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Black lilies and White guilt

von

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4. Neue Perspektiven

Severus saß aufrecht in seinem Sessel und schaute mäßig interessiert auf die Schlagzeile herab.
 

-Severus Snape-

Wird der Gerechtigkeit bald Genüge getan?
 

Wenn sie schon so fragen…

Mit der relativ präzisen Vorstellung, was im Artikel stehen würde, las Severus weiter.
 

Es freut mich, bekanntgeben zu können, dass ich wieder einmal etwas Licht ins Dunkel bringen kann. Severus Snape (38), ein wirklich schwer einzuschätzender Mann. Seine Rolle während des ersten und zweiten Krieges mit Sie-wissen-schon-wen soll ausschlaggebend für dessen Ende gewesen sein. Allerdings wurde diese Aussage nie mit schlagfertigen Argumenten begründet.
 

Für alle, die noch nicht darüber Bescheid wissen, möchte ich eine kurze Zusammenfassung dessen liefern, was Harry Potter oder auch der-Junge-der-lebt und der Sie-wissen-schon-wen besiegte, kurz nach dem Krieg zu seiner Person verlauten ließ:

Severus Snape, der bestätigter Todesser ist und mit Sicherheit noch mindestens im ersten Krieg auf der Seite von Sie-wissen-schon-wer diente, sei schon vor langer Zeit auf unsere Seite zurückgekehrt.

Er habe auf den Befehl von Professor Dumbledore, den er vor knapp zwei Jahren ermordete, für genannten in den Reihen von Sie-wissen-schon-wer spioniert. Snape habe versucht, Harry Potter und diverse andere Menschen, darunter die Schüler von Hogwarts, denen er letztes Jahr als Schulleiter von Hogwarts die dunklen Künste beibringen ließ, während des Krieges zu beschützen. Er sei essentiell am Sturz von Sie-wissen-schon-wen beteiligt gewesen, allerdings könne Harry Potter weitere Einzelheiten nicht preisgeben, da sie zu privat wären. Dies wurde auch vom Portrait des früheren Schulleiters Albus Dumbledore, der sich selbst einmal für die dunklen Künste interessierte, bestätigt.
 

Diese kurz gehaltenen Informationen und die eindeutige Andeutung auf eine lange und verzwickte Geschichte, weckten natürlich meinen Reporterinnengeist und ich wollte unbedingt mehr über Severus Snape erfahren.

Dies stellte sich jedoch als ausgesprochen schwierig heraus, da viele Zeugen bereits tot oder zu keiner Aussage bereit waren.

Was versuchten sie zu verheimlichen? Befürchteten sie etwas? War Severus Snape in Wirklichkeit etwa doch nicht der schwarze Ritter, den man uns verkaufen wollte?
 

Durch meine ausgezeichneten Beziehungen gelangte ich schließlich doch noch an Informationen, doch wer sich nun eine Bestätigung von Harry Potters Variante erhofft, wird sich wohl warm anziehen müssen, denn hierbei handelt es sich um eine Bandbreite an Verbrechen, Intrigen und dunklen Machenschaften, die Severus Snape bewiesenermaßen während des Krieges unter Sie-wissen-schon-wer beging. Wegen der Fülle an Ereignissen möchte ich deshalb zunächst auf den ersten Krieg eingehen.
 

Severus Snape, der an Hogwarts Zaubertränke und Verteidigung-gegen-die-Dunklen-Künste unterrichtet hatte, entwickelte und braute eine Reihe von Giften für Sie-wissen-schon-wen, welche die Opfer meistens über Stunden hinweg qualvoll verenden ließen.

Ich zitiere aus dem Bericht eines Aurors, allerdings möchte ich Personen mit schwachen Nerven dringendst anraten, diese Stelle zu überspringen.
 

