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Course of Time

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey hey zusammen :D
Ich hatte da so einen Gedanken... wenn hier jemand gut zeichnen kann, und Lust dazu hat... mag jemand vllt ein Cover für Course of Time machen? :D Natürlich freiwillig und ehrlich, nur wenn ihr wirklich wollt ~ Spontaner Gedanke, würde mich freuen ^-^ Komplett anzeigen

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Das Ende der Mission

Es dauerte, um das Dorf herumzugehen und den Mann dabei mitzuschleppen. Dabei sah das Ganze so aus: Ich durfte den Körper tragen, der trotz fehlendem Kopf gefühlte vierzig Zentimeter größer war als ich und sicher mindestens doppelt so schwer war und Deidara trug selig pfeifend in einem Beutel den Kopf mit sich rum. Am Anfang war es andersherum gewesen. „Deine Mission, dein Geld, deine Arbeit.“ Allerdings hatte der Bengel den toten Körper nur quälend langsam voran bekommen. Inzwischen ließ ich mir von ihm ein wenig helfen, wobei es eher freiwillige Hilfe war – anscheinend hatte er ein schlechtes Gewissen.

„Okay, wir machen das jetzt anders, un. Die Schlepperei will ich selbst Ihnen nicht zumuten, wobei es mir doch eigentlich scheißegal sein sollte, da Sie mich ja vorsätzlich alleine gelassen haben, un.“, erklärte Deidara, ließ den Kopf fallen und schob seinen Mantel hoch, um an die Lehmtaschen zu kommen.

„Ich habe es dir erklärt: Ich will eigentlich damit nichts zu tun haben, muss allerdings wegen Pain-sama den Begleitschutz spielen. Und lass die Hand da raus, für heute hast du genug Bomben in der Gegend rumgeschmissen.“, murrte ich, ließ allerdings ebenfalls los.

„Ich habe auch nicht vor, jemanden in die Luft zu sprengen, un. Lassen Sie sich ausnahmsweise mal überraschen und zeigen Sie etwas Geduld, un.“, grinste mein Partner und zog seine Hand wieder aus der Tasche. Nach zwei Sekunden spuckte der Mund auf der Hand einen kleinen Klumpen Lehm aus, den Deidara einen Moment knetete. Als er die Hand wieder öffnete, saß ein kleiner weißer Vogel in der Handinnenfläche.

Er ließ den Vogel los und schloss ein Fingerzeichen. Ich dachte schon, er wolle den jetzt einfach so in die Luft sprengen, doch stattdessen wurde er größer, bis er mindestens Platz für knappe drei Personen bot. Ich musste zugeben: So schlecht war das jetzt nicht unbedingt. Es wäre schon fast bewundernswert gewesen, wenn mein Partner nicht genau in dem Moment einen kleinen Knicks gemacht hätte und mit einem spöttischen Grinsen auf den Vogel gezeigt hätte.

„Alter vor Schönheit, Sasori no Danna, un.“

Ich seufzte entnervt, schlug ihm einmal kräftig auf den Hinterkopf, sodass er schon wieder am Fluchen war und wartete, bis er auf den Rücken seines Werkes sprang. Zögerlich folgte ich ihm, eher mit gemischten Gefühlen. Normalerweise hatte ich die Dinger nur explodieren sehen und nicht… na ja, als Transportmittel. Ob das so ganz sicher war, wusste ich auch nicht wirklich. Ich sollte wirklich absteigen…

Gerade wollte ich etwas sagen, als Deidara den Mann ebenfalls auf den weißen Rücken des Werks schliff, sich neben ihn kniete, um ihn festhalten zu können und das ganze Ding plötzlich vom Boden abhob. Ich strauchelte und ließ mein Chakra in die Füße fließen, um mich so auf den Beinen zu halten und nicht doch mitten im Flug abzustürzen.

„Also, Sasori no Danna, ich hoffe doch wirklich für Sie, dass Sie keine Höhenangst haben, un!“, grinste Deidara und von jetzt auf gleich gewann der Vogel an Geschwindigkeit und Höhe. Der Wind peitschte mir um die Ohren, machte mich taub, warf mir die roten Strähnen ins Gesicht und hätte ich mich nicht mit Chakra festgehalten, wäre ich auf jeden Fall gefallen. Ein Blick nach unten ließ meinen Kopf schwirren, denn die Bäume und Häuser wirkten schon klein. Hätte ich einen Magen gehabt, hätte er sich jetzt sicherlich bemerkbar gemacht. Ich fühlte mich mehr als nur unsicher, doch Deidara schien es vollends gut zu gehen.

