From Bolt

and Thunder

Gott was war das nur für ein Mistwetter. Seit Stunden flogen sie nun schon durch dieses Unwetter und immer wenn Zack aus dem Fenster sah, konnte er einen Blitz am Horizont sehen. Er zählte die Sekunden bis zum Donner und seufzte leise. Je näher sie Midgar kamen, desto kürzer wurden die Abstände zwischen Blitz und Donner. Hoffentlich hing das Gewitter nicht direkt über Midgar...
 

„Hey, Reno! Wie lange noch?“
 

„Halbe bis dreiviertel Stunde noch, yo!“
 

Erneut seufzte Zack und fuhr sich durch die Haare, während er begann in dem Helikopter auf und ab zu gehen. Er warf ein Blick auf seine Handy und begann zu lächeln, als er kurz darauf eine Sms empfing. Allein der Name des Absenders ließ ihn schon schmunzeln und als er die Nachricht öffnete, schlug sein Herz ungewöhnlich schnell. Hoffentlich beeilte sich Reno ein wenig! Er wollte zurück.
 

»Hey, Zack. Du kommst heute doch von deiner Mission zurück, oder? Stört es dich, wenn ich in deinem Apartment auf dich warte? Cloud«
 

Oh Cloudy-Cloud... Kurz angebunden wie immer, huh?
 

Mit einem Lächeln auf den Lippen las Zack erneut die wenigen Worte während sich sein Herzschlag nicht auch nur für einen Moment beruhigte. Seit er Cloud vor Monaten seine Schlüsselkarte zu seinem Apartment gegeben hatte, hatte der junge Anwärter noch nie sein Apartment ohne seine Aufforderung betreten. Dabei hatte Zack wirklich gehofft, dass der Kleine den Wink mit dem Zaunpfahl verstand... Aber bei dem konnte er auch mit dem ganzen Zaun winken, der würde es nicht verstehen.
 

»Klar, fühl dich wie Zuhause, Spikey! Ich denke mal, dass ich in ner Stunde da bin~ Du kannst ja schon mal das Bett für mich wärmen >D~«
 

Grinsend schickte Zack die Nachricht an seinen besten Freund und wartete gespannt auf die Antwort des Blonden. Sicherlich war der jetzt wieder knallrot im Gesicht und verfluchte ihn aufs Übelste, weil er sich über ihn lustig machte. Wenn der Kurze nur wüsste, dass er nicht nur Spass machte... Aber wie gesagt... Er konnte auch mit dem Zaun winken und Cloud würde es noch immer nicht verstehen.
 

Diesmal dauerte die Antwort länger wie gewöhnlich und Zack rechnete nach einer guten halben Stunde auch schon gar nicht mehr mit einer Nachricht. Wahrscheinlich war Cloud auch nur einfach vor Scham im Boden versunken oder er regte sich gerade über die ganzen Pappschachteln in seinem Apartment auf. Oder beides. Aber hey, er bestellte nunmal gerne Essen, daran war ja wohl nichts Verwerfliches. Und den Fraß aus der Kantine wollte er nicht mal einem vorm verhungern stehenden Heidegger vorwerfen.
 

Immer mehr Blitze erhellten nun den Himmel um sie herum und der Regen war nun auch schon so stark, dass Reno leise zu fluchen begann, während er versuchte etwas zu erkennen. Da hatten sie sich wirklich die beste Zeit rausgesucht um zurück zu kehren. Aber Zack hatte seine Mission ausgeführt und wollte so schnell wie möglich wieder zurück. Auch wenn er es vor dem Jüngeren nie zugeben würde, aber er hatte ihn vermisst. Darum hatte er auch trotz Warnung nicht warten wollen.
 

Erneut vibrierte das Handy des Soldiers und wieder begann er zu lächeln, als er den Absender sah. Also lebte Cloud noch und hatte ihm auch nicht die Freundschaft gekündigt. Vielleicht sollte er ja wirklich mal mehr Ordnung in seinem Apartment halten obwohl... der Jüngere regte sich immer so schön auf. Und wenn er wütend war, war er besonders sexy.
 

