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Warum Ich?

Ice Bucket Challenge
von

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Warum Ich?
 

Das Klingeln an der Haustür ließ ihn hochschrecken. Es war Sonntag und mit Besuch rechnete Grimm Otogi überhaupt nicht. Er hatte sich mit einem Buch in sein Zimmer verzogen, und da der Rest des Haushalts sich auch irgendwie beschäftigte ohne ihm auf die Nerven zu gehen, wollte er eigentlich die Ruhe genießen.

Deswegen rührte er sich nicht vom Fleck und hoffte dass Cinderella die Tür ebenfalls nicht aufmachte oder ein anderer seiner Hausgäste. Wenn er Glück hatte würde Cinderella sich im Garten befinden und dort die Wäsche aufhängen und die Türklingel überhaupt nicht hören. Der Typ war doch immer irgendwo dabei irgendetwas zu putzen. Mit einem Putzfimmel wie diesem könnte Grimm nicht leben aber dafür hatte er Cinderella ja. Er wollte ihm dienen, dann konnte er ihm dienen.

Schneewittchen hatte sich bestimmt im Keller verbarrikadiert und experimentierte bestimmt wieder an neuen Giften oder so etwas in der Art herum. Was der Kerl da alleine trieb wollte Grimm definitiv nicht wissen, solange nicht sein Haus oder er selbst in Gefahr waren. Und wenn er die Tür zum Keller zuließ noch besser. Er wollte nicht wissen was da alles herumkroch oder hüpfte und sich im gesamten Haus ausbreitete.

Die anderen Märchendämonen waren nicht zu Hause und konnten somit nicht wissen, dass es an der Tür geklingelt hatte und sie somit öffnen. Das hoffte Grimm zumindest als er eine neue Seite seines Buches umblätterte um ungestört weiterlesen zu können. Jedoch war doch jemand dumm genug gewesen die Tür zu öffnen, denn das Klingeln hatte aufgehört und Grimm hatte deutlich das Knarzen der Eingangstür gehört.

„GRIIIIIIIIMMMM!“, hallte plötzlich ein spitzer Schrei durchs Haus. Besagter Junge seufzte nur und wusste, dass es nun zu Ende war mit seiner Ruhe. Er legte ein Lesezeichen in sein Buch, schloss es und legte es auf sein Bett. Er erhob sich um seinem Gast entgegenzukommen, damit er ihn nicht in seinem Zimmer stehen hatte. Das mochte er ganz und gar nicht. Sein Schlafzimmer war sein Rückzugsort und niemand durfte es ungeschoren betreten und ihn in seiner Ruhe stören. Nur Cinderella hatte den Mut einfach einzutreten, da er sich jedes Mal Prügel oder sowas in der Art erhoffte. Aber seine Strafe bestand nur darin weiter ignoriert zu werden. Grimm verstand einfach nicht welche Schraube genau bei dem Dämon locker saß, aber ihm war es nicht wirklich geheuer.

Wie erwartet war sein Gast bereits auf dem Weg zu ihm ins Zimmer als er dieses verließ und im Begriff war die Tür hinter sich zu schließen. Ihm entgegen rannte keine weitere als Hiyori Hatsushiba. Sie hatte gerötete Wangen und schien den ganzen Weg zu ihm gerannt zu sein. Die Aufregung war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben und Grimm fragte sich verwirrt, was wohl passiert sein könnte. Das Mädchen sah aus als könnte es sich nicht zwischen gut oder schlecht entscheiden.

„Da bist du ja Grimm! Ich muss dir unbedingt was zeigen!“, meinte sie sofort als sie ihn erreicht hatte. Da der Junge Angst hatte, dass sie in sein Zimmer gehen wollte, ging er von diesem weg und führte Hiyori ins Wohnzimmer. Sie schien die gleiche Idee gehabt zu haben, denn sie ergriff Grimms Hand und zog ihn hinter sich her damit sie schneller dort sein konnten und sie ihm zeigen konnte was sie so sehr erregte.

