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Ode auf die Freundschaft

Gazille & Lluvia
von

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Aufmunterung

Gazille wusste, dass Lluvia Hals über Kopf in den Schneemann verknallt war. Nicht, dass er es nachvollziehen konnte – er selbst gehörte nicht unbedingt zu Grays Fanclub und fand ohnehin, dass keiner dieser Trottel in ihrer Gilde gut genug für Lluvia war. Aber wenn sie nun einmal so für ihr geliebtes Eis am Stiel fühlte, dann respektierte Gazille das.
 

Was er nicht respektierte, war Grays Art und Weise mit Lluvia umzuspringen, sodass Gazille mehrmals die Woche seine niedergeschlagene beste Freundin aufheitern musste, weil Gray sie ignoriert, angeschnauzt oder mit einem verächtlichen Schnauben bedacht hatte. Gazille köchelte stumm vor Wut, mit jedem Mal ein wenig mehr, und alles, was ihn davon abhielt, Gray eine ordentliche Abreibung zu verpassen, war Lluvia.
 

Lluvia würde nicht wollen, dass Gazille Gray verprügelte und ihm einen Haufen blauer Flecke bescherte, die er sich dann mit seiner bescheuerten Eismagie kühlen konnte. Blöder, nackter Lackaffe. Vielleicht konnte er ihn fertig machen und es hinterher wie einen Unfall aussehen lassen…
 

Als er Lluvia zum gefühlt siebenhundertsten Mal geknickt und schweigend im Schankraum der Gilde fand, wo sie trübselig in einen Krug Milch starrte, – Lluvia trank immer Milch, wenn es ihr nicht gut ging – beschloss Gazille, dass er die Nase vollhatte. Er organisierte Lluvia einen Berg Kekse, bugsierte sie auf ihr Zimmer und befahl Lily, ihr Gesellschaft zu leisten. Dann stapfte er los, um sich Gray zur Brust zu nehmen.
 

Er fand ihn bei einem Wettkampf im Armdrücken mit Elfman und dafür, dass Elfmans Oberarme den Durchmesser von Baumstämmen hatten, schlug das Eis im Stiel sich gar nicht allzu schlecht.

»Jo, Gray«, sagte er und beobachtete voller Genugtuung Grays knallrotes Gesicht, während er mit aller Kraft gegen Elfmans Hand drückte.
 

»Bin grad ‘n wenig beschäftigt«, grollte Gray ungehalten und Gazille beobachtete voller Genugtuung einige Schweißperlen, die ihm die Stirn herabrollten. Es konnte sich nur noch um Sekunden handeln, bevor Grays schmächtiger Arm nachgab. Gazille hatte nicht übel Lust, Elfman lauthals anzufeuern. Aber Natsu hatte das bereits übernommen.

»Zeig’s dem Loser, Elfman! Sei ein Mann!«
 

»Es geht um Lluvia«, brummte Gazille ohne Rücksicht auf das Publikum oder darauf, dass Grays Kopf gleich vor Anstrengung zu platzen schien. Es gab ein lautes Klonk und Grays Hand krachte auf den Holztisch. Mit hochrotem Gesicht und zusammen gezogenen Brauen starrte der elende Schneemann zu Gazille hoch.
 

»Was ist mit ihr?«, meinte er abweisend und Gazille hatte die Schnauze voll von Grays arrogantem Gehabe und seiner ständigen Herablassung und packte ihn am Kragen, um ihn mit einem Ruck zu sich hochzuziehen. Da Gazille um einiges größer war als Gray, berührten Grays Füße nur noch mit den Spitzen den Dielenboden des Gildenschankraums.
 

»Ich werd dir jeden Knochen einzeln brechen, dich mit Cana zum Wettsaufen zwingen und anschließend Erza erzählen, dass du sie hinter ihrem Rücken als weichlich geworden bezeichnet hast, wenn du nicht anfängst, Lluvia mit dem Respekt zu behandeln, den sie verdient«, knurrte er direkt an Grays Ohr und er spürte Gray in seinem festen Griff zappeln, aber bei all den Fähigkeiten, die Gray hatte – und auch wenn Gazille ihn nicht ausstehen konnte, so musste er zugeben, dass Gray ein hervorragender Magier war – so war er Gazille rein körperlich nicht überlegen.
 

»Oder ich könnte diesen Lyon einladen, der scheint sie wenigstens wie die Königin zu behandeln, die sie ist«, brummte Gazille und noch bevor Gray sich empört über seine Worte äußern konnte oder dazu kam, sich gegen Gazilles Übergriff zu wehren, ließ Gazille ihn los und stellte zu seiner großen Befriedigung fest, dass Gray strauchelte und beinahe auf seinem Hosenboden landete.
 

