Zum Inhalt der Seite

Who can you trust?

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Plan

„Arthur, sie ist nur ein Kind! Sie weiß es doch nicht besser!“, versuchte Merlin zum wiederholten Male den König zur Vernunft zu bringen. „Nein, Merlin! Mein Urteil steht bereits fest!“, meinte Arthur wütend, „Wie oft muss deiner Meinung nach noch bewiesen werden, dass die Magie ebenso wie die Menschen, die sie nutzen gefährlich ist? Wie viele Menschen müssen noch ihr Leben lassen, damit du endlich verstehst, dass Die Zauberei etwas durch und durch Schlechtes ist?!“ „Nicht alle Magie ist schlecht“, versuchte der junge Zauberer sich zu verteidigen, „Es kommt darauf an, wie die Leute sie nutzen. Magie ist nur so gut oder schlecht wie die Person, die sie nutzt.“

„Und kannst du mir bitte einen Moment nennen, in dem die Magie als etwas Gutes bewiesen wurde? War es etwa etwas Gutes, als mein Vater durch sie gestorben ist oder meine Mutter? Und was ist mit Morgana? Die Magie hat sie verdorben, sie zu einem schlechten Menschen, zerfressen von Hass, gemacht!“ Während Arthur diese Worte voller Hass und Verachtung aussprach, trat immer näher an seinen Diener heran, bis sie schließlich nur noch ein Schritt von einander trennte.

Merlin versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihn diese Worte trafen. Wie oft hatte er Arthur und ganz Camelot mit Hilfe von Zauberei gerettet? Und trotzdem hatte sich die Meinung des Königs über Magie nicht geändert. Natürlich nicht, woher sollte er auch wissen, dass er der Magie so viel zu verdanken hatte?

„Wenn der Zauberer der Defensor sich stellen würde, “, fragte Merlin nun leise, aber dennoch mit fester Stimme, „… würdet ihr Ennlin dann gehen lassen?“ Arthur sah ihn fragend an und trat noch einen Schritt näher an seinen Freund, sodass sie sich jetzt Auge in Auge gegenüberstanden. „Wieso liegt dir so viel an ihr?“, fragte er ihn. „Ihr habt meine Frage nicht beantwortet, Mylord“, meinte Merlin nur. Arthur blickte ihm immer noch ernst in die Augen und merkte nicht, wie sein Diener auf den kleinen Tisch hinter sich griff und die Kette mit den Zeichen der Defensoren nahm.

Es dauerte eine Weile, bis Arthur schließlich antwortete: „Die Defensor wird sowieso sterben, wenn der Zauberer hingerichtet wird. Also wieso nicht? Auch wenn es ihr eh nichts bringen würde. Und nun beantworte meine Frage: Wieso liegt dir so viel an dieser Defensor?“ „Das … werdet ihr schon noch früh genug erfahren, Mylord“, meinte Merlin traurig, bevor er durch die große Tür verschwand, während Arthur ihm nur verwirrt hinterher starrte.

Merlin war Arthur nach der Versammlung in seine und Guineveres Gemächer gefolgt, während die Königin selbst noch im Thronsaal geblieben war und hatte versucht den König umzustimmen. Wie lange genau sie da drinnen gewesen waren und diskutiert hatten wusste der Zauberer nicht. Ihm war es wie eine Ewigkeit vorgekommen. Dennoch hatte es alles nichts gebracht. Arthur ließ sich nicht von seiner Meinung und damit auch nicht von seinem Urteil über Ennlin abbringen.

Doch so schnell würde Merlin nicht aufgeben. Er würde nicht tatenlos mitansehen, wie Ennlin hingerichtet wurde. Er fühlte sich irgendwie für die Kleine verantwortlich, immerhin war sie ja seine Defensor. Für ihn war klar, dass er Ennlins Hinrichtung verhindern würde. Er hatte sogar schon einen Plan, doch bezweifelte er, dass dieser gut gehen würde. Dennoch, er musste es einfach versuchen.
 

----------
 

Ennlin saß in ihrer kalten, schmutzigen Zelle und hatte den Kopf auf die Knie gelegt. Dicke Tränen rollten über ihre Wangen. Begleitet wurden sie von einem leisen Schluchzen. Hier saß sie nun also, die Defensor des mächtigsten Zauberers aller Zeiten und wartete auf ihre Hinrichtung. Wieso hatte sie auch diese Frau angegriffen? Wieso hatte sie sich überhaupt auf den Weg hierher gemacht? Sie war kein Schutz für Emrys gewesen, sondern eine Bedrohung, eine Gefahr, das hatte er ihr selbst gesagt.

Am liebsten hätte sie einfach ihren Kopf genommen und ihn immer wieder gegen die Wand gehämmert. Sie war so ein verdammter, naiver, dummer Hohlkopf! Ihre Eltern hatten die ganze Zeit über Recht gehabt. Sie hätte zu Hause bleiben sollen. Sie war nur ein kleines Mädchen. Ein kleines, hilfloses, naives, dummes Kind.

Sie horchte auf, als sie auf einmal Stimmen hörte. Jemand redete mit den Wachen. „Tut mir leid, Merlin, aber wir können dich nicht zu ihr lassen“, meinte einer der Wachen. Ennlin hob erschrocken ihren Kopf. Merlin? Emrys? Was machte er hier? War er etwa wegen ihr gekommen?

