Prolog: Wohnrecht
Vertreibe die Schatten und tritt raus ins Licht!
Lebe dein Leben und schau nach vorn …
Prolog: Wohnrecht
Da stand ich nun, mitten im Scherbenhaufen und sah zum ersten Mal mit eigenen Augen, was Itachi mir da wirklich hinterlassen hatte.
Es war ein schönes Haus, das bezweifelte ich ja auch nicht, aber es hatte einen kleinen Makel.
Der Makel war mir auch bekannt gewesen, man hatte mich sogar dreimal darauf aufmerksam gemacht, bei der Testamentseröffnung am Fünfzehnten Sechsten zweitausendundzehn.
Trotz des Makels wusste ich schon im Vorfeld, das mir das Haus eine Menge Geld einbrachte, sobald ich den richtigen Käufer fand.
Um aber auf Nummer sicher zu gehen, hatte ich beschlossen, den Makel den gar auszumachen.
Es waren vielleicht hier und da, ein paar Reparaturen zu erledigen gewesen und halt eben die alte Einrichtung musste ersetzt werden.
Es war also keine große Sache und es hätte mich auch nur so rund hunderttausend gekostet, die ich locker wieder hereingebracht hätte.
Nur leider hatte die ganze Geschichte auch noch einen Haken und ein ganz Dickes, Fettes aber, gesellte sich auch noch mit dazu.
Der Haken war Naruto Uzumaki, das Spielzeug meines verstorbenen Bruders, der Naruto ein Lebens langes Wohnrecht für die Anliegerwohnung über der Garage eingeräumt hatte.
Selbst über seinen Tod hinaus legte mir Itachi noch Steine in den Weg, aber ich wäre ja kein Uchiha gewesen, wenn ich diese Sache nicht in den Griff bekommen hätte.
Trotz des Wohnrechtes konnte ich das Haus noch immer verkaufen, da es noch einige Leute gab, die so einen Umstand in kauf nahmen.
Die Lage war Gut. Zwar etwas außerhalb des Dorfes, aber die Anbindungen stimmten.
Außerdem brauchte man nur zehn Minuten zu Fuß, um ins Dorf zu gelangen. Mit dem Auto waren es sogar nur drei Minuten.
Und wenn man dann mal zu Hause blieb, konnte man einfach die Ruhe genießen.
Also besser hätte man in Konoha nirgends wohnen können. Wer dies nicht sah, war einfach nur blind oder konnte sich das Haus in dieser Idylle einfach nicht leisten.
Und genau da kam der Kleine wieder mit ins Spiel, der mir durch das Wohnrecht, welches er zweifelsohne innehatte, eine neue Gruppe von potenziellen Kunden lieferte.
Nun kam sogar jeder infrage, der sich das Haus eigentlich nicht leisten durfte, da sie ihre Unkosten bei Naruto als Form von Miete wieder einholen konnten.
Zurzeit zahlte Naruto zwar keine Miete, aber es war ja auch dem Eigentümer überlassen worden, ob er nun Miete für die Anliegerwohnung verlangte oder nicht.
Nur herausschmeißen durfte man den Kleinen halt eben nicht, so wurde es zumindest im Grundbuch festgehalten, von meinem Bruder Itachi Uchiha.
An dem Grundbucheintrag ließ sich leider nichts mehr rütteln, außer man wäre mit Naruto zu einer Übereinkunft gekommen.
Aber dieses Wohnrecht war noch lange kein Grund dafür gewesen, um aus der Haut zu fahren … wenn nur dieses Dicke Fette aber nicht gewesen wäre.
Dieses aber bildete den Zentralenpunkt des Scherbenhaufens, der sich unmittelbar in meinem Wohnzimmer befand.
„Das ist alles deine Schuld!“, als ich dies gehört hatte, hätte ich schon auf dem Absatz kehrt machen sollen.
Nur leider passte es mir überhaupt nicht, dass sich jemand unbefugt in meinem Haus aufhielt.
Wütend marschierte ich ins Wohnzimmer, die zwei schweren Koffer noch immer in den Händen haltend.
Das Gewicht war zweitrangig, nur das dort jemand war, in meinem Haus, in meinem Wohnzimmer, zählte für mich in dieser Sekunde.
„Das ist einfach nicht fair …“, selbst dieses herzzerreißende Schluchzen hielt mich nicht davon ab, das Zimmer wie ein Wild gewordener Stier zu stürmen.
Ich sah einfach nur Rot. Konnte nicht klar denken. Nur handeln.
Laut krachend kamen meine Koffer auf dem Boden auf, während ich nach vorn hechtete, genau auf den Eindringling drauf zu.
„Spinnst du!“, schrie ich den kleinen Blonden an, der vor Kurzem noch ein Messer in den Händen hielt.
Was sich glücklicherweise nun in meinem Besitz befand und somit kein Schaden mehr anrichten konnte.
Ich sah ihn prüfend an, wollte sichergehen, dass er unverletzt war.
„Gott sei Dank“, dachte ich erleichtert, „Da ist er ja noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen.“
Ich jedoch hatte mich bei der Rettungsaktion an der rechten Hand geschnitten, aber es blutete nicht sehr stark.
Ein Pflaster auf die Hand innen Fläche und die Sache wäre geritzt gewesen, doch der Schreck steckte noch tief in meinen Knochen.
Er ließ sich auch nicht so leicht abschütteln wie der kleine Kratzer.
„Verdammt, Naruto!
Was sollte das werden?“, schrie ich außer mir vor Wut, den auf den Boden hockenden Naruto an.
Der mich ansah, als wäre ich ein Alien oder so was, was man nicht jeden Tag vors Gesicht bekam.
Scheiße war ich wütend … am liebsten hätte ich den Kleinen grün und blau geschlagen.
Es war mir einfach nur unbegreiflich, wie dumm der Kleine doch war und wie bescheuert er doch sein musste, um solch eine Aktion begehen zu wollen.
„Wäre ich nicht gekommen, dann hätte ich jetzt eine Leiche in Meinen Wohnzimmer liegen gehabt.“, so erschreckend der Gedanke auch war, so war er doch auch ein Beweis dafür, dass mein Bruder ein Arschloch gewesen war.
„Naruto rede gefälligst mit mir!“, verlangte ich nicht gerade einfühlend, aber er trug ja auch kein bisschen zu meinen Seelenfrieden bei.
Er schwieg und starrte mich aus seinen trüben blauen Augen einfach nur an.
„Ist mein Bruder daran schuld?“, fragte ich ihn, in der Hoffnung, wenigstens ein Nicken von ihm zu bekommen.
Ich bekam zwar keine Antwort und auch kein Nicken, aber dafür lächelte er mich plötzlich strahlend an.
Irritiert sah ich auf Naruto herab und glaubte mich verhört zu haben, als er plötzlich laut und glücklich schrie: „Itachi, du bist wieder da, Hurra!“
Kurz darauf lag Naruto plötzlich in meine Arme und schmiegte sich an mich.
Verwirrt ließ ich ihn gewähren, aber zu diesem Zeitpunkt wusste ich auch noch nicht, welche Hölle mich erwartete.
Prolog Ende
Fortsetzung folgt.
