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The Change of Fate

a ZENONIA Fanfiction
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Endlich melde ich mich wieder mit einem neuen Kapitel zurück und wünsche schonmal viel Spaß beim Lesen. :-)

Dieses Kapitel beinhaltet Spoiler zu ZENONIA 1, 2, 3, 4 und 5. Komplett anzeigen

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The Lurking Danger Pt. II

CHAPTER 5 - THE LURKING DANGER PT. II

Lange dauert es nicht, bis ich wieder erwache. Ich finde mich in liegender Position auf einem Waldboden wieder. Etwas benommen liege ich noch da ehe ich die Fee bemerke, die dicht vor meinem Gesicht herumflattert und aufgeregt auf mich einredet.

"Regret, kannst du mich sehen und hören?", will sie hektisch von mir wissen während ich meine roten Augen erst nur einen Spalt breit geöffnet halte um sie so etwas an das grelle Tageslicht gewöhnen zu können.

Ja, ich verstehe sie. Ich verstehe sie! Etwas verwirrt blicke ich noch drein während ich zu rekonstruieren versuche, was kurz zuvor noch passiert ist. Angestrengt denke ich einen Moment nach und kann tatsächlich alle meine Erinnerungen wieder rekonstruieren. Gemeinsam mit Anya hatte ich mich auf den Weg aus der Stadt in das kleine Wäldchen gemacht, ehe ich bewusstlos geschlagen wurde. Was dann passiert ist kann ich nicht mit voller Sicherheit sagen habe ich dank dem großen Maße an Benommenheit doch nicht sonderlich viel mitbekommen. Dennoch ist es doch ein absoluter Fortschritt dass ich meine Erinnerungen im Vergleich zu der vorhergehenden Situation wieder zurückerlangen konnte und Anyas Stimme klar und deutlich vernehmen kann – noch zuvor habe ich nämlich Niemanden sonderlich gut verstanden. Kurz räuspere ich mich ehe ich zum Sprechen ansetzen will. Doch gerade als ich etwas sagen will mache ich den Schatten einer Gestalt aus, die direkt auf uns zuzukommen scheint, sich dennoch aber vor uns versteckt zu halten scheint.

"Was glotzt du denn in die Ferne? Mach dein Maul auf und rede gefälligst mit mir, Blondie!", kommt es bissig von Anya – erwartungsgemäß unfreundlich.

Ihre Worte interessieren mich im Moment jedoch herzlich wenig – der Gestalt, die sich da hinter einem Baumstamm versteckt wohnt gerade meine vollste Aufmerksamkeit inne. Und diese Person scheint sich nun tatsächlich dazu zu entschließen, sich uns zu nähern. Also versuche auch ich mich aufzurichten und schaffe es sogar, mich normal aufzusetzen. Stechender Schmerz durchzuckt meinen Körper vom Kopf aus, ehe er in den Rest meines Körpers ausstrahlt. Kurz stöhne ich auf die Schmerzen ehe ich mich wieder fange. Ich muss zusehen Anya und mich vor diesem Schergen zu verteidigen. Also strecke ich die Hand nach dem Breitschwert aus, das unweit neben mir auf dem Boden liegt. Die verhüllte Gestalt kommt dennoch immer näher und näher, hat uns fast schon erreicht. Auch Anya dürfte es kein Rätsel mehr sein, warum ich ihr nicht antworte, gerät sie doch augenblicklich in Panik.

"Oh was zum Henker?! Nicht noch ein Dieb!", kommt es panisch von ihr während ich mich weiter meiner Waffe widme.

Gerade schaffe ich es, den Griff der Waffe in die Finger zu bekommen als die Gestalt auf einmal ihre Worte an uns richtet. Erst als ich höre wer da zu mir spricht lasse ich die Finger wieder von der Waffe und seufze erleichtert.

"Regret, was macht Ihr denn hier? Um Himmels Willen Ihr seid verletzt!", kommt es von Matthew, dem Arzt, der mich zuvor noch bei sich aufgenommen hatte.

