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Lessons of Love

Sakura & Sasuke
von

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Schicksalsfahrt

Ein erschöpftes Seufzen verließ die Lippen Sakura Harunos.

Müde drehte sich die Schülerin im Bett um die eigene Achse, die Arme streckend. Die Bettdecke verknitterte sich chaotisch und zeichnete die langen Beine der jungen Frau ab.

Erfolglos versuchte Sakura sich aus ihrem Bett, welches, so glaubte sie, ihr noch nie so anziehend vorgekommen war, zu erheben, doch sie rührte sich nicht von der Stelle. Helle Strahlen der Morgensonne klopften an Sakuras Fenster, doch die Schülerin versuchte lediglich mit ihrem Arm das Gesicht zu verdecken.
 

Während sie langsam das Reich der Träume verließ, wanderten ihre Gedanken zu den bevorstehenden schulischen Ereignissen ab.
 

Abschlussklasse.
 

Bei dem Gedanken, dass dieser unschuldig wirkende Tag den Anfang vom Ende einer Ära kennzeichnen sollte, verließ ihre Lippen abermals ein genervtes Seufzen. Von den Sonnenstrahlen geblendet, kniff sie sich die Augen zu.
 

Ungläubig gab sie sich ihren Gedanken hin.
 

Es erschien ihr immer noch unfassbar, wie schnell die Zeit doch vergangen war. Letztes Jahr hatte sie die 11. Klasse als Stufenbeste abgeschlossen und dieses Jahr sollte nicht weniger erfolgreich werden. Schließlich stand viel auf dem Spiel.

Vor allem für Schüler der unteren sozialen Schicht war es mehr als nur unmöglich das Studium an einer Eliteuniversität zu finanzieren. Ein Stipendium stellte für sie die einzige Rettung dar und sie war bereit alles nur Erdenkliche zu tun um solch eines zu ergattern, selbst wenn dies lange Nächte des Lernens, unermessliche Disziplin und Ausdauerkraft erforderte.
 

Aber sie war bereit diesen Preis zu zahlen, denn sie wusste, dass Schmerz und Anstrengung nur kurzfristigen Geistes sind und nichts mehr als der halbherzige Versuch, Menschen auf ihr Limit hinzuweisen, sie zu hindern nach mehr zu streben, doch Ruhm und Ehre, so etwas dauert ein Leben lang an.
 

Und das war etwas auf das sie keinesfalls verzichten wollte. Eine erfolgreiche Zukunft. Die junge Haruno wollte ein Vorbild für junge Menschen sein, die ebenfalls aus ärmlichen Verhältnissen stammte.

Sie musste allen, ihren arroganten Mitschülern, den eingebildeten Lehrern, Menschen, welche an sie zweifelten, aber vor allem sich selbst Beweisen, dass sie aus eigenen Kräften in der Lage war, ihr Schicksal umzulenken.
 

Seufzend entzog sie sich ihren Gedanken und trat den Weg zum Bad an. Sie war darauf bedacht ihre Mutter keinesfalls zu wecken undden Geräuschpegel nicht unnötig zu heben.

Nun wie dem auch sei, Sakura begann das bekannte morgendliche Programm abzuspulen. Sie griff, noch verschlafen von der frühen Stunde, nach Zahnpasta und –bürste und schenkte ihrem Spiegelbild einen schnellen Blick.

Sie konnte auf jegliche weitere Anstrengung der möglichen Arten von Verschönerung verzichten, sie sah nahezu immer ansehnlich aus. Das war wohl Mutter Naturs Geschenk an sie gewesen. Sie bürstete sich ihre lange, rosigen Haare, die in romantischen Wellen ihr Gesicht umzierten.
 

Ob dieses Jahr tatsächlich so anspruchsvoll werden würde, wie man behauptete? Es stimmte zwar, dass zu jeder Zeit, sie zugab die Konoha Highschool zu besuchen, sie anerkennende Blicke erntete. Doch verlief bis zu diesem Punkt ihrer schulischen Laufbahn alles wie am Schnürchen. Sie würde sich wohl überraschen lassen müssen. Wenn auch nur ungern ...
 

Sie warf einen verstohlenen Blick auf die Uhr, welcher an dieser erschrocken haften blieb. Das Zuspätkommen lag ihr wohl im Blut. Noch nie war es ihr gelungen vor Ablauf der vereinbarten Zeit am vereinbarten Ort zu erscheinen. Schnellrannte sie unverzüglich in ihr zurück, ihre langen, rosigen Haare fielen ihr verspielt auf die Hüften. Eine Verspieltheit die Sakuras Wesen jedoch nicht teilte.

Hektisch entledigte sie sich ihres einfachen Pyjamas., knöpfte sich die weiße Bluse zu und schlüpfte in den blau karierten Rock.

Es stellte eine enorme Erleichterung für sie dar, sich nicht Gedanken machen zu müsssen, ob ihre Mitschüler ihren sozialen Stand erkannten oder nicht. Eine Uniform war eine Uniform und schenkte ihr die ersehnte Gleichheit und Augenhöhe mit ihren Schulkameraden.
 

Vom Zeitdruck gehetzt, rannte sie in die Küche, in der ihre Mutter bereits mit einem bescheidenen Frühstück auf sie wartete.

„Mum!“,rief die siebzehnjährige erfreut, als sie ihre Mutter erblickte.

