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Himmel oder Hölle?

Xemnas x Saix
von

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Der Fall

# Kapitel 17 # Der Fall #
 

Wie lange er geduscht hatte, das wusste Saix nicht, aber es war lange. Eine ganze Weile war er nur auf dem Boden gesessen und hatte sich geschämt, sich selbst fertig gemacht, weil er zugelassen hatte, dass Xemnas mit ihm machen konnte, was er wollte. Nun, wo sein Kopf wieder normal tickte, verstand er nicht, wieso und warum das überhaupt passiert war.

Warum hatte er so einfach nachgegeben?

Warum hatte er sich nicht gewehrt?

Warum hatte er es sogar gemocht?

Und vor allem: wieso hatte er sich so verführen lassen?

Es war eine Sünde! Und er hatte es genossen und damit erst recht gesündigt.

Fragen über Fragen, die ihm im Kopf rumgeisterten. Er war müde und ausgelaugt und zugleich innerlich zu aufgedreht, um wirklich Ruhe finden zu können. Selbst als er in seinem Bett lag brauchte er lange, um überhaupt ein wenig Schlaf zu finden. Der Fürst hatte wohl sowas wie Verständnis gehabt, als Saix mit hochrotem Kopf die Frage verneint hatte, ob er bei ihm schlafen wollte und dann war der Engel auch schon in sein Zimmer geflohen  - nachdem er ihr Badezimmer für gute 2 Stunden blockiert hatte.
 

Am nächsten Morgen war Saix ehrlich überrascht, dass seine Flügel noch immer ihren alten Glanz hatten. Er bildete es sich wohl ein, aber er fand sie fast sogar ein wenig schöner.

Für ihn blieb nun aber die Frage, wie er sich nun Xemnas gegenüber verhalten sollte. Er hasste ihn einerseits dafür, dass er ihn so weit gebracht hatte, andererseits schalt sich Saix selbst, da er keine Gegenwehr außer ein halbherziges „Nein, ich will nicht!“ entgegengebracht hatte. Wobei sich der Fürst wohl so oder so genommen hätte, was er wollte…

Schließlich traute sich der Blauhaarige doch hinunter, wo sein Meister schon im Wohnzimmer saß und in einem Buch las.

„Morgen.“, murmelte er und Xemnas nickte nur. Das war seine Art der Begrüßung. Mittlerweile war Saix es gewohnt. Dann herrschte Stille.

War dem Engel auch lieber, weshalb er direkt in die Küche schlüpfte und dort Frühstückte und sich dabei sehr viel Zeit ließ. Irgendwann stand der Fürst aber vor ihm und sagte:

„Die nächsten Tage wirst du abwechselnd trainieren und Schriften studieren. Es gibt viele Bücher über die Hölle und deren Regeln, die du zu verinnerlichen hast. Du sollst verstehen, wieso das alles hier existiert und wieso Teufel nach den Seelen der Menschen lechzen und die Erde uns egal ist. Du sollst die Unterschiede zu Himmel und Hölle kennen und verstehen.“

Er redete also normal mit ihm. Gut so. Damit konnte Saix irgendwie umgehen. Das glaubte er jedenfalls… Besser, als wenn Xemnas ihn dauernd in Verlegenheit brachte und vielleicht war das gestern ja auch eine einmalige Sache gewesen. Ja, bestimmt war es das! Hieß es nicht, Höllenbewohner waren nur auf Jungfrauen fixiert? Nun, es war nun mal Saix‘ erstes Mal gewesen und jetzt war er sicherlich uninteressant.

„Ich werde meistens bis abends unterwegs sein.“, fuhr der Silberhaarige fort. „Da du mir gehörst, wünsche ich deine Gesellschaft, wenn mir danach ist.“ Okay, vielleicht doch nicht uninteressant…

„Aber ich bin doch die ganze Zeit hier.“, meinte Saix.

Er konnte ein leises Schnauben vernehmen, dann hob Xemnas seinen Kopf an, küsste ihn kurz, aber innig, was Saix etwas zusammenzucken ließ.

„Du weißt, welche Art von Gesellschaft ich meine. Glaube nicht, das gestern war eine einmalige Sache. Du gehörst mir, mein Engel.“

Dann lief er Richtung Tür, während er sagte:

„Auf dem Tisch liegen Bücher. Fang an sie zu lesen.“

Und schon war er verschwunden, ließ einen niedergeschlagenen Engel zurück, dessen gerade gewonnene Hoffnung im gleichen Moment wieder zerstört worden war.