»Ich kann die Wärmeflasche nicht finden. Sorry«
 

BAM! Und da war er wieder! Der komplette Zaun... Mitten im Gesicht. Cloud war doch wirklich nicht mehr zu helfen, oder? Ob er das mit Absicht machte? Jeder andere hätte das doch verstanden aber nicht Cloud. Nein, der durchsuchte lieber seine Wohnung nach einer Wärmeflasche.
 

Junge, junge... Was soll ich nur mit dir machen, Spikey... Du brauchst doch nur deinen niedlichen, 16 Jahre alten Hintern in mein Bett befördern und... Zack, Stop!
 

Frustriert schrieb Zack nur eine kurzes »Ist schon okay. Mir ist eh nicht kalt, Kleiner ;)« zurück, ehe er sein Handy wieder in seine Hosentasche verbannte und sich wieder neben Reno stellte, der noch immer leise fluchte. Sie hatten Midgar fast erreicht und entgegen Zacks Hoffnungen, war das Gewitter wirklich direkt darüber und so sah er im Sekundentakt Blitze am Himmel, welche stets in lautem Donner endeten.
 

„Na, dann wollen wir doch mal. Festhalten, Bro“, meinte der Pilot und steuerte die Landefläche auf dem Dach des großen ShinRa-Komplexes an. Die Landung selbst war etwas holprig und der First-Class Soldier musste sich mehr als nur einmal festhalten, um nicht umzufallen. Doch dann standen die Kufen sicher auf dem Dach und sofort riss Zack die Türe auf um rauszuspringen.
 

„Du schuldest mir was dafür, Bro!“, rief Reno noch in den Sturm hinaus, während Zack schon losrannte. Die Strecke zwischen dem Landeplatz und dem Aufzug war nicht gerade lang und doch war der Schwarzhaarige bis auf die Knochen nass, als er endlich im großen Komplex stand. Aber das war ihm egal, alles woran er jetzt denken konnte war an eine schöne, heiße Dusche, etwas Warmes zu Essen und seine persönliche Kuschelwolke.
 

Sobald der Aufzug auf seiner Abteilung angekommen war, rannte er auch schon los und tropfte den ganzen Boden voll. Aber das war ihm sowas von egal. Ihm. Genau. Dem roten Kommandanten, den er im nächsten Moment über den Haufen rannte, war es nicht egal. Sofort wollte der Jüngere weiter rennen, doch so leicht ließ ihn der First nicht gehen.
 

„Maaaan, Genesis! Lass mich los“, rief der Schwarzhaarige und versuchte sich aus der Hand zu befreien, die seinen klatschnassen Pullover am Rücken festhielt. Doch der Ältere dachte gar nicht daran sondern verstärkte nur seinen Griff, während er Zack nun mit einem unheilvollen Lächeln ansah.
 

„Na was haben wir denn hier? Einen streunenden Köter wie es mir scheint, hm?“, meinte der Rotfuchs und begann leise zu lachen, während Zack sich noch immer hin und her wandte. Als er seinen Mentor um die Ecke biegen sah, begann er sofort wieder zu strahlen. Sehr zum Missfallen des Kommandanten, der ihn recht widerwillig los ließ. Als Zack erneut losrennen wollte, stellte er ihm auch schon ein Bein und ließ den jungen First der Länge nach auf den Flur knallen.
 

„Genesis...“, seufzte Angeal und half seinem Schüler auf, der dem Rothaarigen einen beleidigten Blick zu warf. Der Kommandant hielt sich aber nicht an dem Blick auf sondern verschränkte lediglich die Hände vor der Brust. Es war offensichtlich, dass er noch etwas sagen wollte, doch Angeal schüttelte den Kopf und ließ seinen Freund dadurch frustriert seufzen.
 

„Du solltest besser auf deinen Welpen aufpassen, Angeal. Er hat den ganzen Flur vollgetropft und ich bin der Meinung, dass er dafür den Flur säubern sollte. Sonst könnte hier jemand ausrutschen und sich ernsthaft verletzen~“, meinte der Rothaarige gedehnt und sofort war ein protestierender Laut von Zack zu hören, der den Gang entlang sah. Würde er hier jetzt wirklich aufwischen müssen, würde er mindestens zwei Stunden brauchen. Zumal er ja noch immer tropfte. Das leise Lachen seines Mentors ließ ihn seine Bedenken aber sofort vergessen.
 