Es geschah nicht oft, dass ihre Mutter sich ihretwegen die Mühe machte morgens aufzustehen, da sie täglich die Spätschicht im Krankenhaus abzuarbeiten hatte. „Guten Morgen, Liebling!“,sprach sie liebevoll, während ihr Sakura einen leichten Kuss auf die Wange drückte.

„Mum, keine Zeit, danke für das Sandwich, ich esse es in der Pause!“ tadelnd besah Sakuras Mutter ihr Tochter, da ihr selbstverständlich bewusst war, dass ihr Schützling die vergangene Nacht mit Pauken verbracht haben musste.

„Viel Erfolg beim ersten Schultag!“, rief sie ihr nach, während Sakura energisch die Tür zu drückte und bereits zur Bushaltestelle eilte und eine in Gedanken versunkene Mutter hinter sich ließ.
 

Derweil raste Sakura aufgebracht die grauen Straßen Londons entlang. Verkehrsschilder, Laternen, spazierende Senioren, all das raste an ihr vorbei, bis sie endlich die kleine Bushaltestelle erblickte. Gerade noch so bekam sie den Bus und ließ sich schwer atmend auf einen freien Platz fallen. Während sich ihre Atmung langsam regulierte, ließ die Schülerin der Konoha Highschool ihren Blick durch den vollen Bus schweifen.
 

Aufgeregte, hohe Frequenzen füllten den Bus und ließen alle Anwesenden wissen, dass sich soeben wohl noch eine Mädchengruppe nach den Sommerferien gefunden hatte. Genervt legte Sakura den Kopf schief. Ein leicht verächtliches, leicht mitleidiges Lächeln huschte über ihre Lippen, und verschwand so schnell wie es gekommen war. Das einzige Ziel dieser stinkreichen und hochnäsigen jungen Frauen war es einen ebenso stinkreichen Ehemann zu finden, damit ihr ach so sorgender Vater nicht mehr für die Extravaganz seiner Töchter blechen musste, so mutmaßte Sakura.
 

Ein eigener Kopf, das ist unbezahlbar.Das müsste wohl das Einzige sein was sich diese Mädchen niemals werden leisten können.
 

Bei dem Gedanken an ihren eigenen Vater verspürte sie ein stechendes Ziehen in ihrem Bauch. Ihr Blick wich von den kreischenden Mädchen und wurde wie gebannt von metallenen schwarzen undurchschaubaren Augen aufgefangen. Ihr Körper versteifte sich. So perplex, wie sie war, konnte sie keinen komplexen Gedanken mehr fassen.

Verblüfft erwiderte sie den Blick des mysteriösen Unbekannten, doch mit weitaus weniger Kraft und Ausdruck. Ihr Gesicht entspannte sich, als hätte sie es mit einem Bekannten, einem Freund zu tun.

Zugegeben, zwar hatte sie noch nie einen so schönen Jungen gesehen, doch ihr Interesse galt vollkommen seiner Stärke, die er so nonchalant ausstrahlte. Sein Blick war wie von einem unsichtbaren Stolz ummantelt, der es ihm nicht erlaubte den Blick von der Schülerin abzuwenden.
 

Doch bevor sie sich noch mehr in den Augen des Unbekannten verlieren konnte, erklang die monotone Aussage, der Londoner Hauptbahnhof sei erreicht worden.
 

Unverzüglich brach ein chaotisches Gedränge aus, in dem ein jeder auf den Ausgang zu trat, in der Hoffnung die schwere Schiebetür würde sich doch bitte endlich öffnen, sodass die Schüler in die Freiheit entweichen konnten. In dem herrschenden Chaos, verschwand der fremde Junge aus Sakuras Sinn und sie begab sich auf den Weg zu ihrer Highschool.
 

„Ich sagte doch schon, ich war die ganzen Ferien hier!“, rechtfertigte sich die Haruno, während sie ihre dicken Bücher in das neue Schließfach unterbrachte.

Dieses Jahr hatte sie ausführlich um ein etwas Geräumigeres gebeten, da sie das ganze vergangene Jahr mit Platzmangel zu kämpfen hatte.

Ino besah ihre Freundin mit einem erstaunten Blick, schenkte dieser doch dann keine weitere Aufmerksamkeit mehr und fuhr in ihrer ganz eigenen Geschichte fort. „Hawaii war einfach atemberaubend! Diese Aussicht!“ „Sprichst du von der Landschaft oder von den Jungs?“, fragte Sakura lachend, obwohl ihr bei der extrovertierten Persönlichkeit ihrer blonden Freundin die simple Antwort bereits bewusst war. „Sowohl das eine als auch das andere.“, antwortete Ino unschuldig und entlockte ihrer Freundin ein weiteres Lächeln. Zwar war sie wohl unmöglich intelligenter ihre zurückhaltende Genossin, doch wusste Ino Yamanaka, Tochter des Berühmten Schauspielers Inoichi Yamanaka, wie man mit dem anderen Geschlecht umzugehen hatte, um das zu bekommen, was man verlangte.
 

Das schrille Geräusch der Klingel ertönte und sämtliche Schüler suchten, nicht erfreut darüber, dass der bekannte Schulstress in eine nächste Runde gehen würde, den Weg in ihre Klassen auf, und so verabschiedeten sich auch die beiden Freundinnen voneinander.
 

„Wie sehen uns später, Sakura! Vergiss nicht mir über den neuen Biologieprofessor zu berichten! Hab’ gehört er soll nicht schlecht aussehen! Bis nachher!“, sagte Ino während sie die Hand zum Abschied hob.

