Zum Inhalt der Seite

Immer der Freiheit entgegen

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Uno, dos, tres

Uno, dos, tres
 

Eine angenehme Stille herrschte über die Moby Dick. Der Wind lag still und die Wellen brachen nur schwach gegen das robuste Holz des großen Kahns. Ab und zu hörte man das Knarzen des Holzes, wenn jemand zu dieser späten Zeit durch die Gänge irrte. Das Schiff schaukelte im gleichmäßigen Takt und wiegte jeden in einen seichten Schlaf oder auch weniger seicht, ein Schnarchen war von vielen zu hören. Und doch gab es Ausnahmen. Nicht jeder war bereits im Land der Träume und genoss die Unendlichkeit des Schlafs.
 

Kein anderer als Portgas D. Ace irrte durch die Moby Dick. Ganz in Gedanken versunken, lief er wahllos die Gänge ab und überlegte, was er nun tun sollte. Man hatte ihm vor wenigen Tagen angeboten, Kommandant der zweiten Division zu werden. Zu Anfang wurden seine Männer und er dieser Division zugeteilt, die keinen Kommandanten hatte und inzwischen vertraute man ihm sogar an, diese Truppe zu leiten. Er, der Rookie, der Whitebeard zu Anfang töten wollte, sollte nun zu einem seiner Kommandanten aufsteigen. Natürlich ehrte es ihn, dass man ihm inzwischen eine Division anvertraute. Nicht, dass er es sich nicht zutrauen würde, schließlich war er selbst schon Captain einer Crew gewesen, doch gab es einen Punkt, der ihn hemmte, das Angebot anzunehmen.
 

Als Ace sich umblickte, erkannte er, dass er bis zu Lios Kajüte gelaufen war, ohne es geplant zu haben. Ob sie noch wach war? Die Feuerfaust schüttelte den Kopf, sie würde sicherlich schon schlafen. Und doch musste er mit jemanden sprechen und wenn nicht mit ihr, mit wem dann?

Es waren bereits Monate vergangen und inzwischen gehörte die Rothaarige zu den wichtigsten Menschen in seinem Leben. Sei es als seine beste Freundin, die bei jedem möglichen Unsinn mitmachte und immer ein offenes Ohr für seine Probleme hatte oder aber als seine feste Freundin, mit der er die Zweisamkeit genoss.
 

Unschlüssig klopfte der Schwarzhaarige an die Tür zu ihrer Kajüte und wartete auf ein Zeichen, ob sie nicht eventuell doch wach war. Wenn sie schon schlief, wollte er sie lieber in Ruhe lassen und wann anders darüber sprechen, bis zum Morgen sollte es zumindest warten können. Als sich nichts tat, seufzte er leise und machte auf seinen Fersen kehrt. „Ace?“, hörte er eine weibliche Stimme leise fragen und er wandte sich überrascht um. Die Tür stand einen kleinen Spalt offen und die Rothaarige lukte verschlafen mit den Augen reibend zu ihrem Freund, welcher umgehend näher trat und sich entschuldigte: „Ich hab dich geweckt, das tut mir leid.“ Mit einem schwachen Lächeln gab sie zu verstehen, dass es in Ordnung war und sie trat beiseite, um ihn einzulassen. „Was verschafft mir die Ehre?“, fragte sie und schloss die Tür hinter sich, nachdem der Pirat eingetreten war. „Kann nicht schlafen..“, meinte er nur und ließ sich von der jungen Frau zum Bett ziehen. „Dann sind wir immerhin schon zwei, die wach sind“, gab sie zurück, legte sich hin und deckte sich mit der Decke zu. Als sie die Decke anhob und ihm somit anbot, sich ebenfalls dazu zu legen, kickte er seine Schuhe beiseite und legte sich zu ihr. Augenblicklich kuschelte sie sich an ihn und seufzte zufrieden. „Du bist so wundervoll warm.“ Er legte seinen Arm um sie und sah mit einem Lächeln zu ihr herab, manchmal war es wirklich leicht sie glücklich zu machen.
 

