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Herzschlag I

Miss Paine
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ohje, das Teil liegt schon seit ca. 2 Wochen auf meinem PC und ich hatte bisher weder die Zeit noch die Motivation es nochmal zu überarbeiten >.<
Heute habe ich es zumindest nochmal kurz überflogen und mich dazu entschlossen, es endlich hochzuladen^^'
Sorry, für die lange Wartezeit (mal wieder >.<) Komplett anzeigen

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005 – Talfahrt

Ich verkroch mich sieben volle Tage in meinem Zimmer. Verließ es nur, wenn es nicht anders ging und vermied jeglichen Kontakt. Meine verdiente Einsamkeit betäubte mich von Tag zu Tag mehr. Die Tränen, die mein Kopfkissen durchtränkten, wurden weniger und ich glaubte, dass es möglich sein konnte, mein Leben auf diese Weise zu führen. Abgeschirmt von der Außenwelt, unsichtbar, taub und stumm.

Es war Heiligabend und ich fühlte mich wie damals, an meinem ersten Weihnachtsfest im Kloster, verraten und alleingelassen. Es schmerzte darüber nachzudenken wie mein Vater die kommenden Tage verbringen würde. Mit seinen Kindern und Elizabeth vor dem Kamin. Morgen würde ein Festmahl aufgetischt und sie würden glücklich zusammensitzen, Geschichten erzählen, singen und keinen einzigen Gedanken an mich verschwenden.

Noch schmerzhafter waren die Gedanken, die ich an Christina verlor. Trotz ihres Verrats, vermisste ich ihre Nähe. Es mochte Dummheit sein oder Verzweiflung, doch noch immer klammerte ich mich an den Gedanken, ihr eines Tages noch einmal nahe sein zu können. Ich stellte mir vor wie es wäre, wenn sie vor mir stünde, sich entschuldigte und dem Kloster den Rücken zukehrte, um bei mir zu sein. Ein schöner Traum, der mich in all der Dunkelheit begleitete, egal wie grausam jedes Erwachen war.

Ein leises Knurren holte mich aus meinen Gedanken. Ich hatte seit gestern morgen nichts mehr gegessen und aufs Neue kam der Hunger zurück, den ich seit Stunden zu bekämpfen versuchte. Auf meinem Nachttisch lagen noch ein paar Brotkrumen, die von meiner letzten Mahlzeit übrig waren. Davon satt zu werden war unmöglich.

Ich musste mich aufraffen. Noch konnte ich Glück haben und ein gutes Brot bei einem der Bäcker in der Nähe bekommen. Ich musste mich beeilen, löste mich schweren Herzens von der Fensterbank, die in den letzten Tagen meine größte Stütze gewesen war, und zog mein Sonntagskleid über. Es war zerknittert und etwas schmutzig von meinem letzten Einkauf, doch ich hatte keine Möglichkeit es ordentlich zu säubern. Der Waschraum in dieser Herberge war dreckig und stank und ich bezweifelte stark, dass man darin sauber werden konnte. Es musste so gehen.

Ich nahm das kleine Täschchen unter meinem Kopfkissen hervor und schüttete den Inhalt klimpernd auf mein Bett. Keine fünf Dollar? Mir wurde unangenehm warm, als ich noch einmal hastig in die Tasche griff, um zu prüfen, ob ich etwas übersehen hatte. Sie war leer. Es lagen noch drei Dollar und elf Pennys vor mir, nicht genug, um noch eine weitere Nacht bezahlen zu können.

Ich zog eilig den Koffer unter meinem Bett hervor und entleerte ihn neben dem kleinen Häufchen Geld auf meinem Bett, kontrollierte alle Taschen und untersuchte jeden Winkel, in dem sich hoffentlich ein paar Scheine versteckten. Meine Suche war nicht von Erfolg gekrönt. Ich zwang mich ruhig zu bleiben, atmete tief und gleichmäßig und betrachtete meine laienhaft gebundenen Kurzgeschichtensammlungen, die sich zwischen meiner Kleidung versteckt gehalten hatten. Ich fühlte, wie sie nach mir riefen und mir war klar, was sie wollten.

Ich hatte kaum noch Geld, doch ich wusste, wie ich mir etwas verdienen konnte. Wenn ich es schlau anstellte, lagen hier noch zwanzig Dollar. Ich sammelte die Heftungen zusammen und verstaute sie ordentlich in meiner Tasche. Es sollte ein Leichtes sein, an einem Tag wie heute ein paar Groschen aufzutreiben. In spätestens zwei Stunden würde ich mich wieder in mein Versteck zurückziehen können. Ein Hauch von Zuversicht straffte meine Schultern, als ich mein Zimmer verließ.

Zum ersten Mal seit einer Woche passierte ich erhobenen Hauptes die eigenwillige Empfangsdame, bevor ich hinaus auf die Straße trat. In dieser Gegend waren nie viele Menschen unterwegs, doch das würde mich nicht davon abhalten meinen Plan zu verfolgen. Ich schlug den Weg zum Bäckerei ein, um meinen Hunger zu besiegen und gestärkt ans Werk zu gehen.

Es war noch Vormittag und der süßliche Duft des Gebäcks hüllte mich in eine wohlige Wolke, als ich die kleine Stube betrat, in der die Bäckersfrau die Waren verkaufte, die ihr Mann zu frühster Morgenstunde gebacken hatte. Die Auswahl war drastisch reduziert, doch für mich genügte ein einfaches frisches Brot, um satt zu werden. Die Bäckersfrau lächelte, als sie mir den Laib überreichte. Ich dankte ihr. Es tat gut, nach all der Zeit in ein freundliches Gesicht zu blicken, das mich einfach als Kundin betrachtete. Ich hätte noch ewig diese Wärme in mir aufsaugen können, doch ich hatte zu tun.

Ich ging zurück in die Kälte, brach ein Stück Brot ab und steckte den Rest in die Tasche zu meinen Geschichten. Ich aß, während ich nach möglichen Käufern Ausschau hielt und mich weiter Richtung Norden bewegte. Die Hauptstraßen wagte ich nicht zu verlassen. Obwohl es noch hell war, verströmten die schmalen Seitengassen eine dunkle, schauerliche Bedrohung. Als würden Geister hinter allen Ecken lauern, die nur darauf warteten, ihre Fänge nach einem jungen Mädchen auszustrecken, das sich zu nah herangewagt hatte. Ich vermied es überhaupt hineinzusehen und ging weiter auf der breiten Hauptstraße, bis mir die ersten Menschen begegneten und ich ein paar meiner Werke hervorkramte. Ich hatte keine Angst, auf die Leute zuzugehen. Das hatte ich bereits tausendfach getan und ich wusste, wie es funktionierte.