„Genesis... Lass gut sein. Sonst sag ich Sephiroth, wer wirklich sein Bad unter Wasser gesetzt hat“, meinte der Schwarzhaarige mit einem Schmunzeln, dass Genesis zum Schweigen und Zack zum Strahlen brachte. Als Angeal ihm dann noch zunickte, rannte der Jüngste begeistert los und schlitterte um die nächste Ecke. Er freute sich so sehr darauf, dass seine Wolke auf ihn warten würde, dass er fast schon durch die Gänge flog.
 

Völlig außer Atem kam er schließlich schlitternd vor seiner Apartmenttür zu stehen und musste erst einmal tief durchatmen. Ein Blitz erhellte den Gang und ließ ihn lächeln. Er sah sich schon mit Cloud auf seinem Bett sitzen und aus dem Fenster sehen, während sie die Sekunden zwischen Blitz und Donner zählten. Vielleicht würden sie sich auch eine Pizza kommen lassen und einen Film gucken. Oder sie saßen einfach nur auf seiner Couch, trank etwas und unterhielten sich über die letzten Tage.
 

Mit einem leisen Kichern zog er seine Chipkarte aus der Tasche und zog sie durch den schmalen Schlitz, ehe er er seinen Code eingab: 1108... Er konnte sich noch genau an den argwöhnischen Blick des Blonden erinnern, als er ihm diese Zahlen genannt hatte aber es war ihm egal. Seit er den Infanteristen kannte, war er ihm nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Klar dass er sich da die Akte der Wolke aus dem Büro des Generals geklaut hatte.
 

„Cloudylein! Daddy ist wieder in the house!“, rief der Welpe fröhlich als die Türe aufging und trat ein um das Wölkchen in die Arme zu schließen und durch die Haare zu wuscheln. Sie waren immer so weich und rochen so angenehm nach Vanille. Generell roch der Blonde immer nach Vanille... Er musste unbedingt in Erfahrung bringen, womit dieser sich duschte.
 

„Cloud?“ Fragend sah sich Zack im Wohnzimmer um, das zwar aufgeräumt, aber ansonsten leer war. Keine Wolke war zu sehen. Ob es diesem wohl zu lange gedauert hatte und er nun wieder in die Baracken zurück gegangen war? Nachdenklich kratzte sich der Welpe am Hinterkopf und konnte nicht verhindern, dass ihm das Herz in die Hose rutschte. Cloud hatte nicht gewartet...
 

„Ach man, das gibt’s doch nicht!“ Frustriert warf er sich auf die Couch und sprang dann wieder auf. Er war noch immer klatschnass und sollte wirklich zuerst einmal die Sachen ausziehen. Und am Besten nahm er gleich noch eine Dusche um den ganzen Schmutz der letzten Tage wegzuwaschen.
 

Und danach bestellte er sich eine Pizza.
 

Allein.
 

Oh und einen Film konnte er ja auch noch gucken.
 

Allein.
 

Vielleicht warf er sich auch direkt ins Bett und schlief bis morgen.
 

Allein...
 

„Ach man, Cloud! Was tust du mir hier nur an?“, seufzte der Soldier und trat in sein Schlafzimmer. Einen Moment lang schlug sein Herz wieder schneller. Vielleicht hatte Cloud den Wink mit dem Zaunpfahl ja doch verstanden und wartete schon unter seiner Bettdecke auf ihn. Als Zack dann eine kleine Erhebung auf seinem Bett sah, sprang sein Herz wieder an seinen regulären Platz zurück.
 

Cloud war da!
 

In seinem Bett.
 

In seinem Bett, verdammt!
 

„Cloudy!“, rief der Welpe überglücklich und sprang auf das Bett, direkt auf die Erhebung zu. Im nächsten Moment knuddelte er sein Wölkchen schon durch und wartete auf den üblichen Protest, den dieser immer von sich gab. Aber der Protest blieb aus und sofort durchflutete ihn eine Angstwelle. Er hatte seine Wolke doch wohl nicht umgebracht, oder?! Oh Gott, warum war er nur auf das Bett gesprungen?
 