Lio sah sie zum ihn auf und fragte sich, was es denn so dringendes geben würde, dass er mitten in der Nacht aufkreuzte. Nach all den Monaten wusste sie, dass es etwas wirklich ernsthaftes sein musste, wenn er mal nicht schlafen konnte. Schließlich hatte sie schon erleben dürfen, wie er einfach so beim Essen eingeschlafen war, einfach so. Die Erinnerung war so amüsant, dass ein Glucksen von ihr zu hören war, welches Ace fragend zu ihr herabschauen ließ. Kopfschüttelnd gab sie zu verstehen, dass es nichts weiter war, was in irgendeiner Weise nennenswert wäre. Und doch musste sie daran zurückdenken..
 

Vor einiger langer Zeit:

„Sag mal Ace, wollen wir später noch ne Runde trainieren?“, fragte die Rothaarige und genehmigte sich eine Gabel voll Bratkartoffeln und Gemüse. Dabei beobachtete sie den Schwarzhaarigen, der ihr gegenüber saß und sich gerade die Essensreste von seinen Mundwinkeln abwischte. Bevor er allerdings antwortete, schaufelte er sich einen neuen Berg an Essen in den Mund und meinte dann schließlich: „Klar doch.“ Gekonnt wich sie den Essensstückchen aus, die bedrohlich weit in ihre Richtung flogen, und sie versuchte, den Schwarzhaarigen mit ihren Blicken zu töten. Dieser beachtete sie allerdings gar nicht, da er seine Aufmerksamkeit vollstens seinem Teller gewidmet hatte. Doch wie konnte sie auch etwas anderes von ihm erwarten? Wenn es ums Essen ging, war er noch viel schlimmer als sie, wenn es um Pudding ging. Es glich fast einer Sucht, wie viel er aß und vor allem hatte er ständig Hunger, ständig! Es kam einem vor, als hätte er alle zwei Stunden Hunger und das, obwohl er zu den Essenszeiten für drei aß. Was Lio aber am wenigsten verstehen konnte, war dass es nirgendwo ansetze. Wie war es möglich, dass in einen Menschen so viel reinpasste, ohne auch nur Auswirkungen auf seinen Körper zu haben? Klar, er trainierte viel und war insgesamt unglaublich gut gebaut, aber... wie? Wie machte er das mit dem ganzen Essen?
 

Gerade wollte die Rothaarige ihn darüber unterrichten, dass er beim Essen doch ein klein wenig mehr aufpassen könnte, da hörte man ein lautes Patschen und Besteck auf Geschirr klirren. Verwirrt schaute Lio zu ihrem gegenüber und musste feststellen, dass sein Kopf auf dem mit Essen prall gefüllten Teller gelandet war. Die Gabel hielt er nach wie vor in seiner Hand, als wäre er kurz davor gewesen, noch einen Bissen zu sich zu nehmen. Vollkommen verwirrt schaute sie zu dem Schwarzhaarigen, der sich keinen Zentimeter rührte, als wäre er von einer Sekunde zur nächsten erstarrt. „Ace?“ Keine Reaktion seitens des Piraten, was die Rothaarige unruhig werden ließ. Auch ihre Kameraden schauten recht ratlos zu dem Rookie, der sich nicht mehr bewegte. „Hey Ace, das ist nicht witzig“, kam es schon von einem jungen Mann, der unmittelbar neben ihm saß. Da er immer noch keine Antwort gab und Lio sichtlich besorgter wurde, erhob sie sich und trat um den Tisch direkt zu ihm. In dem Moment, als sie ihn an den Schultern rütteln wollte, richtete er sich auf und schaute sich für eine Sekunde verwirrt um. Vor Schock war sie nach hinten ausgewichen und auf ihren Hintern gefallen, was sie nur schmerzvoll zur Kenntnis nahm.
 

„Verdammt Ace“, murmelte die Rothaarige leise und augenblicklich drehte er sich zu ihr um. Fragend sah er sie an: „Was machst du denn da auf dem Boden?“ Ohne auf seine Frage einzugehen, erhob sie sich und verpasste ihm eine Kopfnuss. „Sag mal, was denkst du dir eigentlich mir so einen Schrecken einzujagen?!“ Er zuckte minimal bei ihrem doch noch halbwegs erträglichen Schlag und stellte irritiert seine Frage: „Was hab ich denn gemacht?“ Verwirrt und wütend zugleich erklärte sie: „Na, du.. du bist auf einmal mit deinem Kopf auf den Teller geknallt, als wärst du irgendwie.. hinüber.“ Ace brauchte einen Moment, um zu verstehen, was sie gemeint hatte und nickte dann verstehend. „Ach das, das war doch nichts. Ich bin nur eingeschlafen.“ Lio entgleisten die Züge. Er war nur eingeschlafen?!
 