"Sir!", rief ich einem Mann zu, der in den Kragen seines Mantels versunken war. "Bitte entschuldigen Sie. Haben Sie einen Moment?"

Er blieb stehen, als ich näher kam und musterte mich über den dunklen Saum seines Mantels hinweg.

"Sir?"

"Bettle bei jemand anderem", brummte er und ging weiter.

...

"Nein, ich habe etwas zu verkaufen", erklärte ich, nachdem meine Verwunderung sich gelegt hatte.

"Ich möchte nichts."

"Es sind Geschichten. Sie können sie zu Weihnachten verschenken." So schnell wollte ich nicht aufgeben. Ich folgte ihm ein paar Meter, bis er wieder stehen blieb.

Er hob den Kopf und offenbarte mir sein unrasiertes Gesicht.

"Geschichten zum Verschenken?", fragte er grimmig.

Ich nickte zögerlich.

"Davon wird keiner satt, also sieh zu, dass du Land gewinnst!"

Wieder versank er in seinem Mantel und stapfte davon. Ich ließ ihn ziehen und wandte mich seufzend meinem eigenen Weg zu. Offenbar war ich nicht die einzige, die bald hungrig zu Bett gehen würde. Dieses Schicksal wollte ich noch eine Weile von mir abwenden, also konzentrierte ich mich auf die nächsten Personen, die mir entgegen kamen. Eine ältere Frau, die mit Stock über die Pflastersteine hinkte war mein zweites Ziel.

"Ma'am, guten Tag", begrüßte ich sie und schenkte ihr ein zartes Lächeln, an das ich meine Gesichtsmuskulatur mühsam gewöhnen musste. "Darf ich Ihnen ein paar meiner Geschichten zum Kauf anbieten?"

Sie sah mich aus ihrem faltigen Gesicht heraus an, als hätte sie kein Wort verstanden.

"Ich habe ein paar schöne Märchen. Die können Sie Ihren Enkeln vorlesen", verkündete ich, doch wieder blinzelte sie nur ahnungslos.

Verstand sie mich nicht? Ich zeigte ihr meine Heftungen und wie vom Donner gerührt entglitten ihr die Gesichtszüge und sie fluchte laut in einer mir unverständlichen Sprache. Vielmehr waren es Geräusche. Zischen und Schnauben, nichts was man als Worte identifizieren könnte. Ich presste meine Waren fest an meine Brust, trat zurück und entschuldigte mich mehrfach, bis sie sich beruhigt hatte und von Dannen zog. Hatte ich etwas Falsches gesagt? War ich zu aufdringlich gewesen? Ich wusste nicht, was die alte Frau so erzürnt hatte, doch ich wollte mich von diesem erneuten Rückschlag nicht entmutigen lassen. Es waren erst zwei. Zwei, die kein Interesse hatten, das war nichts Ungewöhnliches, doch auch die Dritte, der Vierte, Fünfte und Sechste wollten nichts von meinen Geschichten wissen. Wie war das möglich? Auf dem Marktplatz im Südosten der Stadt verkauften sie sich fast von allein, doch hier konnte ich nicht ein einziges Heft loswerden. Selbst die Senkung meines Preises, die ich nach der zehnten Absage in Kauf nahm, half meinem Glück nicht auf die Sprünge. Keiner wollte mir die paar Cent im Tausch gegen eine meiner Geschichten überlassen, die ich brauchte, um noch eine Nacht ein Dach über dem Kopf zu haben. Es war niederschmetternd, wie kaltherzig die Menschen hier auf mich reagierten.

"Verzieh dich! Lass mich in Ruhe!" Jedes Mal die gleiche Ablehnung. Nicht einer, der sich meine Werke überhaupt ansah.

Gegen Abend versuchte ich es nicht mehr mit seriösen Verkaufsgesprächen. Ich bettelte um Geld, appellierte an das Mitleid der Menschen und bekam nach langen ermüdenden Stunden keinen ganzen Dollar zusammen. Es war erniedrigend und die widerwilligen Blicke der Menschen ließen die wenigen Münzen in meinen Händen wie heiße Kohlen brennen. Meine Zuversicht hatte sich in Rauch aufgelöst, der dunkle Wolken über mir entstehen ließ. Zu gerne wollte ich zurück in mein Zimmer und mich verkriechen. Es ging nicht. Ich brauchte das Geld noch heute, doch hier war es nicht zu bekommen. Erschöpft nahm ich auf einer niedrigen Backsteinmauer Platz, die einen kleinen tristen Garten von der Straße abgrenzte. Ich wusste, dass ich keine andere Wahl mehr hatte,  wenn ich nicht aus der Herberge geworfen werden wollte. Ich musste zum Marktplatz zurückkehren. Der Ort, der mir gefährlicher und beklemmender erschien, als die dunkelste Gasse im Nordbezirk. Zu viele Erinnerungen erwarteten mich dort, die noch viel gieriger an mir zerren würden, als jede Geisterhand. Ich wollte nicht dorthin zurück, wollte niemandem begegnen, den ich kannte und der mich womöglich fragte, warum ich so schmutzig aussah. Doch vor allen anderen Gründen, die gegen einen Verkauf auf dem Marktplatz sprachen, war Christina der entscheidenste. Ich wollte nicht noch einmal ihre Ablehnung spüren, wenn sie sich wieder von mir abwandte. Auch wenn ich etwas anderes hoffte, so befürchtete ich, dass mein Wunsch nichts als ein unerfüllbarer Traum war, mit dem ich mich tröstete.

"Verkaufst du sie?" Neben mir erklang eine weiche klare Stimme.

Ich löste meinen Blick vom dunklen Pflaster, das zum Marktplatz führte und drehte mich um. Eine großgewachsene Frau im schwarzen Mantel hielt eine meiner Geschichten in den Händen und sah mich fragend an.

"Ja, oder nein?", fragte sie erneut.

Ich nickte eilig.

"Ja! Ja sicher." Ich war vollkommen überrumpelt.

"Was verlangst du?"

Denk nach! Sie möchte eines kaufen! Sag ihr einen Preis!

"Einen halben Dollar." Ich schluckte schwer, nachdem ich die Worte ausgesprochen hatte, die mir um ein Haar nicht eingefallen wären.

Sie nahm ihre Geldbörse aus der Manteltasche und spähte eine Weile nachdenklich hinein, dann zog sie einen Schein hervor und reichte ihn mir.

"Ich ... ich kann nicht wechseln." Die Unsicherheit hatte mich fest im Griff.

"Dann behalte den Rest", sagte sie und drückte mir die Fünfdollarnote in die Hand, "Mein Weihnachtsgeschenk an dich."