„Oh, Gaia! Cloud! Cloudylein, sag doch was! Verdammt, Spikey es tut mir Leid!“, wimmerte der Soldier und presste den weichen Körper seines Freundes an sich. Er war schon immer so weich gewesen. Manchmal fragte er sich wirklich, wie dieser kleine Junge sein Herz hatte erobern konnte. Und jetzt hatte er ihn umgebracht... Seine Wolke... Sein weiches Wölkchen... Oh und wie weich er war... Weich wie ein-
 

„Kissen?!“
 

Mit einem Mal saß der Soldier kerzengerade im Bett und starrte auf das längliche Objekt in seinen Armen. Oh Himmel, er hatte wirklich gerade sein Lieblingskissen für Cloud gehalten und geknuddelt. Erleichtert begann Zack zu lachen und schüttelte den Kopf. Wenn er Cloud wirklich umgebracht hätte... Nein, daran wollte er jetzt wirklich nicht denken.
 

„Junge, junge... Jag' mir doch nicht so nen Schrecken ein...“, nuschelte Zack leise und legte das Kissen wieder weg. Er musste akzeptieren, dass Cloud nicht mehr da war und gegangen ist, bevor er hierher kam. Sicherlich weil Genesis ihn aufgehalten hatte. Das würde er diesem Kerl noch ewig vorhalten. Nur wegen diesem Mistkerl hatte er seinen Cloudy verpasst.
 

Aber gut. Dann ging er halt duschen und kuschelte sich dann in sein Bett. Und morgen würde er dann sein Wölkchen beim Training besuchen und ihm endlich mal klar machen, dass er nicht nur der beste Freund für ihn war. Ja okay, würde er nicht machen. Er würde wieder mit dem Zaun wedeln und sich darüber freuen wie Cloud rot wurde und immer noch nichts verstand. Manchmal war der Kerl einfach noch zu unschuldig für sein Alter.
 

Mit einem weiteren leisen Seufzer sprang Zack wieder aus dem Bett und begann sofort damit, die nassen Klamotten auszuziehen und in die nächste Ecke zu schmeißen. Cloud würde ihn dafür umbringen, wenn er das nächste Mal vorbei kam und ihm wieder einmal einen Vortrag über Ordnung hielt. Und am Ende würde die Wolke doch wieder sein Apartment aufräumen...
 

Völlig nackt ging er zu seinem Schrank um sich frische Sachen raus zunehmen. So wie er den Blonden hatte, hatte dieser bestimmt auch seine Wäsche gewaschen und in den Schrank gelegt. Manchmal war Cloud wirklich einfach nur zu süß. Vor allem weil er ja auch jedes mal vorher ankündigte, dass er sich in die Höhle des Löwen wagte. Schade, dass Cloud ihn nicht einfach mal überraschte und ohne Ankündigung auf ihn wartete, wenn er von einer Mission zurückkam.
 

„Cloud?“ Überrascht stand Zack vor seinem Schrank und sah runter, wo er seinen besten Freund in seinen Sachen kauern sah. Große blaue Augen sahen ihn erschrocken an, während die blonden Haare wie bei einem Chocobo abstanden. Er sah wie sich ein roter Schimmer auf die blassen Wangen legte und sofort musste er schmunzeln. „Hey, Chocobo! Was machst du denn in meinem Schrank?“
 

Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen ging Zack vor dem Schrank in die Hocke und er konnte spüren wie sein Herz wieder zu rasen begonnen hatte. Cloud war die ganze Zeit über hier gewesen. Hier in seinem Schrank! Warum wusste er zwar nicht, aber das war ihm auch egal. Seine Wolke hatte auf ihn gewartet. Leise lachend streckte er die Hand aus und begann dem Jüngeren durch die Haare zu wuscheln.
 

„I-ich... i-ich hab di-die... hab d-die... Also...“, begann der Blonde zu stottern und mit jeder Sekunden wurden seine Wangen röter, ohne das Zack auch nur den Hauch einer Ahnung hatte, warum. Zumindest solange nicht, bis Cloud über sich ein Hemd vom Bügel riss und es ihm in die Hand drückt. Ach stimmte ja, da war ja noch was. Rasch streifte er das Hemd über, dass sein bestes Stück aber nicht wirklich bedeckte. Sehr zu seiner Freunde, denn als die Wolke kurz zu ihm rüber gelinst hatte, war dieser sofort wieder knallrot angelaufen. Aber Zack wollte mal nicht so sein und zog sich ein paar Shorts an.
 