Dementsprechend unkonzentriert war er den ganzen Tag über. Er begann zwar damit ein Buch zu lesen, aber irgendwann saß er draußen auf der Wiese und blickte zum Himmel empor und dachte über sein Leben im Moment nach. Alle hatten irgendwie Pläne mit ihm, von denen er selbst nichts wusste und ihm blieb nichts anderes übrig, als mitzuziehen. Seine einzige Bezugsperson im Moment war der Höllenfürst persönlich, Lea wusste wohl nicht mal wo sie waren.

Und wieso war er eigentlich hier? Wahrscheinlich war er am Ende nur als Bettspielzeug für den Fürsten gedacht. Was war das hier eigentlich? Dieser Krater hier war doch nichts anderes als ein Gefängnis für einen Engel als Haustier.

Klar, es hatte sich wirklich nicht mal schlecht angefühlt, sogar wirklich gut, aber trotzdem!

Frustriert dachte Saix über all das noch eine Weile nach, bis er hinein ging und noch mal durch den Bücherstapel schaute um sich abzulenken. Da war ein Buch, was ihm die Röte ins Gesicht trieb, als er es aufschlug. Ein Bild zweier Dämonen – so sicher war er sich da nicht – prangte ihm entgegen, die aber gerade einen unsittlichen Akt vollführten. Der Kerl hatte gerade die ‚Dame‘ hier bestiegen wie ein Hund eine Hündin. Mehr fiel dem Engel dazu nicht ein, der geradezu geschockt auf die Illustration blickte. Er schluckte, blätterte vorsichtig eine Seite weiter und da war wieder eine Zeichnung von den Beiden, dieses Mal aber eine andere Stellung. Die Dämonin saß auf Knien vor dem Dämon und- ja, was? Hatte sein… im Mund???

Saix‘ Augen waren groß. Er fand das hier abstoßend, entsetzlich, peinlich und noch so viel mehr und doch war er neugierig und las den Text in Dämonenschrift neben dran:
 

Der Mann hat am Penis drei Stellen, die sehr erregbar sind. Dazu gehört das Frenulum, auch Bändchen genannt, das unter der Eichel auf der körperabgewandten Seite ist. Die Naht am Penis, die vom Hodensack zur Eichel verläuft, ist ebenfalls sehr empfindlich. Auch den Hoden sollte Beachtung geschenkt werden. Um ihm maximale Freude zu bereiten, umspiele die Eichel mit der Zunge. Sauge sanft daran, dann wieder fester. Schließe die Lippen um den Penis und schiebe ihn tief in den Mund.“
 

Mit einem lauten Knall war das Buch zu und er stellte es schnell in das Bücherregal.

Das konnte doch nicht deren ernst sein? Bei allen Himmeln und des Licht Gottes, das musste doch vom Teufel selbst kommen, so etwas zu tun!

Saix dachte noch mal über seinen geschockten Gedanken nach und seufzte. Er war hier in der Hölle. Hier gab es Teufel und Dämonen… Natürlich kam das von denen. Aber das bestätigte wohl, was man sich im Himmel so über sie erzählte. Wobei nicht alles stimmte, wie er schon festgestellt hatte. Immerhin sah er die Dämonen anders als die Engel.

Wo er wieder an den Punkt kam, bei dem gestern das alles angefangen hatte. Xemnas hatte was davon geredet, dass er die ganze Zeit über blind gewesen sei, dass Saix‘ Seele von irgendwem abstammte. Aber dazu hatte er nichts weiter gesagt, was genau denn so offensichtlich sei.

Stammte er am Ende von Lucifer selbst ab? Das war absurd.

>Aber weißt du auch von wem dein Seelenstück ist?! Ich dachte, du seist ein einfacher, erschaffener Engel von irgendeiner einfachen, dummen Seele!<

>Selbst deine Augen zeugen nicht davon. Nichts an dir sieht danach aus und doch gibt es nur diese Erklärung.<

Nein, Saix kam hier nicht weiter. Aber diese Gedanken lenkten ihm von dem Bild – und dem Text – ab, welches er gerade gesehen hatte, doch es brachte nichts. Er kam keinen Schritt weiter.

