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Verbotene Liebe

von

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Sasukes großer Auftritt

Mit energischen Schritten verließ Sakura die Umkleidekabine und steuerte nun auf den Ausgang des Badehauses zu. Die Leute um sie herum, die sie mit verdutzten Mienen ansahen, interessierten Sakura nicht. Dafür war sie viel zu geladen.

Selbst als Sakura endlich draußen war und ein angenehmer Wind ihr ins Gesicht wehte, verrauchte ihre Wut nicht. Es war so ein schöner Tag, doch den konnte sie nicht genießen.

Kakashi war ja so ein Arsch! Stand die ganze Zeit mit den anderen vor der Tür und griff nicht ein! Und die anderen waren auch nicht besser! Na ja, vielleicht Naruto. Während sie sich gegen Kaito zur Wehr gesetzt hatte, war sie sich sicher gewesen, einmal Narutos empörte Stimme durch die Tür hindurch hören zu können.

Aber keiner der anderen hatte etwas unternommen. Klar, mit ihr konnte man es ja auch machen! Sie war ja nur der Klotz am Bein dieser ach so talentierten Shinobi!

Was musste Sakura auch mit den drei besten Shinobi in einem Team sein?

Langsam kotzte es sie an. Sie würde sich nicht länger benutzten lassen. Sasuke war nur nett zu ihr gewesen, weil er von ihr Informationen haben wollte. Naruto war nur an Konkurrenzkämpfen mit Sasuke und Sai interessiert und Sai war sowieso ein Fall für sich!

Vielleicht sollte Sakura Tsunade um eine Versetzung bitten. In ein anderes Team, in dem sie nicht wie Dreck behandelt wurde. Na ja, das war vielleicht etwas übertrieben, aber im Moment war Sakura viel zu geladen, um nicht in Extremen denken zu können.

Da sie so in Gedanken versunken war und kaum auf ihre Umgebung achtete, lief Sakura prompt in jemanden hinein. Sie wollte denjenigen schon anschnauzen, blickte aber überrascht zu Neji, der sie an den Armen festhielt. Beinahe wäre Sakura durch die Wucht des Zusammenpralls nach hinten gefallen. Dank Neji stand sie noch.

“Hallo Sakura. Hast du es eilig?“ erkundigte sich der Hyuga in seiner ruhigen Art.

Neji mochte auch nicht sonderlich oft seine momentane Gefühlslage preisgeben, aber er war viel netter als Sasuke, Sai oder Kakashi, die diese Kunst ebenfalls perfektioniert hatten. Neji zeigte auch einmal Herz und war für seine Teamkollegen da. TenTen oder Lee fühlten sich von ihm sicherlich nicht benutzt.

“Äh, entschuldige“, brachte Sakura noch etwas überrascht hervor.

Nachdem sich Neji überzeugt hatte das Sakura sicher stand, ließ er sie los. Mit seinen außergewöhnlichen Byakugan blickte er Sakura an.

“Schon gut. Ich hatte dich eh gesucht“, erklärte Neji und tat die Entschuldigung mit einer Handbewegung ab.

“Mich gesucht?“ fragte Sakura irritiert. Was wollte Neji von ihr? Hatte er vielleicht eine Nachricht von Tsunade für sie? Aber wenn ja, würde das wohl kaum Neji übernehmen. Er war Jonin. Das war unter seinem Niveau. Was also wollte er?

“Ich wollte dich etwas fragen“, begann Neji, wurde aber unterbrochen, als jemand Sakuras Arm packte und zu sich herum drehte.

Im ersten Moment hoffte Sakura, es wäre vielleicht Kakashi, doch als sie in die dunklen Augen blickte, könnte ihre Überraschung nicht weniger größer sein.

“Sasuke?“ fragte Sakura verblüfft.

Auch Neji blickte fragend zu dem Uchiha. Dieser sah Sakura mit ernstem Gesicht an.

“Sakura, wir müssen reden. Das eben ist wirklich schief gelaufen, aber du darfst das nicht falsch verstehen“, erklärte Sasuke.

Bei seinen Worten kam die Wut zurück. Unwirsch riss sich Sakura von Sasuke los, funkelte ihn an.

“Ich soll etwas falsch verstanden haben? Ich wurde als Lockvogel benutzt, musste mich wie ein Stück Fleisch auf den Präsentierteller vorstellen und dann, als diese schmierige Kerl angefangen hat mich zu begrapschen, kamt ihr nicht einmal um mir zu helfen!“

“Sakura, wir“

“Ja, im letzten Moment seid ihr gekommen! Was bildet ihr euch eigentlich alle ein? Ihr benutzt mich alle nur, behandelt mich nicht wie eine Teamkameradin, sondern als Müll! Ihr alle!“

Sasukes Augen weiteten sich bei Sakuras Worten. Diese Reaktion oder auch nur diese Art von Gedanken hatte Sasuke nicht von der Kunoichi erwartet. Neji ebenso wenig. Er blickte nicht weniger überrascht drein als der Uchiha. Nun, vielleicht noch ein wenig geschockt.