Meine Finger schlossen sich fest um das Papier und ich spürte, wie etwas in mir einen Freudensprung vollführte. Ich konnte dieser Fremden nicht genug danken. Ich war sprachlos. Ein knappes Nicken war alles, was ich zustande brachte. Ich hoffte, sie konnte meine innige Dankbarkeit trotz des Schweigens spüren.

"Ich danke dir", sagte sie lächelnd.

Ich wusste nicht, wofür sie mir dankte, doch ich nahm es an und fragte nicht weiter. Ich hätte es ohnehin nicht formulieren können und ich wollte sie nicht aufhalten, da sie weiter gen Süden schritt. Meine Blicke klebten an ihr, während sie ging, sie hatte mich gerettet, mir eine weitere Nacht in der Herberge geschenkt. Ich war froh, dass ich es nicht begreifen musste und mich darüber freuen durfte. Dann blieb sie stehen und drehte sich zu mir um. Hatte sie ihre Meinung geändert? Ich verharrte regungslos.

"Du solltest es auf dem Marktplatz versuchen und etwas mehr dafür verlangen." Sie zeigte mir das offene Heft. "Dafür bekommst du sicher mehr als einen halben Dollar."

Dann schritt sie unbeirrt weiter und ließ mich verwundert auf meiner Backsteinmauer zurück. Erst als sie in der Dunkelheit verschwunden war, blickte ich hinunter auf den zerknüllten Schein und lockerte vorsichtig meine Hand. Fünf Dollar. Noch immer glaubte ich zu träumen, doch er war echt. Ich verstecket ihn sicher in der Innentasche meines Mantels, bevor ich mich auf den Rückweg begab.

 
 


 

 

Am Tag darauf zwang ich mich in die eisige Kälte des Waschraums, um das Bestmögliche aus mir herauszuholen. Ich wollte niemandem unangenehm auffallen. Meine Bedenken gegenüber dem Marktplatz waren noch immer die gleichen, doch hatte ich keine andere Wahl, als meine Heftungen dort unters Volk zu bringen, wo man sie auch wollte. Ich packte meine Tasche und machte mich auf den Weg. Je näher ich dem Marktplatz kam, desto ansehnlicher wurden die Häuser und desto nervöser pochte mein Herz. Ich tastete mich vorsichtig heran und näherte mich dem Zentrum so weit wie nötig. Die Menschenmengen waren überschaubar. Natürlich, es war Weihnachten und die Geschäfte hatten geschlossen. Ich durfte nicht wählerisch mit meiner Kundschaft sein, und da ich keine einzige Nonne auf dem Platz entdecken konnte, wagte ich mich an ein junges Paar heran, das gemütlich, Arm in Arm über das Kopfsteinpflaster spazierte. Ich sprach sie an und sie kauften zwei Hefte. Ich fühlte mich so viel leichter, nachdem der erste Dollar eingenommen war und setzte meine Geschäfte fort. Kein einziges schlechtes Wort bekam ich zu hören, die Leute waren freundlich, sie hatten Mitleid, dass ich an einem Tag wie diesem arbeiten musste und nahmen mir meine Werke dankend ab. Es war eine völlig andere Welt in diesem Teil der Stadt. Innerhalb von drei Stunden hatte ich sieben Dollar verdient. Es wäre wohl mehr gewesen, wenn nicht die meisten Leute den Tag zu Hause verbringen würden, doch für den Anfang genügte das und bis zum Abend konnte ich noch ein paar Dollar einnehmen.

"Megan?"

Ich hielt die Luft an. Für einen Moment war ich versteinert, dann drehte ich mich um.

"Michael ... guten Tag." Ich rang mir ein Lächeln ab.

"Was tust du hier?", fragte er verwundert.

Ich räusperte mich und versuchte so unaufgeregt wie möglich zu klingen.

"Was ich immer tue, wenn ich hier bin. Ich verdiene etwas Geld."

Er betrachtete mich und die Hefte in meinen Händen.

"Das sehe ich. Aber warum heute und ohne Begleitung?"

Konnte dieser Kerl nicht etwas weniger neugierig sein? Ich wollte ihm nichts vorlügen, doch die Wahrheit auszusprechen war mir unmöglich.

"Ich musste etwas an die frische Luft", erklärte ich und hielt meine Hefte hoch, "Und warum nicht das Nötige mit dem Nützlichen verbinden?"

Er nickte. "Verstehe."

"Gut, dann werde ich jetzt versuchen noch ein paar Quarter zu verdienen. War schön, dich zu sehen", verabschiedete ich mich und wollte gehen.

"Du bist rausgeflogen, oder?"

Mein Atem stockte, doch ich bemühte mich, ruhig zu bleiben.

"Wie kommst du denn darauf?", fragte ich, als wäre diese Annahme völlig aus der Luft gegriffen.

"Die Schwestern waren jeden der letzten Tage in der Stadt, um Spenden zu sammeln, doch du warst nie dabei", begründete er mir seinen Verdacht, "Sie haben mir gesagt, dass du das Kloster verlassen hast."

Er wusste es. Ich atmete tief durch und sah ihm fest in die Augen.

"Richtig. Ich wohne jetzt im Nordviertel."

Michael sah mich entgeistert an. "In dem Loch?"

"So schlimm ist es  gar nicht", antwortete ich mit fester Überzeugung.

"Ist es wegen dem Mann, den du mir vorziehst?" Er verschränkte die Arme vor seiner Brust.

Ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich wohne allein. Aber selbst wenn, so wäre es meine Entscheidung ... du bist unhöflich."

Er hob abwehrend die Hände. "Verzeihung. Ich dachte nur, dass es logisch wäre, wenn du jetzt bei ihm wärst, nachdem du dich für ihn entschieden hast."

"Ich bin bei niemandem. Und jetzt lass mich in Frieden." Ich hatte genug von seinen Sticheleien. Es war auch ohne seine Worte schlimm genug, dass ich nicht bei Christina sein konnte. "Einen schönen Tag noch."

Ich warf ihm einen strengen Blick zu und ging an ihm vorbei, um weiter in Ruhe meinen Geschäften nachzugehen. Unverfrorener Bursche.

"Du könntest bei mir wohnen", rief er mir hinterher.

Ich zögerte, doch blickte ich noch einmal zu ihm zurück. "Unter welchen Voraussetzungen?"

Ein breites Grinsen zeichnete sich auf seinen Lippen ab. Seine Augen funkelten.

"Wenn du meine Frau wirst."

Mir entglitt ein leises Schnauben. Seine Antwort überraschte mich nicht. Ich hatte sie erwartet, wenngleich ich auf etwas anderes gehofft hatte.

"Danke ... Ich werde es mir überlegen", antwortete ich so sachlich, dass ich mich selbst darüber wundern musste.