„Bitte, Percival, ich will ihr nur etwas zu Essen geben.“

„Sie hatte bereits etwas zu Essen.“

„Bitte, ich will nur kurz zu ihr.“

„Merlin, verstehst du nicht? Sie hat Zauberkräfte. Sie ist gefährlich“, meinte nun die andere Wache, wenn sie richtig vermutete, war es Gwaine.

„Das glaubt ihr ja wohl selber nicht, oder?“

Einen kurzen Moment lang herrschte Stille. Ennlin hatte schon Angst Emrys wäre wieder gegangen, als sie plötzlich wieder Gwaines Stimme hörte: „Beeil dich.“

Kurz darauf kam Merlin mit einem Teller Essen herein. Er schob ihn unter das Gitter von Ennlins Zelle durch und lächelte sie dann traurig an. Sie konnte nur traurig zurück starren. „Em- … Merlin, es tut mir so unendlich leid“, durchbrach sie irgendwann leise die Stille, stand schnell auf und ging zu Merlin. Merlin betrachtete ihr tränennasses Gesicht, über das immer mehr Tränen rollten. Ihre dunkelbraunen Augen waren vom Weinen gerötet. Merlins Herz krampfte sich bei ihrem Anblick sofort zusammen.

„Dir muss nichts leidtun“, flüsterte er zurück, „Es war nicht deine Schuld. Du wolltest mir nur helfen.“

Die Kleine lachte kurz bitter auf. „Ja, das hab ich echt gut hingekriegt“, meinte sie dann sarkastisch. „Ja, das hast du. Du hast mich nicht verraten, obwohl du wusstest, was dich erwartet. Du warst bereit dein Leben für mich zu geben und deshalb bin ich mehr als stolz auf dich“, sagte Merlin ehrlich. Ennlin aber überzeugten diese Worte nicht. Sie machte sich immer noch Vorwürfe.

„Eigentlich bin ich gekommen, um mich bei dir zu entschuldigen“, flüsterte er irgendwann. Die Defensor sah überrascht auf. „Wofür?“, fragte sie leise.

„Für das, was ich zu dir letzte Nacht gesagt habe. Ich habe das nicht so gemeint, das musst du mir glauben. Ich wollte nur, dass du gehst, damit du in Sicherheit bist.“

Nach einer kurzen Zeit musste Ennlin plötzlich lächeln. „Dann bist du wohl besser darin, mich zu beschützen, als ich dich“, lächelte sie. Kurz huschte auch ein Lächeln über das Gesicht des jungen Mannes, doch es erstarb schnell wieder. „Nein“, meinte er traurig, „Ich habe es nicht geschafft dich zu beschützen. Aber … das heißt nicht, dass ich nicht versuchen kann, dich jetzt zu beschützen.“ „Was?“, hauchte Ennlin.

„Ich werde nicht zulassen, dass sie dich hinrichten. Ich werde dich hier rausholen.“

„Merlin, du kannst doch nicht wirklich einen Ausbruch planen wollen, dass kann nie und nimmer gut gehen. Ich will kein Flüchtling werden.“

„Nein, du wirst nicht ausbrechen. Ich habe eine andere Idee.“

„Und zwar?“

„Arthur muss endlich aufhören, die Magie als etwas Schlechtes anzusehen. Nur dann können wir alle endlich in Frieden leben, ohne uns zu verstecken.“

Ennlin blickte fragend in das Gesicht ihres Gegenübers. „Wie willst du das anstellen?“, fragte sie dann flüsternd. „Ich werde ihm sagen wer ich bin“, antwortete er ernst. Die Kleine erschrak fürchterlich. „Merlin, das kann nicht dein Ernst sein. Nein!“, zischte sie. „Ennlin, ich habe so viel mit Hilfe von Magie für Arthur und für ganz Camelot getan. Wenn er sieht, dass die Zauberei so viel Gutes tun kann, wird er vielleicht seine Meinung darüber ändern“, meinte Merlin und Ennlin hörte die Hoffnung in seiner Stimme. „Zumindest hoffe ich das“, fügte der Zauberer hinzu.

„Merlin, bitte tu das nicht…“

„Ennlin, du musst mir vertrauen. Ich weiß, was ich tue“, unterbrach er sie, „Ich muss jetzt gehen. Ich bin schon viel zu lange hier.“ Mit diesen Worten drückte er Ennlin etwas in die Hand. „Vertrau mir“, flüsterte er noch einmal eindringlich, bevor er sich umwand und ging. „Merlin, warte!“, wollte sie ihn aufhalten, aber er war schon weg.

Sie öffnete ihre Hand, um zu sehen, was er ihr gegeben hatte und erblickte ihre eigene Kette, die sie vor einiger Zeit verloren hatte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sorry, dass ich so lange nix mehr gepostet habe, aber ich hatte einfach so viel Stress, dass ich's voll vergessen habe *schäm*
Hab als entschuldigung dafür gleich 2 neue Kapis hochgeladen^^

Achja und vielen Dank an wigge und Sashiko4869 ^-^
LG <3 Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück