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JunkLove

Was ist dir mein Herz wert?
von

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Sag es…

Nils kam rein und ich versuchte irgendwie cool und nicht vollkommen lächerlich zu wirken. Mit drei Bier und ein paar Kurzen intus hätte ich irgendwie gesacht… äh… gedacht würde das leichter werden, aber seit wann wurde auch bei mir was leichter? Sunnyboy Nils kam dann in meine Wohnung, in meinen Flur… Oh oh!
 

„Schuh… Schuhe kannste anlassen …“, ich räusperte mich verhalten. „Oh, okay.“, sagte er grinsend und richtete sich wieder auf aus der halben Hocke, seine Tasche rutschte von seinen so breiten Schultern und purzelte zu Boden. „Ups“, seufzte er. „Du… Du kannst die an die Garderobe hängen, wenn du willst…“, genau, rede über deine Garderobe Lui, sehr gut. „Eigentlich kannst du sie aber auch liegen lassen!“, kam es nun von Felix mit Felix untypischer Stimme.

Ich schielte nichts Gutes ahnend zu ihm rüber. „Hier?“, fragte Nils, tatsächlich etwas dumpf. „Ja!“, Felix grinste schon fast zuckrig, „Und am besten packst du dich gleich daneben- Der Boden ist Dreck gewohnt!“

Und mit diesen Worten und einem ziemlich empört schauenden Nils schnappte sich Felix die Tequilaflasche aus meiner Hand und stolzierte ins Wohnzimmer. „Ähm…“, sagte ich geistreich und Nils sah mich an als hätte ich den Antichristen geboren. „Ha!“, stolperte plötzlich Vanessa lachend zu mir ran, „Der hat gesessen, was?! Und wo ist das Klo?“ Ich zeigte nach rechts und sie lachte noch einmal Nils aus, bevor sie verschwand. „Ähm…“, sagte ich noch einmal, „Wohnzimmer?“ Nils nickte schlicht.
 

Grandios! Das musste ja jetzt sein, Felix!
 

Und anscheinend musste es tatsächlich. Felix Laune schien durch den Keller zum Erdkern und in Neuguinea wieder rausgekommen sein. Wenn das so weiter ging, würden die anderen ihn noch wirklich mit Fackeln und Mistgabeln aus dem Haus jagen. Seufzend kippte ich mein Bier und nahm mir das Nächstbeste, was ich kriegen konnte.
 

Währenddessen hatte sich Nils halbwegs eingegliedert, tatsächlich saß er nun bei MJ, Katha, Liz und Vanessa. „Und du willst Mathe studieren?“, fragte Katha gerade sehr beeindruckt den schwarz Haarigen, der amüsiert nickt. „Mathe ist ein Arschloch…“, warf Vanessa ein. Noch immer war ihr Blick… Naja, sie guckte MJ an wie… Felix Nils anguckte… Irgendwie… Ich kam hier echt einfach nicht mehr mit!
 

Einen Augenblick verharrte ich bei dem Gedanken, dann seufzte ich und trank mehr. Eindeutig brauchte ich Alkohol, sehr viel mehr Alkohol!

„Das ist wirklich eine einseitige Betrachtung…“, verdreht Katha die Augen. „Ich wünschte, man müsste dich von keiner Seite betrachten…“, kam es schlecht gelaunt hinter allen und ich verschluckte mich prompt, an was ich auch da immer trank.

Mit verschränkten Armen baute sich Felix hinter seiner Schwester auf. Vanessa grinste ihn leicht erwartungsvoll an. Als hätte ein Wolf Blut geleckt! Das konnte nichts Gutes heißen! Nein, definitiv nicht...
 

„Wie immer charmant.“, lächelte MJ schwach. Felix ignorierte sie gekonnt, anscheinend war das seine Art es wenigstens nicht seiner Schwester zu versauen. „Also ich muss auch ehrlich sagen…“, redete Katha nun weiter, „Mathe liegt mir gar nicht! Letztens bei der Klausur wäre ich fast gestorben!“ Sie strich sich die blonden Haare zurück und klimperte mit den Wimpern. Auf Torbens Party vor ‘nem halben Jahr hatte sie mich so angesehen.

Ich leerte mein Glas und griff nach ‘nem Neuen. „Du siehst noch ganz lebendig aus. Und wie sagt man immer so schön, was einen nicht umbringt…“ „Sollte man beim nächsten Mal höher dosieren!“ „Ha!“, Vanessa lachte erneut dreckig auf. Liz seufzte.