Er grinste breit, seine blauen Augen strahlten vor Begeisterung. Die langen, blonden Haare wirbelten nach hinten, sodass auch mal beide Augen sichtbar wurden und sein ganzes Gesicht. Als Ablenkung ließ ich meinen Blick über sein Gesicht schweifen, versuchte mir, alles genau einzuprägen und ihn zu beurteilen, um ja nicht daran zu denken, in welcher Höhe wir uns inzwischen befinden mussten.

Er hatte ein sehr ebenmäßiges Gesicht. Nicht so unwirklich blass wie ich, sondern normal gesund, obwohl er in den letzten Wochen blasser geworden war. Im Moment waren seine Wangen gerötet vor Begeisterung und wenn ich mich nicht schon vor langer Zeit von jeglicher Art der Träumer- und Fantasterei losgesagt hätte, hätte ich schwören können, dass seine intensiven Augen jetzt Funken schlugen wie zitternde Elektrizität. Und obwohl mir vollkommen bewusst war, dass das niemals passieren könnte, konnte ich den Blick nicht abwenden. Gerade jetzt, wo er den Kopf in den Nacken warf und voller Heiterkeit anfing zu lachen, wollte ich auch gar nicht mehr wegsehen. Es war ein schöner Anblick und aus irgendeinem verwirrenden Grund fühlte ich mich gut. Als ob…

Plötzlich erwachte mein Verstand wieder zum Leben und verdrängte mit einem Ruck diese unsinnigen Gedanken. Doch das kleine Pulsieren in meinem Herzen, meinem Kern, blieb. Merkwürdig eigentlich, denn seit der Verwandlung war dieses Klopfen nur noch so schwach wahrzunehmen, dass ich es gar nicht hätte spüren dürfen und seitdem auch nie mehr gespürt hatte.

Und Schuld war er. Ich wusste nicht warum, aber er war definitiv Schuld, anders konnte ich es mir gar nicht erklären. In der Basis musste ich unbedingt noch einmal überprüfen, ob alles in Ordnung war. Vielleicht war mir bei der Umwandlung damals doch ein Fehler unterlaufen, der dringend behoben werden musste.
 

Der Flug endete eine halbe Stunde später am Waldrand. Nur fünf Minuten mussten wir laufen, um das mittelgroße Haus mit den grauen Wänden zu finden. Es war wirklich irgendwie ein trostloser Anblick. Hätten die Bewohner des Dorfes, welches eine weitere halbe Stunde von hier entfernt lag, gewusst, dass es sich hier um eine „Einlösestelle des Kopfgeldes“ handelte… Keiner wäre erstaunt gewesen, offensichtlicher ging es gar nicht, dass hier etwas nicht stimmte. Ein Wunder, dass die Anbu das Teil nicht schon auseinander genommen hatten.

Innen sah es nicht viel besser aus. Die Wände waren unverputzt und bröckelten schon leicht, sodass sie uneben und rau waren. Man hätte sich daran verletzen können, so scharf sahen manche Kanten aus. Auf dem Boden lag Schutt und Staub, sodass der eigentliche Boden schon gar nicht mehr zu erkennen war. Anscheinend versuchten sie hier das Image des verlassenen, einsturzgefährdeten Hauses zu erhalten, um der allgemeinen Aufmerksamkeit zu entgehen.

Deidara schien das Ganze anscheinend erneut wahnsinnig zu interessieren. Neugierig sah er sich um und ließ durchgehend irgendwelche sinnlosen Kommentare ab, die wirklich kein Mensch brauchte, bis ich ihn zurechtwies. Nach der Aktion in der Grube bei dem Mann hatte ich solches Gerede satt.