Ich ging und er ließ mich ziehen. Nach wie vor war Michael ein ansehnlicher junger Mann und alles andere als eine schlechte Partie. Die Geschäfte seines Vaters liefen prächtig und ich würde mir keine Sorgen mehr um meine Zukunft machen müssen, doch wenn ich ihn zum Mann nehmen würde, so müsste ich hier bleiben und das wollte ich nicht. Ich wollte fort von hier, fort vom Kloster und hinaus aus der Stadt. Ich wusste noch nicht wie ich es anstellen sollte, doch für den Anfang musste ich Geld verdienen.

Mein heutiges Ziel – fünfzehn Dollar – hatte ich nicht erreicht, als ich am Abend zurück zur Herberge ging. Dennoch war ich zufrieden mit meinem Verdienst und verstaute alles sicher unter meinem Kissen. Es tat gut, wieder etwas in den Händen zu haben und ich war froh, dass ich es gewagt hatte, zum Marktplatz zu gehen. Gerne hätte ich auf die Begegnung mit Michael verzichtet, doch ich war nicht daran zu Grunde gegangen, wie ich befürchtet hatte.

Auch die nächsten fünf Tage überlebte ich, ohne zurück in meine Melancholie zu stürzen. Meine Gedanken kreisten um die Verkäufe, die ich erfolgreich getätigt hatte, um die, die ich noch tätigen würde und um die kleine Schankstube, in der sie nach einer Kellnerin suchten. Es war eine Möglichkeit, die ich abwägen musste, besonders jetzt, da ich nicht mehr viel zu verkaufen hatte. Nur noch drei Werke lagen in meiner Tasche und egal wie lange ich das leere Papier in meiner Schreibmaschine anstarrte, ich konnte nicht schreiben. Ich wollte, doch mein Kopf weigerte sich. Jedes Mal, wenn meine Finger die Tasten berührten, fuhr eine Schranke herunter und ließ mich endlos warten, dass etwas passierte. Vor ein paar Wochen waren die Wörter nur so aus mir herausgesprudelt. Jetzt saß ich hier in meinem kleinen Zimmer und brachte nicht eine einzige Zeile zustande. Es war frustrierend und ich konnte nichts dagegen tun, als weiterhin verbissen auf das weiße Blatt zu starren und mit aller Gewalt zu versuchen, eine Geschichte zu entwickeln, die sich verkaufen ließ.

Mein Schädel schmerzte, als ich nach Stunden ergebnisloser Gedankengänge resigniert in mein Bett fiel. Wieso funktionierte es nicht? Waren mir in den letzten Tagen sämtliche Ideen entfallen? Ich hatte die abgeschlossenen Erzählungen bereits einige Male neu abgeschrieben und gut verkaufen können, doch seit heute Nachmittag hörte ich Fragen nach neuen Geschichten. Meine Kundschaft kannte die meisten meiner Werke, also brauchte ich etwas Neues. Nur wollte mir partout nichts einfallen, als hätte man mir über Nacht die Fantasie geraubt. Ich blickte seufzend an die graue Decke. Für eine Arbeit in der Schankstube brauchte ich keine Fantasie. Vielleicht würde mich die Arbeit dort ablenken, meinen Kopf frei machen und wieder etwas Raum für Ideen schaffen. Morgen würde ich mich dort vorstellen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Joa, Spektakel ist in diesem Kapitel eher weniger ...
Plätschert so vor sich hin *sfz*

Aber ich verspreche euch, im nächsten Kapitel passiert wieder ein wenig mehr^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Gmork
2015-08-04T19:00:36+00:00 04.08.2015 21:00
Und jetzt bin ich auch mal wieder dran. Habe gerade ein bisschen Zeit und - ich muss es gestehen - auch endlich wieder die Motivation, weiter zu kommentieren. Das hat weiß Gott nichts mit deiner Geschichte zu tun, also bitte nicht falsch verstehen. Die Lethargie hatte mich gefangen. :( Aber egal, auf gehts!

Morgen würde ein Festmahl aufgetischt und sie würden glücklich zusammensitzen, Geschichten erzählen, singen und keinen einzigen Gedanken an mich verschwenden.
Arme Megan. So ein kurzer Satz und so viel Tiefe darin. Es klingt so warm und schön und dann kommen die letzten Worte nach dem Komma. Echt niederschmetternd. Wird Megan ihre Familie eigentlich irgendwann mal wiedersehen?

Es mochte Dummheit sein oder Verzweiflung, doch noch immer klammerte ich mich an den Gedanken, ihr eines Tages noch einmal nahe sein zu können.
Es ist eine Mischung aus beidem und doch kann ich das zu 100% nachvollziehen. Ich glaube jeder, der verlassen wird (wenn auch nicht in so einer krassen Situation wie Megan) klammert sich anfangs an diese Hoffnung.

Es lagen noch drei Dollar und elf Pennys vor mir, nicht genug um noch eine weitere Nacht bezahlen zu können.
Das musste irgendwann so kommen. Da hilft wohl nichts, sie muss raus und versuchen ihre Geschichten an den Mann zu bringen.

Es waren erst zwei. Zwei, die kein Interesse hatten, das war nichts Ungewöhnliches, doch auch die Dritte, der Vierte, Fünfte und Sechste wollten nichts von meinen Geschichten wissen.
Ichfrage mich gerade, ib das Kloster etwas damit zu tun hat. Vielleicht hat sich die Nachricht, dass Megan verstoßen wurde, schon verbreitet und die Leute reagieren deswegen so auf sie. Armes Mädchen. :(

Gegen Abend versuchte ich es nicht mehr mit seriösen Verkaufsgesprächen. Ich bettelte um Geld, appellierte an das Mitleid der Menschen und bekam nach langen ermüdenden Stunden keinen ganzen Dollar zusammen.
Es wird immer schlimmer. :( Aber was hat sie auch für eine Wahl?
Nebenbei möchte ich wieder einmal anmerken, wie fasziniert ich darüber bin, wie du Emotionen in wenigen Worten einfangen kannst, obwohl du eben diese nicht einmal erwähnst. Finde ich großartig, da kann man sich durchaus eine Scheibe von abschneiden.

"Dann behalte den Rest", sagte sie und drückte mir die Fünfdollarnote in die Hand, "Mein Weihnachtsgeschenk an dich."
Es gibt sie doch noch: die guten Menschen, auch wenn es nur wenige sind.

"Du solltest es auf dem Marktplatz versuchen und etwas mehr dafür verlangen." Sie zeigte mir das offene Heft. "Dafür bekommst du sicher mehr als einen halben Dollar."
Ach schön, erst die fünf Dollar und dann auch noch ein Kompliment. Ja, der Marktplatz. An den hat Megan ja auch schon gedacht. Ich bin gespannt, ob es sie dorthin verschlägt und, falls ja, was passieren wird.

