, fragte ich verwundert.
 

Er schüttelte den Kopf und stand auf. Hatte ich etwas blödes gefragt? Doch er kam nach kurzer Zeit zurück und schmiss mir eine Tüte mit einem braunen Batzen hin. Nachdem er sich neben mich setzte, antwortete er: „Das ist Shit, sozusagen gepresstes Gras. Bei uns lernt man den Unterschied zwischen Gras und Hasch bereits mit vierzehn, Idiot.“
 

„Das sieht echt wie Scheiße aus.“, sagte ich lachend. Er verdrehte daraufhin nur die Augen und trank sein Bier.
 

„Du bist wirklich naiv. Wie konntest du dich überhaupt nach London trauen?“, fragte er arrogant.
 

Ich sah ihn verwundert an und kratzte mich am Kopf: „Ich wollte unbedingt studieren und London erschien mir als die beste Möglichkeit. Woher sollte ich ahnen, dass ich ausgerechnet mit einem Junkie zusammenleben musste?“
 

„Halt die Fresse. Den Anblick von wahren Junkies würdest du nicht mal ertragen.“, antwortete er abwertend.
 

„Woher willst du das wissen? Wie gesagt, ich lebe doch mit einem wandelnden Drogenkonsumenten zusammen. Was unterscheidet dich von denen? Dein Geld? Dein Aussehen? Deine Familie? Schließlich bist du genauso abgehoben und von der Realität entfernt wie die Drogenleichen auf der Straße.“, entgegnete ich ganz ruhig.
 

Er sah mich mit großen Augen an, so als ob er hoffte sich verhört zu haben. Es war kurze Zeit still, während ich versuchte seinen Blick mit der selben Ernsthaftigkeit zu entgegnen. War er fassungslos? Ich konnte es nicht einschätzen, schließlich war Sasuke sonst immer kühl oder aggressiv. Wo blieb die Faust in meinem Gesicht? Plötzlich fing er an zu lachen. So habe ich ihn noch nie lachen gehört. Möglicherweise habe ich einen Menschen noch nie auf diese Art lachen gehört. War es ernst gemeint oder gespielt? Ich konnte es nicht unterscheiden, so wie immer blieb er mir ein Rätsel.
 

„Dafür das du so unerfahren bist, hast du eine große Fresse. Allerdings gefällt mir das an dir, da kann man sich wenigstens amüsieren.“, sagte er grinsend, „Du würdest nicht einen Tag in meiner Haut aushalten ohne dich zuzudröhnen, glaub mir.“
 

Ich äußerte mich nicht dazu und zog an der Tüte. Was hätte ich sagen sollen? Mein Leben ist auch nicht leicht, trotzdem dröhnte ich mich nicht zu, obwohl ich das im Moment ziemlich angenehm fand. Ich fühlte mich entspannt, ganz anders als sonst. Es war seltsam wie sich meine Stimmung änderte. Lag das an der Jahreszeit oder war es sein Einfluss?
 

„Was machst du morgen?“, fragte er beiläufig.
 

„Em“, antwortete ich unvorbereitet, „ich habe bis 15 Uhr Uni und später Bücher für die Uni besorgen..“
 

„Lass das mit den Büchern. Hol mich lieber ab.“, meinte er dann gelassen.
 

„Wo soll ich dich abholen? Was hast du vor?“, fragte ich verwundert.
 

Er sah mich an und sagte gelassen: „Fakultät für Jura des King's Colleges kennst du sicherlich. Ich bin gegen 15:30 draußen.“
 

Ich nickte und wollte anfangen darüber nachzudenken. Wieso wollte er mit mir freiwillig etwas unternehmen? Es war ungewöhnlich für ihn, allerdings war für den Schwarzhaarigen nichts unmöglich. Ich hatte es aufgegeben mich damit zu beschäftigen. Wahrscheinlich ist das auch der beste Weg, denn ich konnte an der Situation nichts verändern.
 


 

Nun stand ich seit fünf Minuten an der Fakultät, auf meinen Mitbewohner wartend, dabei sah ich auf die rauchenden Studenten und überlegte ebenfalls damit anzufangen. Ich rauchte ab und zu, wenn ich getrunken hatte. Die Phase in der ich etwas ausprobierte, war schon lange vorbei, glaubte ich. Letztendlich kam ich zu dem Entschluss, dass mich Nikotin nicht retten würde.
 