„Also? Was machst du jetzt genau in meinem Schrank, huh?“
 

„Ich... hab die Wärmeflasche gesucht...“, kam dann auch die genuschelte Antwort, die nicht mal jemand wie Zack ernst nehmen konnte. Und er glaubte schon eine Menge Mist! Aber allein die Art wie Cloud immer wieder seinem Blick auswisch und sich noch mehr in den Schrank zu verziehen schien, war schon eindeutig genug.
 

„Und dann bist du in meinem Schrank eingeschlafen und hast - rein zufällig natürlich – dabei die Türe zugemacht?“
 

„Ge-genau!“
 

„...Cloud, du warst schon immer ein schlechter Lügner!“, grinste der First und schüttelte den Kopf. Aber er würde auch nicht weiter nachfragen. Schließlich konnte er sehen, dass es dem Blonden ziemlich unangenehm war und außerdem war er selbst einfach viel zu glücklich, um jetzt die Stimmung zu versauen. Sein Cloudylein war schließlich hier und hatte ihm damit den Abend gerettet. War doch egal, ob er nun auf der Couch wartete oder aber im Schrank. Der würde schon seine Gründe haben.
 

„Bist du jetzt sauer auf mich?“, fragte die Wolke leise nach und sah wieder mit diesen verdammten blauen Augen zu ihm rüber. Wie gerne hätte Zack ihn jetzt einfach an sich gezogen und geküsst... Aber dann würde der wahrscheinlich noch schreiend aus seinem Apartment laufen oder so. Nein, nein... Er würde warten bis der richtige Zeitpunkt da war.
 

„Ach, was. Warum sollte ich sauer-“, begann der Soldier während ein Blitz das Schlafzimmer noch zusätzlich erhellte, doch die letzten Worte gingen in einem lauten Donner über. Im nächsten Moment fand Zack sich auf dem Rücken wieder, ein blonden Kadetten auf sich liegend und zitternd. Was war denn mit dem los? Bevor er aber etwas sagen konnte, war dieser mit hochrotem Gesicht wieder aufgesprungen.
 

„Ah, das.... das... tut mir Leid“, nuschelte der Jüngere verlegen und wandte rasch den Blick ab, während Zack sich wieder aufrichtete und sich am Kopf kratzte. Der Kleine sah schon recht süß aus, so wie er dort verlegen da stand und am Liebsten hätte er die blonde Wolke festgehalten. Aber das konnte er ihm natürlich nicht sagen. Leider... er hätte ihn wirklich gerne im Arm gehalten auch wenn er noch lange nicht wusste, was den Jüngeren darein getrieben hatte.
 

Aber schon im nächsten Moment erfuhr Zack dieses kleine Geheimnis. Denn als der nächste Blitz sein Apartment erhellte, war Cloud erneut in seine Arme gesprungen und hielt sich an seinen Schultern fest, während er sein Gesicht an der Brust des Soldiers vergrub. Als dann auch der Donner kam, presste sich der Blonde noch fester an ihn und schien ihn gar nicht mehr gehen lassen zu wollen.
 

„Cloud...“, meinte der Soldier sanft und legte die Arme um den jungen Körper vor sich. Wobei, was hieß hier denn bitte jung? Mit seinen 16 Jahren war Cloud immerhin schon ein Teenager, auch wenn er es manchmal perfekt schaffte, sich jünger darzustellen. So wie gerade im Moment, als er sich zitternd an ihn drückte und einfach nur den Kopf schüttelte. Sofort drückte Zack ihn etwas stärker an sich und schritt langsam zurück, bis er sein Bett spürte. Sanft setzte er sich auf die Kante und zog die Wolke dabei mit sich mit.
 

„Ich... tut mir Leid...“, murmelte Cloud, sobald er sich erst einmal bewusst geworden war, wie er gerade halb kniend auf dem Schoß des Älteren saß. Es dauerte nur wenige Sekunden und schon konnte Zack spüren, wie der Kadett rot wurde. Das warme Gefühl an seiner Brust hatte es ihm verraten, auch wenn er Clouds Gesicht gerade nicht sehen konnte. Wieder erhellte ein Blitz das Zimmer und diesmal dauerte es nur einen Bruchteil einer Sekunde, bis der Donner folgte. Augenblicklich presste sich Cloud wieder an ihn und endlich machte es auch bei dem Soldier klick und er musste sich hart am Riemen reißen um nicht zu lachen. Cloud hatte Angst vor einem Gewitter? Dann hat er sich wohl deswegen im Schrank versteckt... Irgendwie süß...
 