„Die Verletzungen, die dem Opfer mit hoher Wahrscheinlichkeit durch ein hochprozentiges und neuartiges Gift zugefügt wurden sind an Abartig- und Niederträchtigkeit schwer zu übertreffen. Das Gift wurde oral verabreicht und verätzte auf dem Weg in den Magen langsam die Mundhöhle und Speiseröhre. Vom Magen gelang es in den Blutkreislauf und reicherte sich in den Gliedmaßen an, in denen es anfing, die Zellen abzutöten, allerdings ohne die Nervenbahnen zu verletzen, sodass das Opfer höchstwahrscheinlich unter starken Schmerzen litt. Der Vorgang setzte sich stetig Richtung Herz voran, wobei Gehirn und Lunge verschont blieben, um den Tod bei vollem Bewusstsein möglichst lange hinaus zu zögern. Die Todesqualen haben sich schätzungsweise eineinhalb Stunden hingezogen. Zusätzlich zum Zellensterben scheint das Opfer unter Erbrechen, starkem Fieber […] und Blutschwitzen gelitten zu haben.“
 

Zusätzlich stellte Severus Snape vor allem Halluzinogene her, die schwer nachzuweisen waren und ein Opfer gefügig oder verwirrt machten. So konnten beispielsweise Morde verübt werden, die wie Selbstmorde aussahen oder Manipulationen im Ministerium durch unter Halluzinogene stehende Beamte durchgeführt werden, die Sie-wissen-schon-wer einen Vorteil verschafften. Auch konnten damit besser kleine Gedächtnisänderungen vorgenommen werden, wie wenn man zum Beispiel den Obliviate-Zauber verwendet hätte, bei dem die Nachwirkungen leichter festzustellen sind und durchbrochen werden können.

Die genaue Anzahl an gebrauten und verwendeten Giften, Halluzinogene und anderen verbotenen Zaubertränken ist nicht bekannt, wird aber auf über 100 Flaschen geschätzt, bei denen ca. 80 zum Einsatz kamen, wie man aus dem Geständnis eines in Askaban inhaftierten Todessers entnahm.
 

Weiterhin war Severus Snape mit hoher Wahrscheinlichkeit bei der Folterung und Ermordung einer Ministeriumshexe beteiligt, deren Name wir zum Schutz ihres Ehemannes und ihrer Kinder nicht veröffentlichen.

Auch gibt es gewisse weitere Hinweise auf Körperverletzungen, Verstümmelungen, Folterungen durch den Cruciatus-Fluch und möglicherweise auch Morde durch den Avada Kedavra, die Snape durchführte.
 

Dies alles klingt für mich und auch für jeden normalen Menschen alles andere als ritterlich. Warum also verschaffte Albus Dumbledore Severus Snape eine zweite Chance und weshalb hätte Snape sie annehmen sollen, wo er doch scheinbar gefallen an seinen Tätigkeiten hatte?
 

Ich kann nur spekulieren, allerdings war der Anreiz tatsächlich Sie-wissen-schon-wer persönlich, da er Snape als Spion auf Hogwarts einschleusen wollte. (Wieder dem Geständnis eines Todessers zu entnehmen.) Wieviel Dumbledore davon ahnte oder wusste, bleibt nach seinem Tod ein Geheimnis. Aber Fakt ist, dass er Severus Snape schon als Schüler kannte und eine ungefähre Ahnung von seinem Werdegang gehabt haben muss. Was immer Snape Dumbledore auch erzählte und was Dumbledore sich davon auch versprach einen Todesser auf unschuldige Schüler loszulassen, Severus Snape wurde auf Hogwarts Lehrer für Zaubertränke. Da bereits wenige Zeit später Sie-wissen-schon-wer verschwand, kann man wohl nicht nachweisen, welchen seiner beiden Herren Severus Snape zu diesem Zeitpunkt seine Treue schenkte. Jedenfalls blieb Snape auf Hogwarts unter Dumbledores, manchmal umstrittenen Leitung und das fast 16 Jahre.
 

In diesen Jahren zeigte er offenbar keinerlei Anzeichen als Todesser, auch wenn er seine Faszination für die Dunklen Künste nie ablegte, da er sich fortan jedes Jahr für den Posten des Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste-Lehrers bewarb.
 