Meine Bedenken gegenüber dem Marktplatz waren noch immer die gleichen, doch hatte ich keine andere Wahl, als meine Heftungen dort unters Volk zu bringen, wo man sie auch wollte.
Gut, gerade habe ich meine erste Vermutung verworfen, dass die Leute die Geschichten nicht kaufen, weil sie von Megans Rauswurf gehört haben. Ich glaube jetzt eher, dass es einfach an der Gegend gelegen hat.

"Michael ... guten Tag." Ich rang mir ein Lächeln ab.
Schade, ich dachte, es könnte christina gewesen sein. Ich finde diesen Michael irgendwie.. sonderbar. Unsymphatisch irgendwie halt. :D Und ich wusste irgendwie auch, dass er Bescheid weiß.

"Ist es wegen dem Mann, den du mir vorziehst?" Er verschränkte die Arme vor seiner Brust.
Und dann auch noch eifersüchtig sein. Wenn er wüsste, dass sie in Wahrheit Gefühle für eine Frau hegt... Ist vielleicht besser, wenn es es nicht herausbekommt. Sein Angebot aber, klingt durchaus verlockend.. zumindest wenn man in so einer Situation ist, wie unsere Protagonistin. Ob sie Wohl irgendwann daruaf zurückkommen wird?

Ich finde es gut, dass sie sich einen Job suchen will, aber irgendwie habe ich ein komisches Gefühl bei der Sache.
Übrigens finde ich es völlig okay, wenn mal nicht "allzu viel passiert". Ich habe das Kapitel entspannt gelesen und mich kein bisschen gelangweilt, also hast du definitiv nichts falsch gemacht. :)

Ich werde gleich noch ein wenig mehr kommentieren.
Bis bald!

Deine Anni
Antwort von:  DieJESSYcA
04.08.2015 21:10
Hey Anni!
Freut mich total, dass du weiterliest und kommentierst ♥
Ich LIEBE deine Art Kommentare zu schreiben :D
Also nicht nur, weil du viele lobende Worte findest, nein, vor allem weil du zu vielen Einzelheiten einen Kommentar abgibst *__*
Ich steh da ja total drauf, wenn sich jemand so viele Gedanken macht und mir die auch mitteilt^^

Zu deiner Frage, ob sie ihre Familie nochmal sehen wird: Ja, wird sie. Aber das kann noch dauern :)
Und Michael: Dein Gefühl trügt dich nicht ;P Er IST sonderbar. Ich gebe mal keine Antwort auf die Frage nach dem "Zurückkommen auf das Angebot", das wirst du bald selbst herausfinden ;)

1000 Dank für den superlieben Kommentar!
Ich freu mich wie bekloppt :D
Von:  Fairytale_x3
2015-05-22T17:49:45+00:00 22.05.2015 19:49
Ein gelungenes Kapitel, wenn auch wirklich nicht viel spannendes passiert ist :) du hast es dennoch geschafft mich zum weiterlesen zu bewegen ^^

Schön finde ich diesen Zufall, dass die Frau ihr ohne es zu Wissen genügend Geld für eine weitere Nacht in der Herberge gegeben hat und das auch noch an Weihnachten :) Allerdings frage ich mich schon ein bisschen, was es mit ihr auf sich hat ^^

Michaels Angebot ist wirklich interessant, wenn auch dreist zugleich :D und ich finde es irgendwie gut, dass sie nicht einfach ja gesagt hat und sich ihm somit verkauft hätte. Weil irgendwie hätte sie dann ja auch ihre Freiheit verkauft finde ich und das ist ja eigentlich alles, was sie noch hat :/

Noch mal wie im letzten Kapitel, es wäre wirklich einfacher und schneller zu lesen, wenn nicht so viel Blocktext da wäre :) ansonsten gutes Kapitel :) dennoch hoffe ich, dass es jetzt wieder mit ein wenig mehr Handlung weitergeht und mal bisschen Bewegung reinkommt :)

liebe Grüße

Fairy

♪♫

Antwort von:  DieJESSYcA
24.06.2015 20:39
Ja der "Zufall" xD Das war natürlich mehr als zufällig :D
Oh und ich merke, du bist ein Fuchs^^ Hast gleich erkannt, dass die gute Sofia nicht einfach nur so aufgetaucht ist.

Danke und nochmal liebe Grüße
Von: abgemeldet
2015-03-05T14:43:12+00:00 05.03.2015 15:43

Und noch einer. :)

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Es schmerzte darüber nachzudenken wie mein Vater die kommenden Tage verbringen würde.
-> schmerzte, darüber

Morgen würde ein Festmahl aufgetischt und sie würden glücklich zusammensitzen, Geschichten erzählen, singen und keinen einzigen Gedanken an mich verschwenden. Noch schmerzhafter waren die Gedanken, die ich an Christina verlor.
-> Zwei mal "Gedanken" hintereinander.

Trotz ihres Verrats, vermisste ich ihre Nähe.
-> Kein Komma. :)

Ich stellte mir vor wie es wäre, wenn sie vor mir stünde, sich entschuldigte und dem Kloster den Rücken zukehrte, um bei mir zu sein.
-> vor, wie

Ich hatte seit gestern morgen nichts mehr gegessen und aufs Neue kam der Hunger zurück, den ich seit Stunden zu bekämpfen versuchte.
-> Morgen

Es war zerknittert und etwas schmutzig von meinem letzten Einkauf, doch ich hatte keine Möglichkeit es ordentlich zu säubern.
-> Möglichkeit, es

Es lagen noch drei Dollar und elf Pennys vor mir, nicht genug um noch eine weitere Nacht bezahlen zu können.
-> genug, um

Ich zwang mich ruhig zu bleiben, atmete tief und gleichmäßig und betrachtete meine laienhaft gebundenen Kurzgeschichtensammlungen, die sich zwischen meiner Kleidung versteckt gehalten hatten.
-> mich, ruhig

Ich fühlte, wie sie nach mir riefen und mir war klar was sie wollten.
-> klar, was

In dieser Gegend waren nie viele Menschen unterwegs, doch das würde mich nicht davon abhalten meinen Plan zu verfolgen.
-> abhalten, meinen

Ich schlug den Weg zu Bäckerei ein, um meinen Hunger zu besiegen und gestärkt ans Werk zu gehen.
-> zur

Ich vermied es überhaupt hineinzusehen und ging weiter auf der breiten Hauptstraße, bis mir die ersten Menschen begegneten und ich ein paar meiner Werke hervorkramte.
-> es, überhaupt hineinzusehen, und

...
-> Die sind doof.