„Willst du mir erzählen, weswegen du nicht schlafen kannst?“, hörte er die junge Frau in seinen Armen fragen. Er rang mit sich. Sollte er ihr nun tatsächlich davon erzählen oder es doch lieber für sich behalten? Zögerlich sagte er: „Bin nicht sicher.“
 

War es wirklich so, wie er es vorgab zu sein? Was konnte es bloß sein, dass er solch ein Geheimnis draus machte und vor allem, wieso fiel es ihm so schwer, darüber zu sprechen? Hatte es vielleicht etwas damit zu tun, dass man ihm angeboten hatte, Kommandant der zweiten Division zu werden?
 

„Wenn das so ist, hast du nun drei Optionen“, dabei löste die Rothaarige sich von Ace und setzte sich schließlich in den Schneidersitz. Fragend sah er zu ihr auf und überlegte fieberhaft, welche drei Optionen ihm nun zur Auswahl standen. Was konnte sie ihm auch schon so spät in der Nacht vorschlagen? Vielleicht war ja etwas dabei, was ihn ein etwas ablenken und auf andere Gedanken bringen könnte? In seiner Fantasie malte er sich bereits aus, was sie sich hat einfallen lassen, um ihn abzulenken und der Gedanke daran gefiel ihm, weswegen sich ein Lächeln auf seine Lippen stahl.
 

Mit erhobenem Zeigefinger deutete sie die Zahl eins und meinte schließlich: „Erstens: du erzählst mir, was dir so Sorgen bereitet.“
 

Augenblicklich sanken seine Mundwinkel. Das war nun nicht gerade das, was er sich vorgestellt hatte. Lächelnd nahm die Rothaarige dies zur Kenntnis. Sie hatte sein Lächeln sehr wohl deuten können, doch schien diese Ablenkung, so schön sie auch sein mochte, nicht sinnvoll im Bezug zu seiner Schlaflosigkeit. Und sicherlich war sein Problem ein etwas viel weiter hergeholtes, als dass man es mit körperlicher Zuneigung beseitigen könnte.
 

Mit ihren Fingern deutete sie die Zahl zwei und schlug die zweite Option vor: „Zweitens: wenn du magst, erzähle ich dir eine Geschichte.“
 

Und wieder starb in Ace ein klein wenig die Hoffnung. Sie wollte ihm eine Geschichte erzählen? Über was denn? Innerlich hoffte er darauf, dass eventuell nicht doch noch eine letzte rettende Option zur Auswahl stand und schließlich bekam er sie zu hören. Mit drei Fingern erhoben, sagte sie: „Drittens, ich nehm dich in den Arm und wir versuchen zu schlafen.“
 

War das ihr ernst? „Aber.. ich kann doch nicht schlafen“, versuchte Ace sich herauszureden und überlegte, wie sie auf die Idee kam, dass dies überhaupt eine Option wäre, die man in Erwägung ziehen könnte.
 

„Na ja, vielleicht kannst du es nicht, wenn du allein bist, aber wenn ich dich in den Arm nehme? Haben wir das denn schon versucht? Nein, also könnte man es ja in Betracht ziehen“, erklärte Lio sich und überdachte nochmals ihre Worte. Sie verstand seinen Einwand nicht, da es für sie doch eine mögliche Option wäre. „Also?“, fragte die Rothaarige abwartend und überlegte, für was er sich entscheiden würde. „Ich bin ja immer noch für Sex“, meinte er mürrisch und fast schon schmollend, doch der Blick zog bei ihr nicht. „Steht aber nicht zur Auswahl. Also, ich höre?“, fragte sie erneut und ignorierte seinen doch sehr bemitleidenswerten Blick, dass man fast meinen könnte, er könne sie damit ködern, wie sie es doch mit ihrem Blick immer drauf hatte.
 