„Cloud... Das muss dir nicht peinlich sein“, wisperte der Schwarzhaarige sanft und während er einen Arm um den schmalen Körper legte und ihn festhielt, legte er die andere Hand auf dessen Hinterkopf und drückte ihn leicht an sich. Er spürte noch immer das Zittern und die Wärme an seiner Brust nahm sogar noch zu.
 

„I-ich... ich... ich...“
 

„Ja?“
 

„Zaaaaaack! Hör auf mich zu ärgern“, protestierte das Wölkchen und brachte ihn zum Lachen, während er sich nun ein wenig hin und her wiegte um den Blonden zu beruhigen. Er konnte den warmen Atem auf seiner Haut spüren und die Art wie Cloud gerade halb kniend auf seinem Schoß saß war zwar förderlich für seine Fantasie aber nicht unbedingt für seine Selbstbeherrschung. Er wollte den Blonden gerade einfach nur aufs Bett werfen und ihn küssen, ihn berühren und alles andere vergessen lassen... Aber er wusste genau, dass er ihn damit nur verschrecken würde. Und wahrscheinlich verlor er damit sogar noch einen Freund...
 

„Tut mir Leid, Spikey...“
 

„Ich... ich denke ich sollte besser gehen“, wisperte der Jüngere schließlich, doch entgegen seiner Worte blieb er sitzen und löste sich nicht auch nur einen Millimeter von dem Soldier, welcher mehr als nur froh darüber war. Er wartete ein paar Momente, in denen das Zimmer immer wieder erhellt wurde und immer wieder begann er beruhigend auf den Blonden einzureden, versuchte ihn abzulenken, während er ihm nun auch noch über den Rücken strich.
 

„Bist du deswegen heute nach hier gekommen? Wegen dem Gewitter?“
 

„Was?“ Überrascht sah der Blonde auf und hatte für einen Moment das Gewitter draußen vergessen. Entsetzt sah er den Soldier nun an, welcher aber nur sanft lächelte und den Blick erwiderte. Er fand absolut nichts Schlimmes daran, wenn es so wäre. Wenn er Angst davor hätte, hätte er auch bei Angeal Zuflucht gesucht. Auch wenn dieser ihn mit Sicherheit erst mal ausgelacht hätte...
 

„Na, ob du hierher gekommen bist, weil du nicht alleine sein wolltest wegen dem Gewitter.“
 

„N-nein... also nicht nur jedenfalls...“, schloss der Blonde und presste sich im nächsten Moment wieder an den Soldier, welcher Ramuh gerade im Stillen dankte. Hätte er gewusst, dass Cloud Angst vor Gewitter hatte, hätte er sich das schon viel früher zu Nutze gemacht. Aber der Blonde tat ihm auch leid, denn Zack wusste genau wie unangenehm einem die eigenen Ängste werden konnten.
 

„Warte kurz“, sagte der First leise und schob den Kadetten von seinem Schoß runter auf das Bett. Als er in die überraschten blauen Augen sah musste er wieder schmunzeln. So wie es gerade aussah dachte der Blonde wohl, dass er ihn jetzt auslachen oder alleine lassen würde. Dabei dachte er wirklich nicht an sowas. Stattdessen ging er zu den Fenstern und ließ die Rollläden runter, damit schon mal die Blitze nicht mehr zu sehen waren. Außerdem dämpften diese auch die Lautstärke des Donners, weswegen er gleich durch alle Räume ging und überall die Rollläden runterließ.
 

Sicher, der Donner war noch immer zu hören aber zumindest war es jetzt nicht mehr ganz so laut und als Zack wieder ins Schlafzimmer ging, sah er Cloud noch immer dort sitzen, wo er ihn eben abgesetzt hatte. Sobald er im Türrahmen stand sprang der Blonde auch schon auf und salutierte. Das war aber in dem Moment eine so untypische Geste, dass Zack zu lachen anfing und sich die Seiten hielt. Cloud war ja wirklich völlig durch den Wind.
 