Eine ältere Frau, die mit Stock über die Pflastersteine hinkte war mein zweites Ziel.
-> hinkte, war

Zischen und Schnauben, nichts was man als Worte identifizieren könnte.
-> konnte

Ich presste meine Waren fest an meine Brust, trat zurück und entschuldigte mich mehrfach, bis sie sich beruhigt hatte und von Dannen zog.
-> dannen

Ich wusste, dass ich keine andere Wahl mehr hatte, wenn ich nicht aus der Herberge geworfen werden wollte.
-> Ein Leerzeichen hinter dem Komma zu viel. :)

Zu viele Erinnerungen erwarteten mich dort, die noch viel gieriger an mir zerren würden, als jede Geisterhand.
-> würden als

Doch vor allen anderen Gründen, die gegen einen Verkauf auf dem Marktplatz sprachen, war Christina der entscheidenste.
-> von allen

"Verkaufst du sie?" Neben mir erklang eine weiche klare Stimme.
-> weiche, klare

"Dann behalte den Rest", sagte sie und drückte mir die Fünfdollarnote in die Hand, "Mein Weihnachtsgeschenk an dich."
-> Da. :)

Meine Blicke klebten an ihr, während sie ging, sie hatte mich gerettet, mir eine weitere Nacht in der Herberge geschenkt.
-> ging. Sie

Ich verstecket ihn sicher in der Innentasche meines Mantels, bevor ich mich auf den Rückweg begab.
-> versteckte

Ich durfte nicht wählerisch mit meiner Kundschaft sein, und da ich keine einzige Nonne auf dem Platz entdecken konnte, wagte ich mich an ein junges Paar heran, das gemütlich, Arm in Arm über das Kopfsteinpflaster spazierte.
-> entweder "gemütlich Arm in Arm" oder gemütlich, Arm in Arm, über". :)

Ich fühlte mich so viel leichter, nachdem der erste Dollar eingenommen war und setzte meine Geschäfte fort.
-> Sollte sie nicht mehr verlangen? :D

Ich räusperte mich und versuchte so unaufgeregt wie möglich zu klingen.
-> versuchte, so

"Ich musste etwas an die frische Luft", erklärte ich und hielt meine Hefte hoch, "Und warum nicht das Nötige mit dem Nützlichen verbinden?"
-> Da. :)

"Die Schwestern waren jeden der letzten Tage in der Stadt, um Spenden zu sammeln, doch du warst nie dabei", begründete er mir seinen Verdacht, "Sie haben mir gesagt, dass du das Kloster verlassen hast."
-> Da. :)

"So schlimm ist es gar nicht", antwortete ich mit fester Überzeugung.
-> Ein Leerzeichen zu viel. :)

Ich zögerte, doch blickte ich noch einmal zu ihm zurück. "Unter welchen Voraussetzungen?"
-> "doch dann" wäre schöner. :)

Ich wusste noch nicht wie ich es anstellen sollte, doch für den Anfang musste ich Geld verdienen.
-> nicht, wie

Nur noch drei Werke lagen in meiner Tasche und egal wie lange ich das leere Papier in meiner Schreibmaschine anstarrte, ich konnte nicht schreiben.
-> egal, wie

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Ich finde das Kapitel schön, es muss ja nicht immer so viel passieren. :) Du beschreibst das Leben da sehr schön und auch, wie sie sich langsam entwickelt. Das wirkt alles sehr authentisch. Mir fällt ab und zu auf, dass du sehr oft "Ich" am Satzanfang nutzt, da würde ich mir irgendeine Strategie überlegen, damit es nicht mehr ganz so häufig vorkommt. :)
Michael ist ja höchst dreist mit seinem "Antrag", oder wie man das nennen will, jedenfalls wurde er mir dadurch etwas unsympathisch. Vorher hattest du ihn ja als nett und so beschrieben, deswegen hat mich diese Aktion etwas verwundert, so, als wäre er plötzlich ein anderer Mensch. Im anderen Teil wirkte es nämlich so, als wolltest du ihn als charmanten Traumprinzen darstellen, und jetzt auf einmal ist er so mies. Ist zwar nicht weiter schlimm, aber ich frage mich, welche Darstellung du denn jetzt eigentlich beabsichtigt hattest. lD

Ansonsten bin ich ja mal gespannt, was sie jetzt vorhat und ob das mit dem neuen Job was wird. Ich dachte ja zwischendurch, während sie weg ist, klaut ihr irgendwer mal die Schreibmaschine, die alte Frau am Empfang zum Beispiel. Die wirkte ja irgendwie so, als bräuchte sie dringend Geld und freue sich über welches. Aber gut, dass das nicht eingetreten ist. :'D
Was mich noch etwas verwundert hat ist ihre Überraschung, dass in dem einen Viertel keiner ihre Geschichten kauft. Das hätte ihr doch irgendwie klar sein müssen, dass die selbst alle kein Geld haben. :o Aber ich mag die Frau, die ihr das Geld spendet, die war nett. :) Und sie kommt bestimmt nochmal vor, oder? :3

Bis zum nächsten Teil. :3
Arielle ♪♫


Antwort von:  DieJESSYcA
07.03.2015 11:02
Sooo, bevor die nächsten Kommentare kommen, versuche ich jetzt hier erstmal den letzten zu beantworten xD


Ich fühlte mich so viel leichter, nachdem der erste Dollar eingenommen war und setzte meine Geschäfte fort.
-> Sollte sie nicht mehr verlangen? :D
Der Qualität ihrer Arbeit nach eigentlich schon, aber da sie zum einen schwarz arbeitet und zum anderen das Geld früher mehr wert war, verlangt sie nicht so viel. Ich hab da auch lange überlegt, wie viel wohl angemessen wäre^^' Wenn man davon ausgeht, dass das pro Kopf Einkommen im Jahr 1899 in den USA irgendwo zwischen 3.000 und 4.000 Dollar im Jahr lag, dann denke ich mal, dass 0,50 Dollar pro Verkauf ein relativ annehmbarer Preis sind o.o' Also~ Sicher bin ich mir da nicht, ich habs mir eben so zusammengereimt xD

Freut mich, dass dir das Kapitel gefällt, obwohl nicht viel passiert xD
Naja und Michael... dass er anfangs noch so nett war, lag daran, dass er sich Chancen bei Megan ausgerechnet hat. Da sie ihm allerdings einen Korb gegeben hat, ist er danach eben nicht mehr ganz so nett :D Also er ist jetzt nicht unbedingt ein elender Mistkerl, aber eben auch kein Engel^^