Also setzte er sich hin, durchsuchte den Bücherstapel nach weiteren, verräterischen und seltsam aussehenden Büchern, doch alle anderen waren über die Hölle. Wieso sich ein so komisches wie das eben unter ihnen befunden hatte war ihm ein Rätsel. Und wieso Xemnas sowas besaß, nun, das wollte er eigentlich gar nicht wissen, aber wer wusste schon, was in einem Höllenbewohner vor sich ging.

So lernte der Blauhaarige an diesem Tag noch etwas Allgemeines über seine neue Heimat – wenn man es so nennen konnte.
 

Lucifer hatte sich damals gegen seinen Vater aufgelehnt, als die Menschen erschaffen wurden. Immerhin befahl man den Engeln einer niederen Rasse ohne besondere Fähigkeiten zu dienen. Nicht einmal in der Lage Feuer zu machen waren diese unbegabten Kreaturen gewesen, nein, sie brauchten erst einen Hinweis des Engels Prometheus, der ihnen die Flammen brachte. Ihnen zu dienen war ausgeschlossen gewesen und so entbrannte ein Streit zwischen zwei Parteien. Lucifer hatte wohl viele um sich scharen können, die der gleichen Meinung gewesen waren und so entbrannte der erste Krieg, den der Lichtbringer verlor und von Michael als erster Himmelsbewohner gestürzt wurde. Es folgten seine engeren Vertrauten, sowie ein paar der anderen Engel und viele überlebten den Sturz, viele starben beim Verlust des göttlichen Lichtes.

Sie suchten ein neues Heim und irgendwo – wo genau, das weiß man bis heute nicht – erschuf der gefallene Lucifer mit seiner Macht die Hölle, damals noch kleiner, doch mit der Zeit wurde sie immer größer. Allein dies zeugte nur von seiner Macht.

Er nannte sich von da an Xemnas, löste sich komplett von seinem alten Ich. Die Engel Braig und Dilan wurden seine II und seine III seiner sogenannten XIII und waren fortan Xigbar und Xaldin. Anfangs hatten manche Positionen der XIII wechselnde Personen, doch irgendwann ließ er die Positionen einfach offen. Jede Nummer schien eine bestimmte Aufgabe zu haben, eine war nie besetzt worden oder manche über Jahrhunderte hinweg leer.

In dem Buch folgte darauf eine namentliche Gliederung aller XIII bis hin zum heutigen Datum, doch auffällig war, dass es für die VII noch nie jemanden gegeben hatte und bei manchen lange, zeitliche Lücken gab, teilweise sogar über 3000 Jahre hinweg. Lea  - oder nun eben Axel, doch Saix nannte ihn weiterhin Lea, so wie Lea ihn Isa nannte – war eben erst seit kurzem die Nummer VIII und sein Vorgänger lag 2300 Jahre zurück. Für die Positionen II und III war nur ein Name  drin. Häufig wechselten die Mitglieder scheinbar ohnehin nicht, denn die XII war mit 4 verschiedenen Besetzungen am Meisten besetzt worden.

Interessant, so etwas in einem solchen Buch zu finden, doch daraus schloss Saix, dass die XIII eben hoch angesehen waren und eine hohe Stellung auch unter den Dämonen und damit dem Volk hatte.

Weiterhin stand geschrieben, dass fast jeder XIII einen der 9 Bezirke der Hölle betreute und verwaltete.

Okay, vielleicht sollte er Lea mehr Respekt entgegenbringen. Bei dem Gedanken musste der Engel leicht lächeln, denn es war einfach eine absurde Vorstellung.

Danach folgte wieder eine geschichtliche Tabelle. Abgesehen von dem Krieg, bei dem der Morgenstern gestürzt worden war, gab es noch zwei Kriege in der Vergangenheit zwischen Himmel und Hölle, bei denen die Hölle jeweils unterlag, jedoch dem Himmel sehr viele Engel gekostet hatten. Nun, das war auch Saix bereits bekannt, denn dies hatte er immerhin zur Genüge selbst studiert.

Im Moment war die Erde wieder ins Zentrum der Dämonen gerückt, denn sie brauchten Seelen, um sich zu stärken und schlossen somit Pakte mit leichtgläubigen Menschen, die es zur Genüge in dieser Welt gab. Die Engel zogen sich immer weiter zurück und somit hatten die Höllenbewohner eben freies Feld.