„Ino, beeil dich! Wir kommen noch zu spät!“, vernahm Sakura die Stimme Karins, den Inbegriff menschlicher Dummheit, wie Sakura empfand.

„Bis später!“, antwortete die Rosahaarige zaghaft und drehte Ino den Rücken zu.
 

Dieses Jahr hatte sie vier Hochbegabtenkurse eingeschrieben: Mathematik fortgeschritten, Chemie fortgeschritten, Biologie fortgeschritten und Englische Literatur. Sie müsste ihre Aufmerksamkeit voll und ganz auf die Schule konzentrieren. Stipendien waren im ganzen Land sehr gefragt, es würde nicht einfach werden sich gegen die anderen überaus ehrgeizigen Bewerber durchzusetzen.
 

Doch in ihrem Leben war bisher noch nichts einwandfrei einfach gewesen, so machte es auch jetzt keinen wahrlich großen Unterschied, ob sie die Nächte durchlernen müsste.
 

Sakura beschleunigte die Schritte und erreichte noch rechtzeitig das Klassenzimmer. Mit einem kurzen Blick verschaffte sie sich schnell einen Überblick über die möglichen Sitzgelegenheiten, und erblickte so Shikamaru Nara, einen der intelligentesten und erfolgversprechendsten Schüler, die die Konoha Highschool zu bieten hatte.

Ihren besten Freund.
 

Sie bettete ihre Tasche auf den Boden und gesellte sich zu ihm. Noch in seinem Buch versunken merkte er nichts von ihrer Anwesenheit.

Sakura beugte sich zu ihm rüber, sodass ihre langen rosigen Haare seine Schulter streiften, um den Titel des Romans entziffern zu können, dass ihn anscheinend vollkommen in Anspruch nahm.

Albert Camus’ „Der Fremde“ war also der Grund für seine geistige Abwesenheit gegenüber der realen Welt.

„Ich bevorzuge „Die Pest““, sprach Sakura leicht lächelnd und verschaffte sich so die volle Aufmerksamkeit ihres besten Freundes. „Sakura-chan!“, seine Augen weiteten sich bei ihrem Anblick.

Sie war wahrlich noch schöner geworden über die Sommerferien. Gerade wollte der Nara zu einer Antwort ansetzen, doch unterbrach seinen inneren Gedankengang Mr. Kurosaki, ein alter und wissender Mathelehrer, der es wusste seine Schüler so in die Enge zu treiben, dass eine nicht unbeachtlich kleine Zahl, diesen Kurs bereits aufgegeben hatte noch bevor er wirklich anzufangen schien.
 

„Euer Abschlussjahr“, begann der Schrecken der gesamten Schülerschaft seine Ansprache, „wird so ziemlich das einschüchterndste Jahr eurer gesamten Schullaufbahn. Ich spreche im Namen aller Lehrer, wenn ich sage, dass wir vollkommene Perfektion und Hingabe erwarten. Die Konoha Highschool, ist eine Eliteschule mit langjähriger Tradition und einem weitreichenden guten Ruf, den es nicht zu verlieren gilt. Ihr als Oberstufenschüler seid somit die Repräsentanten dieser Schule und müsst mit entsprechender Verantwortung rechnen.“
 

Es erhalte ein allgemeines Stöhnen unter den Schülern, dass den Raum füllte. „Bitte!“, zischte Mr. Kurosaki in der Hoffnung seine Schüler wieder zur Ruhe bringen zu können. Es kamen die ersten Fragen auf und während der etablierte Mathematikprofessor versuchte diesen nachzukommen, flüsterte Shikamaru leise zu der Rosahaarigen: „Ich wette mit dir, Mr. Kurosaki hat diese „alljährige Tradition“ eigenständig gegründet. Wundert mich, dass er überhaupt noch lebt und noch nicht in einer verkommenen Besenkammer gefunden wurde.“
 

Sakura strafte Shikamaru daraufhin mit einem mahnenden Blick. Es gefiel ihr nicht, wie ihr bester Freund über Mr. Kurosaki sprach. Schließlich hatte sie es allein ihm zu verdanken, dass sie an dieser Schule überhaupt angenommen wurde, bei dem Gehalt, der ihrer Mutter als spätschichtarbeitende Krankenschwester zu Verfügung stand.
 

„Ah, Ms. Haruno, wie ich sehe haben sie und Mr. Nara sich noch viel zu erzählen, trotz dessen bin ich erfreut darüber, sie wieder hier zu wissen. Werden sie auch dieses Jahr im Mathematikclub zu finden sein?“, errang Mr. Kurosaki die Aufmerksamkeit der schönen Schülerin. „Ich hoffe sehr, ich finde dieses Jahr Zeit für außerschulische Aktivitäten.“ Mr. Kurosaki wollte der Schülerin noch versichern, dass er bei ihrem Notendurchschnitt äußerst zuversichtlich in die Zukunft schaue, doch wurde vom schneidenden Geräusch der Klingel unterbrochen. Er wandte sich von der Haruno ab und sprach zur gesamten Klasse:„Ich erwarte, dass Sie die Einführung auf Seite 7 lesen, sodass wir diesen Mittwoch mit dem Lehrplan beginnen können.“, er griff nach seiner Tasche und verließ mit eiligen Schritten den Klassenraum.
 