Als Sie-wissen-schon-wer nach dem Trimagischen Turnier vor bald drei Jahren wieder auferstand, kehrte Severus Snape allerdings zu ihm zurück. (Auch diesmal aus einem Todesser-Geständnis entnommen.) Mit Sicherheit tat er dies auf Dumbledores Befehl hin, aber wieviel Eigeninitiative steckte dahinter? Knapp zwei Jahr später und nachdem er nun doch Lehrer für Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste wurde, ermordete er jedenfalls Albus Dumbledore, seinen jahrelangen Fürsprecher. Ein ausgeklügelter Plan um Sie-wissen-schon-wen zu täuschen? Aber warum wusste dann niemand darüber Bescheid? Selbst Harry Potter, der nun so plötzlich vom Gegenteil spricht, war überzeugt von Snapes Verrat an Dumbledore und seiner Treue zu Sie-wissen-schon-wen.
 

Während des zweiten Krieges bleibt Snapes aktive Beteiligung wieder undurchsichtig, aber er war, wie erwähnt, als Schulleiter nicht sehr zimperlich mit seinen angeblichen Schutzbefohlenen auf Hogwarts. Auch während der Schlacht auf Hogwarts am 1. Mai griff er zunächst die Lehrerschaft an, flüchtete schließlich und war später scheinbar nur als Zuschauer anwesend, statt seine „wahre“ Treue zu beweisen und Harry Potter beizustehen.
 

Warum Harry Potter und sogar Dumbledores Portrait im Schulleiterbüro, zu dem Severus Snape als Schulleiter von Hogwarts im letzten Jahr Zutritt hatte, so überzeugt von seiner Unschuld und Aufrichtigkeit sind, bleibt unklar. Severus Snape selbst verweigerte mir eine Aussage aufs ausdrücklichste, als ich ihn gestern in seinem Haus aufsuchte. Er erschien mir nicht im Geringsten reumütig oder heldenhaft, sondern überlegen, geradezu hochmütig und schien die Welt dafür zu belächeln, dass er ungeschoren davon gekommen war.

Was immer Potter und Dubledore auch in ihm sehen mögen, ich jedenfalls frage mich was mit den ca. 20 Giften und Halluzinogene, von denen Severus Snape in seiner Position als Tränkemeister jederzeit neue hätte machen können, passiert ist und ob sich jemand die Mühe machen wird, ihn für seine Missetaten zur Verantwortung zu ziehen, damit der Gerechtigkeit Genüge getan werden kann.
 

Rita Kimmkorn
 

Als Severus den Artikel fertig gelesen hatte, faltete er die Zeitung ordentlich zusammen und legte sie auf den Couchtisch. Er verschränkte seine Arme.

„Ich scheine sie wohl verärgert zu haben.“, sagte Severus ruhig.

McGonagall sah ihn an, ganz so, als erwartete sie, dass er wie Weasleys wildfeurige Wunderknaller in die Luft gehen würde. Er erwiderte ihren Blick gelangweilt.

„Und? Fragen Sie sich auch, ob der Gerechtigkeit Genüge getan werden wird?“, fragte Severus sarkastisch.

Minerva schnaubte.
 

„Reden sie keinen Unsinn. Ich habe es Ihnen doch bereits gesagt, dass ich Ihnen den Schuft nicht mehr abnehme.“

Severus lehnte sich in seinem Sessel zurück.

„Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso sie überhaupt gekommen sind.“, sagte er. „Falls Sie dachten, ich wäre von dem Artikel so getroffen, dass ich eine Schulter bräuchte um mich auszuweinen, kann ich Sie beruhigen. Er berührt mich nicht im Geringsten und ich glaube auch nicht, dass ich nach dieser Wortklauberei vor Gericht gezogen werde, wo ich Sie als Zeugen brauchen könnte.“

McGonagall blähte verärgert die Nasenflügel.

„Nein, das dachte ich auch nicht.“, zischte sie. „Ich bin aus einem anderen Grund gekommen. Ich möchte Sie bitten, erneut die Stelle des Lehrers für Zaubertränke anzunehmen.“
 

Was?!

„Wie bitte?“, fragte Severus perplex und starrte Minerva an.

Er hatte sie durchaus verstanden und er glaubte auch nicht, dass Minerva McGonagall einen solchen Scherz machen würde, aber das konnte sie doch nicht wirklich gerade gesagt haben.
 