„Ist ja gut, die Zwei“, gab er geschlagen von sich und gestand, dass es von ihren Vorschlägen, der wohl angenehmste war. Zufrieden nickte Lio und legte sich wieder neben den Schwarzhaarigen, welcher sie in seine Arme nehmen wollte, sie allerdings nicht zuließ. „Du kannst nicht schlafen, meine Geschichte, also kommst du in meine Arme“, meinte sie und setzte unmittelbar kurz vor seinem Protest nach: „Keine Widerworte!“ Mehr als geschlagen geben konnte er sich bei ihr nicht, denn gewinnen würde sie gewissermaßen immer, ganz egal, mit welchen Mitteln er kämpfte. Sie lag auf der Seite und schloss ihn fest in ihre Arme, sein Kopf legte sich auf ihre Brust und er lauschte ihrem regelmäßigen Herzschlag. Auch wenn er zu Beginn nicht ganz hinter diesen Optionen stand, diese war wohl die eindeutig erträglichste.
 

Lio wusste, dass er sich mit seiner Entscheidung gegen eine Aussprache gestellt hatte, aber dagegen konnte sie herzlich wenig tun. Sollte sie ihn etwa dazu zwingen, dass er den Mund aufmachte? Das würde ihn sicherlich verscheuchen, weswegen sie froh war, dass er sich zumindest doch noch für eine ihrer Optionen entschieden hatte. Dafür musste sie sich nun einfallen lassen, was sie ihm erzählen sollte. Dabei gab es noch so vieles, was sie ihm nicht erzählt hatte, wo fing man da am besten an?
 

„Du weißt ja, dass ich bei meiner Mama aufgewachsen bin, richtig?“, sie versuchte mit dieser Frage einen Anfang zu finden, welche er mit einem Nicken beantwortete. ‚Gut, das wäre so weit geschafft, aber wie geht’s weiter?‘ Mit einem Grübeln drückte sie den Schwarzhaarigen etwas fester an sich, was dieser nur zufrieden mit einem Grinsen vermerkte. „Damals hat Papa uns sehr selten besucht, sehr selten“, die Erinnerung schmerzte, auch wenn sie wusste, zu welchem Zweck dies alles geschehen war. Ace dagegen horchte auf. Erzählte sie etwa alles von Beginn an? Nie hatten sie wirklich darüber gesprochen. Sie nicht über ihre Vergangenheit und er auch nicht über seine. Sie wussten ausschließlich davon, dass er einen Bruder hatte und sie Shanks Tochter war. Zu mehr war es nie gekommen, dass es nun umso interessanter war, was sie zu erzählen hatte.
 

„Jedenfalls hat er uns besucht bis ich etwa vier war, danach kam er einfach nicht mehr und ich verstand nie, warum, wieso und wo er überhaupt war. Es war verdammt schwer zu verstehen, dass der eigene Vater einen nur vor der Marine schützen will, wenn man gerade mal vier Jahre alt ist. Und Mama? Sie hat nie etwas über ihn gesagt, scheint wohl so, als wäre der Schmerz unerträglicher gewesen, hätte sie mir von ihm erzählt.“ Die Erinnerung daran war alles andere als schön, da sie inzwischen wusste, was die Gründe waren und sie auch mittlerweile sehr wohl verstehen konnte, was in ihrer Mutter abging.
 

„Wie dem auch sei. An einem Tag habe ich mit einem Dorfbewohner gesprochen, Bardo“, bei dem Gedanken an den alten Kauz, musste Lio schmunzeln. Ihre Eltern hatten ihn oft als ‚alten Sack‘ bezeichnet. Wie es ihm wohl ging? „Er hat mir davon erzählt, dass er selbst einmal Pirat war und dass er das Leben vermissen würde. Natürlich hatte ich absolut keinen Schimmer, was er damit meinte. Woher sollte ich es auch wissen? Ich war gerade mal vier oder fünf Jahre alt. Na ja, wie dem auch sei. Daraufhin habe ich meine Mutter gefragt. Sie hat mir sehr viel erklärt, wirklich viel. Da hätte man schon merken können, dass sie selbst einmal eine Piratin war, doch das merkt man wohl nicht, wenn man nur einen Meter hoch ist und sich darüber Gedanken macht, nicht Zähne putzen zu müssen. Schließlich hatte sie mich soweit, dass ich selbst einmal Piraten werden wollte.“
 