„Dir auch ein Hallo“, meinte Grimm etwas grimmig, aber er war neugierig und ließ sich deshalb mitziehen. Im Wohnzimmer angekommen erblickte er einen weiteren Freund, Yuma Sorimachi, der zum Gruß eine Hand hob und dann wieder auf sein Handy starrte. Er schien genau so aufgeregt zu sein wie Hiyori doch er zeigte es nur indem er mit dem Fuß nervös auf und ab wippte.

„Hallo Grimm“, grüßte er dann wörtlich und bat den Jungen mit einem Handwink sich zu ihm zu setzen. Noch mehr neugieriger geworden folgte er der Bitte. Hiyori quetschte sich auf seine andere Seite und zu dritt starrten sie auf den kleinen Bildschirm des Handys als Yuma ein Video abspielte.

Verwirrt sah Grimm einen maskierten Jungen, der dastand und irgendetwas von einer Challenge labberte und sich dann plötzlich einen Eimer voll Eiswasser über dem Kopf ausschüttete. Nachdem er dies getan hatte sagte er drei Namen auf und Grimms Name war auch darunter.

„Was zum Teufel ist das denn?“, fragte der Junge verwirrt und seine Freunde starrten ihn an als sei er vom Mond.

„Na die Ice Bucket Challenge! Und du wurdest nominiert!“, meinte Hiyori aufgeregt. Sie hätte nie gedacht, dass es jemanden gab, der Grimm nominieren würde. Nur leider hatten sie keine Ahnung wer es war. Das Video wurde Yuma per Mail zugeschickt, so als wüsste der Absender genau, dass Grimm kein Handy besaß.

„Ice Bucket Challenge? Was ist das?“, fragte Grimm als er den maskierten Jungen studierte. Irgendwie kam er ihm bekannt vor, doch er wusste nicht wohin mit ihm. Aber er hatte überhaupt kein gutes Gefühl bei diesem Jungen, so als hätte er bereits schlechte Erfahrungen mit ihm gemacht. Die anderen beiden Personen, die er genannt hatte kannte er genau so wenig.

Wieder einmal wurde Grimm fassungslos angestarrt.

„Was ist denn?“, fragte er hektisch, weil er nicht wusste was er von dem Ganzen halten sollte. Musste er etwa wissen, was es mit dem Eimer voll Wasser auf sich hatte?

„Er weiß es wirklich nicht“, murmelte Yuma fassungslos und steckte sein Handy weg. „Es wird doch zurzeit von nichts anderem gesprochen! Diese Challenge geht gerade um die ganze Welt!“

„Aber wozu schütten sich Menschen eiskaltes Wasser über den Kopf?“, wollte Grimm wissen und wurde etwas ungehalten. Auch wenn es gerade um die Welt geht, so etwas Dämliches würde er nicht mitmachen. Denn so viel hatte er nun verstanden. Er musste sich nun auch einen Eimer voll Wasser über den Kopf schütten sonst wäre er ein Verlierer oder so.

„Das ist so. Die Leute wollen auf eine seltene Krankheit aufmerksam machen und zwar ALS. Es ist eine seltene und schreckliche Nervenkrankheit. Wer die Challenge zum Beispiel nicht macht muss an die nötigen Organisationen spenden, die ALS erforschen. Aber die meisten machen beides. Ehrenhalber“, erklärte Hiyori geduldig. Und irgendwie verstand Grimm.

„Also wenn ich nicht mitmache und nur spende dann ist es auch gut?“

„Eigentlich schon aber wie gesagt der Ehre wegen machen die meisten beides. Und wir sind hier um dir bei deiner Challenge zu helfen“, grinste Yuma. Er hatte sein Handy extra voll aufgeladen, damit es nicht während des Filmens ausging. Grimm sah jetzt schon aus als würde er am liebsten die Flucht ergreifen.

