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Finsterer Seelenmond mit Sahnehaube

oder: Der dunkle Lord und die süße Schnitte
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Liebe Leserschaft, verehrte zahlreiche Schwarzleser, das Jahr geht gut los mit einem neuen Kapitel. Frohes Neues!
~Seelenfinsternis Komplett anzeigen

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Kapitel 11 - Top, die Wette gilt! (Seelenfinsternis)

11 – Top, die Wette gilt!
 

Fest hielt Sesshoumaru Kagome am Matrosenkragen ihrer Schuluniform und starrte sie aus roten Augen an. Sein Atem ging schwer und angestrengt, fast als wäre er im Kampf. Die Zeit verging, Sekunden wurden zu Minuten und der Dämon verharrte noch immer regungslos starrend. Nachdem der erste Schreck verflogen war, schaltete sich Kagomes Verstand wieder an und begann ihre Lage zu analysieren. Fürs Erste befand sie sich nicht in akuter Lebensgefahr. Sesshoumaru war nicht dafür bekannt zu zögern seine Opfer zu töten und so war die Tatsache, dass sie nun schon über eine Minute lebendig von seiner Pranke baumelte, durchaus beruhigend. Immer wieder flackerten seine Augen; in einem Moment schienen sie beinahe zu einer roten Supernova zu werden, im nächsten schon trübte Gold das Licht und rang um die Vorherrschaft. Sesshoumaru befand sich wohl in einem Kampf mit sich selbst, folgerte Kagome und sie war wohl der Auslöser. Warum konnte er sich nicht entscheiden, ob er sie töten wollte oder nicht? Ängstlich schluckte sie und harrte weiter in ihrer misslichen Lage aus. Ihre triefend nassen Kleider klebten an ihrem Körper und der weiße Stoff war durch das Wasser unangenehm durchsichtig geworden. Eine kalte Nachtbrise wehte und brachte das silberne Haar des Daiyoukai zum Tanzen. Klasse, dachte Kagome, jetzt war ihr wirklich kalt. Und sie konnte nicht verhindern, dass dies auch deutlich zu sehen war.

Die zwei winzigen zusätzlichen Erhebungen auf ihrer Brust blieben auch dem Blick des Dämons nicht verborgen. Blutroter Schein flammte erneut auf, sein Atem ging nun stoßweise und er war nicht mehr in der Lage seine Augen von ihrem Körper zu lösen. War das nun gut oder schlecht für sie? Angst kroch in Kagomes Blick und nach Antworten suchend sah sie Sesshoumaru hilflos an. Wieder floss die Zeit zäh dahin. Jede Sekunde, die sie weiter lebte beruhigte die Miko ein Stückchen.

Der Teil des Dämons mit den roten Augen, der gerade so fasziniert auf ihre Brüste gestarrt hatte, war scheinbar auf ihrer Seite und versuchte sie zu beschützen. Oder auch nur ihre Brüste. Kam eigentlich aufs Gleiche heraus und Kagome hielt es auch für eine wenig gute Idee Sesshoumaru eine Szene zu machen, weil er unverhohlen ihre sich durch die nasse Bluse abzeichnenden Brüste anstarrte. Mit ein bisschen Glück retteten ihre Brüste ihr gerade das Leben. Es zogen so nah am Abgrund zum Tode seltsame Gedanken durch den Geist, stellte Kagome fest. Wieder auf ihre Lage fokussiert, überlegte sie weiter, was sie tun konnte. Der rote Sesshoumaru mochte sie und ihren Körper. Der mit den goldenen Augen dann wohl nicht. Somit war klar auf wessen Seite sie stand. Aber was tun? Wie konnte sie den Roten unterstützen?