„Ich möchte, dass Sie nach Hogwarts zurückkehren.“, sagte Minerva sanft.

Nach Hogwarts zurückkehren. Nach Hause zurückkehren. Als Zaubertränke-Lehrer?
 

„Was ist mit Slughorn?“

„Ich schmeiße ihn nicht raus, falls Sie das denken. Horace sagt, er habe genug von der Arbeit und er möchte lieber in seinen Ruhestand zurückkehren.“

Severus verengte misstrauisch die Augen.

„Und was nötigt Sie dazu, gerade mir den Posten anzubieten? Wieso überhaupt Zaubertränke? Sie erinnern sich doch bestimmt, dass mein Wunschfach Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste ist. Für dieses Fach dürften Sie doch ebenso keinen Lehrer haben.“, stellte Severus giftig fest.

„Weil Sie und ich beide wissen, dass ich niemand anderes mit Ihren Fachkompetenzen in Zaubertränke finden werde.“, schnappte McGonagall.

„Eben. Ich bin für die Stelle im Grunde total überqualifiziert.“

Sie funkelten sich an, keiner war bereit, nachzugeben. Dann wurde Minervas Miene wieder etwas milder. Sie musterte ihn erneut.
 

„Wie geht es Ihnen?“

Irritiert vom plötzlichen Themenwechsel schwieg Severus.

„Sie sehen nicht gut aus. Noch blasser als normal und ich bin mir sicher, dass Sie bei unserer letzten Begegnung etwas mehr auf den Rippen hatten. Diese Gegend erscheint mir auch nicht gesundheitsfördernd und…“ Ihr Blick streifte seine Hände.

Severus verkrampfte sich unmerklich.
 

„Das soll nicht Ihre Sorge sein. Ich bin ein erwachsener Mann und Sie sind weder meine Gattin noch meine Glucke.“, sagte er dunkel. In seiner Stimme lag ein warnender Unterton.

Daraufhin schaute McGonagall ihn wieder so seltsam an und Severus begriff, dass es Sorge war, die ihr Gesicht furchte und ihre Augen von dem Tatendrang, es zu tilgen, glänzen ließen.

Von dieser Erkenntnis wurde ihm schlagartig schlecht.
 

Sie hatte also doch befürchtet, dass der Zeitungsartikel ihn emotional treffen könnte und hatte deshalb beschlossen, ihn aufzusuchen. Vielleicht hatte sie auch ohne den Artikel vorgehabt, ihm die Stelle anzubieten, aber das sie es jetzt tat, stand für Kameradschaft und ihr Vertrauen ihm gegenüber, dass sie ihm beweisen wollte.

Diese Frau. Diese unverbesserliche Gryffindor.

Auch wenn sich alles in ihm gegen jegliche Form von Mitleid sträubte, so konnte er doch nicht anders, als ein wenig Zuneigung für sie zu verspüren. Gleichwohl verabscheute er sie im gleichen Zug für ihren Großmut.
 

„Aus reiner Neugierde, wenn ich Zaubertränke unterrichte, wer gibt dann den Verteidigungs-Lehrer?“, fragte er forsch.

McGonagall hatte den Anstand, zumindest etwas unangenehm berührt auszusehen.
 

„Remus Lupin.“

„Ich lehne ab!“

„Nun seien Sie doch nicht albern, Severus. Ich weiß, dass Sie, Sirius Black und James Potter während Ihrer Schullaufban häufig aneinander geraten sind und ich weiß auch, dass die Verantwortung dafür zumeist nicht auf Ihrer Seite lag.“

Severus schnaubte abfällig, aber McGonagall fuhr ungerührt fort.

„Tatsache ist, das Remus nie aktiv beteiligt war und die Konfrontation zwischen Ihnen und Remus an Vollmond durch Sirius' Fehler ausgelöst wurde. Nicht zu vergessen, dass es Ihre Entscheidung war, Sirius Worten Taten folgen zu lassen und dass, obwohl Sie bereits als Schüler besonnen genug gewesen sind, derartiges nicht zu tun. Eigentlich können Sie Remus ganz gut leiden.“, fügte Sie scheinheilig hinzu.
 