 

„Und dann meinte er, er sei sich nicht ganz sicher, wie unsere gemeinsame Zukunft aussehen würde, schließlich gehe er ja nach Harvard und ich würde nur die Schauspielschule meines Vaters besuchen! Kannst du das fassen?“

Sakura hörte ihrer blonden Freundin nur halbherzig zu, während sie in ihrem Geschichtsbuch blätterte und genüsslich in ihren Apfel biss.

„Ja, unfassbar“, antwortete sie gedankenversunken. „Sakura, hast du mir überhaupt zugehört?!“, entsetzte sich die Yamanaka, doch fuhr einen Moment später bereits wieder mit ihrer Geschichte fort.
 

Die Kantine war schon nahezu voll, von allen Seiten waren Stimmen aufgeregter Schüler zu hören, die sich über Belangloses unterhielten.

Unbemerkt schritt eine hübsche junge Schülerin mit langen nachtblauen Haaren auf die beiden sitzenden Mädchen zu.
 

„Sakura, Ino! Wie ich mich freue euch zu sehen!“,erklang die weiche Stimme Hinata Hyugas. Ino sprang überrascht auf und gab der Hyuga Erbin eine feste Umarmung.

„Hinata-chan! Wie ich dich vermisst habe! Du kommst genau richtig, Sakura betrachtet das Geschichtsbuch wieder einmal spannender als mich!“, beschwerte sich Ino grinsend.

Bei der Erwähnung ihres Namens schaute Sakura verblüfft auf und entdeckte nun auch die junge Hyuga. „Hinata!“, erfreute sie sich über die plötzliche Anwesenheit Hinatas, welche in Sakura kritischen Augen immer eine angenehme Gesellschaft war.

Sakura gesellte sich zu der Umarmung, und ließ einen Moment später von ihren beiden besten Freundinnen ab.
 

„Sakura-chan, hast du es schon gesehen? Die 7./8. Stunde fällt aus!“, freute sich Hinata.

„Ach, ihr Glücklichen, ich muss bei diesem Wetter noch in der Schule versauern! Wie schade!“,meldete sich Ino zu Wort und gab ihrem Ärger wieder einmal Ausdruck.

„Die Schule hat noch nicht einmal richtig begonnen und kannst es bereits nicht erwarten nach Hause zu kommen! Deine Arbeitsmoral ist furchtbar!“, tadelte Hinata die Blonde und wandte sich dann an Sakura:

„Bleibst du auch hier? Ich glaube ich gehe in die Bücherei und erledige meine Spanischhausaufgaben. Kaum zu glauben es geht schon richtig los!“
 

Sakura überlegte daraufhin kurz, negierte jedoch: „Tut mir leid, Hina, aber ich gehe nach Hause. Ich muss noch den Haushalt machen bevor meine Mutter vom Krankenhaus zurückkommt, sonst schaffe ich es nicht mit dem Lernen.“ Hinata schien etwas enttäuscht, da sie sich gefreut hatte wieder einmal Zeit mit ihren Freundinne verbringen zu können, doch verstand sie die Rosahaarige sehr gut, schließlich war ihr die soziale Situation in der sich Sakura befand nicht entgangen.

„Na gut, schade, dann bis morgen!“, antwortete Hinata tolerant und wandte sich beim Klingeln zum Gehen. Ino winkte der Rosahaarigen noch einmal zu und beobachtete mit Desinteresse, wie sich ihre Freundin langsam zur Bushaltestelle begab.
 

Sakura atmete erleichtert auf als sie sich auf die verlassene Bank der einsamen kleinen Haltestelle setzte.

Der Tag war weitaus weniger anstrengend gewesen, als sie gedacht hatte. Sie schloss für einen Moment die Augen und stützte ihren Kopf an der gläsernen Wand der Bushaltestelle ab.

Öffnete sie sogleich wieder bei dem Gedanken, dass sie am besten jetzt sofort die Biologiehausaufgaben machen könnte, wenn sie zu Hause ankäme, würde sie nur noch die Wäsche erledigen müssen und könnte sich dann endlich auf das Lernen an sich konzentrieren.
 

Sie rief sich immer wieder in den Kopf, dass sie keine Minute verbrauchen dürfte, wenn sie auf ein Stipendium aus war. So öffnete sie ihren Ranzen, holte das schwere Biologiebuch heraus und fing an die aufgelisteten Aufgaben zu machen. Ihre Gedanken schweiften immer mehr ab, sie vertiefte sich vollkommen in das Fachgebiet.
 

So sehr, dass es ihr nicht auffiel, angestarrt zu werden. Weder fiel ihr auf, dass sich jemand ungeniert neben sie auf die begrenzte Bank setzte. Doch dann, als dieser jemand, ihre langen, seidigen Haare, die nahezu bis zur Sitzbank reichten und in dem Moment wie ein Vorhang zwischen ihnen fungierten, zur Seite schob, schaute sie leicht erschrocken in die bekannten schwarzen metallischen Augen, die sie schon heute morgen eingehend bewundert hatte.
 

Der Fremde erwiderte ihren Blick und schien ihr etwas sagen zu wollen, was ihr jedoch auf Grund seiner tiefen Seelenspiegel vollkommen entging.