„Spikey... Ich bin immer noch ich also beruhig' dich. Hast du Hunger? Willst du was essen? Ich kann uns was bestellen, wenn du möchtest. Und damit wir den Donner nicht mehr hören, legen wir uns ins Bett und sehen uns nen Film an. Wie klingt das? Wenn du willst, kannst du auch ruhig bei mir schlafen, das weißt du“, lachte der Soldier und ging zu seinem Freund um ihm durch die Haare zu wuscheln.
 

~*~
 

„Hey, Cloudy-Cloud! Die Pizzen und die Lasagne sind da. Und das Eis. Und die Nudeln. Und- urgh, was ist das denn? Hast du das Grünzeug etwa bestellt?“, rief der Schwarzhaarige und kickte die Tür mit einem Tritt zu, während seine Arme voll beladen waren. Himmel, was war er froh, dass er endlich wieder ein wenig FastFood essen konnte. Der Proviant den sie immer auf ihre Missionen mitbekamen war ja nicht zumutbar.
 

„Ähm... ja der ist von mir...“, kam die Stimme aus der Küche. Was machte der denn in der Küche? Verwundert lugte Zack in das Zimmer und sah dort Cloud stehen, welcher gerade dabei war, den Tisch zu denken. Wollte der etwa hier essen? Na, das konnte der aber mal ganz schnell wieder vergessen.! Ein Fair aß niemals am Tisch, wenn er FastFood aß. Das sollte Cloud doch langsam wissen.
 

„Los! Nimm die Sachen und dann ab damit ins Schlafzimmer“, orderte Zack auch schon und sofort sahen ihn die klaren Ozeanaugen verwundert an. Die Frage schien schon fast Clouds Lippen erreicht zu haben, aber Zack schüttelte bestimmend den Kopf und stampfte schonmal ins Schlafzimmer vor, wo er die Kartons aufs Bett ablegte.
 

„Zack... willst du wirklich hier essen? Hier schläfst du doch. Nachher steckt der ganze Geruch überall drin und dann bekommst du Kopfschmerzen und-“
 

„Cloudylein! Das hier ist mein Schlafzimmer und notfalls kann ich immer noch die Fenster aufreißen oder mit Deo herumsprühen oder nen Lufterfrischer benutzen. Also halt den Mund und park' deinen Hintern auf dem Bett, während ich nen Film raussuche. Oh und hier, zieh das an!“ Mit den letzten Worten warf er dem Blonden ein paar Shorts und ein Shirt an den Kopf. Wäre ja eh nicht das erste Mal, dass der Blonde ein paar seiner Sachen trug.
 

Sobald Cloud umgezogen und der Film eingelegt war, warf sich Zack aufs Bett und begann damit die Kartons zu verteilen. Und diesmal war er sogar wirklich stolz auf sich, dass er es geschafft hatte Cloud dazu zu bringen, mal was mehr zu nehmen wir nur ein wenig Lasagne. Selbst wenn dieser nicht alles schaffte, so konnte man es ja immer noch morgen essen.
 

„Na los, leg dich schon dazu. Oder hast du Angst, dass ich beißen könnte?“ Grinsend klopfte der Soldier neben sich auf das Bett und sah erfreut wie Cloud rot wurde, während er da in dem viel zu großen Shirt neben dem Bett stand. Als ein Donner erklang kletterte der Blonden aber auch ohne eine weitere Aufforderung ins Bett und atmete tief durch. Wieder begann der Jüngere zu zittern, weswegen Zack erst den Fernseher lauter stellte und den Blonden dann anschließend an sich zog um ihn zu umarmen.
 

„Zack? ...Kann ich heute hier bleiben?“, fragte der Kadett schließlich leise und lehnte sich ein wenig an Zack, welcher leise lachte und ihm durch die Haare strubbelte. Dass der Blonde da auch noch nachfragte. Zack hätte ihn sowieso nicht gehen lassen, wenn er aufgestanden wäre. Dazu freute er sich einfach zu sehr über dessen Gesellschaft.
 