„Sie leiden unter Wahnvorstellungen.“

„Wenn Sie die Stelle ablehnen, dann haben Sie also bereits anderweitige Pläne?“

„Erkranken Sie etwa an Alzheimer? Ich hasse es, mich wiederhohlen zu müssen. Das geht Sie ebenso wenig, wie alles andere, etwas an. Hören Sie auf, mich auszufragen und versuchen Sie erst recht nicht, sich in mein Leben einzumischen.“

McGonagall schien einzusehen, dass Severus nicht in der Stimmung war, weiter darüber zu reden.
 

„Ich möchte mich nicht in Ihr Leben einmischen. Ich möchte Ihnen nur sagen, dass Sie auf Hogwarts jederzeit willkommen sind. Überlegen Sie sich mein Angebot bitte.“

Sie stand auf und auch Severus erhob sich, machte aber keine Anstalten Sie nach draußen zu begleiten.

„Sie finden die Tür auch alleine.“

„Severus!“

Er hob beschwichtigend die Hände.

„Ich werde mir ihr Angebot überlegen.“

Minerva McGonagall nickte und wandte sich zum Gehen.

Da platzte es aus Severus heraus: „Warum muss es ausgerechnet Lupin sein?“

Sie blieb stehen und sah ihn nachdenklich an.
 

„Wissen Sie, nun, da der Krieg zu Ende ist, hat er keine Arbeit als Ordenskämpfer mehr und er ist nun Vater. Nymphadora kann auch nicht arbeiten. Sie bleibt zu Hause und kümmert sich um ihren Sohn und irgendwer muss ja Geld verdienen. Da es für Werwölfe allerdings nach wie vor schwierig ist, eine anständige Arbeit zu bekommen und Remus im Kampf gegen V- Voldemort seine Loyalität bewiesen hat, habe ich ihn eingestellt. Ich denke nicht, dass viele Eltern Widerspruch gegen seine Einstellung einlegen werden, da sie durch die Kinder bestimmt wissen, wer alles für sie gekämpft hat.“

„Und was gedenken Sie, wegen seines Zustands zu unternehmen?“

McGonagall seufzte
 

„Wenn Sie ihre alte Stelle wieder annehmen, könnten Sie den Wolfsbanntrank für ihn brauen. Wenn Sie ablehnen, dann wird er die Vollmondnächte wohl oder übel wieder in der Heulenden Hütte verbringen müssen. Schließlich sind nicht viele Tränkemeister in der Lage, den Wolfsbanntrank zu brauen.“

Sie hat mich also bereits gedanklich schon für alle möglichen Dinge eingeteilt. Wie schön zu wissen.

„Ich schätze, dass ich den Krankenflügel auch weiterhin mit Tränken ausstatten würde?“

„Wie bisher, aber glauben Sie nicht, dass Poppy oder ein anderer Kollege ihre Arbeit nicht zu schätzen wüsste.“

Severus hob erneut eine Augenbraue.

„Sie machen es einem nur nicht leicht, Ihnen das auch zu sagen.“, giftete Minerva hinterher.
 

Ja, das wusste er. Es entsprach nicht seinem Wesen, überflüssige und heuchlerische Nettigkeiten auszutauschen. Er war nie auf Freundschaften zwischen seinen Kollegen aus gewesen und es hatte sich ja auch in seiner Rolle als Spion bezahlt gemacht. Es war so viel leichter gewesen. War es immer noch. Er wollte sich nicht ändern. Dafür war es vermutlich ohnehin zu spät.
 

„Ich schicke ihnen noch heute eine Eule mit dem offiziellen Stellenangebot. Auf Wiedersehen, Severus.“

Er wartete, bis er das Quietschen der sich öffnenden Haustür hörte, dann sagte er, laut, sodass Sie ihn verstehen konnte: „Wenn Sie jemals wieder unangemeldet meine Ruhe stören, dann werde ich Ihnen Schwelltrank in den Tee rühren, Minerva.“

Die Tür glitt ins Schloss, aber Severus war sich sicher, sie leise lachen gehört zu haben.



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