„Bist du schwerhörig, oder was? Ich sagte, der Bus kommt nicht!“

Sein Gesicht kam ihren so nah, dass sie seinen warmen Atem auf ihren Wangen spüren konnte. Erschrocken wich sie zurück. Seine etwas rüpelige Umgangsform hatte ihr einen leichten Stich versetzt. Zwar hatte sie ihm einen bestimmte Stärke zugesprochen, doch schien dieses Verhalten nicht zu ihrer Vorstellung seinerseits zu entsprechen. Aber das erschien unwichtig, als sie sich über den Inhalt seiner Worte bewusst wurde. Sakuras smaragdgrüne Augen weiteten sich.

„Was? Wieso nicht?“, fragte sie unüberlegt. Der fremde Junge zeigte jedoch nur auf seine glänzende Armbanduhr und ließ Sakura begreifen, dass um diese Uhrzeit keine Busse fahren.
 

Sie atmete genervt aus, entweder war sie so sehr in die Biologie vertieft gewesen, dass sie die Ankunft des Busses verpasst haben müsste oder aber der mysteriöse Junge hatte tatsächlich Recht und um diese Uhrzeit würden keine Busse fahren. Über die Sommerferien musste wohl der Fahrplan geändert worden sein.
 

Abermals entging ihr wie sie gemustert wurde. Der Schwarzhaarige inzwischen, musste stillschweigend zugeben, dass er noch nie ein schöneres Mädchen gesehen hatte. Sie hatte etwas Exotisches an sich, sie war wunderschön. Doch von außen ließ er sich nichts anmerken.
 

Sakura besann sich nun wieder, ließ ihren Ärger verpuffen und erinnerte sich wieder an die Anwesenheit des Fremden. Schüchtern rutschte sie zum Rand der Bank und überlegt innig, was sie nun tun sollte. Zu Hinata in die Bibliothek? Oder auf den nächsten Bus warten? Sie entschied sich für Letzteres und blieb sitzen.
 

„Biologie fortgeschritten“, las der Junge ungehalten, „Lass mich raten, du bist also auch eine von diesen reichen Gören, die diese Schule zu bieten hat? Und noch dazu etwas in der Birne? Welch ein Wunder.“, Sakura vernahm sein abschätziges Lachen und war ein weiteres Mal erstaunt über die Ausdrucksweise des Jungen.
 

Verletzt entschied sie sich zu schweigen und ihn zu ignorieren. Was wusste er schon? Soll er doch glauben, was er wollte, dachte sich die junge Schülerin und wandte sich verletzt von ihm ab. Der Junge lachte ein weiteres Mal und veranlasste Sakura die Nase zu rümpfen.

„Hör mal, ich wollte dir nicht zu nahe treten.?“, sprach der Junge mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen und wartete auf eine Reaktion ihrerseits. Als ihm diese jedoch erspart blieb, fasste er sie an der Schulter und drehte sie galant zu sich herüber. Er schaute ihr in die entzürnten Augen und verkniff sich ein weiteres Lächeln. „Waffenstillstand?“
 

Aber diesmal kam die Antwort des Mädchens ruckartig.

„Waffenstillstand? Für einen Waffenstillstand sind zwei Seiten notwendig! Du kommst hier her und fängst an über mich zu urteilen, wohlbedacht, dass wir uns noch nie zuvor begegnet sind, nicht einmal dein Name ist mir bekannt, sondern nur, dass es scheint als wärst du ein sehr, sehr arroganter Idiot!“
 

Der Junge gab ein tiefes, kurzes Lachen von sich. „Sasuke Uchiha, der Name des Idioten vor euch gnädiges Fräulein, sehr erfreut“ Er streckte ihr die Hand hin, die sie kopfschüttelnd und widerwillig nahm.

„Sakura Haruno“ Bei der kurzen Berührung bekam Sakura eine Gänsehaut Seine Haut war so kalt.
 

„Kann ich es wieder gut machen, indem ich dich nach Hause fahre? Mein Wagen steht gleich da vorne“, mit einer lockeren Handbewegung zeigte er auf einen silbernen Mercedes, der in der Nähe stand.
 

Zu nah.
 

Sakura wurde misstrauisch. „Wieso würdest du den Bus nehmen wollen, wenn du so ein Auto besitzt, dass noch zufällig genau hier steht?“

Sasuke lachte wieder, antwortete jedoch nichts auf diese Frage.

„Kommst du?“, er stand schon auf und lief los.
 

Sakura wog schnell ihre Möglichkeiten ab. Sie wusste nicht, was für ein Kerl dieser Sasuke Uchiha war, ein kaltblütiger Mörder, wie konnte er sich so einen Wagen leisten? Hatte er eine Bank ausgeraubt? Oder erwies er alten, stinkreichen Damen bestimmte Dienste? War er so etwas wie ein Gigolo? Womöglich ein Kindervergewaltiger? Ein Pädophiler? Nein, schnell schob Sakura diese Gedanken fort und verschloss sie gut und sicher in einer ihrer mentalen Schubladen.
 

„Was ist kommst du jetzt?“, fragte er schnaubend. Sie nickte, sprang schnell von der Bank auf und lief ihm hinterher.

Derweil hatte sie Zeit ihn zu betrachten. Er war vielleicht einen Kopf größer als sie und trug ein einfaches graues T-Shirt, das seine Muskeln abzeichnete. Seine Haarfarbe passte zu seinen Augen und war ein starker Kontrast zu der blassen Haut. Als wäre er einem alten Schwarzweißfilm entsprungen, nur dass sie zugeben musste, dass er wie ein wunderschöner griechischer Gott aussah. Sie schätzte ihn ungefähr ihrem Alter entsprechend. Alt war er somit also auch nicht.
 