„Auf was wartest du?“, fragte mich Sasuke plötzlich.
 

Er hat sich an mich herangeschlichen, verwirrt antwortete ich dann: „Auf dich. Wen sonst?“
 

„Scheinbar fängt es gleich an zu regnen, also lass uns einen Kaffee trinken.“, aüßerte der Schwarzhaarige. Wir gingen zu einem guten Café in der Nähe. Es fing tatsächlich an zu schütten. Wir kamen durchnässt an, allerdings sah Sasuke aus wie immer. Ich fragte mich, was er für Haargel verwendete, dass seine Haare wie zuvor ausgesehen haben. Wir bestellten bei einer netten Bedienung. Sie war süß und hatte Dreads, was meinem Geschmack nicht ähnlich sah. Allerdings gefiel mir ihr Lächeln und ihre Ausstrahlung. Sie war sehr freundlich und offen, sodass ich sie nach ihrem Namen fragte.
 

„Mein Name ist Mary Somer.“, sagte sie lächelnd, als sie uns Kaffee und Kakao brachte.
 

„Danke für die angenehme Bedienung, Mary. Ich bin Naruto.“
 

Nachdem sie weg war, fragte Sasuke: „Musst du Zucker in deinen Kakao tun? Widerlich!“
 

„Du bist auch nicht besser mit deinem schwarzen Kaffee. Willst du nicht wenigstens ein wenig Zucker haben?“, äußerte ich neckend, woraufhin ich einen bösen Blick erntete.
 

„Was hast du vor und warum sind wir hier?“
 

„Gefällt es dir nicht?“, fragte Sasuke entspannt.
 

„Doch, nur frage ich mich wie ich zu dieser Ehre komme.“, murmelte ich abgeneigt und nippte an meinem Kakao, während ich mich im Lokal umsah.
 

„Frag doch nicht immer so blöd. Erzähl mal lieber wie es mit der Uni vorangeht."
 

Ich war erstaunt über die Frage und meinte dann: „Ganz gut, aber gewöhnungsbedürftig. Ich muss mich besser organisieren. Irgendwie bleibt neben der Arbeit und dem Vorbereiten für die Uni keine Zeit für meine Interessen. Wie läuft es bei dir?“
 

„Ich mache mir keinen Stress. Es ist doch sinnlos sein Leben schlimmer zu machen als es schon ist. Man muss aus seinem Leben das herausholen, was es hergibt.“, meinte Sasuke mit einem kühlen Blick.
 

Meine Gedanken kreisten um seine Worte, während ich an der Tasse nippte. Nach kurzer Zeit fand ich die richtige Antwort: „Ich habe in der Vergangenheit ähnlich gedacht, allerdings erkannte ich irgendwann, dass ich mehr erreichen möchte. Schließlich will ich mich für die Zukunft rüsten und nicht ständig Angst vor dem nächsten Tag haben.“
 

Er lachte leise, aber nicht gehässig, sondern so wissend und weise, dass mir ein Schauer über den Rücken lief. Dann antwortete er entspannt mit einer Gegenfrage: „Was bringt dir eine Absicherung für die Zukunft, wenn du schon morgen sterben könntest? Denkst du der Tod lässt sich verhindern? Wofür zerstören sich Mensch ein Leben lang, obwohl sie nicht wissen, ob die Qualen belohnt werden?“
 

Seine Fragen erstaunten mich, denn seine Ansichten waren nicht verwerflich. Sasuke hatte eine völlig andere Vorstellung vom Leben. Er war nicht derselben Auffassung wie die Mehrheit. Sein Ziel war es solange frei zu sein bis der Tod ihn einholt. Ich kam nicht drum herum zu fragen: „Du willst frei sein, aber verkaufst du dich für Stoff und Geld? Was für eine Freiheit kann dir die Sucht geben?“
 

Er lächelte betrübt und trank seinen Kaffee, danach behauptete er: „Du hast eine wahrhaft große Fresse, dafür das du mich nicht kennst. Ich werfe es dir nicht vor. Wie ich schon sagte, ich hole aus meinem Leben heraus, was es hergibt. Geld und Rausch sind meine Favoriten.“
 

Ich wollte antworten, doch da stand plötzlich Mary an unserem Tisch und fragte: „Wollt ihr noch etwas zu trinken oder zu essen?“
 

„Ja, gerne. Ein Schokoladen – Stracciatella Eis.“
 

„Möchtest du noch etwas, Naruto?“, fragte mich Mary freundlich.
 