„Kann ich nicht die Challenge für Grimm übernehmen?“ ertönte dann die Stimme Cinderellas hinter ihnen. Er brachte den dreien gerade etwas zu trinken und hatte das Meiste mitangehört. Wenn er seinem Herrn die Qualen abnehmen könnte, würde er es mit der größten Freude tun.

„Das geht leider nicht. Grimm wurde selbst nominiert und nur er kann die Challenge machen“, meinte Yuma streng. Er wollte sich diese Freude jetzt definitiv nicht von einem Märchendämon zunichtemachen lassen.

„Was für eine Challenge?“, erklang eine neue Stimme hinter ihnen. Schneewittchen hatte sich die Zeit genommen wieder aus seinem Loch zu kriechen. Gemeinsam mit einer Schlange um den Hals gewickelt als sei sie ein einfaches, ungefährliches Schmuckstück. Was sie aber nicht wahr.

Hiyori erklärte dem zweiten Dämon um was es ging und dieser grinste dann finster. Man konnte seine Gedanken förmlich lesen. Es war nur allzu deutlich, dass er dafür war, dass sich jemand einen Kübel Eiswasser über dem Kopf ausschüttete.

„Ich werde nur spenden und damit hat es sich.“ Grimm klang sehr entschlossen, doch Yuma war entschlossener. Er redete auf den anderen Junge ein und versuchte es mit seiner Ehre.

„Mir egal wo meine Ehre bleibt. Den Leuten ist nicht geholfen wenn ich dumm da stehe und mir Wasser über dem Kopf ausschütte“, verteidigte sich Grimm.

„Aber ganz im Gegenteil! Wenn du es machst und andere nominierst dann verbreitet es sich doch noch mehr! Und mehr Menschen spenden, also komm jetzt nicht mit der Ausrede eine Spende sei genug um zu helfen. Mit dem bisschen Wasser hilfst du mehr!“, argumentierte Yuma aufgeregt.

Es dauerte nicht mehr lange bis er den widerwilligen Jungen soweit hatte. Als er dann ergeben seufzte jubelte Yuma innerlich.

„Okay ich mache es. Bis wann habe ich Zeit?“, fragte er dann und kreuzte die Arme vor der Brust genervt.

„Seit der Nominierung 24 Stunden. Also nicht mehr viel. Deswegen sind Yuma und ich hier um dir zu helfen!“ Das einzige Mädchen im Raum schien wirklich fröhlich zu sein. Bis jetzt war noch keiner ihrer Freunde herausgefordert worden und sie war überglücklich nun selbst mit dabei zu sein wenn es nun passierte.

Wieder seufzte Grimm. Mit einem weiteren ‚Okay‘ seinerseits bereiteten sie alles vor. Grimm wusste noch nicht einmal wen er als drittes nominieren wollte. Denn Yuma und Hiyori würden mitbluten müssen, dessen war er sich sicher. Zur Hölle nochmal, er wusste ja nicht einmal wer ihm das antat und rächen konnte er sich dann auch nicht. Vielleicht sollte er dann einfach einen der Dämonen nehmen? Immerhin bestanden seine beiden angeblichen Freunde darauf, dass er drei nominieren musste.

Ehe er sich versah stand er in einem T-Shirt und einer kurzen Hose – wieso musste es denn eine kurze Hose sein? – in seinem Garten. Schneewittchen hatte sich freiwillig gemeldet ihm das Wasser über dem Kopf auszuschütten. Cinderella war praktisch an einen Baum gekettet worden um nicht zu stören, der er seinem Meister helfen wollte. Yuma hielt seine Handykamera bereit und Hiyori war soweit den Countdown zu geben damit das Filmen anfangen konnte.

„Uuuund los geht es!“, verkündete das Mädchen aufgeregt und Yuma drückte auf ‚Aufnahme‘.