Doch Sakura interessierte sich nicht für die zwei Männer. Sie merkte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Daher wandte sich Sakura von ihnen ab und ließ die zwei verblüfften Ninja stehen.

Jetzt wollte sie nur noch nach Hause. Wollte sich in ihr Bett legen und einfach nur noch weinen. Männer waren für sie gestorben. Ab sofort würde sich Sakura nur noch auf ihr Training konzentrieren.
 

Mehr als irritiert sah Sasuke Sakura hinterher. Er hatte ihr nur helfen wollen! Und wie dankte sie es ihm?

“Was ist vorhin geschehen, dass Sakura so aufgebracht ist?“ erkundigte sich Neji.

Sein Blick war ebenfalls auf die Richtung gerichtet, in der Sakura eben verschwunden war.

Sasuke sah den Hyuga an. Eigentlich sollte er es nicht sagen, aber das eben Geschehene nagte doch ein wenig an ihm. Bisher war ihm nie der Gedanke gekommen, Sakura fühle sich unwohl im Team.

“Wir hatten eben eine Mission. Mussten einen perversen Kerl dingfest machen und Sakura war der Köder. Allerdings haben wir ein wenig spät eingegriffen. Tja, das war es.“

Auch wenn Sasuke sachlich geklungen hatte, war Neji überrascht, dass er überhaupt eine Antwort auf seine Frage erhalten hatte.

“Aber sie war doch nicht nur deswegen wütend“, gab Neji seine Gedanken wieder.

Ja, dessen konnte Sasuke dem Hyuga nur zustimmen. Mit Neji zu reden war ganz angenehm. Er war nicht so quengelig wie Naruto. Neji und Sasuke waren beide sehr talentiert, Frauenschwarm und ruhig und gelassen. Vielleicht könnte Neji Sasuke ein wenig helfen. Er wollte schließlich das die Angelegenheit zwischen Sakura und Kakashi, wie auch immer diese aussah, geklärt wurde. Sakuras Verhalten machte es ihm aber nicht leicht.

“Ich weiß nicht. In letzter Zeit benimmt sie sich merkwürdig“, begann Sasuke mit seiner Erklärung.

Er hatte wirklich keine Ahnung, was mit ihr los war. Sie waren alle hervorragende Kämpfer in Kakashis Team. Was war also ihr Problem?

“Neji, vielleicht könntest du mir mal helfen“, brachte Sasuke gelassen hervor.

Dem Hyuga war nichts anzumerken. Nicht jedem hätte Sasuke diese Frage gestellt, aber da sie beide von ihrem Wesen her ähnlich waren, würde es schon gehen.

Gemeinsam gingen Sasuke und Neji in ein Café und setzten sich etwas abseits von den anderen Besuchern hin.

Nachdem sie ihre Bestellung aufgegeben hatten, Sasuke und Neji nahmen beide einen Kaffee, schwarz natürlich, erzählte Sasuke von der momentanen Lage. Auf Sakura und Kakashi ging er dabei erst einmal nicht ein. Vorsicht war eben besser als Nachsicht.

„Hm, ich verstehe“, gab Neji nach einem Moment des Schweigens von sich.

Der Hyuga verstand? Nun, das hatte Sasuke gehofft. Er selbst war in dieses Thema involviert, weswegen er vielleicht offenkundige Sachen übersah. Neji war ein Außenstehender, konnte an die Sache ganz anders heran gehen als Sasuke.

“Nur was mich überrascht ist, warum es dich interessiert.“

Fragend blickte Neji zu Sasuke. Tja, das war eine gute Frage. Warum interessierte es ihn? Vielleicht weil er erkannte hatte, das Sakura doch eine ganz gute Freundin war und sie bisher immer zu ihm gehalten hatte. Naruto, der ebenso tickte wie Sakura, hatte Sasuke recht schnell als Freund anerkannt. Vielleicht war es bei Sakura etwas anders gewesen, da er immer um ihre Gefühle gewusst hatte und ihn gerade das gestört hatte.