Was mich noch etwas verwundert hat ist ihre Überraschung, dass in dem einen Viertel keiner ihre Geschichten kauft. Das hätte ihr doch irgendwie klar sein müssen, dass die selbst alle kein Geld haben. :o Aber ich mag die Frau, die ihr das Geld spendet, die war nett. :) Und sie kommt bestimmt nochmal vor, oder? :3
Megan ist manchmal etwas naiv. Sie war vorher nie in diesem Viertel und hatte keinen Kontakt zu Menschen, die täglich um jeden Penny kämpfen müssen. Das ist für sie also alles völlig neu, weil sie damals auf dem Hof ihres Vaters und auch im Kloster immer alles hatte, was sie brauchte (also Essen und ein Dach über dem Kopf). Sie konnte einfach nicht einschätzen, wie wenig Geld die Menschen dort tatsächlich haben, daher hat es sie so überrascht^^ <-- Hoffe, dass das als Erklärung in Ordnung ist xD Jedenfalls waren das meine Gedanken zu ihrer Verwunderung über die schlechten Geschäfte :D
Ach und die nette Frau kommt wirklich nochmal vor^^ Du Fuchs :D
Sorry, falls du das eigentlich nicht wissen wolltest xD

Besten Dank mal wieder für deinen ausführlichen Kommentar und deine Korrekturhinweise^^
Liebe Grüße :)
Von:  Enrico
2015-01-13T07:12:31+00:00 13.01.2015 08:12
Hey Jessy,

Da hast du ja ganz schön was geschrieben seit meiner Abwesenheit^^. Da werde ich mich die Tage mal dransetzen.
Das Kapitel habe ich nun auf jeden Fall schon mal aufgeholt.

Ich konnte Megans Gedanken und Gefühle wunderbar nachempfinden. Wohl auch weil ich ähnliche Situationen gut kenne. Besonder gut gefallen hat mir am Ende, dass sie nicht mehr Schreiben kann. Liegt sicher an ihrem Liebeskummer und der ganzen Situation. Wer würde da nicht eine Schreibblockade bekommen?

Als sie in der Schenke in ihrem Zimmer nach ihrem Geld sucht hatte ich erst erschrocken gedacht, hoffentlich hat man es ihr nicht gestohlen. Aber dann hat es wohl einfach das Leben aufbebraucht, das war eine Erleichterung. Diebe in ihrer Unterkunft kann sie nun wirklich nicht auch noch brauchen.

Ihre Furcht vor Geistern in den dunklen Gassen konnte ich allerdings nicht so ganz verstehen. Sind da reale Menschen nicht weitaus gefährlicher. Also Diebe, Kriminelle etc. Irgendwie hätte ich mich an ihrer Stelle mehr davor in Acht genommen, als mir vorzustellen, das dort Geister hausen und ihr ans Leben wollen.

Interessant fand ich die unterschiedlichen Stadtteile. Das Armutsviertel in dem Megan nun lebt, in dem man natürlich keinen Sinn für das geschriebene Wort hat, wenn der Magen knurrt und der Marktplatz wo wohlhabende Menschen wohnen, die auch dafür Geld ausgeben. Da frage ich mich nur, wer die spendable Frau war, die Megan ihre Nacht im Gasthof gerettet hat. Irgendwie habe ich die ganze Zeit gedacht es könnte Christina sein, aber die hätte sie ja sicher an der Stimme erkannt. Trotzdem gefiel mir die Vorstellung.

Und zu guter letzt noch das Angebot von Michael. Mhm in ihrer Lage könnte man gut verstehen, wenn sie es annimmt um ihre Lebensunterhalt zu sichern. Aber nur deswegen heiraten? Es bleibt auf jeden Fall spannend. Die Geschichte kann noch so viele Wendungen nehmen und ich finde es immer wieder fazinierend, wie du dir all diese Richtungen offen hältst und den Leser darüber im Unklaren lässt, wohin der Weg führen wird.

♪♫
Feedback-Club-Kommi
Antwort von:  DieJESSYcA
02.02.2015 17:08
Hey Enrico,

ich sehe meine Antwort steht ja schon ewig aus xD Sorry^^'

Danke erstmal für deinen Kommentar :)
Freut mich, dass du dich in Megans Situation hineinversetzen konntest^^
Was die Geister betrifft: Das war mehr eine Metapher, keine reale Angst vor Geistern. Aber kann sein, dass das nicht klar genug rausgekommen ist^^' Ich schau mir das nochmal an u.u

Und die spendable Frau... tja~ dazu später mehr ;D
Naja und Michaels Angebot... das ist so ne Sache^^' Auch hierzu später mehr^^
Ich kann hier leider nicht so viel schreiben, weil ich sonst was verraten würde xD

Liebe Grüße^^
Von:  Leopawtra
2015-01-03T16:14:04+00:00 03.01.2015 17:14
Hallochen! ^.^

Ich bin endlich wieder dazu gekommen deine Geschichte weiter zu lesen. Daher lass ich dir nun auch einen Kommentar da. :3

Das Kapitel war jetzt nicht sonderlich spannend, aber doch sehre schön geschrieben und ihre Gefühlswelt ganz toll dargestellt.
Man leidet richtig mit Megan mit und bekommt einen Eindruck davon wie sie sich gefühlt haben muss, als sie die ersten Tage im Kloster war. Ich finde es nach wie vor sehr traurig, dass ihr Vater sich gegen sie entschieden hat und sie aus seiner Gedankenwelt verbannt hat. :/

Ihren Wunsch, dass sie Christina wiedersieht und sie sich für ein Leben mit Megan entscheidet ist verständlich und doch vollkommen naiv. Auch wenn es schön wäre, so sollte Megan sich an dieser Hoffnung nicht zu sehr festklammern. Allerdings bin ich gespannt, ob sie sich noch mal wieder sehen. :)

Haha, der Michael. xD Ich kann mir nicht helfe, aber ich mag den Burschen. Er ist direkt und macht kein Geheimnis aus seine Gefühle für Megan. Gut, die Erpressung ist kein feiner Zug, aber das unterstreicht nur dass er sie wirklich will. x3 Ich find das auf eine ganz eigene Art und Weise charmant.
Bin halt komisch. xD

Ein bisschen fand ich es schade, dass sie keine der Nonnen gesehen hat und vor allem dass sie Christina nicht sah. Auf der anderen Seite ist es wohl auch ganz gut so. Hach, man ist da so zwiegespalten. xD

Ich bin auf deine nächsten Kapitel gespannt, vor allem da sie in dieser Schenke arbeiten möchte. Ich hoffe dass der Job sie ablenkt und sie regelmäßig was verdient, um weiterhin in der Herberge zu bleiben. In dieser ich persönlich nicht bleiben würde. xD Vermutlich hätte ich Michaels Bedingung angenommen, nur um dort weg zu kommen. Vielleicht hätte Megan ein bisschen ihren Charme spielen lassen können, um mit ihm woanders hinzu ziehen. Sie will ja unbedingt weg vom Kloster und so. ^^''