Das Schlimme an dieser ganzen Sache war, dass Saix es irgendwie nachvollziehen konnte. Sein Wunsch war es schon immer gewesen, ein Krieger zu werden, um das Sanctum zu verteidigen, nie aber hatte er Gedanken an die Menschen verschwendet, ohne wirklich etwas von ihnen zu wissen. Er wäre auch nie auf die Idee gekommen, ein Schutzengel zu werden, was so viele werden wollten, aber es gab einfach zu wenige Engel dafür.
 

„Morgen werden wir wieder trainieren. Härter als bisher.“

Saix hielt vor Schreck kurz die Luft an, als Xemnas‘ plötzliche, kalte Stimme hinter ihm war. Er hatte ihn nicht mal kommen hören! War er überhaupt durch die Tür- Nein, er hatte sich wohl reinteleportiert.

Und der Fürst klang nicht wohlgestimmt.

„Ich habe dich bei einem Turnier angemeldet. Es wird in einem Jahr stattfinden und du wirst es gewinnen.“

„Bitte, was?!“

Gelbe Augen funkelten ihn an. Okay, er war absolut nicht in guter Stimmung.

„Ich kann keinen in meiner Nähe gebrauchen, der nicht in der Lage ist, sich in der Hölle einen Namen zu machen und dies funktioniert hier am besten bei einem Turnier. Außerdem ist es vielleicht ein Ansporn für dich besser zu werden.“

Wohl aber nur, weil Xemnas wohl alles andere als gut drauf sein würde, wenn Saix es verlieren sollte.

„Wieso kommt das nun so plötzlich?“, fragte Saix vorsichtig, legte das Buch auf den Tisch und stand langsam auf.

„Weil ich mir nicht von einem meiner Leute etwas vorschreiben lasse und die II hat sich mit seiner Aussage über dich weit aus dem Fenster gelehnt. Er kann froh sein, dass er noch existiert!“, knurrte der Fürst, der sich scheinbar aber noch recht gut unter Kontrolle hatte, obwohl er so wütend schien.

„Was sagte er denn?“

Xemnas fauchte geradezu untypisch für ihn, seine Hände waren zu Fäusten geballt und der Engel widerstand dabei dem Drang, zurückzuweichen:

„Ich würde mich zu dir hingezogen fühlen, was völlig absurd ist, weil unsere beiden Seelen vom Herrn abstammen, du aber keine Qualitäten aufweist, die ein Dasein hier in der Hölle berechtigen würden!“

Klar, und ‚Macht‘ stand hier an der obersten Stelle und davon hatte Saix vergleichsweise recht wenig.

Nun, zumindest hatte sich gerade geklärt, was die Sache betraf, von wem seine Seele abstammte… Und er wusste gerade nicht, ob er darüber geschockt sein oder sich geehrt fühlen sollte.
 

# Kapitel 17 Ende #
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Tut mir Leid, dass es so lange dauerte! Schreibblockade T_T Darum ist das Kap hier… naja nix besonderes XD
Jaja, Prometheus ist kein Engel und gehört zur griechischen Geschichte, hab ihn trotzdem hier reingebracht, einfach, da ich in dem Moment „Prometheus“ von Saltatio Mortis hörte und es irgendwie passte 
Danke dennoch für das Lesen und die Kommis und danke für die steigenden Favos!
LG
Hallvalor

PS: Ich nehme auch Wünsche entgegen. Wenn ihr euch ein paar Sachen über die Story, Geschichte der Hölle wissen wollt, oder generell gern etwas über einen speziellen Bereich/Charakter lesen wollt, schreibt mir.
Und ich würde gerne wissen wie eigentlich der Wunsch so nach Yaoi-Szenen wie im Kap zuvor steht. Ich bin hier in der Story eher auf ‚Geschichte‘/‘Abenteuer‘ aus, will also nicht alle 4 Kapitel die beiden ausführlich ins Bett springen lassen, aber wie sieht das mit eurem Interesse aus? Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TKTsunami
2017-06-16T08:33:31+00:00 16.06.2017 10:33
Ich frage mich ob in dem Buch mehr über die XIII steht, als nur wie oft sie besetzt wurden. Sie spielen in der Hölle eine wichtige Rolle und Saix sollte klar sein, dass er früher oder später auf sie treffen wird.Und ich frage mich ob Axel ich bald Xemnas voll auf die Nerven geht mit der Frage "Wo ist Isa?"

TK was here


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