Der Eigentümer der Einlösestelle war nur ein kleines Stück größer als wir und sah leicht grimmig auf uns hinab. Er war kahl, was seinen Kopf unglaublich klein erscheinen ließ, viel zu klein für den Körper. Die Augen sahen hier im Dämmerlicht vollkommen schwarz aus, wie die Augen eines Tieres, welches seine Beute beobachtet, bevor es zuschlägt. Dafür schien die Kleidung allerdings doch nicht gerade ärmlich zu sein. Ich hasste solche Menschen. Sie waren die letzten, denen man trauen konnte, so viel Menschenkenntnis hatte ich mir inzwischen angeeignet.

Misstrauisch begutachtete er vor allem unsere Mäntel, dann unsere Gesichter und starrte jedem von uns eine Weile in die Augen. Ich erwiderte ungerührt seinen Blick, vielleicht sogar ein wenig gelangweilt. Deidara neben mir wurde allerdings nervös und hätte fast den Kopf seines Opfers fallen gelassen.

„Akatsuki, huh? Merkwürdige Angelegenheit, normalerweise bekomme ich nur Besuch von dem werten Herr Kakuzu.“, grinste er irgendwie schmierig, ein ekelerregendes Grinsen. „Allerdings sehe ich Akatsukis hier gerne, die bringen immer die besten Kandidaten.“

„Sei gefälligst ruhig und mach deinen Job. Wir sind wegen des Geldes hier, nicht um mit dir zu reden.“, stellte ich mit kalter Stimme klar. Anscheinend kannte er mich nicht, denn plötzlich war der Spott aus seinen Augen verschwunden und sein Kopf versank ein kleines Stück zwischen den Schultern.

„Jawohl.“, war seine leise Antwort und schweigend nahm er meinem Partner den mit einem Stofffetzen umwickelten Kopf aus den Händen, drehte sich um und ging schweigend vor. Ebenso still folgten wir ihm und erneut spürte ich Deidaras Blick auf mir ruhen als ging er davon aus, dass ich es wegen dem Dämmerlicht nicht merkte. Vielleicht würde ich ihn später darauf hinweisen.

Der Mann führte uns in einen kleinen Raum mit mehreren Fächern. Selbst früher hatte ich nicht oft Kopfgeldmissionen angenommen, nur im größten Notfall, wenn ich wirklich sonst wegen Geldknappheit ein Problem bekommen hätte. Und trotz meiner fehlenden Erfahrung zum Thema Einlösestellen und Kopfgeld, war es mehr als klar, dass hinter jedem dieser Fächer eine Leiche lag, auf die eine riesige Summe ausgesetzt gewesen war. Vielleicht hätte mir diese Tatsache etwas ausmachen sollen, von Leichen umgeben zu sein, allerdings waren es nicht die ersten Toten in meinem Leben und wenn man es so wollte, waren meine Marionetten auch nicht mehr als präparierte Leichen, für die Kunst haltbar gemacht und zum Kämpfen umgebaut. Von daher machte es mir nicht mal im Ansatz etwas aus.

Doch plötzlich hatte ich so ein ungutes Gefühl… Irgendwas kam mir seltsam vor. Etwas stimmte an diesem Raum nicht… Langsam ließ ich meinen Blick durch das Zimmer schweifen, konnte allerdings absolut nichts Verdächtiges erkennen. Alles war, wie es sein sollte. Und trotzdem wich das Gefühl nicht.

Deidara sah sich immer noch neugierig um, also hatte er auch nichts bemerkt. Vielleicht war das auch nur ein Anflug von Paranoia. War wohl zu lange nicht mehr auf einer Mission gewesen, die von der Basis wegführte.

Der Mann zog währenddessen ein Fach auf, legte den Kopf darauf, nahm mir den Körper ab und legte ihn ebenfalls auf die aufgezogene Bahre. Anschließend griff er nach einem Koffer und reichte ihn mir. Ich nickte kurz und nahm ihn entgegen, wegen diesem Teil, oder besser wegen dessen Inhalts, waren wir ja überhaupt hier. Gleichzeitig vernahm ich allerdings eine Bewegung an einem der anderen Fächer. Das leise Geräusch, als der Mechanismus aufsprang, war anscheinend nur mir aufgefallen, niemand sonst kümmerte sich darum. Also erkannte nur ich die Gefahr rechtzeitig, reagierte mehr nach Instinkt, zog Deidara am Arm zu mit, halb hinter mich. Er protestierte, doch als das erste Kunai knapp an seinem Gesicht vorbeiflog, hielt er die Klappe.