Doch wieso war er nicht in der Schule? Hatte er ebenfalls Ausfall? Schwänzte er? Sakura war kein Mensch, der von Vorurteilen Gebrauch machte, doch dachte sie, dass er irgendwie der Typ dazu war.
 

„Was ist, kommst du jetzt endlich?“

Erschrocken fuhr Sakura zusammen, er hatte sich zu ihr umgedreht und schaute sie fragend an. Sie nickte leicht. Bei seinem Auto angekommen war, wartete er noch einen Moment auf die Haruno und hielt ihr die Tür auf.

Verblüfft schaute sie ihn an, er jedoch lächelte ihr nur charmant entgegen.
 

Oh nein, er muss wirklich ein Mörder sein, dachte sich Sakura und stieg in den geräumigen Wagen ein. Die Tür knallte nun auch von seiner Seite des Wagens zu und der laute Motor ertönte. Der Uchiha schaltete das Radio an und besah sie mit einem heimlichen Blick.
 

Er räusperte sich kurz. „Und wo hin geht’s?“ „Shigogakistreet 4“, antwortete sie höflich und vernahm seinen fragenden Blick auf ihr ruhen.

„Das Ghetto-Viertel?“

„Wenn du es so nennen möchtest, dann ja, das Ghetto-Viertel.“ Auf einmal wurde dem Uchiha der Grund für ihre aggressive Reaktion vorhin bewusst.
 

Es stimmte wohl was die Leute sagten, die Wahrheit entsprach nicht immer dem Schein. Das hätte er eigentlich wissen müssen. Beschämt senkte er den Kopf.
 

„Tut mir leid, ich wollte dich wirklich nicht verletz- “ „Schon gut.“, unterbrach ihn die Haruno.
 

Die bekannten Straßen Londons rasten an dem Auto vorbei und der trübe Regen prasselte unaufhörlich gegen die Windschutzscheibe.
 

„Weißt du, es ist mir egal was die Leute von mir denken. Das ist der Grund, weshalb du dich nicht zu entschuldigen brauchst, es ist mir egal.“

Der Uchiha schwieg darauf hin.

Ein Schweigen, das es zu brechen galt.
 

„Wie kommt es, dass du die Konoha Highschool besuchst? Wenn du... Ich meine... Du weißt schon...Wenn du in so einem Viertel wohnst?“, fragte er zaghaft und räusperte sich kurz. Sasuke wollte das Mädchen nicht noch mehr verletzen, auch schämte er sich nun für sein unfreundliches Verhalten, wo sie doch sehr höflich auf ihn gewirkt hatte, und im Gegensatz zu seinem Gesagten, nicht den Anschein machte eine verzogen Göre zu sein.
 

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“, antwortete sie stur.

„Wie kannst du dir so ein Auto leisten?“, fragte nun sie ihn.
 

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“, ahmte er sie nach, und fuhr dann fort: „Deine Antwort gegen meine Antwort, einverstanden?“
 

Die Haruno überlegte kurz, nickte schließlich aber, da sie einige Fragen nicht aus dem Kopf bekam.

„Also,“, wiederholte Sasuke, „wie kommt es, dass du die Konoha Highschool besuchst?“

„Ich hatte schon immer gute Noten, dazu kommt, dass als mein Vater einen Autounfall hatte, der Direktor der Highschool, der damals als Arzt tätig war, ihn operiert hatte. Sozusagen war er mir etwas schuldig.“

„Ist dein Vater wieder gesund?“
 

„Er ist tot.“
 

Entsetzt weitete Sasuke seine Augen und besah Sakura mit einem mitleidigen Blick, als er zur Antwort ansetzen wollte, ihr selbstverständlich sein Beileid auszusprechen, wandte er sein Gesicht zu ihr und verlor sich ungewöhnlicher Weise in ihrem ehrlichen Audruck und vernahm wie sie verzweifelt versuchte eine kleine Träne zu unterdrücken.
 

In ihren Augen gefangen, merkte er gar nicht wie die Straße seinem Sichtfeld entglitt. Erst Sakuras erschrockener Blick machte ihm klar, dass er dabei war die Kontrolle über den Wagen zu verlieren. „Pass auf!“, versuchte sie seine Aufmerksamkeit auf die Straße zu lenken. Nun erst wandte er die Augen wieder der Autobahn zu, während er erschrocken registrierte, dass sich der Wagen weniger auf der Straße als auf einem abgelegenem Weg befand und auf einen Baum raste. Die Reifen quietschten auf dem Grund, als der Uchiha versuchte das Lenkrad umzudrehen. Doch vergebens. Seine Reaktion kam zu spät. Der Wagen knallte mit voller Wucht gegen den Baum. Sakura verdeckte sich mit Händen das Gesicht, um ihrem Schicksal nicht entgegenblicken zu müssen und auch Sasuke hielt die Luft an. Die beiden Schüler knallten gegen den Sicherheitsgurt und wurden stark in den Sitz zurückgeworfen.

Der Stoß ließ eine zerstörte Motorhaube übrig und endete in einem zerreißenden Orchester demolierter Mechanik.
 

Der Regen hatte sich beruhigt und die plötzliche Stille Londons legte sich wie ein Vakuum über sie, während die tiefschwarze Nacht die Umgebung verdeckte.
 