Instinktiv hob sie ihre Hand und führte sie in Richtung ihres Halses. Zart, fast schüchtern streiften ihre Finger über die Haut auf Sesshoumarus Faust. Seine Augen weiteten sich vor Schreck und sein Atem stockte. Sein gesamter Körper versteifte sich, der stählerne Griff an ihrer Kehle verstärkte sich nochmals und nun würgte der Stoff ihrer Schuluniform sie so, dass sie keine Luft mehr bekam. Er machte keine Anstalten sich aus seiner Schockstarre heraus zu bewegen. Mit letzter Kraft griff sie nach seiner Hand, drückte sie von sich weg; der letzte Atem formte die Worte: „Sesshoumaru, bitte…. Nicht…“
 

Unsanft landete sie erneut im Wasser. Mit abwesendem Blick starrte er in das aufgewühlte Wasser und schien sich wieder zu beruhigen. „Willst du mich noch immer töten?“, fragte Kagome mit ängstlich belegter Stimme, als er sich viele Augenblicke später immer noch nicht gerührt hatte. „Ja!“, knurrte er heiser. Wieder ging sein Atem schwer. „Doch ein Teil von mir will es nicht. Dieses verdammte Schicksal hat mein inneres Biest zu ihrem Schoßhund gemacht und führt es an der Leine Kunststückchen machen.“ Brodelnde Wut lag in seiner Stimme, die Worte waren mehr ein Knurren denn ein Sprechen.

„Es tut mir leid.“ Traurig verließen diese Worte Kagomes Lippen ohne dass sie zuvor Gelegenheit hatte darüber nachzudenken. Noch immer saß sie im kühlen Wasser, niedergeschlagen und ängstlich. „Es tut mir leid, dass sie dir das meinetwegen antut. Ich möchte das nicht. Es ist wohl der Zweck meines Lebens dieses verfluchte Juwel zu finden und zum Verschwinden zu bringen. Aber das ist nicht dein Schicksal, du musst mich nicht beschützen. Niemand muss das.“

Die ruhigen und bekümmerten Worte beruhigten das Gemüt des Daiyoukai. So die Beherrschung zu verlieren war seiner eigentlich nicht würdig, ein Mensch unwürdig durch seinen Zorn geadelt zu werden. Nachdenklich sah er in die Nacht, deren kühler Wind seine heiße Wut weiter kühlte. „Ich kann es mir nicht aussuchen, ob ich dich beschützen möchte oder nicht. Das Schicksal zwingt mich dazu. Was glaubst du, warum ich noch hier bin?“, sprach er schließlich wieder mit seiner ihm eigenen Kälte in die Dunkelheit. Er tat sein Bestes sie nicht ansehen zu müssen, wie er sich im Stillen eingestand. „Ist es dir denn wirklich so zuwider?“, stellte Kagome schließlich die Gegenfrage, „Hasst du mich wirklich so sehr?“ „Niemand erteilt diesem Sesshoumaru Befehle, was er zu tun hat“, spie er schließlich verächtlich. „Kein Mensch ist es wert, Zeit an ihn zu verschwenden.“

Kagome schwieg. Sie wusste nicht, wie sie dieses seltsame Gespräch fortführen sollte. Sesshoumaru hatte soeben in seiner sehr eigenen kryptischen Art erklärt, dass er eigentlich nur wütend darüber war nicht Herr seines Lebens zu sein. Und offenbar hasste er sie doch nicht, aus welchen Gründen auch immer. So wie es schien musste sie mit ihm auskommen, bis sie ihre Aufgabe erfüllt haben würde. Also war es klug seine momentane, gesprächige Laune auszunutzen, um etwas mehr über ihn zu erfahren. Sie achtete darauf ihn nicht anzusehen, während sie sprach: „Kein Mensch ist es wert beschützt zu werden, nicht wahr?“

„Hn!“ Ein Schnauben war alles, was sie zur Antwort erhielt, zusammen mit angestrengtem Starren in die Nacht. Die gesprächige Laune war wohl ein Irrtum, dachte Kagome traurig. Sie war wirklich betrübt darüber. Sie hatte im Prinzip nichts gegen Sesshoumaru, solange er nicht versuchte sie oder ihre Freunde zu töten, was in letzter Zeit erfreulicherweise abgenommen hatte. Seinen Bruder ausgenommen, das war ein eigenes Thema. Und manchmal, klammheimlich, konnte sie es ihm nicht verübeln, da sie selbst so eine Wut auf den Hanyou hatte. Dann erschrak sie selbst über ihre Gedanken und darüber, wie sie ihn mit einer Salve von Sitz-Kommandos in den Erdboden stampfte. Sesshoumaru war wenigstens nicht heillos in eine tote Frau verliebt und vergaß darüber die Lebenden – soweit ihr bekannt war.
 