„Zupfkuchen wäre super.“, antwortete ich grinsend. Ihre Ausstrahlung steckte mich an. Sie war wie ein Sonnenschein, der einen erwärmte. Es war seltsam und fühlte sich nicht an wie bei anderen Frauen. Sie schien sich selbst genug und ausgeglichen zu sein, dachte ich.
 

„Kommt sofort.“, sagte sie mir dann zwinkernd und verschwand Richtung Theke.
 

„Was denkst du, Sasuke? Sollte ich sie nach ihrer Nummer fragen?“, überlegte ich laut mit den Augenbrauen wippend, während mein Grinsen immer größer wurde bis ich anfing zu lachen.
 

„Mach was du willst.“, antwortete er uninteressiert.
 

Nachdem wir gegessen hatten und noch ein wenig über unsere Wochenendbeschäftigung redeten, traute ich mich Mary nach ihrer Nummer zu fragen. Sie lächelte und riss ein Blatt aus ihrem Notizblock heraus, dann sagte sie: „Bis bald, Naruto.“
 


 

Es war Freitagabend und es kribbelte in meinen Beinen. Ich saß im Wohnzimmer auf der schwarzen Ledercouch, während der Flachbildschirm meine Aufmerksamkeit einnahm. Es lief South Park, mein absoluter Favorit unter den Serien. Die Satire war köstlich und der Humor schoss jegliches Niveau in den Keller. Es war eine gute Ablenkung, aber ich wollte etwas unternehmen, damit ich den ganzen Stress der letzten Wochen verdrängen konnte. Es fühlte sich an wie ein Déjà-vu als dieser Gedanke durch mein Gehirn schoss. Mir wurde heiß und kalt zugleich. Ich fragte mich, ob ich meine Unternehmungslust bereuen würde. Meine Gedanken schwirrten zwischen Sasuke, Uni sowie Hinata hin und her, was mich zunehmend drängte, das Wochenende zu nutzen. Ich stand zwischen zwei Stühlen. Plötzlich erinnerte ich mich an den Notizzettel in meiner Hose. Sollte ich es wagen Mary anzuschreiben? Verdammt, dachte ich, warum habe ich nur so ein schlechtes Gewissen wegen Hinata. Nur weil ich Mary kennen lernen wollte, hieß es noch lange nicht, dass sie meinem Adoniskörper nicht widerstehen könnte und wir im Bett landen würden. Ich musste bei dem Gedanken schlucken, obwohl ich ihren Körper nur in Klamotten gesehen hatte. Gedanklich ohrfeigte ich mich für das Kopfkino und die aufflammenden Bilder von ihrem nackten Körper.
 

„Schluss jetzt!“, ermahnte ich mich laut und hörte gleich darauf ein tiefes Lachen. Das war der Nachteil am WG-Leben. Ich hatte selten Ruhe, obwohl Sasuke gerne tagelang verschollen blieb. Ich fragte mich oft, wo er sich herumtrieb. Doch am aller wenigsten wollte ich mir Sorgen machen, denn der Idiot verdiente das nicht.
 

„Fehlen dir die sozialen Kontakte, dass du schon mit dir selbst redest?“
 

„Halt die Fresse, Teme!“
 

Arrogant hob sich seine Augenbraue und er sah mich amüsiert an, als er sagte: „Willst du auf die Fresse, Bastard?“
 

„Ich habe jetzt keine Zeit für solchen Unsinn.“
 

„Was hast du vor?“, fragte er mich interessiert. Das verwirrte mich wiederum, sodass ich ernsthaft überlegte meine Pläne preis zugeben. Allerdings war er einer der Gründe vor dem ich flüchten wollte. Seit wann flüchtete Naruto Uzumaki vor seinen Problemen? Seit wann war Naruto Uzumaki zu erschöpft für den Kampf für das Gute? Seit wann hat die Welt einen Helden verloren? Die Fragen rannten vor meinem inneren Auge vorbei wie bei einer Leuchtreklame mit Laufschrift. Die Antwort versteckte sich irgendwo in meinem Kopf nur nicht im Temporlappen, wo ich sie am meisten benötigte.
 