„Klar. Ich muss dich doch vor den Blitzen und dem Donner beschützen. Fühl dich ruhig wie zu Hause. Ich schlaf dann nachher auf der Couch, okay?“
 

„Uhm, ich möchte nicht, dass du auf der Couch schläfst, Zack...“, murmelte der Blonden und lehnte sich noch ein wenig mehr an den Älteren. Als Zack dann spürte wie Cloud die Arme um ihn legte, begann er zu lächeln. Er hatte eine kleine Ahnung was der Blonde damit andeuten wollte, aber er unterdrückte das Aufkommen der Euphorie. Nachher irrte er sich und dann wäre er nur enttäuscht.
 

„Ich lass dich aber ganz sicher nicht auf der Couch schlafen, das weißt du.“
 

„I-ich... ja ich weiß...“
 

Mehr bekam der Schwarzhaarige nicht zu hören, aber das war ihm auch egal. Das reichte ihm für's Erste vollkommen aus. Lieber hielt er die Wolke noch ein wenig so ihm Arm, bis das Zittern nachließ. Erst dann ließ er ihn wieder los und griff stattdessen nach den Nudeln. Die würde er zuerst vertilgen, während Cloud sich lieber dem Salat widmete. Kurz darauf folgte beim Soldier schon das Eis und zufrieden begann er es aus dem Becher zu löffeln. Wie sehr hatte er das vermisst!
 

„Zack, du hast da was...“, bemerkte Cloud plötzlich und als Zack sich mit Löffel im Mund zu ihn drehte, begann der Jüngere leise zu lachen. Sofort musste auch Zack lachen, denn er hörte diesen Laut so selten von seinem Freund dass jeder Moment kostbar war und ansteckte.
 

„Wo?“
 

„Na da!“
 

„Hier?“
 

„Nein, weiter oben!“
 

„Hier?“
 

„Das ist deine Nase! Weiter unten!“
 

Zack wischte sich immer wieder über das Gesicht aber Cloud war trotzdem noch nicht zufrieden und lachte einfach nur immer wieder leise, bis der Soldier frustriert die Hände sinken ließ. Das war doch nicht mehr zum Aushalten!
 

„Magst du mir helfen?“ Mit Hundeblick sah Zack den Jüngeren an, der darauf hin nur lachte und ein wenig näher an ihn heranrückte, um ihm kurz darauf leicht über den Mundwinkel zu streichen, wo sich ein wenig Eiscreme versteckt hatte. Kurz darauf steckte er sich den Finger in den Mund und als Zack nun lachte, sah er ziemlich verwirrt drein.
 

„Was ist los?“
 

„Nichts... willst du was Eis haben?“, fragte der Schwarzhaarige nur unschuldig und als Cloud nickte, nahm er etwas von dem Vanilleeis auf den Löffel und hielt es der Wolke hin. Als diese den Löffel nehmen wollte, zog Zack ihn aber mit einem Lachen zurück und schob ihn sich lieber selbst in den Mund.
 

„Hey! Das war gemein!“
 

„Pff, komm und hol's dir doch!“, lachte Zack frech weiter und schob sich noch einen weiteren Löffel in den Mund. Cloud ließ das aber nicht auf sich sitzen und warf sich regelrecht auf den Schwarzhaarigen, welcher zurückfiel und die Wolke mit sich zog. Als der Blonde sich dann zu ihm herunter beugte, stockte dem First für einen Moment der Atem. Er war ihm gerade schon wieder so nahe...
 

„Bekomm ich jetzt was von dem Eis?“
 

„Hol's dir doch!“, lachte der Ältere erneut und sah Cloud erwartungsvoll an. Dieser zögerte aber jetzt und sah ihn ein wenig unsicher an, während Zack der Geduldsfaden riss. Es war ihm egal ob er damit eine Freundschaft zerstörte und den Blonden verschreckte. So eine Gelegenheit bekam er sicherlich nicht mehr so schnell, weswegen er kurz darauf eine Hand in den Nacken seines Freundes legte und ihn näher an sich heran zog.
 

Zack konnte die plötzliche Anspannung spüren die seinen besten Freund erfasste doch als er seine Lippen auf die des Blonden legte, fiel die Anspannung wieder von diesem ab und zu seiner großen Überraschung erwiderte Cloud den Kuss sogar. Vielleicht war es doch keine so schlechte Idee gewesen ihn einfach zu küssen. Verdammt, hätte er das auch nur vorher gewusst!