Plötzlich drängte sich eine Erinnerung in ihr Bewusstsein. Es war schon eine ganze Weile her, sie hatte nie darüber nachgedacht. „Ich habe mich niemals bei dir dafür bedankt, dass du mich damals vor diesem Giftmischer der Shichinintai gerettet hast.“ Wieder ein abfälliges Schnauben. Verstohlen riskierte sie einen Blick zu seinem Gesicht. Ganz leicht, fast unmerklich hatte er den Mund verzogen. War das Verlegenheit oder Ärger über sich selbst? Für einen Moment schwiegen sie gemeinsam, die Gedanken in Kagomes Kopf mussten erst weiter erkundet und sortiert werden. „Hatte dich das Schicksal damals auch dazu gezwungen?“

„Nein“, antwortete Sesshoumaru knapp. Dieses seltsame Gefühl der Miko gegenüber war ein recht neues Phänomen, fügte er in Gedanken hinzu. Kagome war verwirrt. Die ganze schöne Erklärung, die sie sich in Gedanken zurecht gelegt hatte, stürzte mit einem Wort des Herrn des Westens wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Mehr als ein konfuses Stammeln brachte sie nicht mehr hervor: „Warum dann?“ Plötzlich drehte der Daiyoukai sich zu ihr herum, seine goldenen Augen durchbohrten sie mit stechendem Blick. „Wärst du lieber getötet worden?“, fragte er kalt. Er wirkte so, als wäre er gewillt ihren Wunsch nachträglich zu erfüllen, schauderte die junge Frau. „Nein, nein…. Ich verstehe nur nicht…. Du bist doch… du hasst“, so purzelten wieder angefangene Gedanken aus Kagomes Mund. „Dann ist es doch gut so“, beendete Sesshoumaru das Stottern und das Thema.

Wieder saß Kagome in sich gekehrt im Wasser und überlegte. Nichts hatte ihn gezwungen, er hatte sie gerettet ohne einen direkten Nutzen für ihn… Es war zwecklos. Sie konnte so lange hier im Nassen sitzen, bis sie ernsthaft schrumpelig werden würde, sie wäre genauso ratlos wie vorher. Vielleicht war es so, wie er gesagt hatte, einfach gut. Sie stand auf, versuchte das Wasser so gut es eben ging von ihrer Haut und Kleidung zu streifen. So formal wie es in ihrem Zustand eben möglich war, stellte sie sich ihm gegenüber und verbeugte sich tief. „Vielen Dank, dass ihr mein Leben gerettet habt, Sesshoumaru-sama, obwohl ihr mich hasst.“

Eiserne Selbstbeherrschung. Sesshoumaru musste sich das immer wieder ins Gedächtnis rufen. Es war beinahe unmöglich seine Verwunderung und Überraschung zu verbergen. Dank jahrhundertelanger Übung schaffte er es, dass sich seine Augen nur leicht weiteten. Der Rest seines Erstaunens kreiselte durch seine Gedanken. Ein Mensch bedankte sich bei ihm. Ein Mensch. Ein schwacher, selbstgerechter, arroganter Mensch. Menschen, die sich für das Größte im Universum sahen, die sich alles Untertan machten. So ein Mensch stand hier demütig in ehrlicher Dankbarkeit vor ihm. Dieses Mädchen war wirklich außergewöhnlich. Wenigstens hatte das Schicksal nicht irgendjemanden auserkoren, dachte er resignierend.

