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Mit Superkräften geboren

von

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Erstens kommt es anders...

Kapitel 12: Erstens kommt es anders…
 

*** Sichtwechsel Samantha ***

Der Morgen begann mit einem Knall. Aber nicht so ein Knall, wie von einem Knallfrosch. Nein, dieser Knall war laut und ohrenbetäubend. Verwirrt saß ich in meinem Krankenbett und lauschte in meine Umwelt. Erst hörte ich nur ein leises Fiepen in meinen Ohren, wohl wegen dem lauten Knall. Danach hörte ich ein stetiges Knistern und hier und da ein Knacken. Was war das? Ich hob meine Bettdecke an und schwang meine Beine aus dem Bett. Ich drückte mich nach oben und blieb sogar stehen. Doch Zeit, mich darüber zu freuen. Hatte ich keine, denn urplötzlich wurde die Tür aufgerissen und Jayson kam auf mich zu gerannt. Er trug keine Schuhe. Seine Hose war schwarz und schlabberte ein wenig um seine Beine. Er trug nur ein T-Shirt mit einem mir unbekannten Namen auf der Brust.

„Gut, du bist wach! Los, raus hier!“, redete er schnell auf mich ein und griff nach meiner Hand, zog mich weiter zur Tür, wo ich stolperte. Jayson fing mich flott auf und auf einmal spürte ich die Hitze. Sie kam nicht von ihm, sie kam nicht von mir. Ich drehte meinen Kopf nach rechts und riss die Augen auf. Eine riesige Feuerwand war hier im Flur zu sehen, die ungebremst näher kam.

„Oh Gott!“, schrie ich auf und hielt meine Hand vor den Mund. Wie konnte das passieren? Jayson riss an meiner Hand und zog mich weiter. Wieder stolperte ich, konnte mich aber auffangen.

„Komm schon, Sam, bitte!“, meinte der Schwarzhaarige und zog wieder leicht an meiner Hand. Verwirrt und langsam folgte ich ihm. Jayson war das allerdings wohl zu langsam, denn er seufzte genervt auf und hielt kurz inne. „Steig auf meinen Rücken.“, meinte er und ging in die Knie.

„Was? Nein!“, wollte ich mich wehren.

„Sam, wir müssen hier sofort raus. Jetzt steig schon auf. Ich weiß, wie viel du wiegst, also mach endlich!“, schimpfte er. Ich schluckte kurz, mit einem kurzen Blick zum Feuer, das immer noch unerbittlich näher kam, und kam seiner Aufforderung nach. Ich schlang die Arme um seinen Hals und klammerte mich auch mit den Beinen an ihm fest, als er aufstand. Kaum war er aufgerichtet, brach etwas hinter uns zusammen und ich zuckte erschrocken zusammen.

„Schneller.“, bat ich den Jungen, an den ich mich festklammerte. Der schnaubte nur, legte seine Hände unter meinen Po und lief weiter, so dass ich durchgeschüttelt wurde. Er lief weiterhin gerade aus und bog dann rechts ab. Direkt auf eine Glastür zu, die nach draußen führte. Er drückte sie auf und wir standen auf einer Treppe aus Stahl. Nur dass das untere Ende dieser Treppe eindeutig fehlte.

„Verdammt!“, grummelte Jayson und atmete einmal tief durch, bevor er nach hinten blickte. „Das Feuer ist zu nah.“ Erneut atmete er ein. „Samantha, ich weiß nicht, ob du meine Fähigkeit kennst, aber bitte erschrick nicht.“ Erschrecken? Wovor? „Halt dich einfach gut fest, dann kann dir nichts passieren.“, murmelte er und ich klammerte mich fester an ihn. Zum Sprechen war ich gerade wirklich nicht in der Lage. Vor meinen Augen begann Jaysons Kopf zu flimmern und ich zuckte erschrocken zusammen, ließ seinen Hals fast los, als eine Stimme in meinem Kopf zu mir sprach: „Ganz ruhig, Samantha! Alles ist gut! Vertrau mir!“ Sie klang der Stimme Jaysons ziemlich ähnlich und so schloss ich die Augen und hielt mich weiterhin fest. „So ist es gut. Du kannst die Augen jetzt öffnen, Samantha.“ Ich schüttelte den Kopf und war verwirrt. Was kitzelte mich an meinen Wangen? Ich griff nach und fühlte etwas Weiches an den Händen. Waren das Federn? Unter mir vibrierte es leicht und ich spürte, wie der Wind durch meine Haare zog. „Keine Angst, es ist fast vorbei.“, sagte die Stimme in meinem Kopf und ich seufzte erleichtert auf. Dann öffnete ich die Augen.

„Himmel!“, schrie ich erschrocken auf. Ich saß auf einem... auf einem riesigen Adler und wir schwebten ziemlich hoch über dem Erdboden. Der Vogel vibrierte erneut. Sollte das ein Lachen sein?