Schnell eilt er herbei und hilft mir auf, ehe ich mit ihm gemeinsam in die Stadt und in sein Haus zurückkehre. Dort versorgt er meine Kopfwunde ehe er neben meinem Krankenlager Platz nimmt und mich eindringlich mit seinem Blick mustert. Erst Anya schafft es die zwischen uns herrschende Stille zu durchbrechen.

"Wie habt Ihr uns gefunden?", will sie von dem Arzt wissen der kurz so nickt als ob er diese Frage bereits sehnsüchtig erwartet hätte.

"Ich habe Euren Zettel gelesen dass Ihr etwas draußen wäret und auf Nahrungssuche ginget. Dennoch wart Ihr erheblich lange fort sodass ich mir sofort Sorgen machte. In Eurem verwirrten Zustand hätte Euch so Einiges widerfahren können und das ist es scheinbar leider ja auch.", meint der Arzt was mich nicht sonderlich zufrieden stimmt.

Was soll das denn jetzt bitte heißen? Dass er so etwas schon längst vorhergesehen hatte weil ich seiner Ansicht nach zu blöd dazu bin, mich wie ein normaler Mensch zu verhalten? Ich bin nicht verwirrt! Ich bin bei klarem Verstand! Zu gerne würde ich ihn fragen wie er sich verhalten würde wenn er eigentlich tot gewesen ist und dann urplötzlich wieder zum Leben erwacht um sich vor den Stadttoren einer fremden Stadt wieder zu finden, dennoch unterlasse ich das. Kurz seufze ich ehe ich meine Augen schließe. Nein, ich werde ihm überhaupt nichts entgegnen, nicht Kund tun dass mir seine Redensart nicht behagt und dass er mir mit seiner Wortwahl vielleicht sogar etwas Unrecht tut. Dazu fühle ich mich gerade nicht Imstande, ich habe keine Kraft für irgendwelche Diskussionen oder Widerreden. Ich denke dass ich erst einmal etwas Ruhe benötige um das Geschehene verdauen zu können. Den Blick des Arztes, der mich scheinbar zu durchbohren scheint, kann ich förmlich spüren.

"Ruht Euch etwas aus, Ihr braucht die Ruhe, sie wird Euch gut tun. Solltet Ihr Irgendetwas benötigen lasst es mich jederzeit gerne wissen. Ich werde jetzt noch eine Kleinigkeit essen und dann zu Bette gehen, wir reden dann morgen. Gute Nacht.", sagt er, ehe er uns allein zurücklässt und die Türe zu meinem Krankenzimmer hinter sich schließt.
 

"Verdammt! Die kriegen wir nie! Sie sind zu schnell!", kam es von Nicoon, der gemeinsam mit Tuturan und Daza hinter den Schergen hereilte, die kurz zuvor noch den blonden Mann mit der Fee attackiert hatten.

Die drei Minotaur jagten wie wild hinter den Angreifern her, die sich scheinbar jedoch besser in der Gegend auskannten, in der sie gerade zugange waren und so leichter fliehen konnten. Und tatsächlich schafften sie es, die drei Minotaur abzuhängen und vollends allein dastehen zu lassen.

Atemlos blieben die drei Jäger stehen und sahen sich gegenseitig ratlos an.

"Schande, was jetzt?", wollte Tuturan wissen, während Daza einen Blick in die Richtung warf, in die die Angreifer verschwunden waren.

"Die sind erstmal weg von Deva Castle und dem König. Lasst uns zurückkehren und dann geben wir in der Stadt dem leitenden Kommandanten den Auftrag, die Kerle zu fassen.", schlug Daza vor woraufhin sich die drei auf den Weg in die Richtung machten, in der sie den verletzten Mann vermuteten, der von den Schergen zuvor noch attackiert worden war.

Doch war der blonde Mann nirgends mehr anzutreffen. Der Mann lehnte nicht mehr an dem Baumstamm, gegen den Nicoon ihn vor wenigen Minuten noch gelehnt hatte.

"Sind wir an der falschen Stelle oder was?", fragte Tuturan und runzelte die Stirn ehe er etwas Schimmerndes auf dem Waldboden ausmachte.