Sasuke gab Neji die kurze Variante und meinte nur: „Sakura ist meine Teamkameradin und eine gute Freundin. Denk nicht mal dran, dass da mehr sein könnte. Solche Gerüchte in Konoha wären nur lästig.“

Kurz erschien ein Lächeln auf Nejis Gesicht. So schnell wie es gekommen war, verschwand es auch schon wieder. Warum nur waren Sasuke und Neji keine Freunde? Natürlich, sie konnten zusammen kämpfen und Missionen beschreiten, aber er hatte den Hyuga noch nie als Freund betrachtet. Außer Naruto, Sakura und Kakashi sah er niemanden so. Und das, obwohl Neji und Sasuke sich so ähnlich waren. Vielleicht gerade deswegen.

“Ich verstehe. Also, ich denke das Problem liegt darin, dass Naruto, Sai und du in einem Team seid. Ihr seid starke Kämpfer, die immer besser als der andere sein wollen.“

Bis dato konnte Sasuke Neji zustimmen. Sasuke kam es immer darauf an stärker als alle anderen zu sein, schließlich war sein Ziel noch immer seinen Bruder zu töten. Dafür musste er stark genug sein.

Naruto dagegen wollte der stärkste Ninja sein, um sich zu behaupten und zu zeigen, dass er das Potential hatte Hokage zu werden. Was Sai anging, aus diesem Kerl wurde Sasuke nicht schlau.

“Sakura ist auch stark, aber sie ist nicht wie ihr. Ihr kämpft intern darum, wer der Stärkste ist. Sakura dagegen ist wohl eher daran gelegen, dass das Team funktioniert. Was bei eurer Einstellung nicht machbar ist.“

Neji traute sich aber was, so etwas in seiner Gegenwart zu sagen! Sasuke musste sich zusammenreißen, um diese Kritik ausdruckslos entgegen zu nehmen. Er mochte keine Kritik und doch hatte der Hyuga recht. Kakashi kritisierte sie schon lange und erklärte immer wieder, dass das Teamwork in diesem Team sehr schlecht war.

Mit einer Kopfbewegung bedeutete Sasuke Neji weiter zu reden.

“Dadurch, dass ihr untereinander kämpft und das wohl ziemlich als Einzelgänger angeht, bleibt Sakura auf der Strecke.“

Zustimmend nickte Sasuke. Ihm war bewusst, dass er nie mit Sakura zusammenarbeitete. Dasselbe galt für Sai und Naruto. Sie kämpften nicht miteinander sondern gegeneinander. Und gerade deswegen war Sakura nie ein Teil dessen.

Langsam verstand Sasuke, was mit Sakura los war. Es half wirklich mit einem Außenstehenden darüber zu reden. Auch wenn Sasuke immer klar war, dass keiner der Jungs, ihm eingeschlossen, mit Sakura zusammenarbeiteten, so wäre er selbst nicht darauf gekommen, dass sie sich deswegen so schlecht fühlt.

“Gut. Habe verstanden. Wohl oder Übel werde ich Naruto und Sai die Sachlage erklären müssen.“

Zustimmend nickte Neji. „Ganz zu Beginn, als mein Team noch neu war, haben Lee und ich auch immer nur gegeneinander gekämpft, beziehungsweise ich habe mich für etwas besseres gehalten. Mit der Zeit habe ich eingesehen, dass mein Verhalten der Gruppe nur schadet. Jetzt läuft alles ziemlich gut.“

Jetzt blieb nur noch die Frage, ob Sasuke Neji die Angelegenheit zwischen Sakura und Kakashi erklären sollte. Vielleicht war sich Sakura nicht einmal bewusst das Kakashi etwas für sie empfand.

Wenn das aber bekannt werden würde, hätte Kakashi ein Problem. Seine Gefühle waren verboten. Sie galten seiner Schülerin. An sich fand Sasuke diese Regel mehr als dämlich. Aber dagegen konnte er auch nichts machen. Wäre wohl also nicht so gut, wenn Neji davon erfuhr. Auch wenn Sasuke es nicht glaubte, konnte es dennoch sein, dass sich Neji einmal verplapperte und dann wusste ganz Konoha davon. Solche Gerüchte machten hier schnell die Runde.

“Was wolltest du eigentlich von Sakura?“ fragte Sasuke stattdessen.

Er hatte Nejis Worte an Sakura mitbekommen. In dem Moment jedoch war es Sasuke wichtiger gewesen, Sakura die Situation zu erklären. Da Kakashi es schon nicht tat, blieb nur noch er übrig. Nach Beendigung der Mission hatte er sich ziemlich beeilen müssen, um Sakura noch zu erwischen.

Neji schien von Sasukes Frage etwas überrumpelt. Auch war der Hyuga nicht gewillt, darauf zu antworten. Stattdessen sagte er ausweichend: „Ist eine Privatangelegenheit.“

Ein wenig zog Sasuke seine Augenbrauen nach oben. Konnte es sein…? Hatte Neji sich deswegen erkundigt, ob Sasuke etwas von Sakura wollte oder ob sie nur Freunde waren? Sasuke konnte es sich eigentlich nicht vorstellen. Er hatte nicht geglaubt das Sakura und Neji viel Kontakt zueinander hatten.