Schön fand ich übrigens auch wie du die Schreibblockade beschrieben hast. Es trifft genau den Nagel auf den Kopf, wie wir uns bei einem solchen Kreatief fühlen. ^^

LG
Leo~♥

♪♫
Antwort von:  DieJESSYcA
05.01.2015 21:56
Hi Leo^^

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar :)

Die nächsten Kapitel werden wieder etwas spannender (hoff ich^^')

Ich kann dich im Bezug auf Christina beruhigen: Sie werden sich nochmal sehen (sogar in einem der nächsten Kapitel ;D). Und auch Michael wird nochmal seinen Auftritt bekommen^^ Also keine Sorge, dass das alles einfach so im Sand verläuft :)

Besten Dank und schönen Abend noch^^
Von:  noamuth
2014-12-06T15:42:40+00:00 06.12.2014 16:42
So dann schreite ich als erster vom Feedback Club zur neuen Tat <^_^>

Prinzipiell sind mir wenige Dinge aufgefallen, aber der Reihe nach:

Es schmerzte darüber nachzudenken wie mein Vater die kommenden Tage verbringen würde.
-->Komma vor "wie". Ist auch der einzige Kommafehler der mir ohne genaueres Lesen aufgefallen ist ;)

Zum ersten Mal seit einer Woche passierte ich erhobenen Hauptes die eigenwillige Empfangsdame, bevor ich hinaus auf die Straße trat.
-->Schneller Wandel! Erhobenen Hauptes ist eine Umschreibung für Stolz. Den hat sie garantiert nicht. Ich würde das in einen verneinenden Satz umwandelt und zwar der Art: "Zum ersten Mal seit einer Woche passierte ich die eigenenwillige Empfangsdame ohne dabei mit meinem Blick auf dem Boden zu haften, bevor [...]"
Das drückt aus, dass es ihr besser geht, aber dass sie noch nicht endgültig über dem Berg ist.

Mhh ich frage mich, wer diese mysteriöse Frau ist. Ich hoffe ja auf einen Vampir, andererseits ist es noch hell. Wohl doch das Pferd in mir, was durchgeht und etwas Action will ;)

"Wenn du meine Frau wirst."
-->Yeah Erpressung. Einerseits war es damals so, andererseits: Wer die Not einer Frau ausnutzt, ist nichts besseres.
Vielleicht kann sie Michael das noch an den Kopf werfen. Sie ist genervt, definitiv und hat Frust. Da wäre eine "giftigere" Art auch möglich a la "Willst du das wirklich? Ich bin kein Pferd, was man kaufen kann" oder so.

Jedes Mal, wenn meine Finger die Tasten berührten, fuhr eine Schranke herunter und ließ mich endlos warten, dass etwas passierte.
Achtung! Meine komische Phase beginnt!
Schranke?????
Okay denken wir drüber nach, theoretisch gab es Schranken, bzw. eher Schlagbäume, in dieser Zeit. Nur dienten die als Zoll und Wegsperre, nicht mehr in dem Sinne, wie heute, dass man Straßen sperrt. In den USA würde ich die zu der Zeit eher selten antreffen, weil es keine Zollschranken innerhalb des Landes gab, nicht so wie bei uns oder Europa, was viel kleiner ist als die USA. Ich weiß bin komisch, aber ich finde, dass Schranke zu modern klingt. Wenn dann nimm Schlagbaum xD
Oder sowas wie: "Immer wenn ich schreiben wollte, blockierten die Tasten der Maschine, so als ob sich die Mechanik verklemmt hätte, dabei war ich es, die ihre Finger nicht mehr rühren konnte."

Ansonsten greife ich noch kurz das Autoren Nachwort auf. Du hast ja mehr weibliche Leser als männliche, zumindest im Zirkel. Ich finde das, was du schreibst, hat schon Hand und Fuß, aber man kann die Sache noch so gut aufziehen, wenn man seine Leser nicht gebunden bekommt. Ich weiß, wie Megan in Tendency ist und imo finde ich, dass sie sich langsam aber sicher doch in ihre Richtung entwickeln sollte. Irgendwas, dass mir zeigt, dass beide Geschichten verbunden sind. Derzeit würde man als Leser der nur Herzschlag I kennt, nicht denken, dass es was mit Tendency zu tun hat. Ich finde aber gerade das ist in Prequels wichtig, die normal "später" erscheinen, als die Hauptstory. Man will Elemente davon haben. Ist in etwa so, als ob man das Prequel zu Herr der Ringe schreibt, aber darin keine Hobbits, Elben und co vorkommen. Es reichen ein paar Brotkrummen, a la zwei Nachtwächter unterhalten sich, dass wieder eine Leiche gefunden wurde, die seltsam blass war (weil sie vielleicht ausgesaugt wurde?) oder dass Leute verschwinden. Irgendwas, dass man als Leser mit dem Thema von Tendency verbinden kann. Dann bleibe zumindest ich als Leser innerlich an der Geschichte, weil ich hinter jeder Ecke etwas lauern sehe, was Megan endlich verändern könnte und zu dem macht, was sie in ihrer erwachsenen Form ist.

So sry für den Wall of Text, aber das kam mir in den Sinn <^_^>

Gruß noa



Antwort von:  DieJESSYcA
15.12.2014 15:05
Hey Noa, endlich nun meine Antwort auf deinen Kommentar^^

Hach, das leidige Thema mit den Kommas ... >.<
Aber ich bemüh mich^^'
(Danke für den Hinweis :))

Hm.. ja du hast wohl Recht, dass sie nicht so ganz "erhobenen Hauptes" aus dem Haus geht^^'
Da war ich wohl zu übermütig xD

Hehe, Michael ist ein Penner, was das angeht, aber ich glaube es wäre etwas übereilt, wenn Megan ihm gleich sowas vor den Latz knallen würde. Sie will sich ja noch alle Möglichkeiten offen halten ;)

Ahhh.. Schranke. Hm. Gab es keine Schranken?
Na gut, ich könnte auch einfach von einer Blockade schreiben u.u
Schlagbaum finde ich jetzt nicht so ganz ideal^^' Ist mir zu speziell. Aber ich werd nochmal drübergehen und die Schranke ausmärzen^^

Hm... ja, du hast schon Recht, dass momentan noch überhaupt keine Verbindung besteht >.<
Ich werde versuchen im nächsten Kapitel ein paar Brotkrumen zu streuen. Theoretisch gibt es schon einen, aber das weiß man als Leser noch nicht ;P


Lieben Dank für deinen Kommentar^^


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