Das Amulett, welches der Mann getragen hatte, lag noch auf dem Waldboden, wo er es kurz zuvor noch unbewusst verloren hatte.

"Verdammt, wo ist er hin?", fragte Nicoon entsetzt während die drei Krieger den halben Wald durchkämmten um den Mann zu finden, jedoch vergebens.

"Na hoffentlich geht es dem Kerl gut. Hoffentlich hat ihn kein Monster gerissen oder Derartiges...", murmelte Tuturan während die drei Krieger beisammen standen und über ihr weiteres Vorgehen berieten.

"Wir können ihn hier nicht finden, auch setzt die Dämmerung bald ein. Lasst uns zum König zurückkehren und dann dem Militär auch hierzu einen Auftrag zukommen lassen, nach dem Kerl zu suchen.", schlug Daza erneut vor woraufhin alle drei zu König Lu zurückkehrten. Gemeinsam kehrten sie in Deva Castle ein während Daza Lu über alles Geschehene in Kenntnis setzte. Sofort machten sie sich daran in das Kommandantenzimmer in der Burg zu gehen, in welchem sich die obersten Kommandanten Deva Castles zu ihrer täglichen Arbeit trafen. Gerade eben trafen sie jedoch nur eine einzige Kommandantin an, die ihre Arbeit stillschweigend verrichtete.

Die blauhaarige Frau saß über eine Karte gebeugt da, während sie mit mehreren Stecknadeln mehrere Stellen auf der Karte punktierte. Erst ein Räuspern seitens Daza riss die Frau aus ihrer Arbeit und veranlasste sie dazu in Anbetracht ihrer hohen Gäste sofort aufzuspringen.

"Verzeiht mir meine Unhöflichkeit!", entschuldigte sie sich sofort hektisch ehe sie sich tief vor dem König und den Neuankömmlingen verbeugte, "Kommandantin Ruira zu Euren treuen Diensten. Wie kann ich Euch behilflich sein?", fragte sie höflich als auf einmal eine weitere Person den Raum betrat.

"Hallo~", kam es von einer großen Frau mit extrem langem, lockigem blonden Haar, die Daza kurz auf die Schulter klopfte, "du stehst ein klein wenig ungünstig im Türrahmen, mein Guter.", meinte sie grinsend und schubste Daza in den Raum ehe sie die Türe hinter sich zuzog.

"Ecne!", kam es überrascht von dem Minotaur während sich die Angesprochene provokant auf der Tischplatte niederließ des großen Tisches niederließ, der in der Mitte des Raumes stand und der mit sämtlichen Karten und Dokumenten übersät war.

Das Kommandantenzimmer war ein recht geräumiger Raum, der von dem massiven Tisch und mehreren an den Wänden und an Kartenständern hängenden Karten als Ambiente verschönert wurde. Eine breite Fensterfront sorgte dafür, dass ausreichend Tageslicht in das Rauminnere gelangte und eine Flagge an der Wand erinnerte daran, dass man sich hier im Kommandantenzimmer der Stadt Deva Castle befand. Alsbald Ecne ihren Platz gefunden hatte bedeutete sie allen Anderen, sich ebenfalls zu setzen, auch Kommandantin Ruira nahm wieder vor ihrer Karte Platz.

Das war Ecne. Generalin Ecne um genau zu sein – eine sehr bekannte Persönlichkeit. Gemeinsam mit Lu, Morpice und Daza hatte sie damals einen von vier legendären Kriegern dargestellt, die die Welt vor Schlimmem gerettet hatten. Noch heute war sie eine Legende und hatte – zumindest bis zum Ableben von Morpice und zur Krönung von Lu – gemeinsam mit Lu und Morpice als Generäle für das Königreich Andra gedient. Und nun hielt nur noch sie als Generalin die Stellung – Lu war König und Daza war nie zum Militär gegangen und Lus königlicher Berater. Dennoch schaffte sie all das auch leicht allein: Ecne war berühmt-berüchtigt für ihre doch sehr eigenen Charaktereigenschaften. Sie war direkt, wirkte manchmal unhöflich und nahm sich immer, was sie wollte. Ecne kannte keine Furcht, sie schaffte es dennoch Leute das Fürchten zu lehren. Und so kam es, dass sie sich überall ihren Namen machte und bis heute bekannt oder gar gefürchtet war.