“Privat, hm? Wolltest du sie etwa um ein Date bitten?“

Ins Schwarze! Neji erwiderte zwar den Blick von Sasuke, sein Körper hatte sich bei seinen Worten jedoch deutlich angespannt.

Die letzten Tage steckten voller Überraschungen und irgendwie schienen sie alle etwas mit Sakura zu tun zu haben. Was hatte sie nur an sich, dass sowohl Neji als auch Kakashi etwas von ihr wollten? Bisher waren es so Chaoten wie Naruto und Lee, die sich in Sakura verliebt hatten, aber keine gestandenen Männer wie der Hyuga und Kakashi.

“Wenn das so ist, würde ich noch etwas warten, bis sich Sakura wieder beruhigt hat. Aber du hast Konkurrenz.“

Ernst blickte Neji zu Sasuke. Die Frage, wer es war, hing in der Luft, aber Sasuke war nicht gewillt, die Frage zu beantworten. Stattdessen kramte Sasuke aus seiner Hosentasche etwas Geld, legte es auf den Tisch und erhob sich. Den Kaffee hatten sie beide nicht angerührt.

Lediglich mit einem Nicken verabschiedeten sich die beiden Shinobi, die aus den stärksten Clans Konohas stammten, voneinander.
 

Mit den Händen in den Hosentaschen, schlenderte Sasuke durch die Straßen von Konoha. Heute war so ein schöner Tag, da verwunderte es den Uchiha nicht, dass so viele Kinder durch die Straßen rannten und spielten. Solange sie nicht gegen ihn liefen, kümmerte es ihn nicht weiter.

Sasuke stattdessen überlegte, was er als nächstes tun sollte. Morgen vor Trainingsbeginn würde er Sai und Naruto zur Seite nehmen und ihnen die Situation mit Sakura schildern. Naruto würde sicherlich sofort Verständnis zeigen. Sie hatten sich wirklich schlecht benommen und Sakura hatte unter ihren Kämpfen leiden müssen. Selbst Sasuke gefiel das ganze nicht. Auch wenn er keine großen Erfahrungen mit Freundschaft gesammelt hatte, die, die er hatte, teilte er alle mit Naruto und Sakura.

Vielleicht würde das bereits reichen, damit sich Sakura wieder besser fühlte. Sasuke war sich nicht sicher, ob er deswegen noch einmal mit ihr reden sollte. Und was die Sache mit Kakashi betraf… Irgendwie hatte Sasuke inzwischen das Gefühl, er sollte lieber mit dem Sensei darüber reden. Momentan war Sakura eh nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen. Ein Besuch bei ihr würde wohl nicht viel bringen. Morgen hatte sich Sakura sicherlich wieder beruhigt und dann konnte er noch einmal mit ihr reden.

Mit diesem Plan im Hinterkopf, schlenderte Sasuke in einen Teil Konohas, den er nur allzu gut kannte. Hier in der Nähe, nur wenige Meter vor ihm, begann das Uchiha Viertel. Aber er würde nicht dorthin gehen. Er wollte nicht nach Hause gehen. Vielmehr würde er Kakashi besuchen gehen.

Die anderen aus dem Team mochten vielleicht nicht wissen wo Kakashi wohnte, Sasuke dagegen kannte die Adresse. Dadurch, dass Kakashi direkt in der Straße wohnte, das vor dem Uchiha Viertel lag, waren sich Sasuke und Kakashi schon öfter begegnet. Es war eine recht noble Gegend. Was in Anbetracht der Lage nicht verwunderlich war.

Hier lebte man etwas abgeschieden vom Trubel der Straßen, mit den etlichen Geschäften und Händlern. Es war angenehm ruhig. Hier wohnten eigentlich nur Leute, die Geld hatten. Zu Beginn war Sasuke irritiert gewesen, seinen Sensei hier zu sehen. Er hatte nicht gedacht, dass Kakashi sonderlich reich war. Wenn man nicht zu den großen Clans gehörte, hatte man in der Regel als Shinobi nicht sonderlich viel Geld. Das meiste, was auf Missionen eingenommen wurde, ging an das Dorf. Aber Kakashis Familie musste wohl wohlhabend sein, weswegen er sich diesen Lebensstil leisten konnte. Aus der Familie Hatake war schon der ein oder andere berühmte Ninja gekommen.