Mein Blick schwang zum Mann herüber, doch der sackte gerade blutspuckend zusammen, als ein Katana seinen Hals durchbohrte. Ich zischte kurz und sah wieder nach vorne. Acht Anbu waren aus den Leichenfächern gekrochen, anscheinend hatten sie nur gewartet. Mein Partner hinter mir schien verunsichert und wusste nicht recht, ob er jetzt weglaufen oder doch einfach hinter mir bleiben sollte. Seine Bomben hier drinnen zu zünden könnte auch uns das Leben kosten. Falls das Gebäude zusammenkrachte, und es sah eindeutig so aus, wären wir lebendig vergraben.

Entschlossen zog ich eine Schriftrolle und befreite zehn Marionetten daraus. Wenn es mit seinen Feuerwerkskörpern nichts brachte, dann musste es mit meiner Kunst gehen. Ich ging ein wenig rückwärts, wobei ich Deidara mit nach hinten drängte. Als Fernkämpfer brauchte ich Platz.

Von jetzt auf gleich griffen die Anbu an, doch sie hatten keine Chance. Dafür hatten sie sich den falschen Gegner gesucht. Meine Finger bewegten sich rasend schnell, fast zu schnell für das Auge. Es war wie ein Tanz. Eine Seite führte einen Schritt aus, als Reaktion darauf reagierte die andere Seite mit dem nächsten Schritt. Ein Anbu holte mit dem Katana aus, eine Marionette leitete den Schwertstreich geschickt ab, drehte es in der Bewegung um und rammte es dem Anbu in den Magen. Auch die anderen „Paare“ bewegten sich vollkommen im Einklang, bis immer mehr „Partner“ zusammensackten und regungslos liegen blieben, als hätte man ihnen die Fäden durchgeschnitten. Ihr Tanz war vorbei. Für diese Art von Tanz lebte ich inzwischen.

Auch der vorletzte Anbu fiel, nur der letzte war noch übrig. Er hielt bemerkenswert lange durch und konnte sich gut zur Wehr setzen, auch benutzte er gute Jutsus… Ein kleines, kaltes Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Er war geeignet.

Sieben Marionetten verstaute ich wieder in der Schriftrolle, die achte lenkte ich so, dass sie noch schneller und präziser zuschlagen konnte. Sie bekam den Arm des Anbu zu fassen, verdrehte ich schmerzhaft und schlug mit der anderen Hand genau an die richtige Stelle an der Schulter. Der Mann sackte bewusstlos zusammen. Zufrieden verstaute ich auch die letzte Marionette und lud mir den relativ leichten Mann auf die Schulter.

„Können wir?“, fragte ich, den Anbu auf der Schulter und den Koffer mit dem Geld in der Hand, die Augen ernst wie immer. Das alles hatte mich keinerlei Anstrengung gekostet.

Entgeistert traf mich der Blick meines Partners, irgendwie ungläubig und vielleicht auch ein wenig erschrocken. Doch dann wandte der rasch den Blick ab und nickte.

„Sicher, un…“, murmelte er, drehte sich um und beeilte sich, vorzugehen und das Gebäude zu verlassen. Ich kümmerte mich nicht darum und folgte ihm, ohne noch einen Blick auf den blutigen Schauplatz hinter mir zu werfen. Es waren auch nur wieder ein paar Leichen mehr. Nichts Neues mehr, ich war es gewöhnt.
 

Der Flug zurück verlief ruhiger. Sehr viel ruhiger. Vor allem Deidara schien bedrückt zu sein und bemühte sich sichtlich, mich ja nicht anzusehen. Ich hatte keine Ahnung warum und wenn ich ehrlich sein sollte, war es mir auch egal. Er hatte mich schon genug durcheinander gebracht. So ein Verhalten war einfach ungewohnt in meinem Leben. Von den anderen Akatsukis, ja. Mit denen hatte ich auch nicht so viel zu tun. Aber als Teampartner… Das war schon was anderes.

Das Schweigen hielt an, auch als wir die Basis erreichten, blieb er stumm. War ich ihm jetzt keinen Blick mehr würdig, oder was? Wie war ich ihm denn jetzt schon wieder auf den Fuß getreten? Nicht, dass es mich stören würde, so war es ja nicht. Aber es regte mich auf, dass er sich andauernd wie ein bockiges Kleinkind verhielt!