Dass Ecne zum Beispiel provokant auf der Tischplatte Platz nahm war ein ecne-typisches Verhaltensmuster – sie nahm sich eben, was sie wollte und verhielt sich, wie sie wollte. Ob der König in ihrer Gegenwart war oder der Große Erschaffer es selbst wäre – es würde sie nicht im Geringsten kümmern. Erst schüttelte Lu leicht den Kopf über das Verhalten seiner Kameradin ehe er sich neben ihr auf einem Stuhl niederließ. Auch Daza, Tuturan und Nicoon ließen sich an dem Tisch nieder ehe sie Ecne von ihren heutigen Erlebnissen berichteten.

"Das klingt nicht sonderlich gut. Was waren das nur für Kerle?", fragte Ecne während sie sich mit einer Hand durch ihr langes, lockiges Haar fuhr.

"Keine Ahnung. Entweder waren sie normale Schergen oder aber sie gehörtem dem Devil Tribe an, wobei ich Letzteres für eher unwahrscheinlich halte.", meinte Daza.

"Gut, ich schicke sofort Jemanden. Ruira, sei so lieb.", bat sei ihre Kommandantenkollegin, die sofort aus dem Raum eilte und alles Zugehörige einleiten würde.

"Ich dachte du nimmst dich der Sache vielleicht persönlich an.", kam es von Lu, der Ecne direkt musterte.

"Vergiss es, Lu. Wieso sollte ich mich solchen Lappalien annehmen? Das ist Kinderkacke, mit Sowas können sich die normalen Kommandanten beschäftigten.", meinte Ecne harsch worauf der Andere nur seufzte – das war typisch für Ecne, sie war eben eine abgebrühte Frau, die ihre Meinung auf doch recht direktem Wege Kund tat.

"Sieh dir die Karte hier an.", sagte sie zu ihrem König und schnappte sich einen Stab, der auf dem Tisch lag, um von ihrer Position auf dem Tisch aus ein paar Punkte an der Karte anzutippen, "siehst du das? Oder das hier? Oder das? Das alles sind Dinge, die mich mehr interessieren sollten. Der Devil Tribe attackiert immer und immer wieder dieselben Stellen, verstehst du? Aber irgendwelche vermissten Kerle suchen? Schergen schnappen? Sorry, Schätzchen.", sagte sie und legte den Stab wieder beiseite, ehe sie aufsprang, "wir haben die Lage unter Kontrolle – ich wollte dir nur die Gewichtung bestimmter Sachen näher erörtern. Jetzt wo du nicht mehr beim Militär tätig bist hast du vielleicht die ein oder andere Sache vergessen.", meinte sie grinsend und beugte sich etwas zu ihrem König und Freund hinab, dem sie den Kopf tätschelte und welchen sie dann leicht lächelnd musterte.

"Alles klar, Ecne.", kam es von Lu während Daza nachdenklich dreinblickte.

"Was hast du, Daza?", fragte der König den Minotaur, der kurz seufzte.

"Was, wenn sie ihn nicht finden? Ich könnte mir nicht verzeihen wenn ihm etwas zugestoßen wäre. Der Mann war wehrlos.", sagte der Braunhaarige besorgt ehe Nicoon sich einschaltete.

"Ja, er war wahrhaftig wehrlos.", bestätigte der Kollege Dazas seinem Kameraden nochmals, was diesen nicht unbedingt beruhigte.

Ecne lachte nur kurz tonlos, ehe sie auf Daza zuging und dessen Kinn anhob während sie ihn aus ihren nachtblauen Augen ernst musterte.

"Daza. Wir sind das Militär. Wir sind gut, verdammt gut. Und du bist lieber vorsichtig uns Unfähigkeit zu unterstellen. Wir finden Jeden, den wir haben wollen, kapiert?", fragte die Generalin woraufhin Daza nur leicht lächelnd nickte.