Vor einem weiß gestrichenen Haus hielt Sasuke an. Es gab einen kleinen Vorgarten, in dem aber hauptsächlich Bäume wuchsen. Es hätte Sasuke auch verwundert, wenn sein Sensei Zeit hätte, um sich um Gartenarbeit zu kümmern. Sasuke musste nicht erst das Namensschild neben der Klingel lesen um zu wissen, dass hier Kakashi wohnte. Sasuke betätigte die Klingel und wartete. Kurz darauf hörte er bereits Geräusche aus dem Inneren des Hauses. Durch die Haustür, sie war mit einem großen Milchglasfenster versehen, konnte Sasuke die Umrisse von Kakashi ausmachen.
 

Fragend blickte Kakashi von seinem Buch auf. Wer konnte das sein? Er erwartete keinen Besuch. Kakashi konnte nur hoffen, dass es sich nicht um einen Boten von Tsunade handelte. Das hieß nie etwas gutes und im Moment war Kakashi ein wenig zu sehr abgelenkt. Nicht einmal auf die Handlung seines Lieblingsbuches konnte er sich konzentrieren.

In seiner Freizeitkleidung, die eigentlich dieselbe war wie die Arbeitskleidung nur ohne Weste, ging Kakashi aus dem Wohnzimmer, durch deinen Flur zur Haustür. Als er sie öffnete, sah er überrascht zu Sasuke. Bereits durch das Glas hindurch hatte Kakashi erkannt, dass es sich zumindest um keine Frau handeln konnte. Warum auch? Was sollte Sakura wohl hier?

Das Sasuke hier war, war viel besser, redete sich Kakashi ein, während er ebendiesen begrüßte.

“Und, was führt dich hierher?“

“Ich müsste mit Ihnen reden.“

Fragend und auch neugierig trat Kakashi beiseite und ließ Sasuke hinein.

Im Hausflur zog Sasuke erst einmal seine Schuhe aus und stellte sie ordentlich zu Kakashi Paar. Gemeinsam gingen sie durch den hellen Flur ins Wohnzimmer. Dort angekommen, ließ sich Sasuke auf einem weißen Sessel nieder.

“Möchtest du etwas trinken?“ erkundigte sich Kakashi, bevor auch er sich in einen Sessel niederließ. Sasuke verneinte.

Interessiert blickte sich Sasuke um. Kakashi konnte es ihm nicht verübeln. Niemand dachte wohl, das Kakashi so lebte. Auch wenn das Haus vielleicht kein großes Anwesen war, so war es sehr teuer eingerichtet. Fast jeder Raum bestand aus hellem Marmor oder teurem Holz. Alle Zimmer waren hell gestaltet. Teure Bilder hingen im Wohnzimmer, Esszimmer und auch im Flur. Die Küche war auch Chrom. Lediglich sein Schlafzimmer und die große Bibliothek waren etwas gemütlicher. In diesem Haus war Kakashi aufgewachsen. Seine Großeltern hatten es erbaut und Kakashi hatte es so gelassen. Lediglich die Küche und sein Schlafzimmer hatte Kakashi renoviert.

“Und was kann ich sonst für dich tun?“ erkundigte sich der Shinobi, nachdem er Sasuke einen Moment gegeben hatte, um sich umzusehen.

“Ich muss mit Ihnen reden.“

“Das sagtest du bereits. Worüber?“

Kakashi war zwar neugierig, aber im Moment würde er sich lieber mit seinen Gedanken beschäftigen. Natürlich kreisten sie nur um Sakura und die eben abgeschlossene Mission.

„Über Sakura und Sie.“

Verblüffte sah Kakashi seinen Schüler an. Was sollte das denn? Auf keinen Fall durfte sich Kakashi etwas anmerken lassen. Daher lehnte sich der Kopierninja ruhig in seinem Sessel zurück. Sein Blick ruhte unverwandt auf Sasuke.

“Ich wüsste nicht, was du damit sagen willst.“

“Doch, ich denke das wissen Sie gut genug.“

Was fiel Sasuke ein? Kakashi war immer noch sein Sensei und damit eine Respektperson. Uchiha hin oder her, solch ein Verhalten musste Kakashi sofort unterbinden!

Noch während sich der Jonin dies dachte, sprach Sasuke weiter.

“Ich weiß nicht genau was zwischen euch beiden auf der Mission vorgefallen ist, ich weiß nur, das etwas geschehen ist. Man merkt es Ihnen an, Sensei.“

Bei Sasukes Worten merkte Kakashi wie das Blut aus seinem Gesicht wich. Unmöglich! Egal was Kakashi auch für Sakura empfand, in der Öffentlichkeit ließ er sich nichts anmerken. Dessen war er sich sicher gewesen. Wenn nicht, steckte er knietief in der Scheiße.