Es verstrichen unzählige Momente, bis Sasuke wieder Worte fand. „Bist du verletzt? Geht es dir gut?“, verließn hektische, von Adrenalin durchblutete Worte, seinen Mund. Sakura schluckte. Ein Grauen breitete sich langsam in ihr aus. Dieser Unfall... Sie hatte das Gefühl als wäre er so viel mehr.... Doch wollte sie ihm das um keinen Preis mitteilen. „Ja, ja ich glaube es geht mir gut... Und dir?“ Er nickte. War das Ironie in ihrer Stimme? Hysterie?
 

Obwohl der Schrecken noch tief saß, breitete sich eine enorme Wut in ihr aus. Wie konnte er so ruhig bleiben?
 

Er setzte den Ellenbogen auf das Lenkrad und stützte sich mit der Hand den schweren Kopf ab. Ein Gewicht, so glaubte er, unter dem er zerbrechen würde. Unschlüssig sah er vorsichtig in Sakuras Richtung, doch was er sah, hätte ihn nicht mehr erschüttern können, als es das tat.

Große, runde, glasige Tränen verließen ihre wunderhaften grünen Augen und tropften auf das Armaturenbrett.

Eine, noch eine, es wurden immer mehr und mehr und schließlich erklang ein zu Anfang noch leises Schluchzen, das bald und bald zu einem unruhigen, zerreißendem Weinen ausbrach. Sein Herz stoppte.
 

Er verstand den Ernst der Lage unverzüglich, sprang von seinem Sitz auf, öffnete die demolierte Wagentür und näherte sich ihrem Beifahrersitz. Langsam drückte er die Klinke runter und begann sie von dem lebensrettenden Gurt zu lösen.
 

Ihr Schluchzen fand kein Ende, als er sie also von dem Gurt befreite, fiel sie wie mechanisch in seine Arme, die er fest und bestimmend um ihren sanften, weichen Körper schlang.
 

Keinem der beiden blieb die Zeit sich über die Magie dieses Augenblicks zu wundern, der soeben zwei Fremde ewig aneinander gebunden hatte.
 

Er fuhr ihr beruhigend über den Rücken, der Duft ihrer langen rosigen Haare wirbelte ihm in die Nase und wirkte wie Opium auf ihn ein.

Sakura atmete stoßweise, unzählbare Tränen liefen über ihre Wangen und befleckten sein Hemd. Ihr Schluchzen wurde immer lauter, was der Uchiha ihr wahrlich nicht verübeln konnte.Er drückte sie ein letztes Mal gegen sich, als er sich entschied sich von dem vom Regen ernassten Boden zu erheben.
 

„Ich bringe dich nach Hause. Der Schlüssel ist bei dir?“ Er vernahm ein schwaches Nicken ihrerseits und sah dies als Bestätigung für sein Tun. Es war nicht mehr weit bis zur Shigogakistreet, eine Viertel Stunde ungefähr. Mit Sakura auf den Armen trat er den Weg an, und ließ den zerstörten Wagen am Unfallort hinter sich.
 

Auf dem Weg wunderte er sich, bei dem Anblick aller zwielichtiger Personen und Personengruppen, die ihm derweil über den Weg gelaufen waren, wohlbedacht, dass es nicht wenige waren, wie es doch so einem schönen Mädchen bisweilen gelungen war, ohne jegliche Schwierigkeiten, nach Hause zu gelangen.
 

Aber wusste er selbst nicht, weshalb ihn nun diese Gedankengänge quälten. Selbstverständlich war es Mitleid. Er war schuld, dass sie sich in der Lage befand in der sie war, denn die Absicht seines Handelns war ursprünglich sie irgendwo abzuschleppen und zu verführen. Auch wollte er, seinen dämlich Freunden bezeugen, dass er doch immer und immer wieder die schönsten Frauen abbekam.

Aber bewiesen hatte er nur, dass er die Dummheit in Person war.

Schon heute Morgen im Bus war sie ihm aufgefallen, ihre Schuluniform war ihm bekannt, so beschloss er nach seinem Karatetraining auf sie zu warten.

Am selben Abend, dachte er, würde er Naruto und Neji von seiner Errungenschaft erzählen können.
 

Doch dies erwies sich als einer der größte Fehltritte seines Lebens.
 

Er wusste nicht was es war, aber Sakura hatte ihn berührt.
 

Wie vom Schicksal geführt, erkannte er auf einer Klingel den Namen Haruno. Er senkte seinen Blick zu dem schlafend geglaubte Mädchen und war umso mehr von der Schärfe ihres Blickes getroffen. „Wir sind da“, flüsterte er unsicher in die Dunkelheit hinein, die Nacht hatte sich schwer über das Viertel gelegt. „Wo ist dein Schlüssel?“, fragt er eben so sanft wie zuvor.

Sie griff in die Seitentaschen ihres Rocks und holte den silbernen Gegenstand hervor.

Ihre Finger berührten sich, als sie ihn dem Uchiha überreichte. Sie zuckte schwach zurück.

Immer noch mit Sakura auf seinen Armen verweilend, steckte er den Schlüssel in das Schloss und drehte ihn um.
 

Zwar hatte er sie noch heute abschleppen wollen, doch passte die Außengeschichte nun überhaupt nicht zu seiner Vorstellung von einer gelungenen Nacht. Über seinen Schlitten würde er sich wohl später Gedanken machen müssen.
 