"Du hast ja recht. Das Militär, also ihr, werdet ihn finden.", sagte er während Ecne zufrieden sein Kinn los lies und Daza sich daran machte, das Amulett des Fremden aus seiner Hosentasche zu kramen.

"Was ist das? Hast du mir ein Geschenk mitgebracht oder willst du mich bestechen, du Schleimer?", fragte Ecne während auch Lu aufstand, um sich das Amulett genauer ansehen zu können.

"Das gehört dem Gesuchten...", sagte Daza, "...wobei es mir irgendwo vertraut vorkommt.", setzte er nach während Ecne ihm das Schmuckstück aus der Hand nahm, um es selbst zu begutachten.

Mit ihren Fingern fuhr sie die Verzierungen des Amuletts nach ehe sie es vor ihr Dekolleté hielt.

"Steht mir doch, oder?", meinte sie scherzend ehe sie zum Fenster ging, dieses öffnete und einen Moment in die einkehrende Nacht starrte.

Dann, als sie gefunden hatte, wonach sie einen Moment lang gesucht hatte, nahm sie Daumen und Zeigefinger in den Mund um einmal laut zu pfeifen. Ruira, die draußen mit dem Suchtrupp im Burginnenhof stand richtete ihren Blick nach oben zu Ecne, die ihr das Amulett nun zuwarf.

"Ecne bist du des Wahnsinns?!", kam es entsetzt von Lu während Ecne nur mit dem Daumen nach oben zeigte – die Kommandantin hatte das Amulett erfolgreich aufgefangen.

"Ist doch Alles gut gegangen.", sagte sie zu Lu, ehe sie sich wieder zu Ruira wandte, "das gehört dem Typen, der vermisst wird.", sagte sie, ehe sie das Fenster wieder schloss und den Vorhang des Raumes wieder zuzog, um sich umzudrehen und ihre Gäste wieder mustern zu können.

"Wir finden ihn schon, keine Sorge. Und jetzt beschreibt mir mal diese Schergen, die auf ihn und euch losgegangen sind.", forderte sie und zückte ein Blatt, auf dem sie alles Wichtige vermerken würde um dies dann an ihre Offiziere weiterleiten zu können, die eine entsprechende Fahndung einleiten würden.
 

Für einen Moment liege ich schweigend da ehe ich meine Augen wieder öffne und die Fee erblicke, die neben meinem Krankenbett flattert.

"Wie geht es dir, Blondie?", fragt mich Anya, woraufhin ich am liebsten nur geseufzt hätte, dennoch bin ich Anya eine vernünftige Antwort schuldig.

"Es ging mir schon besser, mein Kopf schmerzt abgöttisch. Ansonsten geht es mir jedoch gut.", meine ich und sehe sie dann abwartend an, "und wie geht es dir?"

"Ich glaube ich bin mit einem Schrecken davon gekommen, so geht es mir aber auch ganz gut.", lässt mich die Fee wissen ehe sie mich fragend ansieht, "wer waren diese Typen nur? Glaubst du das waren Shaturus Leute?", will sie wissen, woraufhin ich nur die Schultern zucke.

Ich weiß es nicht, ich kann es wirklich nicht sagen. Gestern noch bin ich vor den Toren Deva Castles aus dem Tode erwacht – wie soll ich also wissen ob unsere Angreifer Shaturus Leute waren? Weiß er überhaupt, dass ich lebe? Vielleicht waren diese Kerle auch hinter meiner Ladon-Energie her? Vielleicht waren sie auch einfach nur stinknormale Räuber? Wer weiß das schon. Zu viele Gedanken strömen auf mich ein, die ich im Moment nicht unbedingt gut einordnen kann. Ruhe tut mir denke ich fürs Erste gut, also entschließe ich mich dazu, mich erstmal auszuruhen ehe ich irgendwelche Rückschlüsse oder Nachforschungen zu dem heutigen Tage anstellen werde.