„Willst du noch ein Bier?“, fragte sie nun MJ. „Oh, Danke…“, lächelte unserer Klassensprecherin und schien nicht recht zu wissen, was sie von Felix und seiner eindeutig viel netteren Schwester halten sollte.
 

Katha ignorierte Felix wieder, anscheinend hielt sie es für erhaben. Felix sah das zweifelsfrei anders, eher als eine Art Einladung. Ich wollte etwas sagen, aber Felix war schneller… und trinken fiel mir gerade leichter!
 

„Man muss einfach auf seine Stärken setzten, dann wird das was!“, versuchte nun Nils wieder das Gespräch in Gange zu bringen. „Wenn man den stärken hat…“, grinste Felix. „Jeder hat Stärken!“, sagte nun MJ. „Ich finde nur, dass starker Körpergeruch nichts ist, was man auch noch ausbauen sollte…“, gespielt überlegend legte Vanessa den Kopf schief.

„Was willst du damit sagen?“, fragte Katha und ihre hellen Augen blitzen. „Sie meint, dass du deine Beine ruhig wieder ein Stück zusammenklappen kannst, der Fischmief lockt schon fremde Katzen an!“, führte dass Felix näher und sehr zuckrig aus.
 

Vor Schreck verschluckte ich mich nun wirklich an meinem Drink. Führsorglich klopfte mir Torben auf den Rücken.
 

„Ich muss mir so was nicht anhören!“, knurrte Katha. „Dann wie gesagt, würde ich die Beine mal zusammen klatschten!“ „Was ist dein Scheiß Problem?“, fuhr sie hoch. „Empfindliche Geruchsknospen?“, mutmaßte nun Vanessa und genehmigte sich ‘nen Schluck aus ihrem Glas. „Der Scheiß muss doch nicht sein!“, stellte sich Nils auf Kathas Seite, seine dunklen Augen flackerten zu mir rüber. „Das Einzige was nicht sein müsste ist dein Gesicht!“ „Wenn’s dir hier nicht passt, dass ich hier bin, dann verpiss dich doch! Das ist LUIS Party!“, sagte Nils laut und dabei sahen alle zu mir rüber. Geistesgegenwärtig nahm ich noch einen Schluck zutrinken.
 

Angriffslustig schob Felix seinen Unterkiefer vor, doch bevor er noch ein weiteres Wort sagen konnte, kam ein scharfes: „Dosytʹ!“
 

Liz war zurückgekommen mit zwei Bier in der Hand. Felix sah zu seiner Schwester mit einem undefinierten Blick. „Yakshcho vy sami ne otrymayete mordu, ty ne mayesh prava hovoryty z nym!”, sie reichte MJ das eine Bier und setzte sich wieder auf die Couch. „Krim toho, vashi ochky u dveri ! Mabutʹ obydva ne zakinchyly z vamy Jerome rich!“ „Shcho?“, entgeistert sah Felix nun auf sein Handy und seufzte dann beinah theatralisch ohne jemanden mit noch einem Blick zu würdigen ging er aus dem Wohnzimmer. „Was ist mit Jerome?“, fragte Vanessa, die anscheinend teilweise verstanden hatte, was Liz da gebrabbelt hatte.
 

Liz sah kurz zu mir und schüttelte dann den Kopf. Doch bevor ich fragen konnte, was los war, meinte Katha: „Ich kann ihn einfach nicht leiden!“ Sie rümpfte die Nase und schlug die Beine übereinander, „Für wenn hält er sich eigentlich!“ „Du kennst ihn nicht!“, sagten Liz und ich wie aus einem Mund. „Also ist es für dich okay, wenn er alle deine Freunde beleidigt und jeden anpöbelt?“, fragte Nils nun. „Er ist sonst nicht so!“, sagte ich, meine Zunge hatte langsam ein paar Probleme vernünftig die Buchstaben zu formen.

„Er ist immer so! IMMER!“, sagte nun Katha, „Er hat noch nie normal mit mir gesprochen! Oder mit sonst wem in diesem Raum!“ „Jeder, wie er es verdient!“, zuckte Vanessa ungerührt mit den Schultern. „Was soll denn das jetzt heißen?“, die Blonde verschränkte Arme, „Ich habe ihm nie was getan! Nie!“ „Du bist halt nicht seine Schwester… oder Lui…“, sagte nun MJ und sah kurz zu Liz. „Sorry, aber dein Bruder kann niemand leiden außer euch beiden…“ „Das stimmt doch gar nicht!“, lallte ich los.

Innerlich kribbelte jedoch alles, ich stand mit Liz auf einer Stufe!
 