Sie stand noch immer gebeugt vor ihm. Wartete sie auf eine Reaktion? Was sollte er nun tun? Das war keine Soldatin oder Dienerin. Sowas konnte er. Er hatte generös mit der Hand zu wedeln und gestattete ihnen sich zu entfernen – und am Leben zu bleiben. Doch das schien Sesshoumaru unangemessen. Sie waren wohl dank des vermaledeiten Schicksals aufeinander angewiesen. Wehmütig erinnerte er sich daran, warum er seine Zeit am liebsten allein verbrachte. Dann schloss er die Augen und stellte sich. „Ich hasse dich nicht. Ich hasse meinen Bruder. Du bist mir egal, Mensch.“

Verwirrt, aber lächelnd sah Kagome den stolzen Daiyoukai des Westens an. Er wirkte angespannt, unwohl. Und dann verstand sie seine Worte und die Mühe, die dahinter lag, ihr Lächeln wurde noch fröhlicher. „Das freut mich, Sesshoumaru-sama.“
 

Zucker rieselte in Kaffee, kurz darauf folgte ein Löffel und rührte erwartungsfroh durch das Gebräu. Müde strich Schicksal über ihre Schläfen. Kaffee…. Es hatte auch etwas Gutes eine göttliche Entität zu sein und weder an Raum noch Zeit gebunden zu sein. Sie konnte einfach nach Belieben durch sie hindurch spazieren und so war ein Kaffee nach Art des 21. Jahrhunderts auch für eine im Zeitalter der kriegerischen Staaten sehr beschäftigte Göttin kein Ding der Unmöglichkeit. Genüsslich schlürfte sie die den Milchschaum aus der Tasse. Kekse. Diese verdammten Geister vergaßen immer die Kekse. Man brauchte einen Keks für den Schaum!

Dieser Ort war losgelöst vom Universum und den Göttern und Geistern vorbehalten. Von weitem wirkte er ein wenig wie eine Stadt, ein buntes Durcheinander von Gebäuden vergangener und zukünftiger Gebäude. Das wachsende Heer von bösen Geistern war am Stadtrand in einem futuristischen Bürokomplex untergebracht. Ihr Herr, ein hässlicher Oni, hatte etwas von Effizienz und Wirtschaftlichkeit eines solchen Baus gefaselt, den er sich bei den Menschen der Zukunft abgeschaut hatte. Es hatte dann doch mehr etwas von einem überdimensionalen Hühnerstall, in dem die Geister ihren Dienst zu verrichten hatten, aber diese Gedanken behielt Schicksal für sich. Überhaupt arbeitete sie lieber allein, sie brauchte kein Heer von dienstbaren Wesen, damit die Welt in geordneten Bahnen lief. Es brauchte nur einen Gedanken und ihre göttliche Kraft, so spannen sich die Schicksalsfäden von ganz alleine und gingen nach komplexen Mustern miteinander Bande ein. Von außen sah das wie ein wirres Durcheinander verknäulter roter Wolle aus, aber das war alles gewollt. Schicksal hatte dieses Netz sorgfältig geknüpft. Es war nicht ihr Problem, dass die übrigen Wesen des Universums zu kleingeistig waren die Ordnung und Schönheit darin zu erkennen.

Und sie sollten verdammt noch mal die Finger davon lassen, dachte Schicksal wütend. Es war ein ganzes Stück Arbeit gewesen zu verhindern, dass die Welt eben nicht aus den Fugen geraten war, es erforderte sogar ihr persönliches Eingreifen; und ihr Erscheinen, was sie nicht mochte. Das war zwar eine Miko, aber es gehörte sich einfach nicht sich ungeniert einem Sterblichen zu zeigen. Sie empfand es als unelegant ihr Wirken so offensichtlich zu präsentieren. Alles lief wie am roten Schnürchen, wenn ein jeder tat wie ihm vorhergesehen und sich an die Regeln hielt. Ganz einfach.
 