"Ich weiß es nicht, Anya. Es gibt so viele Möglichkeiten, was diese Leute sein könnten. Sie können ganz normale Personen sein, ganz gewöhnliche Diebe. Sie können aber auch hinter meiner Ladon-Energie her sein, wer weiß das schon? Lass uns fürs Erste schlafen.", meine ich bittend und senke immer weiter meine Stimme – Matthew soll nicht unbedingt mitbekommen, dass er 'den Feind' höchstpersönlich in seinem Haus hat.

Rein rechtlich gesehen gehöre ich ja dem Devil Tribe an, bin also de facto ein Feind der Menschen. Dennoch habe ich mich der Menschheit angeschlossen, um gegen meinesgleichen zu kämpfen. Wüsste der Arzt jedoch, dass ich ein Angehöriger des Devil Tribes bin würde er mich sicherlich nicht so ohne weiteres bei sich übernachten lassen.

Anya scheint meinen Vorschlag nicht allzu schlecht zu finden und legt sich selbst ebenfalls hin. Dass sie noch lange darüber nachgrübelt, wer unsere Angreifer waren und was die Beweggründe für ihren Angriff darstellen weiß ich nicht, werde ich doch schon bald vom Schlafe übermannt.
 

Ein helles Licht weckt mich.

Glühendes Licht scheint mich zu umgeben.

Verschlafen öffne ich meine Augen und erschrecke für einen Moment, finde ich mich doch in einer Höhle wieder. Lava umgibt das Felsplateau, auf dem ich mich wiederfinde.

Haben mich die Kerle aus dem Wald etwa in eine Höhle verschleppt? War ich nicht kurz zuvor noch in Matthews Haus? Oder habe ich nur geträumt in Matthews Haus zu sein?

Etwas erschrocken blicke ich drein ehe ich mich wieder fange und mich von meinem Standpunkt aus etwas in der Höhle umsehe. Ich muss hier weg – wenn meine Verfolger hier sind haben sie mich vielleicht für den Moment aus den Augen gelassen um dann wieder zurück zu kommen. Das ist meine Chance, jetzt oder nie! Also eile ich drauflos, ziellos und völlig orientierungslos husche ich an mehreren Felsen vorbei ehe ich erschrocken innehalte.

Eine Gestalt läuft unweit mir durch die Höhle. Nun gut, als vollwertiges Laufen kann man das vielleicht nicht unbedingt bezeichnen, dennoch geht diese Gestalt durch die Höhle. Schwankend und stolpernd macht sie sich daran, gen Norden zu laufen. Dennoch gerät die Gestalt immer wieder nahe an die Lava, ein gefährliches Unterfangen.

Ob das wohl ein Wächter meiner Peiniger ist? Ob mir diese Person wohl friedlich gesinnt ist? Ich weiß es nicht, kann von meiner Position aufgrund der glühenden Hitze, die meine Sicht verschliert, aber auch nicht erkennen um wen es sich bei dieser Person handelt. Kurz warte ich noch bis die Person verschwunden ist, ehe ich meinen Weg fortsetze.

Irgendwie kommt mir diese Höhle bekannt vor.

Alles kommt mir irgendwie unwahrscheinlich vertraut vor.

Gerade passiere ich eine weitere Felsgruppe als ich zu einem großen Felsplateau gerate, welches von Lava umgeben ist.

War ich hier... nicht schon einmal? Irgendwie kommt mir auch dieser Ort bekannt vor.

Sehe ich mich an diesem Ort genauer um bestätigt sich mir meine Annahme: hier bin ich soeben aufgewacht! Wie kann das nur sein? Bin ich im Kreis gelaufen?

Mit einem Stein markiere ich eine Stelle auf dem Felsboden und will mich gerade wieder erheben, als mich eine Person bei den Schultern packt.

"Es ist Alles deine Schuld.", zischt die Person, die eher tot als lebendig wirkt.

Schockiert muss ich feststellen, dass es sich bei dieser Person um meinen toten Sohn Chael handelt, der mich mit einem wilden Blick mustert.

Allein sein Blick scheint mich schon in Stücke zu reißen während ich ihn noch immer perplex mustere. Seine Kleidung hängt in Fetzen an seinem Leib, der völlig von Schrammen und Blut übersät ist. Knochige Hände umfassen meine Schultern während mich mein Sohn immer weiter in Richtung der Lava zurückdrängt.