„Irgendwie ist da schon was dran…“, kam es plötzlich hinter uns. Eric und Torben gesellten sich dazu. „Felix ist schon ein ziemlicher Arsch, meistens…“, Eric zuckte mit den Schultern. „Wenn er Lui den wenigstens so wie Liz behandeln würde! Er gängelt ihn doch nur!“ „Was?!“
 

„Ich bitte dich!“, sagte Nils und schien nun wirklich wütend zu werden, „Er behandelt dich wie einen, seinen, Hund, es gibt nur seine Meinung! Du darfst nur das machen, was er will! Du darfst nur Leute mögen, die er auch mag!“ „Wenn ich nur Leute mögen dürfte, die er mag, würde ich nicht mit dir reden!“, ich gestikulierte wild mit meinem leeren Glas und ging dann davon.
 

Wütend stampfte ich aus dem Wohnzimmer. „Lui!“, Nils kam mir hinter her. „Was!?“, pflaumte ich ihn an, der Alkohol brachte meinen Körper zum Wummern. Nils hatte kein Recht so über Felix zu reden, Nils hatte kein Recht irgendwas über Felix zusagen, er kannte ihn nicht er…
 

„Ich wollte dich nicht wütend machen!“, er hob beschwichtigend die Hände doch ich schnaufte nur. Auf einmal ging mir sein gutaussehendes Gesicht ziemlich auf den Senkel. Warum konnte er sich nicht auskeksen ob er jetzt Hete war oder nicht!? Warum musste er ein Fass wegen Felix aufmachen, wenn er dann doch mit Katha flirtete?!
 

„Aber du kannst nicht leugnen, dass es so ist! Du kannst nicht leugnen, dass Felix dir alles und jeden versucht madig zu machen!“ „Das ist Blödsinn!“, sagte ich und schüttelte den Kopf. Lachend gingen Leute aus meiner Klasse vorbei, ein paar Mädchen musterten Nils. Das war mir echt einfach alles zu dumm. Ich machte auf dem Absatzkehrt schnappte mir meinen Hausschlüssel und ging in den Hausflur, Nils folgte mir.

Die Tür schnappte hinter uns zu, der Lärm klang hohl durchs Holz. „Lui!“, Nils legte seine Hand auf meine Schulter, ich schüttelte sie ab. „Du kennst Felix nicht! Er ist mein bester Freund!“ „Und deswegen darf er deine anderen Freunde beschimpfen, wie es im passt?“, ernst sahen mich dunkle Augen an. Ich wollte etwas sagen, doch dann schüttelte ich einfach nur den Kopf, sah zu Boden.

„Du standst da und hast nichts gesagt…“, wieder legte sich Nils Hand auf meine Schulter, meine Augen blieben auf ihr hängen, „Man hatte das Gefühl, man würde dir nichts bedeuten im Vergleich zu Felix…“ Ich schluckte. „Ich hatte das Gefühl, dir nichts im Vergleich zu Felix zu bedeuten…“
 

„Mich würde viel mehr Interessieren…“, sagte ich, und ich wusste nicht, woher ich den Mut nahm, „Ob ich dir was bedeute?“ „Merkt man das nicht?“, fragte Nils leise, seine Hand wanderte von meiner Schulter zu meinem Hals, sanft und heiß. „Ich…“ Die Eingangstür des Treppenhauses klappte. „Ich hab‘ dir gesagt, es ist aus! Und damit hat es sich!“
 

Felix?
 

Wie in Trance verharrten Nils und ich in unserer Position. „Warum klammerst du dich so an etwas, was du nicht kriegen kannst?“ Eine andere Stimme, eine Stimme, die mir wage bekannt vorkam: Jerome!
 

„Das könnte ich dich fragen?“ „Weil ich weiß, dass ich dir nicht egal bin!“, wieder Jerome. Langsam sah man Felix, er drehte sich zu dem anderen um, sah mich und Nils nicht. „Jerome, dass …“ „Sag, dass ich dir egal bin!“, er kam auf Felix zu hielt ihn an den Schultern fest. „Sag es, und mein es auch so!“ Doch Felix blieb stumm.
 

Warum… Er… Er hatte doch gesagt, er… Felix?
 

„Du hast gesagt, du willst nur deinen Spaß! Du kommst mir jetzt aber eher gequält vor!“ Wieder sagte Felix nichts und noch immer hatten die beiden uns nicht bemerkt.
 

„Felix… Ich liebe dich!“ Und Jerome lehnte sich vor und küsste ihn. Küsste Felix, der den Kuss erwiderte.



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