„Wir hatten doch vereinbart, dass es gegen die Regeln ist sich einzumischen!“, riss eine knurrige Stimme Schicksal plötzlich aus ihren Gedanken. Zwei düstere Gestalten nahmen ihr gegenüber am Tisch Platz, winkten einen der umherschwirrenden Geister zu sich und bestellten ebenfalls Kaffee. „Ihr habt doch damit angefangen. Wer von euch war es? Du Gier oder Niedertracht? Wer hat diesem Naraku gezeigt, wie er mogeln kann? Ich habe nur für gleiche Chancen gesorgt.“

Das Juwel der vier Seelen war nichts anderes als eine Wette zwischen Göttern. Schicksal hatte den Glauben an das Gute in der Welt nie verloren und war in einer hitzigen Debatte davon überzeugt, dass die Bewohner der Welt solch eine Kraft nicht zum Schlechten benutzen würden. Und dass, wenn es einer tat, am Ende immer das Gute siegen würde, da Liebe stärker als Hass war. (Sie kannte die beiden, mit Liebe war direkt nach dem Aufstehen wirklich nicht gut Kirschen essen.) Gier und Niedertracht, zwei relativ junge Götter, argumentierten dagegen. Sie sahen es als das natürliche Streben aller Wesen dieser Welt an sich auf jede noch so brutale und rücksichtslose Weise einen Vorteil zu sichern und selbst Herr über die Geschicke der anderen zu werden. Ihre Hoffnungen lagen dabei auf den Menschen und Youkai, die sich sehr empfänglich für diese Art zu denken zeigten. Kaum hatte es eins dieser Wesen geschafft sich über die anderen zu erheben, wurde es getrieben von einem der beiden Geister – oft genug auch von beiden, was die Welt regelmäßig ins Chaos stürzte. Wenn diese beiden Idioten einfach aufhören würden sich ständig einzumischen, müsste Schicksal nicht ständig ihre Fäden entwirren und neu ordnen, dachte sie genervt.

So stritten sie seit Anbeginn der Zeit. Schicksal konnte zwar auch ziemlich fiese Dinge in der Welt anstellen, aber das beschränkte sich für gewöhnlich auf einzelne Tragödien. Es musste ein Gleichgewicht in der Welt geben zwischen Gut und Böse, damit diese funktionierte; wo Glück existierte, musste es auch Pech geben.

Und so hatten die drei Götter gestritten. Aus den Augen der Menschen Jahrtausende lang, bis sie schließlich beschlossen einen Versuch zu wagen, um ihre Ansichten zu beweisen. Der Versuch glich allerdings mehr einer Wette und hatte schnell seinen wissenschaftlich-philosophischen Grundgedanken verloren. Schicksal hatte sich recht wenig dabei gedacht die Zukunft der Welt als Einsatz zu setzen; sie gewann immer, wenn sich alle an die Regeln hielten. Deshalb weigerten sich die übrigen Götter auch mit ihr zu würfeln. Das Juwel wurde geschaffen als die Kraft, die die Welt in alle Richtungen verändern konnte. In den Händen des Bösen war es eine furchtbare Waffe, es konnte allerdings auch genutzt werden die Wunden im Laufe des Lebens zu heilen und Gutes zu wirken. Es lag in den Händen der Sterblichen. Damit die Bewohner der Welt nicht wussten, was da für ein Experiment lief, verpackten sie das Ganze in eine hübsche Geschichte mit Figuren dieser Welt. Schicksal erschuf eine Priesterin namens Midoriko, Niedertracht und Gier waren wieder einmal entsetzlich phantasielos und schufen einen Haufen hässlicher Dämonen.

Die Zeit verging, das Juwel existierte durch die Zeiten hindurch. Es lief genau, wie Schicksal es vorhergesagt hatte: Mal fiel es in finstere Hände, mal in sorgende Hände, aber das Gleichgewicht der Welt pendelte sich immer wieder ein. Eine spirituelle Frau war schließlich so schlau und versiegelte das Juwel, damit dieses nervige Ding die Menschheit endlich in Frieden ließ. Die Wette glich zu diesem Zeitpunkt bereits einem Schachspiel, Schicksal, Gier und Niedertracht hatten immer wieder neue Figuren ins Rennen geschickt und versuchten sich zu übertrumpfen. Auf den Hanyou Naraku war Niedertracht wirklich stolz gewesen, er hatte sich viel Mühe mit ihm gegeben und deshalb verfiel er einem Tobsuchtsanfall, als dessen Machtstreben von der Miko Kikyou gebrochen wurde.