Ich will sprechen, will zum Reden ansetzen und doch kommt kein Laut über meine Lippen. Verzweifelt starre ich meinem Sohn entgegen, der mich dann doch gegen eine Felswand drückt und mich am Kragen packt, während er mich mit seinen rotbraunen Augen zu durchleuchten scheint.

"Du bist schuld.", wiederholt er seine Worte von vorhin, "du bist schuld, dass ich nicht mehr leben kann!", setzt er nach, woraufhin ich nach seinen Schultern greifen will.

Ich weiß es, ich weiß dass ich Schuld an seinem Tod bin.

Aber jetzt, wo wir schon hier sind – vielleicht kann ich ihn ja doch noch retten?

Ich will ihm meine Schuld eingestehen, will ihm versprechen, dass ich es wiedergutmachen werde und doch kann ich nichts sagen. Ich will mein Schicksal ändern und doch scheint es mich fest in seinem eisernen Griff zu haben. Was für ein Alptraum ist das?

Plötzlich beginnt die Erde zu beben. Die Höhle beginnt einzustürzen! Felsen stürzen von der Decke auf uns herab, während wir uns weiterhin gegenüberstehen, Auge um Auge, Zahn um Zahn.

Gerade als ich nach den Schultern meines Sohnes greifen will verschwindet seine Silhouette im Feuer, Flammen stieben empor und ich befinde mich wieder vor der Höhle, deren Ausgang komplett von eingestürzten Felsen versperrt ist.

Schluchzend sinke ich vor den Felsen in die Knie, lehne meine Stirn an die kühlen Felsen und weine um den Verlust meines Sohnes, ehe ich erneut den Halt verliere. Ich falle in die Tiefe, Alles wird schwarz um mich. Kurze Zeit später finde ich mich vor Shaturu in dessen Kammer wieder. Ein Schwert steckt in meiner Brust während ich röchelnd auf dem Boden liege und die Personen mustere, die ihren Sieg feiern. Die rothaarige Kommandantin lacht finster während auch Shaturu in ihr Lachen einfällt und mir vor Augen führt, wie gut er mich doch hinters Licht geführt hat.
 

"Cha-el.", stammle ich, nicht merkend dass Anya und Matthew wie wild auf mich einreden.

Erst ein erneutes Rütteln an meinen Schultern entreißt mich aus meinen wirren Träumen und befördert mich wieder in die Realität zurück, der ich normalerweise auch angehöre. Erschrocken starre ich in die zwei besorgten Gesichter des Arztes und der Fee.

"Blondie?", spricht Anya mich fragend an während ich mich schwer atmend etwas aufsetze. Was für ein Traum war das denn jetzt? So wirr habe ich schon lange nicht mehr geträumt.

Erneuter Schmerz durchzuckt meinen ganzen Körper und lässt mich wieder auf das Krankenbett zurücksinken.

"Ist Alles mit Euch in Ordnung, Regret?", fragt Matthew und legt mir behutsam seine Hand auf meine Schulter, "Ihr habt wohl sehr schlecht geträumt. Fieber habt Ihr Keines dennoch habt Ihr viele hektische Worte verloren und immer wieder einen Namen ausgesprochen. Chael, ja genau. Diesen Namen habt Ihr immer und immer wieder aufs Neue ausgesprochen.", meint der Arzt woraufhin ich erneut die Augen schließe und tief durchatme.

Die in mir aufsteigende Trauer will ich den Arzt nicht sehen lassen, seine Frage allein schmerzt mich schon zu sehr, ich darf mich nicht von meiner Trauer übermannen lassen. Nicht in seinem Angesicht. Als ich mich wieder etwas beruhigt habe sehe ich den Arzt mit merklich gefasstem Blick wieder an.

"Es ist nichts. Alles ist gut. Ich habe nur schlecht geträumt.", antworte ich ihm woraufhin der Andere meine Schulter kurz etwas mit der Hand drückt, die noch immer dort verweilt.