Letztendlich würde Sasuke nicht weiter darauf eingehen, dachte ich und meinte dann beiläufig: „Ich will Mary in eine Bar einladen.“
 

Wie immer hatte ich falsch gedacht, denn er antwortete zu meiner Überraschung: „Gute Idee, da wüsste ich sogar wohin wir gehen könnten.“
 

Warum bestrafte mich Gott mit diesem Mistkerl? Er durchkreuzt innerhalb von wenigen Sekunden meine Pläne und wiederum konnte er mich vor der Versuchung, Mary an die Wäsche zu gehen, retten. Die Situation war verzwickt. Während meine Gedanken sich stritten, konnte sich die rotierende Medaille nicht zwischen Kopf und Zahl entscheiden. In dem Moment meiner gesitigen Abwesenheit kam mir Sasuke ziemlich nah. Es schien so, als wollte er meine sich im Hirn befindenden Zahnräder rattern hören. Verdutzt sah ich ihn an. Mir fielen sofort die weiten schwarzen Pupillen auf, die seinen Drogenkonsum verrieten. Außerdem bemerkte ich die dunklen Schatten unter seinen Augen. Er sah schon mal besser aus. Er roch nach Rauch und seinem teurem Parfüm, irgendwie war da noch ein Geruch. Allerdings konnte ich ihn nicht definieren. Mir wurde die Situation etwas unangenehm, weil sein Oberkörper wie so oft nackt war. Mein Blick wanderte automatisch auf seine Brust, die ein paar verheilende Knutschflecken und Kratzer aufwies. Ich war gänzlich überfordert, was er bemerkte und mich daraufhin herzlich auslachte. Brummig zogen sich meine Augenbrauen zusammen. Ich begann zu schmollen. Gleichzeitig war ich heilfroh, dass er sich endlich von mir entfernte und auf dem Sessel Platz nahm.
 

„Ich habe ihr noch gar nicht geschrieben.“
 

„Dann wird es aber Zeit. Frauen wie Mary sind meist viel beschäftigt.“, entgegnete der Dunkelhaarige mit einer gespielten Ernsthaftigkeit.
 

„Der Frauenversteher muss es ja wissen.“
 

„Brauchst du Tipps oder einen Fick?“, fragte er amüsiert, als er sich eine Kippe anzündete.
 

„Verschone mich!“, entgegnete ich und tippte die Nachricht ins Smartphone, dessen Display Stück für Stück aus dem Rahmen fallen würde, wenn die Schutzhülle nicht die kleine, zerbrochene Ecke halten würde. Ich musste mir ein neues kaufen, denn der Akku gab seinen Geist ebenso schnell auf, wie Sasuke seine Drogenabstinenz. Woher sollte ich nur das Geld bekommen? In diesem Moment bemerkte ich erneut den Unterschied zwischen mir und dem reichen Junkie, der immer zwei oder drei Handys bei sich hatte.
 

„Sag mal, wofür brauchst du eigentlich die vielen Handys?“
 

„Man muss Geschäftliches immer vom Privaten trennen und nach meinen Erfahrungen auch die Frauen.“
 

„Verarsch mich nicht. Man kauft sich doch kein teures Smartphone, nur für Frauennummern.“, erwiderte ich völlig entgeistert.
 

Er grinste nur selbstsicher und meinte: „So einer wie du ganz sicher nicht, aber du findest sicherlich auch Platz darin, wenn du endlich deine Schuld begleichst.“
 

Ich ignorierte ihn, um keinen Streit anzufangen. Ich versuchte ebenfalls die aufflackernden Gedanken zu ignorieren. Letztendlich musste ich trotzdem an dieses peinliche Ereignis zurückdenken. Der Kuss lag mir schwer im Magen und meine Latte, die ich damals bekam, schockierte mich bis heute. Es fiel mir schwer ruhig zu bleiben, denn mein Puls stieg wieder gefährlich hoch an. Glücklicherweise schrieb mir Mary. Sasuke bekam das natürlich mit und sagte mir Zeit und Ort des Treffens an. Somit war es beschlossen. Wir gingen am gleichen Abend in einen Pub im Viertel Covent Garden.
 