Ace lauschte ihren Worten und nickte ab und zu verstehend, wenn sie davon sprach, wie alles zu einem kam. Als sie von dem Tod ihrer Mutter sprach, brach ihre Stimme ab und ihre Atmung wurde unregelmäßiger und flacher. Und doch kamen keine Tränen, da sie recht schnell zum anschließenden Thema kam. Der Schwarzhaarige war fasziniert davon, wie sie mit den Themen umging, besonders bei dem Teil, als sie erzählte, dass die Marine sie gefangen genommen hatte. Sie wurde allein wegen ihrer Herkunft dafür bestraft, obwohl sie rein gar nichts dafür konnte. Man hatte sie festnehmen lassen, wenige Monate nach dem Tod ihrer Mutter. Zu diesem Zeitpunkt war sie völlig auf sich allein gestellt. Keine Geschwister, die sie in irgendeiner Weise stützten und halfen, keine Bergbanditen, die ihr ein halbwegs angenehmes Heim boten und auch kein Großvater, der sich zumindest um ihre Zukunft sorgte. Zur Festnahme war sie vollstens allein und hatte keinen Schimmer, wer ihr Vater war und was dieser sich für Sorgen um sie machte. Dennoch konnte Ace sie verstehen, ihre Hassgedanken nachvollziehen. Ihm selbst ging es doch nicht anders. Doch war sein Vater kein so guter Mann, wie Shanks es einer war. Dieser hatte zumindest seinem Bruder das Leben gerettet und versucht seiner Tochter ein halbwegs friedliches Leben außerhalb der Piraterie zu bieten. Was hatte sein Erzeuger schon getan? Nichts weiter. Er war ein Dämon, dessen Blut auch in seinen Adern floss.
 

„Ich wusste aber nie, dass ich seine Tochter bin. Ich wurde hier ohne weiteres aufgenommen und bin zwei Jahre später erst Shanks begegnet, als ich 14 Jahre alt war“, sagte sie abschließend, da es für einen Abend doch recht viel Input war. Ihre Worte ließen Ace jedoch noch mehr in Gedanken herum irren. Lio hatte so vieles erzählt, davon gesprochen, wegen der Herkunft bestraft zu werden und doch hatte er selbst Bedenken, wenn er erst einmal ansprach, dass er der Sohn Rogers war. Wie sollte er es ihr auch sagen können? Wie würde sie überhaupt darauf reagieren? Wäre es vielleicht sogar möglich, dass sie ihn von sich stoßen würde, wenn sie erst einmal wusste, wer sein Erzeuger war? Und doch.. wusste er, dass sie selbst in der gleichen Situation war. Sie hatte schon erleben dürfen, was für eine Ungerechtigkeit es war, aufgrund seiner Herkunft anders behandelt zu werden. Müsste nicht genau sie Verständnis für ihn haben? Fragen über Fragen und Ace wurde zunehmend unsicherer, was dies anging.
 

„Alles in Ordnung bei dir?“, fragte sie ihn und strich ihm behutsam über seine Schulter, die er leicht verspannt anzog. Ace antwortete nicht und konzentrierte sich ganz auf ihre sanften Berührungen, die ihn wenigstens minimal entspannten. Als sie ihm einen Kuss auf die Stirn gab, nickte er und atmete auf. Es war zum Verrücktwerden. Sobald es darum ging, von seiner Vergangenheit zu sprechen, wehrte sich alles in ihm vehement dagegen. Aber wie sollte er damit überhaupt umgehen? Wie würde seine Familie nur darauf reagieren, wenn sie wüsste, dass er der Sohn des Piratenkönigs war?
 

Warme Lippen legten sich sanft auf seine und automatisch erwiderte er den Kuss der Rothaarigen. Lio hatte mitbekommen, dass ihre Worte ihn nicht großartig besänftigen konnten und dass sie in ihm regelrecht etwas ausgelöst hatten. Was genau es war, würde sie noch herausfinden, jedoch zu einem anderen Zeitpunkt, in einer anderen Lage. Ace schob sich nach oben und entzog sich ihrer Umarmung. Er hob ihr Gesicht mit seinen Fingern an und drückte seine Lippen auf die ihre. Ein Kuss war entfesselt, den er nicht so schnell wieder lösen wollte. Was er nun brauchte, war die Ablenkung, die sie ihm zu Anfang schon missgönnt hatte. So sehr die Rothaarige auch versucht hatte diese Option nicht in Betracht zu ziehen, da ein klärendes Gespräch vielleicht sinnvoller gewesen wäre, wehrte sie sich keineswegs dagegen. Das Gefühl seiner Nähe war zu schön, um darauf zu verzichten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück