Chase me

Kapitel 1: Destroyed day

Leise zwitscherten die Vögel ihre Lieder. Passend dazu schien die Sonne hoch am Himmel und verbreitete im ganzen Dorf die wohlige Sommerwärme.

Kinder spielten auf den Straßen des Dorfes völlig unbeschwert und sorgenfrei.
 

Zur selben Zeit stand eine junge Frau von zarten 17 Jahren vor ihrem Schlafzimmerspiegel und betrachtete sich akribisch. Strahlend grüne Augen strahlten ihr entgegen und ein breites zufriedenes Grinsen lag auf ihren schimmernden Lippen. Sie hatte heute ein leichtes Make-up aufgetragen mit dem sie doch recht zufrieden war. Ihre rosa Haare hatte sie zu einem langen Zopf geflochten der ihr dennoch lang über die rechte Schulter fiel. Sie hatte sich für diesen Tag heute ein hellgrünes Kleid angezogen. Es war trägerlos und hatte noch eine leicht transparente Spitzenschicht über dem grünen Stoff. Eine dunkle schwarze Schleife lief unter der Brust entlang und gab dem Kleid noch sein gewisses extra. Dazu passend hatte sie sich für etwas höhere aber dennoch bequeme schwarze Riemchenheels entschieden.
 

"Das geht!", bestätigte sie sich selbst noch einmal und drehte sich dann vom Spiegel weg. Sie griff sich eine schwarze kleine Tasche und hing sie sich um. Dann ging sie zu einem kleinen Tischchen und griff sich dort Narutos altes abgewetztes Stirnband. Er hatte es ihr anvertraut als er wiedergekommen war. Als kleines Geschenk und als Zeichen dafür das sie wieder ein Team werden würden. Doch Sakura wusste wie sehr er an diesem Stirnband hing. Daher hatte sie es geflickt und wollte es ihm heute wieder zurück geben. Lächelnd steckte sie es ein.

Sie freute sich schon den ganzen Tag hierauf. Lange genug hatte sie nun gewartet mit ihrem bald wieder ganz offiziell vereinten Team etwas zu unternehmen. Es war jetzt drei Tage her seit Kakashi, Naruto und Sasuke von einer fast zwei Jahre andauernden Trainings und Missionsreise zurück in Konoha waren. Sie selbst hatte in den fast zwei Jahren bei Tsunade und anderen Ärzten gelernt ihre medizinischen Kenntnisse zu verbessern. Natürlich aber auch ihre kämpferischen Dinge.
 

Aber dennoch. Es waren lange Jahre gewesen ohne ihr Team. Umso erfreuter war sie als die Nachricht der Rückkehr bei Tsunade eingetrudelt war. Per Briefadler.
 

Und kaum war der Tag da gewesen hatte Sakura am Tor auf sie gewartet. Die Freude war doch sehr groß ausgefallen. Auch bei Sasuke. Was Sakura etwas überrascht hatte. Aber er schien etwas aufgetauter zu sein als früher was sie für ihn freute. Doch gleichzeitig konnte sie sich endlich ihrer Ahnung bestätigt sein das sie keinerlei Gefühle mehr für ihn hegte. Zumindest keine Liebesgefühle.
 

Sie hatten sich für den heutigen Tag, zum Sommerfest in Konoha verabredet. Als ersten ruhigen und gemeinsamen Tag nach so vielen Jahren und bald wieder als gemeinsames Team.
 

Lächelnd schloss sie ihre Türe ab und drehte sich um. Sie konnte nicht ahnen das es erst einmal das letzte mal sein sollte das sie ihre Tür abschloss. Nichts ahnend was das Schicksal mit ihr vor hatte, ging sie die schon gut gefüllten Straßen entlang. Sie hatte noch einen kleinen Weg zu gehen ehe sie den Treffpunkt erreichen würde. Aber sie dachte an einiges erlebtes und noch nichts geschehenes. So erreichte sie nach fast zwanzige Minuten als erste den Treffpunkt.
 

Ruhig lehnte sie sich an das Brückengeländer und schloss ihre Augen. Und während sie dem kleinen Fluss unter sich zuhörte, genoss sie den leicht kühlen Wind der durch das Dorf wehte. Sie liebte es schon immer dem Wind zuzuhören was er ihr zu erzählen hatte. Und so auch heute. So bemerkte sie erst im letzten Augenblick das jemand ihr nicht unbekanntes direkt zu ihr kam. Als die Sonne ihr versperrt wurde sah sie auf und blickte in die hellen Augen Hinatas.

"Hallo Sakura.", sagte diese und lächelte. "Hey Hinata. Auch unterwegs zum Fest?", fragte Sakura nachdem sie Hinata mit einer kleinen Umarmung begrüßt hatte. Die Hyuuga nickte erst zaghaft. "Ja. Ich treffe mich dort mit meinem Team. Bist du auch unterwegs dorthin?".
 

"Ja. Ich warte hier an der Brücke aber auf die Jungs. Wir wollten zusammen hingehen. So...als erstes gemeinsames Treffen nach der langen Teampause.", sagte Sakura und lächelte dabei strahlend wie schon ewig nicht mehr. Das fiel der jungen Hyuuga sofort auf. "Das freut mich.", kicherte sie und lächelte zurück. Beide unterhielten sich noch etwas da Hinata es nicht ganz eilig hatte und Sakura gern ihre Gesellschaft genoss. In den letzten Jahren hatten sie sich sehr gut angefreundet, trafen sich auch des Öfteren mal. Ab und an stießen auch Ino und Tenten dazu, aber das war eher die Seltenheit.