“Keine Sorge, Sensei. Ich denke außer mir ist es niemandem aufgefallen.“

Auch wenn Sasukes Worten wohl beruhigend gemeint waren, erzielten sie nicht die gewünschte Wirkung. Kakashis Gedanken rasten. Er hatte sich nicht gut genug unter Kontrolle. Wenn das so weiter ging, wäre Sakura sein Verderben!

“Kakashi, ich habe euch gesehen. Nur deswegen ist es mir aufgefallen. Und wegen der Art, wie sich Sakura verhält.“

Damit hatte Sasuke Kakashis Aufmerksamkeit. Bis jetzt war der Jonin noch nicht in der Lage, seine auf ihn einstürmenden Gedanken in Worte zu fassen. Zu viel schwirrte in seinem Kopf herum. Daher ließ er sich von Sasuke erst einmal erzählen, was genau der Uchiha mit seinen Worten meinte.

„Neulich nach dem Training hatte ich noch mit Sakura reden wollen. Es war Zufall wie ich mit angesehen hatte, wie Sakura Ihre Maske hinunter zog. Sakura meinte am Abend zwar noch, sie hätte Ihr Gesicht auf der Mission bereits gesehen, weil Sie so verletzt gewesen seien, aber auch den Abend über war Sakura nicht so wie sonst. Als ich sie küssen wollte, hat sie sich abgewandt und…“

Kakashi bekam nichts mehr von Sasukes Worten mit. Also hatten die beiden ein Date gehabt und Sasuke hatte Sakura versucht zu küssen!

Eifersucht stieg wie Säure in ihm auf. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Am liebsten würde er auf Sasuke losgehen. Das schien auch der Uchiha zu bemerken, denn obwohl er ruhig weiter sprach, ließ er Kakashi nicht aus den Augen.

Ich muss mich beruhigen. Sasuke ist mein Schüler.

Nach einem Moment hatte sich Kakashi so weit beruhigt, dass er wieder logisch denken konnte. Sein Verhalten von eben war wirklich eine Schande. So benahm sich kein Jonin! Nie! Aber etwas anderes war im Moment viel wichtiger.

Sie hatten sich nicht geküsst. Sakura wollte es nicht. Das hatte Sasuke gesagt gehabt. Und wenn er die Worte richtig verstanden hatte, die Sasuke anschließend hervorgebracht hatte, war es eine Erklärung seitens Sasuke gewesen, warum er das getan hatte. Nicht weil er etwas von Sakura persönlich wollte, sondern lediglich Informationen. Welche, war für Kakashi zweitrangig. Was zählte war, das Sasuke kein Interesse an Sakura hatte und sie wohl auch nicht länger an dem Uchiha.

Freude und Hoffnung kamen in Kakashi auf. Wofür er sich gleich schalt. Das hatte nichts zu bedeuten. Vielleicht hatte Sakura auch einfach nur Sasukes Spiel durchschaut gehabt und deswegen so gehandelt.

Um nicht länger darüber nachzugrübeln, richtete Kakashi seine Aufmerksamkeit wieder auf den Uchiha.

Sasuke hatte mit seinen Worten inne gehalten. Erst als er sich wieder sicher war Kakashis Aufmerksamkeit zu haben, sprach er weiter. Das er Kakashi dafür nicht verurteilte, rechnete der Jonin ihm hoch an.

“An dem Abend war mir Sakura ausgewichen, als ich sie fragte, was zwischen euch vorgefallen ist. Und heute bei der Mission, waren Sie eifersüchtig und wütend. Warum haben Sie sich diesen Plan erdacht, wenn Sie sich selbst dafür hassen?“

Kakashi konnte nicht anders als Sasuke für seine extrem guten Schlussfolgerungen zu bewundern. Der Uchiha wusste nun wahrlich nicht viel. Dessen war sich Kakashi sicher. Dann hatte er sich also nicht verraten gehabt. Aber Sasuke kombinierte sehr gut, sodass er auf das richtige Ergebnis kam, obwohl er kaum welche Anhaltspunkte dafür hatte.

“Das Gelingen der Mission steht immer an erster Stelle“, erklärte Kakashi ruhig.

Das hatte er sich auch immer wieder gesagt gehabt, als er sich den Plan dafür erdacht hatte. Vielleicht wäre es auch anders gegangen, aber die anderen Pläne, die er sich überlegt hatte, waren nicht so gut gewesen.