Grimm beschwerte sich am Anfang des Filmes darüber nominiert worden zu sein aber dass er da stand und es trotzdem tat, würde zeigen, dass ihm die Sache wichtig sei. Erklärte er immerhin so in dem Video. Und es stimmte. Seine eigene Mutter war an einer Krankheit gestorben und er hätte zu dem Zeitpunkt alles getan, damit man ihr hätte helfen können. Nun konnte er zumindest anderen Menschen helfen, wenn auch nicht viel in seinen Augen, damit sie in Zukunft nicht das gleiche durchleiden mussten wie er selbst.

Als er fertig war mit dem Intro des Films machte er sich bereit für die Kälte, die ihn empfangen sollte. Und er brauchte nicht lange zu warten. Wie aufs Stichwort prasselte das wirklich eisige Wasser über seinen Kopf und ließ ihn vor Schreck kurz verstummen. Danach fluchte er dann vor sich hin ehe er sich fasste. Er musste ja noch seine Nominierung loswerden.

„Und hiermit nominiere ich Hiyori Hatsushiaba, Yuma Sorimachi und… und…“ Grimm wusste nicht wen er als drittes nehmen sollte. Andere Freunde neben den beiden bereits genannten hatte er nicht wirklich und er wusste nicht ob es weise war einen Dämon zu nominieren. Doch er tat es dann doch. Niemand wusste wer sie waren außer er, seine Freunde und die Gebrüder Grimm.

„Und ich nominiere Schnee“, gebrauchte er dann Schneewittchens Spitznamen. Sollte der Mistkerl doch auch in kaltem Wasser baden, denn sein Gelächter war dem Jungen nicht entgangen. Wider Erwarten lachte der Dämon einfach weiter und auch seine Freunde zeigten keine speziellen Reaktionen. Dann dämmerte dem zitternden Grimm warum. Sie hatten damit gerechnet.

„So. Wir haben nun alles drauf! Ich werde das Video dann für dich ins Internet setzen da du ja nicht damit zurechtkommst“, meinte Yuma und ignorierte die bösen Blicke, die in seine Richtung geworfen wurden.

„Mach doch was du willst“, grummelte Grimm, der nun von Cinderella in ein Handtuch gewickelt wurde. „Ich nehme jetzt ein heißes Bad und ich hoffe ihr verschwunden wenn ich fertig bin.“ Angesäuert stapfte er an seinen Schulfreunden vorbei. Wäre ihm nicht so kalt hätte er seine Freunde nicht so rausgeworfen aber seine Zähne klapperten wie wild aufeinander. Hätte es nicht etwas wärmer draußen sein können? Zu Beispiel Sommer? Aber nein es musste der kalte Herbst sein.

Als er bei der Tür angekommen war drehte er sich aber noch einmal um und blickte seine Freunde gespielt sauer an.

„Und wehe ihr ladet mich nicht ein wenn ihr es macht.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand im Haus. Alle wussten, dass Grimm doch Spaß gehabt hatte und waren ihm nicht böse. Sie freuten sich schon auf den nächsten Tag wenn sie an der Reihe waren. Immerhin genossen sie es gemeinsam Spaß zu haben und was war noch besser als dabei auch noch etwas Gutes zu tun?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lluvia
2014-09-22T18:33:15+00:00 22.09.2014 20:33
Aww, das ist so witzig xDD
Der arme Grimm kann einem fast Leid tun, aber nur fast :p
Das mit seiner Anti-Technik-Ader war auch super umgesetzt und die Kommentare um Cinderella waren eh der Kracher xD
Am besten gefallen hat mir: "Nur Cinderella hatte den Mut einfach einzutreten, da er sich jedes Mal Prügel oder sowas in der Art erhoffte." xD
Dieser verrückte Masochist...
Aber super FF, gefällt mir sehr gut! ♥
Antwort von:  ChocolateChip
22.09.2014 20:35
Hey! Danke für deinen Kommentar xD
wenn ich die charaktere etwas getroffen habe bin ich erleichtert xD da war ich mir einfach nur unsicher xD


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