"Egal was es ist – Ihr könnt gerne mit mir reden wenn es Euch hilft.", meint er ehrlich und schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln, ehe er mich wieder fragend ansieht, "wie fühlt Ihr Euch heute?", will er von mir wissen.

"Habt vielmals Dank dennoch ist das nicht notwendig.", sage ich ehe er glücklicherweise endlich das Thema wechselt, "es geht. Ich habe nur schreckliche Kopfschmerzen.", sage ich woraufhin der Andere nickt.

"Ich werde Euch ein Schmerzmittel zubereiten, ich bin gleich zurück. Eine Kleinigkeit solltet Ihr auch essen und etwas trinken.", stellt er fest ehe er aus dem Zimmer verschwindet.

"Ich könnte auch etwas zu knabbern vertragen!", meint Anya scherzend ehe sie mich wieder mustert, "na Blondchen? Hast wohl von Shaturu geträumt oder warum hast du dein Gesicht so verzogen?", fragt sie mich vermeidet es dennoch aber tunlichst, mich auf meinen verstorbenen Sohn anzusprechen.

Ich rechne ihr wahrlich hoch an dass sie mich damit in Frieden lässt, vermutlich steckt irgendwo tief in ihrem Inneren doch ein guter Kern.

"Unter Anderem, ja.", gebe ich zu woraufhin die Fee sich auf meiner Brust niederlässt.

"Hm, kein Wunder. Sei mal ehrlich – wie geht es dir?", will sie von mir wissen und fixiert mich mit ihren orangefarbigen Augen ehe ich mich etwas aufrichte, um ihr in die Augen sehen zu können.

"So, wie ich es dem Arzt schon gesagt habe. Gut, mir ist vielleicht auch etwas übel.", gebe ich noch zu woraufhin die Fee sofort wieder in die Luft flattert.

"Uh heißt dass das du dich übergeben musst?", fragt sie während ich mich vollständig aufsetze und kurz etwas lächle.

"Nein.", gebe ich nur zurück und bin amüsiert über die Tatsache, wie schnell die Fee auf einmal verschwunden ist.

Kurz bleibe ich einen Moment lang still sitzen und fixiere mit meinem Blick die Wand gegenüber mir um dem kurzfristig einsetzenden Schwindel entgegen zu wirken. Dann, als der Schwindel endlich abgeklungen ist, richte ich mich vorsichtig auf, was jedoch erneuten Schwindel auslöst. Kurz taumle ich etwas, stütze mich dann jedoch an der Wand ab um so weiter gehen zu können.

"Regret! Bist du des Wahnsinns?! Du sollst noch nicht gehen, du hast doch gehört was der Arzt gesagt hat - du brauchst Ruhe!", schalt mich die Fee während ich ihre Worte ignorierend auf das Fenster zugehe und vor diesem schlussendlich zum Stehen komme, "hallo?! Hörst du mir zur, Blondie?!", faucht die Fee woraufhin ich nur leicht nicke.

"Muss ich ja zwangsläufig.", meine ich neckisch woraufhin die Andere nur seufzt.

"So schlecht kann es dir ja nicht gehen wenn du noch gegen mich sticheln kannst.", meint sie während ich meinen Kopf gegen das kühle Fensterglas lehne und etwas nach draußen sehe.

Erneut beobachte ich das hektische Treiben in den Straßen Deva Castles. Die Stadt ist wahrlich zu einem würdigen Zentrum erwachsen. Wie viele hunderte Menschen wohl hier leben? Oder gar tausende? Eine Zeit lang stehe ich nachdenklich da während ich eine Person mustere, die zielsicher durch die Straßen geht und scheinbar gleich mehrere Personen nach etwas befragt. Irgendetwas hält sie in ihrer Hand, das aus der Ferne wie ein Blatt Papier wirkt. Sie scheint etwas zu suchen, zeigt sie doch immer wieder von Neuem auf das Blatt wenn sie mit einer weiteren Person spricht.

Dass die Personen den Auftrag General Ecnes ausführt, mich zu suchen vermag ich beim besten Willen nicht zu ahnen...



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