Was die beiden jungen Frauen jedoch nicht mitbekamen war die Tatsache das sie aus einiger Entfernung beobachtet wurden.
 

Aus dunklen Augen stierten zwei Augenpaare die beiden Frauen an. "Welche von den beiden ist es?", fragte eine dumpfe Stimme an die andere Person. "Die mit den rosa Haaren ist es.", war die knappe Antwort. Beide sahen die junge Frau mit den rosa Haaren beobachtend an.
 

Zur selben Zeit kamen Kakashi, Sasuke und Naruto näher. Sie hatten sich auf dem Weg hierher getroffen und gingen das letzte Stückchen zur Brücke. Sie sahen Sakura schon von weitem und erkannten auch Hinata in ihrer Gesellschaft. Sich nun etwas mehr beeilend kamen sie näher.
 

"Dann los.", befahl die rauchig dumpfe Stimme aus dem Blätterversteck.
 

Kaum betraten die drei Männer die Brücke raschelte es von der Uferseite des Flusses. Zwei Schatten schossen aus einem dichten Gebüsch hervor und rasten auf die beiden jungen Frauen zu. Kakashi war es der die Schatten als erstes wahr nahm. "ACHTUNG!", brüllte er den beiden Frauen herüber doch da war es schon zu spät. Sowohl Hinata als auch Sakura wurden von jeweils einem der beiden Schatten gepackt und unsanft vom Geländer weggerissen. Auch Passanten bekamen dies nun mit und schrieen erschrocken auf oder rannte gleich weg.
 

Sakura versuchte sich gegen den Typen zu wehren, doch sofort wurde ihr wie bei Hinata ein Kunai gegen die Kehle gedrückt. Ein kleiner Rinnsal ihres Blutes floss über das Kunai hinüber. "Ganz ruhig.", säuselte der Typ hinter ihr ins Ohr. Eine kalte Gänsehaut überzog ihren Körper. "Hey! Lasst die beiden los oder ihr werdet es gleich gewaltig bereuen hergekommen zu sein!", brüllte Naruto impulsiv. Sasuke hatte sein Katana schon gezogen und auch Kakashi hatte Kampfposition eingenommen. Doch auf Narutos gebrüllte Worten lachten die beiden Fremden nur. "Pass auf was du sagst, Grünschnabel. Oder eine der beiden hübschen hier wird das Lichtlein ausgehen.", drohte der Mann der Sakura in seine Fänge hatte. "Was wollt ihr von uns?", fragte Hinata ruhiger als man es von ihr eigentlich gewohnt war.
 

"Von dir wollen wir gar nichts, Mäuschen. Aber...du dienst gut als kleines Druckmittel.", wisperte der Typ hinter ihr leise und grinste dabei unheilvoll. Sakura als auch ihr Team hatten seine Worte dennoch verstanden. "Was soll das heißen?", wollte Naruto wissen.

Doch eine Antwort erhielt er nicht. Stattdessen sahen die beiden vermummten Männer Sakura an. Dieser wurde heiß und kalt zugleich. Sie ahnte nichts gutes und versuchte sich erneut gegen das Kunai zu wehren. Doch je mehr sie sich bewegte, desto mehr drückte es in ihre Haut. "Ganz ruhig, süße Kirschblüte.", sagte der Mann hinter ihr und drückte sie fester gegen seinen Körper. "Du ahnst sicher mittlerweile das wir etwas von dir wollen, nicht war Sakura?", fragte er und griente dabei gegen ihren Hals. Sie konnte jeden seiner Atemzüge spüren.
 

"Sakura kennst du diese Typen?!", fragte Kakashi ruhiger als er war. Ihm gefiel diese Situation so gar nicht. Sakura blickte ihren einstigen Sensei kurz an, sagte jedoch nichts zu dieser Sache. "Was wollt ihr von mir?", knurrte sie nur dem Feind zu. Der lachte lauthals. "Ich denke das weist du ganz genau. Aber wenn du es von uns noch mal wörtlich hören willst...", er machte eine Pause und drückte das Kunai fester gegen ihren Hals. Es sickerte mehr Blut über die Waffe und Sakuras Haut. Das Kleid war am oberen Ansatz schon leicht von ihrem Blut gefärbt. "Wir wissen wer du bist, Kirschblüte. Wir wissen wer deine Eltern sind, wer deine Familie ist....und wir wissen was du verbirgst." Als er geendet hatte hauchte er ihr einen Kuss auf den Hals.

"Von was redet der da?!", knurrte Sasuke ungehalten als er Sakuras leicht gequälten Ausdruck sah.
 

Doch dieser Ausdruck verschwand genauso schnell wie er gekommen war und Sakuras grüne Augen verengten sich zu schlitzen. Sie wusste nun genau was diese Typen von ihr wollten. Sie ahnte es auch wenn er es noch nicht ganz ausgesprochen hatte. Und es machte ihr innerlich Angst. Niemand, nicht einmal die Ältesten Konohas wussten zu was sie fähig war, geschweige denn wer ihre Familie wirklich war. Einzig Tsunade hatte man eingeweiht. Und wenn es nach Sakura ging war es besser wenn dies auch weiter geheim blieb. Aber ihre innere Stimme wusste genau, heute war der Tag vor dem sie sich am meisten gefürchtet hatte.
 

Und sie würde nichts dagegen tun können.
 

~..~