Mit langsamen Schritten betrat er die Wohnung der Haruno.

„Ist deine Mutter schon zurück?“ Er registrierte, wie sich ihr Kopf hin und her bewegte und sie ein leises resigniertes Seufzen von sich gab. Das hieß wohl „nein“.
 

„Mein Zimmer ist oben, Lass mich bitte los, ich glaube, dass ich jetzt selber gehen kann“

Sasuke spürte, wie das Mädchen begann sich gegen seine Arme zu wehren, indem sie sich gegen seine Brust drückte. Doch letztendlich half, das alles nichts, anderseits wäre das jahrelange Karatetraining des Uchihas allemal umsonst gewesen.
 

Lachend vernahm er ein unzufriedenes Brummen der Haruno.

„Sasuke, lass mich los!“
 

Das war das erste Mal, dass sie ihn bei Namen nannte.
 

„Ich glaube, dass ist keine gute Idee.“

„Jetzt lass mich endlich los oder wie lange willst du noch hierstehen? Bis meine Mutter nach Hause kommt und sie die Polizei ruft oder uns die Nachbarn hören und anschließend die Polizei rufen? Was ist dir lieber?“, sagte sie und verlieh ihrer Forderung noch mehr Betonung, indem sie sich gegen den Uchiha abermals kräftig wehrte.
 

„Die Frage ist überflüssig. Ich nehme an, dass die Polizei bereits in der Nähe ist, in Anbetracht auf die Halbkriminellen, die hier hausen.“, sagte Sasuke ruhig.
 

„Ich zähle bis drei“, drohte sie ihm ernst, doch bei ihrer mädchenhaften Stimme fiel es ihm sichtlich schwer sich bei der lieblichen Drohung ein Lächeln zu verkneifen.

„Hn“, antwortete er nur und ließ sie schließlich los.
 

Mit vorsichtigen ersten Schritten berührte sie langsam den Boden und versuchte sich zaghaft auf den Füßen zu halten. Bei dem ersten Schritt aber, geriet sie bereits ins Schwanken und drohte hinzufallen.
 

Wie aus dem Nichts umschlossen Sakura Sasukes Arme und hinderten ihren Fall. Ihr stieg die Röte ins Gesicht, als sie seinen muskulösen Körper hinter ihr spürte. Zum ersten Mal war sie dankbar für die Dunkelheit, die ihr schwächliches Erröten verbarg.

„Du kannst mich jetzt loslassen“, sagte sie kleinlaut. „Das hatten wir schon, und dann ist das passiert “, raunte er ihr zu, „Nicht, dass es mich stört...“

Sakura verbot sich vor lauter Scham nicht darauf einzugehen.
 

Urplötzlich kam sie zur Besinnung. „Der Autounfall! Was sage ich nur meiner Mutter? Sie wird gleich hier sein! Meine Bücher! Meine Bücher sind noch in deinem Auto!“ Sie fuchtelte wild mit den Armen rum und fing an zu gestikulieren.

Er aber atmete nur geräuschlos aus.

„Hör mir zu! Beruhige dich!“ Er umfasste mit seinen großen Händen ihre Handgelenke und umschloss sie vollständig.

„Hör mir zu, Sakura“
 

Das war das erste Mal, das er ihren Namen aussprach.
 

„Ich werde dich morgenfrüh abholen, dir deine Schulsachen bringen und dann begleite ich dich zur Schule, einverstanden? Und deiner Mutter sagst du selbstverständlich nichts. Sie würde sich nur unnötig Gedanken machen, okay?“, er strich ihr zärtlich über die Wange.

Sie nickte leicht. „Benötigst du noch meine Hilfe oder Ähnliches?“ „Nein, nein danke“

Daraufhin ließ er von ihr ab und machte kehrt zur Tür. Einmal noch, drehte er sich zu ihr um, nickte ihr schief lächelnd zu und schloss die Tür.
 

Doch öffnete sich eine ganz andere und das Schicksal trat herein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  robyn_-
2014-06-19T18:30:39+00:00 19.06.2014 20:30
Toller Anfang.
Von:  Sasusaku16
2014-06-15T06:46:52+00:00 15.06.2014 08:46
Der Anfang klingt doch schon ma vielversprechend! ;-)
Sakura als braves, fleißiges Schulmädchen finde ich sehr gut dargestellt und Sasuke? Nun ja, das werden wir doch hoffentlich noch genauer erfahren :-)
Bin gespannt wie es weiter gehen wird!
Mach weiter so! :-)
Von:  KarasuTsubasa
2014-06-12T18:17:11+00:00 12.06.2014 20:17
Toller Anfang^^
Du hast einen echt tollen Schreibstil,
ich bin echt gespannt wie es weiter geht^^

Von:  __schoko__
2014-06-10T12:25:34+00:00 10.06.2014 14:25
Hey,
der Anfang hat mich neugierig gemacht. Es ist interessant und schein vielversprechend zu sein. Zu dem ist deine Schreibweise schön.
(Ich persönlich mag die Ich-Weise)
Mach weiter so. Bin schon gespannt was du daraus machst.
LG __schoko__

Antwort von:  Jovi
10.06.2014 16:33
Danke vielmals für die konstruktive Kritik! Ich stand ebenfalls vor der Frage, welche Sichtweise ich wähle. Ich glaube, ich werde es ein bisschen variieren :)


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