Schon leicht gereizt betrat ich das Gebäude, meinen Partner direkt hinter mir. Ohne auch nur einmal inne zu halten legte ich einen schnellen Schritt ein und wollte so schnell es ging zurück in meine Werkstatt, um mit meinem neuen Werk anzufangen, doch…

„Sasori!“, erklang eine tiefe Stimme. Seufzend drehte ich mich um und sah genervt Konan und Kakuzu entgegen, die nebeneinander auf uns zu kamen, anscheinend hatten sie unsere Rückkehr bereits erwartet. Deidara nahm mir den Koffer ab und sah auf den Boden.

„Gehen Sie ruhig schon zurück, Sasori no Danna, un. Ich kümmere mich um Kakuzu.“, murmelte er leise. Erstaunt sah ich ihn an, doch er wollte immer noch nicht hochsehen. Nun ja, wenn er mir schon das Angebot machte… Erneut drehte ich mich um und wollte weitergehen, doch diesmal war es Konan die mich aufhielt.

„Sasori, hast du Pain schon Bericht erstattet?“, fragte sie mit kühler Stimme. Lautlos seufzte ich erneut und sah sie ebenso kühl an.

„Nein, ich war gerade dabei.“, antwortete ich so beißend wie möglich.

„Schön.“, erwiderte die Freundin des Anführers und stolzierte an mir vorbei. Manchmal hasste ich diese Frau wirklich. Selbst, wenn sie ihre guten Seiten hatte, an mir wischte sie die nicht ab.

Ich knurrte noch einmal und machte mich eilig auf den Weg in das Büro Pains, um ihm Bericht zu erstatten, während Deidara mit Kakuzu um den Preis eines Sofas verhandelte.
 

Nach einer geschlagenen Stunde entließ mich der Leader endlich. Seine Fragen waren irgendwann schon lächerlich gewesen. Jede Einzelheit hatte er wissen wollen, so ausführlich wie möglich. Vor allem über Deidaras Kampfstil und meine Einschätzung zu dem Thema wollte er besonders viel wissen. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so viel mit ihm geredet hatte.

Irgendwie geschafft ging ich durch die Flure, endlich in Richtung des Zimmers und meiner Werkstatt. Doch mit jedem Schritt wuchs die Vorfreude in mir. Wie lange hatte ich kein neues Werk angefangen? Wie lange war es her, seit die letzte Menschenmarionette unter meinen Händen ihr neues Leben erblicken durfte? Irgendwie hatte ich es sogar vermisst.

Im Zimmer saß mein Partner auf seinem Bett und starrte gedankenverloren vor sich hin. Diesmal würdigte ich ihm keines Blickes und ging einfach weiter in meine Werkstatt, sorgsam jede Tür hinter mir abschließend.

Innerhalb von fünf Minuten war mein Werkzeug bereit gestellt und der Mann, der inzwischen halb bei Bewusstsein war, an den Handgelenken aufgehangen. Meine Arbeit konnte beginnen.

Ich musste ehrlich sagen, entweder er war noch so weit ohne Bewusstsein, dass er nicht alles ganz mitbekam, oder er war einfach hart im Nehmen. Die letzten meiner Opfer hatten lauter geschrien. So laut, dass ich sie irgendwann sogar umgebracht hatte, bevor sie so weit waren, da sie meine Nerven so unglaublich strapaziert hatten mit ihrem Geschrei. Aber er schrie zwar, wäre auch seltsam gewesen, wenn es anders gewesen wäre, allerdings so, dass meine Nerven nicht mal gespannt wurden und stattdessen meine eigene Mordlust wieder aufkeimte.

Es war eine Seite von mir, die nur wenige Menschen bereits gesehen hatten. Eine Seite, die mir damals im Krieg meinen Künstlernamen, wie ich es nannte, eingebracht hatte. Inzwischen hatte ich sie soweit unter Kontrolle, dass sie nur noch zum Vorschein kam, wenn ich meine Kunst schuf. Ein irres Grinsen schlich sich auf mein Gesicht und plötzlich gefielen mir die Schreie meines Opfers.

Ich war so vertieft in meine Arbeit, dass ich nicht einmal merkte, wie sich jemand anderes gerade aus einem Zimmer schlich, die Gänge entlang huschte und das Gebäude verließ.



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