“Na gut. Wenn Sie meinen“, gab Sasuke von sich. Dann plötzlich wurde sein Gesicht ernst. Mit schneidender Stimme sagte er: „Aber dann lassen Sie sich das nächste Mal nicht von Gefühlen leiten! Wir wären beinahe zu spät gekommen und das nur, weil Sie befürchtet haben, dass sie eben wegen Ihrer Gefühle zu Sakura zu übereilt handeln. Gut nur, das wir noch rechtzeitig da waren!“

Bei Sasukes Worten wäre Kakashi am liebsten zusammengezuckt. Obwohl Sasukes Worte ihn hart trafen, ließ sich Kakashi davon nichts anmerken. Er hatte auf grausame Weise lernen müssen, wie man niemals seine Gefühle preisgab, sodass er dieses Verhalten nicht ablegen konnte.

Dennoch nahm Kakashi Sasuke Worte zu Herzen. Der Uchiha hatte recht. Wegen Kakashis Zögern wäre der Plan beinahe nach hinten losgegangen. Er hatte genau so gehandelt aus dem Grund, den Sasuke angeführt hatte. Deswegen hatte sich Kakashi schon genügend Vorwürfe gemacht. Auch Sakuras Verhalten konnte er verstehen

Er wusste schon, warum er sonst immer die Finger von Frauen gelassen hatte und sich nie auf eine ernsthafte Beziehung eingelassen hatte. Es lenkte ja doch nur ab.

“Sie müssen mit Sakura reden. Dringend.“

Sasukes Stimme klang nicht länger schneidend oder vorwurfsvoll sondern sachlich. So, wie der Uchiha nun mal immer sprach. Und Kakashi wusste das er erneut recht hatte. Innerlich schnaubend fragte sich Kakashi, wer hier wohl momentan Schüler und wer Lehrer war.

Und obwohl er wusste , das er mit Sakura reden musste, sagte er nüchtern: „Sasuke, ich danke dir, dass du hier bist und mir die Augen geöffnet hast, aber dennoch wird ein Gespräch nichts ändern.“

Abfällig schnaubte Sasuke. „Wieso? Haben Sie Angst von Sakura zurückgewiesen zu werden oder geht es Ihnen darum, dass sie das alles theoretisch gesehen nicht tun und fühlen dürften und sich deswegen davor drücken? Haben Sie eben nicht noch gesagt, die Mission geht vor? Und das funktioniert nur, wenn das Team funktioniert. Ich werde dafür sorgen, dass im Team wieder Ruhe einkehrt. Aber Sie müssen das mit Sakura klären!“

Trotzig wollte Kakashi am liebsten Sasuke raus schmeißen. Sasuke analysierte die Situation viel zu gut und traf seinen wunden Punkt. Aber irgendwie schaffte es Kakashi doch noch wie ein erwachsener Mann zu denken und zu handeln. Daher nickte Kakashi zustimmend.

“Gut. Aber du wirst das Gespräch doch vertraulich behandeln, nicht?“

Bei seinen Worten schien Sasuke schon fast verletzt. „Natürlich. Wen, denken Sie, haben Sie vor sich sitzen?“

So gefiel Sasuke ihm schon besser. Das war der junge Mann, den er kannte, wenngleich er heute doch sehr viel sagte. Sehr viel mehr sagte als sonst.

Sasuke erhob sich und Kakashi begleitete den Uchiha zur Tür. Die Haustür stand bereits offen, da drehte sich Sasuke noch einmal zu ihm um.

“Sakura mag Sie. Da bin ich mir sicher. Sie sollten wirklich mit ihr reden.“

Mit diesen Worten schlüpften Sasuke durch die Tür und verschwand kurz darauf im Viertel des Uchiha Clans. Auch nachdem Kakashi die Tür geschlossen hatte, stand er noch eine Weile da, lehnte sich an die Wand und dachte nach.

So etwas wie heute durfte ihm nicht noch einmal passieren. Er hätte bereits mit Sakura während der Mission darüber reden sollen, anstatt es vorzuhaben und es nicht in die Tat umzusetzen.

Hatte Sasuke recht und Sakura mochte ihn tatsächlich? Kakashi glaubte nicht daran, hoffte es aber. Mit Theorien und Spekulationen würde er nicht weiter kommen. Er musste mit Sakura reden. Hoffentlich würde sie ihn überhaupt rein lassen!

Entschlossen zog sich Kakashi seine Schuhe und Weste an und verließ dann sein Haus. Es war bereits Abend, aber das kümmerte ihn nicht. Er musste es jetzt tun, bevor er wieder einen Rückzug machen würde.