 

Der Pub war gemütlich eingerichtet. Die Kerzenbeleuchtung und die goldenen Muster an der Wand erzeugten ein elegantes Milieu. Mir gefiel die Kirschholztheke, die mit Gläsern voll gestellt war. Das Glas schimmerte durch das Flackern des Kerzenfeuers. Einige der Kerzen brannten schon länger, denn das Wachs tropfte auf die goldenen Untertassen, dort bildete es weißgelbe Pfützen. Wir setzten uns an einen Ecktisch, wo vier gepolsterte Holzstühle standen. Jeder bestellte ein Bier. Dann redeten über belanglose Sachen. Zumindest unterhielt ich mich mit Mary über belanglose Sachen, während sich Sasuke mit gelangweiltem Blick im Raum umsah. Erst nachdem das Bier gekommen war, erhob er das Wort und sagte: „Was willst du?“
 

Mary und ich sahen ihn verblüfft an. Ich wollte gerade anfangen zu sprechen, als Mary mich unterbrach: „Sasuke Uchiha, man sagt du seist intelligent und charmant.“, sie lächelte, „Die Leute haben scheinbar recht, aber ich hätte nicht erwartet, dass du so stürmisch bist.“
 

Ich verstand in diesem Moment nichts. Sasuke sprach mit Mary als hätten sie vor ein Riesengeschäft zu vereinbaren. Irgendwie schien Mary seine Intention zu verstehen. Mein Hirn ging auf den Inhalt vorerst nicht ein, denn mich verblüfften die Worte 'intelligent und charmant' im Zusammenhang mit dem arroganten Mistkerl.
 

„Ich habe keine Lust auf Spielchen. Deine Bekanntheit enttarnt dich früher oder später. Außerdem verlierst du gegen mich.“, sagte Sasuke emotionslos.
 

„Vergiss die Spielchen. Ich bin keines deiner Opfer. Ehrlich gesagt, war ich überrascht, dass du mitgekommen bist. Ich wollte Naruto kennenlernen, um bei ihm einzuziehen.“
 

Jetzt verstand ich gar nichts mehr und Marys Plan verblüffte mich völlig, woraufhin eine Kette von Bildern und Fantasien durch meinen Kopf huschten. Ich stellte mir vor wie schön das Leben wäre, wenn ich mit Mary statt mit Sasuke zusammengezogen wäre. Ruhe und Gelassenheit würden den Alltag bestimmen, denn mir würde kein Uchiha mit seinen Anspielung, seinen schreienden Weibern und den ewig währenden Rauchnebelschwaden auf die Nerven gehen. Völlig abwesend und verträumt murmelte ich ungewollt: „Ich hätte nichts dagegen einzuwenden.“
 

Marys Lachen weckte mich aus meinen Träumereien, ebenfalls merkte ich das Bier und die aufsteigende Wärme. Ich wollte mir auf den Kopf hauen, da ich meine Klappe nicht halten konnte.
 

„Danke, Naruto. Ich nehme das als Kompliment.“
 

Sasuke grinste, möglicherweise gefiel ihm wie ich mich zum Affen machte. Jedenfalls sagte er zu meiner Erleichterung: „Wie wäre es mit einer Besichtigungstour? Wahrscheinlich findest du Gefallen an unserem Extraservice.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo lieber Leser,

falls du dich wunderst wo das Kapitel "Rauchnebelschwaden und Geruch eines Mannes" hin ist, dann folgt hier die Erklärung. Ich habe mich dazu entschieden dieser Kapitel aufzuteilen und den Anfang dieser Kapitel zu heften. Der andere Teil ist erweitert worden und nennt sich nun "Marys Sicht der Dinge".

Falls euch Marys Sichtweise nicht gefällt oder umgekehrt, dann berichtet mir davon, damit ich mich entscheiden kann, ob das noch öfter nutze. :)

Danke im Voraus und viel Spaß beim Lesen wünscht

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