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Der doppelte Bookman

von

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Mission mit Bookman

Gut gelaunt kamen die beiden Bookman im Orden an. Kanda hingegen war eine Spur griesgrämiger als sonst. Sie hatten die Nacht in Ruhe im Gasthaus in Roazhon verbringen können. Und selbst Kanda hatte etwas mit ihnen geredet. Später hatte Lavi Dala erklärt, dass es entweder am Adrenalin des Kampfes gelegen haben müsse oder der Gastwirt ihm vielleicht Alkohol in den Tee gekippt haben musste. Denn sonst würde Kanda nicht die Gesellschaft anderer suchen.
 

Sie gingen direkt zu Komui, übergaben ihren Bericht und erzählten von der Mission. Der alte Panda war auch dabei und verfolgte die Schilderungen Lavis mit ausdrucksloser Miene.
 

„Warum hast du in den Kampf eingegriffen, obwohl es dir verboten wurde.“, fragte er am Ende die Violetthaarige. Diese hob fragend die Augenbrauen. „Na, weil das meine Freunde sind.“ Nach diesen Worten runzelte der Bookman die Stirn und nickte. „In Ordnung. Dala, wir beide brechen morgen bei Sonnenaufgang du einer Mission auf. Lavi wird sich in der Zwischenzeit um die Aufzeichnungen hier kümmern.“ Dann verließ er Komuis Büro.
 

Fragend blickte Dala Lavi an. „Was war das?“, wisperte sie ihm fragend zu. Er grinste schief und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Na, wo nach sieht es denn aus? Du hast deine erste offizielle Bookman-Mission!“ Doch irgendwie wollte sie nicht glauben, dass es das war.
 


 

Der kalte Regen peitschte ihr ins Gesicht, als sie auf dem Bahnsteig standen und auf ihren Zug warteten. „Wohin geht es denn, Meister?“, fragte sie leise und versuchte, das Unbehagen aus ihrer Stimme zu verbannen. Sie wollte doch nun viel lieber bei ihren Freunden sein. Die Mission hatte ihr gezeigt, dass sie helfen konnte. Sie war anderen nicht nur einfach ein Klotz am Bein. Und man schien sie zu respektieren und zu mögen. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich zu Hause und gebraucht. Es war ein schönes Gefühl, welches ihr sofort ein kleines Lächeln ins Gesicht zauberte.
 

„Nach Deutschland. Also ist die Reise nicht wirklich weit.“, die Antwort des Älteren ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Nach Deutschland? Warum unbedingt nach Deutschland? „Und was wollen wir da?“, fragte sie und konnte nur mit Mühe verhindern, dass ihre Stimme kippte. „Ich muss dir dort etwas zeigen, was für deine Ausbildung als Bookman sehr wichtig ist.“, kam die ruhige Antwort.
 

Wichtig für ihre Ausbildung als Bookman? Sie erinnerte sich, dass Lavi von einigen besonders alten Bibliotheken in einigen deutschen Städten erzählt hatte und, dass er mit Bookman diese einmal besucht hatte. Der Gedanke daran ließ sie ruhiger werden. Das war nur logisch. Immerhin musste sie viel Wissen aufarbeiten. Sie sollte die Zugfahrt und die Schiffsreise unbedingt dazu verwenden, weiter ihr Erinnerungsvermögen zu verbessern. Es fiel ihr zwar schon immer leichter, sich Dinge dauerhaft zu merken, aber sie bewegte sich noch lange nicht auf solch einem hohen Niveau wie Lavi oder gar Bookman selbst.
 


 

Lavi wachte gut gelaunt auf. Heute würden Dala und Bookman aus Deutschland wiederkommen. Er wollte es sich nicht ganz eingestehen, aber irgendwie hat er seinen Eisbären vermisst. Er grinste bei der Vorstellung eines Eisbären mit der violetten Mähne Dalas.
 

Nach einem kurzen Aufenthalt im Waschraum lief er auch schon die Treppen hinunter Richtung Komuis Büro. Sie müssten jeden Moment da sein. Vermutlich hatten sie all die tollen Bibliotheken in Deutschland besucht. Vielleicht wären sie auch noch in Prag gewesen, wenn es die Zeit hergegeben hatte. Er wäre so gerne dabei gewesen, doch war ihm klar, dass einer sich um die Aufzeichnungen kümmern musste. Allerdings ließ dies immer wieder die Frage aufkommen, warum sie nicht vorher auf die Idee gekommen waren, noch jemanden dazu zu holen. Es machte die Sache um so vieles einfacher!
 

Er bog um die Ecke und hörte schon die bekannte Stimme des alten Pandas. Grinsend trat er durch die offene Bürotür und stutzte. Dala hatte ihre Haare in einen strengen Dutt zurückgebunden. Er mochte ihre ursprüngliche Frisur. Mit den losen Affenschaukeln und den Zöpfen. Vermutlich war nur diese Art der Frisur einfacher für lange Zug- und Schiffsreisen. „Dala! Bookman! Schön, dass ihr wieder da seid.“, begrüßte er die Anwesenden laut.
 

Bookman blickte ihn kurz über die Schulter an und nickte. Dala hingegen drehte sich nicht zu ihm um. „Dala, würdest du bitte mein Gepäck auf mein Zimmer bringen?“, hörte er Gramps sagen. „Natürlich, Meister.“, die Stimme der Violetthaarigen war seltsam monoton. Als sie sich umdrehte, starrte Lavi sie an und wagte nicht mehr zu atmen. All der Ausdruck von Lebenslust, Freude und Neugierde war aus ihren Augen gewichen. Zurück blieben nur noch trübe Seelenspiegel. Fassungslos blickte er ihr nach. Als sie das Zimmer verlassen hatte, schnellte sein Kopf zurück zu seinem Meister.
 

Mit 2 Schritten stand er vor ihm und beugte sich wütend zu ihm hinunter. „Was hast du getan?“, zischte er wütend. „Ich habe ihr eine Lektion gezeigt. Eine Lektion, die du scheinbar schon längst wieder vergessen hast.“, antwortete er kühl, bevor sich auch der Bookman zum Gehen umwandte.



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