Außerdem wäre es besser alles zu klären, bevor morgen das Training anfing. Nicht das es noch zu weiteren Zwischenfällen kam.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey *wink*
Also in diesem Kapi hat ja Sasuke seinen großen Auftritt. ^^ Für seine Verhältnisse hat er ja wirklich sehr viel geredet. :) Sowohl mit Neji, als auch mit Kakashi. Aber wenigstens wurde Letzterem jetzt die Augen geöffnet! :) Ich hoffe das Sasuke hier nicht zu OOC rüber gekommen ist...Aber ich wollte einfach mal zeigen, dass Sasuke auch anders kann. Ich hoffe es ist mir gelungen. ^^
Und jetzt ist Kakashi endlich mal aufgewacht ^.^ Er war ja hier auch nicht so ganz er selbst...Aber er hatte nun mal einen schwachen Moment. Ich entschuldige mich für das ganze OOC. >.< Im nächsten Kapi kommen dann auch die zwei Hauptprotagonisten mehr vor ^.^ Die sind hier ja nur sehr kurz vorgekommen :)
Über eure Meinung und Kritik freue ich mich wie immer :) Danke auch für die bisherigen Kommentare! :D Ich freue mich sehr ^.^
Dann bis zum nächsten Kapi! *wink* Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  fahnm
2014-10-06T00:25:08+00:00 06.10.2014 02:25
Hammer Kapi^^
Antwort von:  Yuri91
06.10.2014 09:34
danke schön :)
Von:  Mei2001
2014-10-05T17:27:53+00:00 05.10.2014 19:27
Bin auch gaspann!
Antwort von:  Yuri91
05.10.2014 23:14
danke. Ich hoffe ich enttäusche im nächsten Kapi auch nicht ^.^
Von:  Kleines-Engelschen
2014-10-05T11:46:06+00:00 05.10.2014 13:46
ein klasse kapitel. ich bin gespannt was bei dem gespräch zwischen kakashi und sakura rauskommt.

greetz
Antwort von:  Yuri91
05.10.2014 14:11
Danke ^^
Ja, ich hoffe es wird gefallen :)
Von:  jessu
2014-10-04T22:57:42+00:00 05.10.2014 00:57
Mal ne ganz andere Seite von Sasuke.
Trotzdem ist es toll, das er kakashi die Augen geöffnet hat.
Vllt sollte kakashi einfach ein Schluss strich machen, über es reden und Freunde bleiben oder mehr :D

Hoffentlich macht er nichts schlimmes :D oder seine Eifersucht kommt wieder wenn er sie mit Neji sieht :D

Antwort von:  Yuri91
05.10.2014 11:07
Jaaaaaaaaaa, das könnte tatsächlich alles passieren...Wirst dich wohl oder Übel überraschen lassen müssen ^.^
Und ich bin froh, dass mir Sasuke anscheinend nicht zu OOC geraten ist...
Von:  Studio
2014-10-04T21:00:44+00:00 04.10.2014 23:00
also ich finde Sasuke ist im rahmen der ff angemessen OOC!!! alles noch im grünen bereich!!!
... ja aber ziemlich viel geredet hat er wirklich... naja, irgendwann muss halt mal alles raus xP jetzt kann er a wieder weiter schweigen!!!

Neji und Sakura... hm... sehr seltenes Paaring...

bin echt gespannt wies mit Sakura und Kakashi weiter geht... ich glaub nicht das sie ihn so einfach in die wohung lässt...
freu mich schon!!!
lg
Antwort von:  Yuri91
04.10.2014 23:42
Danke! Da bin ich aber froh! *erleichtert aufatme*
Ja, jetzt schweigt er die nächsten Wochen erst mal xD Sein Pensum für ein paar Monate hat er damit bestimmt erreicht *g*
Ja, wirst ja sehen, was Sakura macht ^^ Aber hey, Kakashi ist ein Ninja. Der braucht keine Tür *g+

Und wegen Sakura und Neji...Du hast die entprechende ff von mir ja auf der Favo-Liste *g* Das Paar ist wirklich sehr selten...

LG
Von:  Cosplay-Girl91
2014-10-04T19:38:48+00:00 04.10.2014 21:38
Cooles Kapi :)
So viel habe ich Sasuke noch nie reden hören...
Hoffentlicht baut Kakashi keinen Mist...
Ich frage mich, was Neji von Sakura will...
LG
Bis dann
Antwort von:  Yuri91
04.10.2014 23:39
Danke schön :)
Jaaaaa, das stimmt wohl. Sasuke ist hier das totale Plappermaul. Ich hoffe es war trotzdem in Ordnung.
Und ja. Das kann man bei Kakashi nur hoffen....;)
LG
Von:  Cosplay-Girl91
2014-10-04T19:38:31+00:00 04.10.2014 21:38
Cooles Kapi :)
So viel habe ich Sasuke noch nie reden hören...
Hoffentlicht baut Kakashi keinen Mist...
Ich frage mich, was Neji von Sakura will...
LG
Bis dann


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