„Beim ersten Mal, als du das gesehen hattest, fandest du es krass.“, meinte wieder diese Stimme in meinem Kopf. Wo kam sie her? Sprach der Adler mit mir? „Wir sind gerade noch rechtzeitig raus..“, meinte er und ich drehte meinen Kopf, erblickte ein Haus auf einer Klippe und daneben, in der Klippe, ein genauso hohes Gebäude, welches komplett in Flammen stand. Auf das Haus auf der Klippe war es noch nicht übergesprungen, eine helle, blau schimmernde Wand hinderte es daran.

„Wie ist das passiert?“, fragte ich mich selbst. Eine Antwort erhielt ich von dem Adler.

„Brandstiftung.“, meinte er. Ich zog die Augenbrauen zusammen.

„Aber wer tut so etwas?“

„Jemand, der dich lieber tot, als lebendig sehen will.“, kam direkt die Antwort. Aber wieso? Ich hatte doch niemanden etwas getan. „Vielleicht doch.“, meinte der Adler und ich zuckte zusammen. „Entschuldige, ich hatte vergessen, dass du dein Gedächtnis verloren hast. Ich kann deine Gedanken lesen, wenn du mit mir in dieser Form verbunden bist.“ Na super! Wieso konnten eigentlich alle meine Gedanken lesen? Das war doch unfair. „So würde ich das nicht sagen. Du hast gelernt, wie man seine Gedanken verschließen kann, du musst dich nur daran erinnern.“ Ja, wenn diese Erinnerungen nur schon da wären. Mit einem leichten Flügelschlag landete der riesige Adler auf einer Wiese und ich löste meine Finger aus seinem Federkleid. „Bleib hier, ja? Ich muss nochmal da hoch. Teresa und Cynthia müssten gleich hier sein. Pass auf dich auf, Kleines.“, meinte er und ich stieg endgültig von dem Adler ab.

„Okay, ich warte hier.“, sagte ich, als ich auf der Wiese stand und noch einmal über die Federn des großen Vogels strich. Ich wusste nicht warum, aber irgendetwas an diesem Tier, was eigentlich keines war, zog mich magisch an. Ich trat einen Schritt zurück und merkte, wie mich der Adler ansah. Seine grauen Augen trafen mich und ich fühlte, wie mein Herz plötzlich schneller schlug und ein Schauer über meinen Rücken lief. Urplötzlich wendete der Adler seinen Kopf ab und schüttelte sich. Er blickte erneut zu mir, bevor er die mächtigen Flügel ausbreitete und mit einem kräftigen Flügelschlag wieder abhob, um davon zu fliegen. Was war das gerade? Wieso konnte ich seinen Augen nicht ausweichen?

„Wie geht es dir? Bist du verletzt?“, wurde ich plötzlich gefragt. Ich drehte mich um und blickte einem großen, schlanken Mädchen mit Raspel kurzen schwarzen Haaren in die grünen Augen, die wild schimmerten.

„Gut. Mir geht es gut.“, sagte ich leise. Auch, wenn ich nicht wusste, wer sie war.

„Teresa.“, wurde ich aufgeklärt und sah zu der Herkunft der Stimme. Cynthia stand neben dem großen Mädchen und sah mich traurig an. Ich nickte. Gut zu wissen. Teresa blickte fragend von mir zu Cynthia und wieder zurück.

„Wie auch immer.“, sagte sie dann schulterzuckend und blickte zu dem immer noch brennenden Gebäude. „Ich hoffe, Brandon, Maria, Lola und Dad können das Feuer eindämmen. Wer auch immer dieses Feuer gelegt hat, wird dafür bezahlen.“, meinte sie und stampfte wütend mit dem Fuß auf.

„Ach ja?“, fragte eine Stimme hinter den zwei Mädchen, welche sich erschrocken umdrehten. „Nun, ich habe das Feuer gelegt!“ Ein Mann stand hinter ihnen. Er war dünn, aber dennoch muskulös und trug ein schwarzes Achselhemd und eine schwarze Hose, sowie schwarze Springerstiefel. „Was willst du jetzt tun, Süße?“, fragte er Teresa, welche nur böse schnaubte.

„Was wohl! Dich umlegen, Bastard!“, schrie sie ihn an und ging auf ihn los. Sie sprang kurz vor ihm ab, hob die Hand nach oben und schlug mit voller Wucht auf seinen Kopf. Dies schien ihn allerdings nicht zu interessieren, denn er lachte nur hohl. Teresa schlug weiter auf ihn ein.

„Ich kann seine Gedanken nicht lesen.“, flüsterte Cynthia und biss sich auf die Unterlippe, bevor sie ebenfalls auf den Mann losging und nun auch auf ihn einschlug. Doch auch das schien nichts zu nützen. Ich hatte Angst. Was würde passieren, wenn die beiden Mädchen verloren? Was sollte ich denn gegen diesen Mann ausrichten? Ich konnte mich an nichts mehr erinnern. Hatte ich jemals gekämpft? Teresa kassierte einen Schlag von ihm und flog einen großen Bogen, bis sie kurz vor mir auf dem Boden aufkam. Ich kniete mich zu ihr, fühlte ihren Puls, bevor ich ihre blutende und gebrochene Nase heilte. Kurz darauf landete auch Cynthia neben mir, die an der Schläfe blutete. Schnell hob ich meine Hand, um ihr zu helfen, doch die Hand des Mannes um mein Handgelenk hielt mich auf.



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