»Worum ging’s denn da?«
 

»Schade, dass sie sich nicht geprügelt haben!«
 

»Kämpft! Kämpft! Kämpft!«
 

Gazille achtete nicht auf die anderen, sondern machte sich auf den Weg zurück zu Lluvia. Als er an der Theke vorbei kam, legte Mira ihm eine Hand auf den Unterarm und er dachte einen Augenblick lang, dass sie ihn dafür tadeln würde, wie er mit Gray umgesprungen war, aber stattdessen hielt sie ihm nur einen Krug mit Milch gefüllt hin, lächelte ihn aufmunternd an und tätschelte ihm den Rücken. Gazille blinzelte kurz überrascht, grinste dann schief und nahm die Milch dankbar entgegen.
 

Auf dem Weg nach oben kam ihm ein Einfall und machte auf dem Absatz kehrt, ging wieder hinunter in den Schankraum und fragte Mira nach ihrer Gitarre.

»Aber bitte mach sie nicht kaputt!«, mahnte Mira ihn mit einem leicht besorgten Blick und Gazille winkte schnaubend ab, ehe er erneut die Treppen zu Lluvias Zimmer hochstieg.
 

»Ich hab dir neue Milch mitgebracht«, sagte er und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Lily hockte neben Lluvia auf dem Bett, wo sie sich zusammengerollt hatte. Lily sah sehr unwohl und hilflos aus und Gazille bedeutete ihm mit einem Nicken, dass er sich davon machen konnte, wenn er wollte, aber Lily schüttelte den Kopf, machte Gazille Platz auf dem Bett und musterte mit einigem Misstrauen die Gitarre.
 

»Danke«, murmelte Lluvia und setzte sich und griff nach dem frischen Krug Milch. Ihr alter Krug stand auf dem Nachtschrank und daneben stand der Teller mit Keksen, den Gazille ihr besorgt hatte. Es fehlten nur drei oder vier Kekse. Gazille nahm sich einen und musterte Lluvias niedergeschlagenes Gesicht, als sie einen großen Schluck Milch trank und anschließend mit der Zunge den weißen Streifen über ihrer Oberlippe entfernte.
 

»Ich dachte, dass dich vielleicht ein wenig Musik aufheitern würde«, meinte Gazille und ignorierte galant den Ausdruck puren Horrors auf Lilys Gesicht, während er sich die Gitarre übers Knie legte und sich räusperte. Lluvia sah ihn an, als wäre sie sich nicht sicher, was sie von seinem Vorhaben halten sollte. Es sah fast ein wenig so aus, als würde sie sich hinter ihrem Milchkrug verstecken wollen. Gazille dachte an Grays geschockten und sauren Gesichtsausdruck und hoffte für das Wohlergehen aller Beteiligten, dass er von jetzt an anständig mit Lluvia umgehen würde.
 

»Ich nenne meine neue Komposition…«
 

Lily stöhnte und Lluvia kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum.
 

»Ode auf Lluvia.«
 

Lluvia blinzelte, dann breitete sich auf ihrem Gesicht ein liebevolles Lächeln aus und sie rannte nicht einmal schreiend aus dem Zimmer, als Gazille eine Lobeshymne auf seine beste Freundin improvisierte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  RedSkull
2014-09-01T20:00:44+00:00 01.09.2014 22:00
Super süß.
Hoffe da kommt noch mehr.
So stelle ich mit Gajeel und Juvia auch vor.
:) wie bruder und schwester kawaii <3
Von:  -Eisregen-
2014-08-06T06:52:10+00:00 06.08.2014 08:52
AHHHH
OH MEIN GOTT!!!!
AHHH
Okay genug unqualifizierte Geräuschkulisse

Ich liebe Juvia und ich liebe Gajeel und ich liebe diese beiden zusammen (Freundschaft) Absolutes BrOTP
Ich finde du hast da wieder einmal was ganz Tolles gezaubert.
"Eine Ode auf Juvia" herrlich, das hätte ich gerne gehört.
AUch, dass er sich endlich einmal Gray vorgenköpft hat - das musste mal sein.
Wunderbar.

Kritik? Habe ich nicht, auch wenn mich deine Schreibweisen ein bisschen irritieren und ich dewegen einige Male
den Satz doppelt lesen musste - Aber auch die sind ja völlig legitim und deshalb ist das auch keine Kritik

Freue mich auf mehr zu Gaj *räusper Gazille und Lluvia

Die Eisregen


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