Kikyou war eine ziemlich drastische Maßnahme gewesen, überlegte Schicksal. Das Gleichgewicht in dieser Priesterin war zu Gunsten des Lichts gekippt und sie ahnte bei ihrer Erschaffung schon, dass dies nicht lange so bleiben würde. Die Dinge in der Welt wollten ins Gleichgewicht kommen, das war ein Naturgesetz und nicht einmal das Schicksal konnte sich lange dagegen stellen. Was war sie wütend gewesen, als Kikyou ihren seltsamen Geliebten eigenhändig bannte und sich das hämische Gekicher von Gier anhören musste! Nochmal würde ihr solch ein Fehler nicht unterlaufen.

Die Seele von Kiykou war ihr außerordentlich kraftvoll gelungen, nur die Balance musste wieder hergestellt werden. Damit die Wiedergeburt eine Chance gegen den König von Niedertracht und Gier auf diesem Schachbrett haben würde, musste sie wahre Macht bekommen. Also versuchte Schicksal etwas völlig Neues und lockerte ihre selbst gesponnenen Fäden um das Leben dieses Mädchens. Sie war frei, sie hatte die Freiheit über ihr Leben entscheiden zu dürfen, frei von den Zwängen des Schicksals. Es war ein großes Risiko einer Sterblichen so viel Macht zu verleihen, aber Schicksal glaubte weiterhin an das Gute in den Menschen. Und Kagome hatte sie nicht enttäuscht!

Niedertracht und Gier waren darüber so aufgebracht, dass sie aus lauter Verzweiflung und Angst vor einer Niederlage schließlich begannen zu schummeln. Niedertracht hatte heimlich seinem Liebling Naraku erklärt, wie er das Juwel austricksen konnte. Er hatte es zwar wie einen Traum aussehen lassen, doch Schicksal bemerkte es sofort. Naraku war noch immer ein Bewohner der Welt und an das Schicksal gebunden und so fiel es auf, wenn jemand seinen Faden manipulierte. Sie hatte die kostbare Existenz Kagomes gerade noch retten können mit einem ebenfalls unfairen Eingreifen. Das Spiel ging nun in seine entscheidende Phase, die Figuren waren positioniert. Schicksal war guter Dinge, dass sie sich in dem verschlossenen Daiyoukai nicht getäuscht hatte. Es hatte nur einen kleinen Schubs gebraucht ihn für ihre Sache zu gewinnen. Sie hatte ihn gar nicht so fest im Griff, wie Sesshoumaru das glaubte. Aber wenn es ihrer Sache dienlich war, ließ sie ihm den Glauben. Schicksal spielte nämlich nun Schach mit zwei Damen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wieso bin ich eigentlich jetzt die Zucker-Beauftragte dieser Geschichte? Wir dürfen gespannt sein, ob Creamy das zarte Pflänzchen aufkeimander Zuneigung gewissenhaft gießt oder es doch zertrampelt.
Neues Jahr heißt gute Vorsätze; einer davon sollte lauten: "Ich werde 2017 mehr Reviews schreiben." *zwinker* Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  KagomeKizu
2017-05-24T06:39:27+00:00 24.05.2017 08:39
Ich fand das Kapitel wieder toll, auch das man etwas mehr über das Juwel und seine Hintergründe erfahren hat.
Bin mal gespannt wie es damit weitergeht und was ihr mit unseren beiden "Turteltäubchen" noch so anstellt.

Glg Kago
Von:  bella-swan1
2017-01-08T21:11:56+00:00 08.01.2017 22:11
Super Kapi.
Freu mich schon drauf wie es weiter geht.
Lg.
Von:  XxGirlyxX
2017-01-01T21:08:14+00:00 01.01.2017 22:08
Ui da darf man gespannt sein, das einbringen von Schicksal, Gier und niedertracht kann interessant werden :P
Genauso wie die angelegenheit mit Sesshoumaru und kagome.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht
LG xxgirlr
Antwort von:  Seelenfinsternis
23.01.2017 21:55
Ist immer schön, wenn sich alle in fremde Angelegenheiten einmischen :)
Von:  Lilia24
2017-01-01T19:54:27+00:00 01.01.2017 20:54
Supi kapi.
Hab mich richtig gefreut das es weiter geht


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